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171

Die Macht der Töne.

Den armen Musikanten fing der Muth ganz zu schwinden
an, fünfzehn Schritte vor ihnen stand das wüthende Thier und
keiner glaubte daran, daß es noch einmal durch die Macht der
Töne zu bändigen sei. Da, im letzten Momente, nahte die
Rettung. Aufgeschreckt durch den gräulichen Lärm, war der
Hirt aus seinem süßen Mittagsschlummcr erwacht, Hundcgebell
erscholl und höheren Gewalten wich nun der Bull knurrend
und widerwillig; zuletzt trollte er, von dem Hunde verfolgt,
kangsam durch das hohe Gras davon.

Die vier Musikanten aber wanderten lustig lachend und
prahlend mit der vollbrachten Heldenthat den Fußsteig entlang
dem Dorfe zu. 1- Seidel.

Der Zufriedene.

^ Präsident: „Angeklagter, Sie haben gehört, daß der
qeerr Staatsanwalt eine Arbeitshausstrafe von einem Jahre
trSen Sie beantragt. Haben Sie gegen die Höhe der bean-
agten Strafe etwas einzuwenden?" — Angeklagter: „Herr
™Ql'bent: 's thut's!"

Erprobtes Hausmittel für Obstgärtner.

°utw 5amit die Spatzen die Kirschen nicht fressen, nehme man
5^ °der die Kirschen herunter und lasse die Spatzen auf dem
K;"der man nehme die Spatzen herunter und lasse die
darauf.

Der Sack

Ein Sack, gefüllt mit Bohnen,.
Steht wacker wie ein Mann;

Da will's zu denken lohnen:

Was hat die Schuld daran?

Leer' aus ich die Phaseolen,

Und halte den Sack in der Hand,
Seh' fort die Einen ich rollen
Und ein Stück Leinewand;

So sind sie kräftig zusammen,

Und einzeln ohnmächtig matt,

Ich dacht' unter anderem Namen
Dasselbe von Menschen und Staat.

Cralkus.

Die Brautfahrt.

Es ritt ein Vater von Hof und Haus
Mit seinem Sohne zum Freien aus.

Sie zogen die Kreuz und Quer durch's Land,

Doch nirgend die rechte Maid sich fand.

Einst ritten sie Abends zur Stadt hinein.

Dort wohnte ein säuberlich Mütterlein;

Die hatte zwei Töchter, blond und braun,

Und waren sie beide sehr schön zu schau'n.

Und als sie nun kamen vor Mütterleins Haus,
Sah eben die Alte zum Fenster heraus.

„Frau Mutter, darf man hier sprechen ein?

Wir kommen vom Lande, mein Sohn will frei'»."

Die Mutter erwidert gar freundlich den Gruß,
Schnell waren die beiden Reiter zu Fuß.

Sie zogen die Rosse wohl in den Stall
Und traten dann froh herein mit Schall.

Da saßen Frau Mutter am runden Tisch,

Daneben die Mägdelein, jung und frisch.

Es dampften die Schüsseln, hell glänzte der Wein.
Sie luden die Gäste zuni Sitzen ein.

Hier sprachen sie Manches so hin und her,

Viel schwatzte der Vater, das Mütterlein mehr.

Es scherzte der Alte: „Lieb' Mütterlcin!

Wie sind denn wohl Eure zwei Töchterlein?"

„Die Blonde ist fromm, die Braune bös;

Ihr wollet es wissen, nun wißt Ihr es!"

Nink zog nun der Alte ein Ringlein zum Spaß
Und warf es der Blonden in's volle Glas.

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

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Titel/Objekt
"Der Zufriedene"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Zufriedenheit
Angeklagter
Gericht <Motiv>
Strafe <Motiv>
Karikatur
Staatsanwalt
Strafe
Urteil
Zustimmung
Gericht
Urteil <Motiv>
Satirische Zeitschrift

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Fliegende Blätter, 54.1871, Nr. 1350, S. 171

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