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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 2.1888

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Prof. Vidal's Emailphotographie in Farben
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Otto Schroeder's Reise-Camera
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https://doi.org/10.11588/diglit.42282#0460

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Otto Schroeder’s Reise - Camera.

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Der Herausgeber sab bei Prof. Vidal in Paris hübsche
farbig decorirte Poreellanteller (rothe Rosen und grüne Blätter),
welche zeigen, dass das Verfahren eine Zukunft zur Herstellung
von eingebrannten Bildern auf Porcellan und Fayence etc. hat.

Otto Scliroeder’s Reise-Camera.
Der von mir construirte, viermal prämiirter Reise -Apparat,
letzte Prämiirung im Juni 1887 zu Florenz während der
dortigen photographischen Ausstellung, ist mit grosser Ge-
nauigkeit construirt und dürfte Besseres gegenwärtig nicht
existiren. Dieser Apparat hat denn auch für Gelehrte und bei
Tropen-Reisen etc. eine rege Verwendung gefunden, selbst
königliche Behörden und Institute haben ihn in Benutzung.
Der Apparat ist, was Flächenraum und Gewicht an-
belangt, auf das möglichst zulässige Maass beschränkt, er-
scheint in seiner äusseren Form sehr gefällig, ohne deshalb
der Festigkeit und Dauerhaftigkeit zu ermangeln.
Der Apparat ist quadratisch gebaut und mit vielen
Messingwinkeln versehen, es ist die Einrichtung getroffen,
auch mit länglichen Cassetten hoch oder quer arbeiten zu
können und zwar ohne Umschrauben der Camera auf dem Stativ,
vermittelst eines sogenannten Einsetzrahmens, in welchem
auch die Visirscheibe sitzt. Dieser Einsetzrahmen ist der-
artig construirt, dass nach Lösung zweier Ueberleger, welche
denselben in seiner Lage halten, er hoch oder quer je nach
Verhältniss der Landschaft und in kürzester Zeit umgestellt
werden kann. Die Camera mit beweglicher Visirscheibe hat zur
Einstellung einen doppelten Zahnstangenbetrieb, der zur Rechten
befindliche Messingknopf dient zum Transportiren (Einstellen),
während der zur linken Hand befindliche zur Feststellung dient.
Neben der linken Zahnstange befindet sich ein Metermaass in
Messingschienen zur schnelleren Einstellung, es ist dasselbe
insofern von Werth, als bei einiger Uebung die sichere Brenn-
weite fast mit Bestimmtheit und ohne vieles Manipuliren ge-
troffen wird, ebenso befindet sich zur wagerechten Aufstellung
des Apparates am hinteren Ende des Lauf bodens eine Libelle,
d. h. Wasserwaage. Bei Apparaten, bei welchen der vor-
gesehene Balgenauszug für längere Brennweite nicht ausreicht,
genügt die Herstellung eines sogenannten Ansteckers (Ver-
längerung des Lauf bodens), welcher ebenfalls mit doppelten
Zahnstangen versehen ist. Vermittelst einer langen, durch
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