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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 2.1888

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Stirn, Rudolph: Photographische Geheim-Camera
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https://doi.org/10.11588/diglit.42282#0451

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402

Photographische Geheim - Camera.

Photographische Geheim-Camera.
Von Rudolf Stirn in Berlin.
Fabrik und Specialgeschäft für Amateur-Photographie.
Yon besonderer Tragweite dürfte für viele Berufszwecke
eine der jüngsten Erfindungen auf dem Gebiete der Photo-
graphie, die C. P. Stirn’s patentirte photographische Geheim-
Camera, werden, welche ohne Plattenwechsel sechs Moment-
photographien hintereinander aufzunehmen ermöglicht. Der
Apparat kann unbemerkt von den Umstehenden getragen
werden und die lichtempfindliche Platte wird durch Ziehen an
einer Schnur im gegebenen Augenblick momentan entblösst,
worauf durch Drehen der Platte an einem Knopf diese für
eine zweite Aufnahme eingestellt wird.
Die innere Einrichtung des Apparates geht aus den Ab-
bildungen, Fig. 80—83, deutlich hervor: Derselbe bildet in ge-
schlossenem Zustande (Fig. 80) eine Scheibe von ca. 150 mm
Durchmesser und ca. 20 mm Dicke.
Bei a und b (Fig. 81) ist eine Schnur befestigt, welche der
Photograph um den Hals hängt, so dass er den Apparat bequem
unter dem Rocke tragen kann; unten tritt bei c eine Oese durch
den Rand, an weleher gleichfalls eine Schnur befestigt ist,
bei deren Anziehen eine Scheibe m (Pig. 82) im Innern des
Gehäuses bewegt und dadurch eine Stelle der lichtempfind-
lichen Platte einen Moment beleuchtet wird. Während die
Hinterseite des Gehäuses ganz glatt ist, trägt die Vorderseite
desselben (Fig. 81) in der Mitte einen Knopf p und mit diesem
drehbar einen Zeiger z. Letzterer zeigt auf einem Zahlenkreise
an, die wievielte Stelle der photographischen Platte vor dem
Objectiv des Apparates befindlich ist. Senkrecht über dem
Drehknopf p erhebt sich ein trichterförmiger aufgeschraubter
Metallstutzen, welcher in seinem oberen Theile bei o die Linsen
zur Verkleinerung, resp. Vergrösserung des aufzunehmenden
Bildes enthält. Dieser obere Theil ist wie ein Knopf geformt,
so dass man den Apparat, unter die Weste oder den Rock
geknöpft, verdeckt tragen kann, wobei, man nur das Objectiv
durch ein Knopfloch hervorsehen lässt, was wegen der Form
des ersteren durchaus nicht auffällig ist. Hinter dem Gehäuse-
deckel befinden sich zwei Scheiben in und n, von denen die
erstere beweglich, die zweite aber fest ist. Die feste Scheibe
hat oben genau hinter dem Linsentrichter o einen kreisrunden
Ausschnitt h, welcher die Grösse der Bilder bestimmt, weil
dicht hinter derselben die lichtempfindliche Platte eingelegt
wird. Die Scheibe in dient dazu, die Bestrahlung der photo-
 
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