Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 2.1888

DOI article:
Schrank, Ludwig: Charakteristik im Porträt
DOI article:
Schnauss, Julius Karl: Die Prüfung photographischer Goldsalze
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.42282#0416

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Die Prüfung photographischer Goldsalze.

367

jedes Werk den Stempel seiner individuellen Auffassung trägt,
so dass seine Bilder ein ganz bestimmtes Gepräge besitzen,
aus dem man ohne Weiters die Signatur des Erzeugers
herausfindet.

Die Prüfung photographischer Goldsalze.
Von Dr. J. Sehnauss in Jena.
Die wichtigsten photographischen Proeesse basiren auf
der leichten Beducirbarkeit der Verbindungen der Edelmetalle;
daher bestehen die photographischen Bilder grösstentheils aus
reducirtem Metall. Je „edler“ das Metall, wie es im höchsten
Grade Gold und Platin sind, desto dauerhafter die aus ihnen
bestehenden Bilder. Leider besitzt das Gold keine so aus-
gezeichneten, bedingungsweise unlöslichen Verbindungen wie
das Silber, weshalb es in den photographischen Processen weit
weniger zur Anwendung kommt, was in Anbetracht seiner
Kostbarkeit auch nicht zu bedauern ist. Es tritt fast aus-
schliesslich durch den Process der Substitution des Silbers bei
der Tonung der Papierbilder in Wirksamkeit, mit Ausnahme
des selten angewandten Aurotyp - Verfahrens und einer ver-
alteten Verstärkungsmethode der Collodiumbilder, welch letztere
ebenfalls auf Substitution beruht.
Der Mangel einer unlöslichen Verbindung des Goldes von
constanter Zusammensetzung macht auch die Prüfung sowie
die quantitative Bestimmung der Goldsalze in der Photographie
schwieriger, als dies bei den Silberverbindungen der Fall ist.
Letztere' können ebenso leicht mittels der Waage, als durch
die Titrirmethode auf ihren Silbergehalt geprüft werden. Vom
Gold kennen wir nur eine Art der Fällung, welche sich als
geeignet zur quantitativen Bestimmung erweist: die als Metall.
Denn auch der bekannte Goldpurpur, erzeugt durch die Fällung
einer Goldlösung mittels Zinnsesquiehlorid, besteht aus fein-
zertheiltem metallischen Gold und Zinn oder Zinnsäure, je
nach der Concentration der angewandten Lösungen. Es ist
begreiflich, dass diese Fällungen nicht zu einer Massanalyse
dienen können. Indirect vermag man jedoch das Gold mass-
analytisch zu bestimmen; die Methode ist interessant genug,
um sie hier zu erwähnen, obwohl sie kaum für den Photo-
graphen von Nutzen sein kann. Sie stammt von Hempel und
besteht darin, durch den Zusatz einer bekannten titrirten Menge
Oxalsäurelösung im Ueberschuss und längerer Digestion alles
Gold zu reduciren. Dadurch wird eine äquivalente Menge
 
Annotationen