Ueber das Schleifen optischer Gläser.
421
(Fig. 94) sichtbare Thurmspitze ca. 200 Schritt von der Camera
entfernt.
Die Aufnahme fand am 31 Mai 1886 Abends gegen
9 Uhr statt.
Eines Umstandes will ich noch Erwähnung machen. Ich
habe während jenes Gewitters zwei Platten exponirt und obgleich
auf der ersten Platte auch ein Blitz im Gesichtsfeld des
Apparates niederging und dieselbe Sorte der Platten ver-
wendet war, so habe ich doch auf jener Platte nicht eine Spur
eines Bildes erhalten. „Ein Manipulationsfehler ist ausge-
schlossen.“
Betreffs einer anderen photographischen Aufnahme des
Blitzes während eines Gewitters am 21. Juli 1886 schreibt uns
Herr Selinger:
„Wir hatten neuerdings ein grosses Gewitter, welche Ge-
legenheit ich benutzte um einige Aufnahmen zu machen, die
ich mir erlaube Ihnen zu übergeben. Es sind dies Blitze, die
sieh in weiterer Entfernung befanden und keine grosse In-
tensität besassen, denn als das Gewitter sich voll entwickelte
und entlud, wurde meiner Thätigkeit ein jähes Ende dadurch
bereitet, dass ein grosser Hagelschlag mein Atelierdach demo-
lirte und ich mit der Bergung der Apparate und Utensilien
mich beeilen musste.
Die interessanteste dieser Aufnahmen dürfte wohl die-
jenige sein/deren Matrize (Pig. 95) beiliegt.
Mit der Loupe betrachtet zeigt sich, dass der Strahl aus
mehreren Einzelnen besteht die, wie ich bei der Aufnahme
beobachtete, sich rasch hintereinander folgten.“
Ueber das Schleifen optischer Linsen.
Von E. Suter in Basel.
Obwohl die Erstellung optischer Linsen eigentlich nicht
in den Bereich der photographischen Manipulationen gehört,
dürfte es doch manchen Photographen und Amateur interessiren
Näheres darüber zu erfahren, ist doch das optische Instrument
(Objeetiv) ein wesentlicher Theil seiner Einrichtung.
Es ist über keine ausübende Kunst so wenig veröffent-
licht worden, wie gerade über die optische Schleiferei, was
auch die Ursache sein mag, dass dieselbe unter den ver-
schiedenen optischen Werkstätten in so eigenartiger Weise
betrieben wird. Es sei hier nur die Rede von guten Linsen,
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(Fig. 94) sichtbare Thurmspitze ca. 200 Schritt von der Camera
entfernt.
Die Aufnahme fand am 31 Mai 1886 Abends gegen
9 Uhr statt.
Eines Umstandes will ich noch Erwähnung machen. Ich
habe während jenes Gewitters zwei Platten exponirt und obgleich
auf der ersten Platte auch ein Blitz im Gesichtsfeld des
Apparates niederging und dieselbe Sorte der Platten ver-
wendet war, so habe ich doch auf jener Platte nicht eine Spur
eines Bildes erhalten. „Ein Manipulationsfehler ist ausge-
schlossen.“
Betreffs einer anderen photographischen Aufnahme des
Blitzes während eines Gewitters am 21. Juli 1886 schreibt uns
Herr Selinger:
„Wir hatten neuerdings ein grosses Gewitter, welche Ge-
legenheit ich benutzte um einige Aufnahmen zu machen, die
ich mir erlaube Ihnen zu übergeben. Es sind dies Blitze, die
sieh in weiterer Entfernung befanden und keine grosse In-
tensität besassen, denn als das Gewitter sich voll entwickelte
und entlud, wurde meiner Thätigkeit ein jähes Ende dadurch
bereitet, dass ein grosser Hagelschlag mein Atelierdach demo-
lirte und ich mit der Bergung der Apparate und Utensilien
mich beeilen musste.
Die interessanteste dieser Aufnahmen dürfte wohl die-
jenige sein/deren Matrize (Pig. 95) beiliegt.
Mit der Loupe betrachtet zeigt sich, dass der Strahl aus
mehreren Einzelnen besteht die, wie ich bei der Aufnahme
beobachtete, sich rasch hintereinander folgten.“
Ueber das Schleifen optischer Linsen.
Von E. Suter in Basel.
Obwohl die Erstellung optischer Linsen eigentlich nicht
in den Bereich der photographischen Manipulationen gehört,
dürfte es doch manchen Photographen und Amateur interessiren
Näheres darüber zu erfahren, ist doch das optische Instrument
(Objeetiv) ein wesentlicher Theil seiner Einrichtung.
Es ist über keine ausübende Kunst so wenig veröffent-
licht worden, wie gerade über die optische Schleiferei, was
auch die Ursache sein mag, dass dieselbe unter den ver-
schiedenen optischen Werkstätten in so eigenartiger Weise
betrieben wird. Es sei hier nur die Rede von guten Linsen,