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Das Pinakoskop und seine Verwendung etc.
Die Retouche ist beim Collodiondrueke am Negativ, nickt
aber am Positiv auszuführen, in Fällen jedoch, wo unbedingt
Positiv-Retouche nothwendig wird, kann man diese mit weichem
Blei, oder mit reiner Tusche bewirken.
Ganz auffallend gehoben wird das Aussehen der fertigen
Aristotypien durch das Uebergiessen oder Ueberstreicken mit
Brillantwasser. Ein leichter Hauch, der über den Tiefen ge-
lagert, verschwindet momentan und der Reichthum der Ton-
abstufungen vermehrt sich in hohem Grade. Man kann, wenn
man die Anwendung von Brillantwasser gewohnt ist, nicht
mehr davon lassen, und unlasirte Drucke neben den lasirten
nicht mehr sehen. Selbst auch bei heisssatinirten Bildern übt
dieser wasserhelle Lack, der sofort trocknet, eine überaus
günstige Wirkung.
(Brillantwasser ist ausserdem ein anerkannt vorzüglicher
Retouchirlack für Gelatineplatten.)
Die ausführliche Beschreibung meines Verfahrens findet
sieh in „Photogr. Correspondenz No. 302“, „Deutsche Photo-
graphen-Zeitung 45 und 46 vom Jahre 1885“, „Photogr. Mit-
theilungen 311 und 312“, sowie im „Deutschen Photographen-
Iialender von 1886“.
Das Pinakoskop und seine Verwendung zur Herstellung
von photographischen Yergrösserungen.
Von R. Ganz in Zürich.
Die unter dem Namen „Pinakoskop“ von uns erzeugte
wesentlich verbesserte Form des Skioptikons eignet sich nicht
nur zu Projectionszwecken, sondern es ist auch in Verbindung
mit dem sehr empfindlichen Bromsilbergelatinepapier ein sehr
geeignetes Hilfsmittel zur Herstellung vergrösserter Bilder nach
kleinen Negativen.
Das Pinakoskop wird mittels Petroleumlicht beleuchtet.
Der Apparat zeichnet sich, wie bereits Herr Dr. Stein1) her-
vorhob, durch seine vortreffliche Luftzugsvorrichtung aus.
Die Luft tritt in den Apparat (Fig. 11) bei den Pfeilen pp
ein und bei p‘p‘ aus. Durch diese Luftzugsvoraehtung wird
ein fortwährendes Kühlen des Lampengehäuses A erzielt. Die
im Innern enthaltene Lampe ist in Fig. 12 abgebildet. Die-
selbe besteht aus einem viereckigen Kasten, in dem das
i) Dr S. Th. Stein, die optische Projectionskunst. W. Knapp in
Halle a. 8., 1887, S. 11.
Das Pinakoskop und seine Verwendung etc.
Die Retouche ist beim Collodiondrueke am Negativ, nickt
aber am Positiv auszuführen, in Fällen jedoch, wo unbedingt
Positiv-Retouche nothwendig wird, kann man diese mit weichem
Blei, oder mit reiner Tusche bewirken.
Ganz auffallend gehoben wird das Aussehen der fertigen
Aristotypien durch das Uebergiessen oder Ueberstreicken mit
Brillantwasser. Ein leichter Hauch, der über den Tiefen ge-
lagert, verschwindet momentan und der Reichthum der Ton-
abstufungen vermehrt sich in hohem Grade. Man kann, wenn
man die Anwendung von Brillantwasser gewohnt ist, nicht
mehr davon lassen, und unlasirte Drucke neben den lasirten
nicht mehr sehen. Selbst auch bei heisssatinirten Bildern übt
dieser wasserhelle Lack, der sofort trocknet, eine überaus
günstige Wirkung.
(Brillantwasser ist ausserdem ein anerkannt vorzüglicher
Retouchirlack für Gelatineplatten.)
Die ausführliche Beschreibung meines Verfahrens findet
sieh in „Photogr. Correspondenz No. 302“, „Deutsche Photo-
graphen-Zeitung 45 und 46 vom Jahre 1885“, „Photogr. Mit-
theilungen 311 und 312“, sowie im „Deutschen Photographen-
Iialender von 1886“.
Das Pinakoskop und seine Verwendung zur Herstellung
von photographischen Yergrösserungen.
Von R. Ganz in Zürich.
Die unter dem Namen „Pinakoskop“ von uns erzeugte
wesentlich verbesserte Form des Skioptikons eignet sich nicht
nur zu Projectionszwecken, sondern es ist auch in Verbindung
mit dem sehr empfindlichen Bromsilbergelatinepapier ein sehr
geeignetes Hilfsmittel zur Herstellung vergrösserter Bilder nach
kleinen Negativen.
Das Pinakoskop wird mittels Petroleumlicht beleuchtet.
Der Apparat zeichnet sich, wie bereits Herr Dr. Stein1) her-
vorhob, durch seine vortreffliche Luftzugsvorrichtung aus.
Die Luft tritt in den Apparat (Fig. 11) bei den Pfeilen pp
ein und bei p‘p‘ aus. Durch diese Luftzugsvoraehtung wird
ein fortwährendes Kühlen des Lampengehäuses A erzielt. Die
im Innern enthaltene Lampe ist in Fig. 12 abgebildet. Die-
selbe besteht aus einem viereckigen Kasten, in dem das
i) Dr S. Th. Stein, die optische Projectionskunst. W. Knapp in
Halle a. 8., 1887, S. 11.