Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 2.1888

DOI Artikel:
Himly, Eugen: Die Ausnutzung der electrischen Beleuchtung für photographische Zwecke
DOI Artikel:
Husnik, Jakob: Die Leimtypie
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.42282#0282

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Die Leimtypie.

247

ausgeführt, befestigt. Vermittelst dieses Systems kann der
Diffusor rasch von einer Stelle nach einer anderen befördert,
ferner beliebig gegen irgend welche Gruppe der riesigen
Copir-Rahmen gewandt werden, um damit rasch sehr grosse
Lichtpausen zu machen. Die Dimensionen der Originale, nach
welchen Lichtpausen hergestellt werden sollen, sind oft gross
und eine Handhabung der Rahmen im Atelier ist selbst mit
4 Arbeitern unsicher. Es sind daher diese Rahmen vermittelst
eiserner Consolen und schweren Charnierbändern an den
Wänden befestigt, ein Vorreiber von Schmiedeeisen hält den
Rahmen in seiner Lage. Im Falle nun neue Zeichnungen ein-
gelegt oder schon fertig belichtete Lichtpausen herausgenommen
werden sollen, so wird ein langer Bock davor gesetzt, in etwa
1 m Entfernung von dem Rahmen, und dann wird derselbe
langsam heruntergelassen, bis er auf dem Bocke ruht. Nun
erst kann man den Rahmen öffnen und die Klappen und Ein-
lagen entfernen u. s. w. Nachdem alles geschehen, wird der
Rahmen wieder in die Höhe gerichtet und eine etwa nöthige
Belichtung kann wieder beginnen.
Selbstverständlich sind mehrere Dunkelkammern, Bureau
und andere Räume vorhanden, welche ich, da sie wesentlich,
nichts Neues bieten, übergehe.

Die Leimtypie.
Von Prof. J. Husnik in Prag.
(Hierzu 2 Tafeln.)
Unter obiger Benennung wird in der Kunstanstalt
„M. Husnik“ in Prag ein neuer Proeess eultivirt, der typo-
graphische Druckplatten liefert, welche aus einer auf Zink
befestigten Leimschicht bestehen.
Eine Chromat-Gelatine-Lösung wird auf plane Glasplatten
gegossen, getrocknet und nachher abgelöst.
Man copirt unter Negativen in Strich- oder Netzmanier,
befestigt die Copien mit dem Bilde nach oben auf Zink-
oder Metallplatten aller Art mittels Harze, und entwickelt das
Bild mit Hilfe einer Borstenbürste durch Reibung und Zu-
hilfenahme einer Flüssigkeit, welche die Gelatine kalt auflöst.
Die unbelichteten Partien werden aufgelöst und conisch vertieft.
Die Entwickelung dauert L—5 Minuten, je nachdem kleinere-
oder grössere Weissen im Bilde Vorkommen. Das Relief wird
 
Annotationen