Bei'm Doktor wird sie morgen früh
Schon bess're Pflege finden."
Doch langsam hat der Krieger sich
Alsbald empor gerichtet.
Wie strahlt sein Aug' so inniglich,
So andachtsvoll gelichtet; —
In großen Tropfen rinnt das Blut
Ihm über Stirn und Wange.
„Laßt nur, Kameraden; 's ist schon gut.
Das macht mir wenig bange.
Doch seht dies Lcdertäschchcn an;
Hab's auf der Brust getragen.
Und eben hat's, mein Talisman,
Den Tod zurückgeschlagen.
Der Thaler drin, den Mütterlein,
Verdient durch Fleiß der Hände,
Mir mitgab auf die Wacht am Rhein
Als letzte Liebesspcnde,
Den sie entbehrend abgespart
Dem treuen lieben Munde,
Er hat ihr nun den Sohn bewahrt
Bor sich'rer Todeswunde."
Er drückt das Beutelchen an's Herz;
Der Krieger Augen blinken
Und Alle schauen heimathwärts,
Wo hell die Sterne winken.
Und fern, zu Haus, im Dörfchen klein,
Van Wiesen grün umsäumet.
Da schläft das greise Mütterlein;
Ob's wohl vom Sohne träumet? -
£. u.
Woisky.
Der Mutter Liebesfpende.
Die Visitenkarte.
(Amalie macht ihrer Freundin Bertha einen Besuch, findet diese
aber nicht zu Hause, und schreibt mit dem Finger in die ziemlich
dicke Decke von Staub auf dem geschlossenen Klavier ihrer Freundin
das Wort: „Schmutzfink!" Tags darauf treffen Bertha und
Amalie sich auf der Straße.)
„Hat Dir Dein Dienstmädchen auch mitgethcilt," fragt
Amalie, „daß ich gestern bei Dir war?" — „Nein," erwidert
Bertha, „aber ich habe Deinen Namen auf dem Klavier gelesen!"
Vor Paris.
(Bilder nach dem Leben.)
Marsch der Vorposten von UourF-In-Uoino nach Antony.
Schon bess're Pflege finden."
Doch langsam hat der Krieger sich
Alsbald empor gerichtet.
Wie strahlt sein Aug' so inniglich,
So andachtsvoll gelichtet; —
In großen Tropfen rinnt das Blut
Ihm über Stirn und Wange.
„Laßt nur, Kameraden; 's ist schon gut.
Das macht mir wenig bange.
Doch seht dies Lcdertäschchcn an;
Hab's auf der Brust getragen.
Und eben hat's, mein Talisman,
Den Tod zurückgeschlagen.
Der Thaler drin, den Mütterlein,
Verdient durch Fleiß der Hände,
Mir mitgab auf die Wacht am Rhein
Als letzte Liebesspcnde,
Den sie entbehrend abgespart
Dem treuen lieben Munde,
Er hat ihr nun den Sohn bewahrt
Bor sich'rer Todeswunde."
Er drückt das Beutelchen an's Herz;
Der Krieger Augen blinken
Und Alle schauen heimathwärts,
Wo hell die Sterne winken.
Und fern, zu Haus, im Dörfchen klein,
Van Wiesen grün umsäumet.
Da schläft das greise Mütterlein;
Ob's wohl vom Sohne träumet? -
£. u.
Woisky.
Der Mutter Liebesfpende.
Die Visitenkarte.
(Amalie macht ihrer Freundin Bertha einen Besuch, findet diese
aber nicht zu Hause, und schreibt mit dem Finger in die ziemlich
dicke Decke von Staub auf dem geschlossenen Klavier ihrer Freundin
das Wort: „Schmutzfink!" Tags darauf treffen Bertha und
Amalie sich auf der Straße.)
„Hat Dir Dein Dienstmädchen auch mitgethcilt," fragt
Amalie, „daß ich gestern bei Dir war?" — „Nein," erwidert
Bertha, „aber ich habe Deinen Namen auf dem Klavier gelesen!"
Vor Paris.
(Bilder nach dem Leben.)
Marsch der Vorposten von UourF-In-Uoino nach Antony.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Mutter Liebesspende" "Die Visitenkarte" "Vor Paris"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsdatum
um 1871
Entstehungsdatum (normiert)
1866 - 1876
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 54.1871, Nr. 1338, S. 74
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg