Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (2.1888)

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Vergrösserungen auf Eastman’s Bromsüberpapier.

mich vor Jahren schon auch auf die Momentphotographie ge-
worfen, obwohl ich hier in Stuttgart wenig Gelegenheit habe,
viel auf diesem Felde zu leisten.
Ich besitze von Thury & Amey einen grösseren und einen
kleinen Verschluss und bin, was Schnelligkeit anbetrifft, auch
wohl zufrieden damit. Die Platten rufe ich in der Weise
hervor, dass ich zuerst ein Vorbad (Quecksilber, Fixirnatron
und Wasser) benütze und dann dem Eisenentwickler noch
einige Tropfen einer schwachen Natronlösung beifüge. Ist
mit diesen Hilfsmitteln das Negativ noch zu kurz, so nehme
ich das Negativ aus der Hervorrufung, ehe es seinen richtigen
Grad von Dichtigkeit erhalten hat und verstärke dasselbe mit
Quecksilber.
Zu den Aufnahmen einer Militärparade habe ich ausschliess-
lich Schleussner-Platten verwendet, während ich Aufnahmen
eines Kinderfestzuges auf Beernärt-Platten machte. Bei den
letzteren hat das Vorbad genügt, bei der Parade jedoch war
das Wetter so schlecht, dass mit allen Hülfsmitteln vorge-
gangen werden musste.
Mehr Gelegenheit zu Moment-Aufnahmen bieten mir die
Kinder im Atelier, die ich alle ohne Kopfhalter aufnehme,
und denen ich möglichst eine ungezwungene, aber doch künst-
lerische Haltung beizubringen suche.

Vergrösserungen auf Eastmau's Bromsilberpapier.
Mittels des Eastman’sehen Bromsilbergelatinepapieres ist
man leicht im Stande, sowohl bei Tageslicht, als bei künst-
lichem Lichte, Vergrösserungen von jedem hierzu einigermassen
geeigneten Negativ rasch und einfach herzustellen. Besonders
eignet sich, nach C Srna (Phot. Corresp. Nr. 313, 1886), die
Sorte C des Eastman’schen Papieres.
Für Vergrösserungen bei Tageslicht kann das Ne-
gativ einfach gegen den Himmel gerichtet werden, wozu jedoch
ein Tisch oder ein Brett in oft sehr schräger Stellung auf-
gestellt werden muss, was nicht immer leicht ausführbar ist.
In den meisten Fällen wird es daher einfacher sein, sich alle
Behelfe zur Vergrösserung ähnlich wie in der nachstehenden
Zeichnung (Fig. 3) auf einem horizontal stehenden Tische an-
zuordnen.1) Das Himmelslicht wird hier, wie man sieht, mittels

Wir verdanken diese Figuren und Mittheiiungen Herrn Schierer,
Kedacteur der „Photogr. Notizen“ in Wien. (S. Photogr. Notizen 1887.
Seite 2t).