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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 2.1888

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Gothard, Eugen von: Erfahrungen auf dem Gebiete der Himmels- und Spektral-Photographie
DOI Artikel:
Heid, Hermann: Ueber das Kreidegoldbad zum Tonen von Aluminiumbildern
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https://doi.org/10.11588/diglit.42282#0274

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Ueber das Kreidegoldbad zum Tonen von Albuminpapier. 243

brillante schwarze Bilder auf weissein Grunde giebt, und auch
eine rasche Arbeit erlaubt, bei Speetral-Aufnahmen der Stolze-
sehen Papiere (Tropp & Münch in Wien), welches die strengste
Ueberwachung des Copierprocesses ermöglicht und die zartesten
Details reproducirt Ein grosser Vortheil dieses Papieres ist
die einfache Behandlung und jener Umstand, dass das Papier
nach dem Trocknen nicht rollt, was bei Versendung un-
aufcaehirter Copien sehr angenehm ist. ich habe aber bis
jetzt meistens mit dem alten Albumin-Verfahren gearbeitet,
weil meine Gehilfen auf dieses gut eingeschult sind und weil
gute Bilder auf diesem Wege am billigsten hergestellt werden
können. Es wird aber immer das „haltbar gesilberte Papier“
angewendet, welches in den kühleren Jahreszeiten 2 bis 3 Monate
unverändert aufbewahrt werden kann. (Vom Hoflieferanten
Moll in Wien.)

Ueber (las Kreidegoldbad zum Tonen von Albuininbildern.
Von Dr. H. Heid in Wien.
Schon seit vielen Jahren bediene ich mich in meinem
artistischen Verlagsgeschäft zum Vergolden der Albuminbilder
des Kreide-Goldbades, welches sieh durch seine besondere
Zuverlässigkeit und Einfachheit auszeichnet. Ich benutze das-
selbe ohne Störungen zu erleiden und bin mit demselben stets
zufrieden gewesen.
Zu seiner Herstellung fülle ich eine Literflasche mit Wasser
an, löse 1/2 g Chlorgold auf, setze einen Caffeelöffel voll ge-
schabter Kreide zu und schüttle. Die Anfangs blassgelbe
Färbung verschwindet nach einigen Stunden und die Flüssig-
keit wird farblos; in diesem Zustande wird sie zum Tonen be-
nutzt, indem man die klare Flüssigkeit vom Bodensatz abgiesst
und filtrirt.
Die Albuminpapiere, welche auf einem Silberbade 1 : 10
(ohne jeden Zusatz) gesilbert werden, tonen in diesem Bade
gleiehmässig und sicher.
Die gebrauchte Lösung wird wieder in die Flasche zurück-
gegossen und am anderen Tag neuerdings zum Tonen ver-
wendet. Sie arbeitet sogar besser als zu Beginn. Vor dem
Gebrauche wird die Flüssigkeit mit Chlorgoldlösung (15 : 500)
verstärkt.
Auf diese Weise verwende ich stets dieselbe Flüssigkeit;
sollte durch mechanischen Verbrauch, Aufsaugen des Gold-
bades in den Papieren, Verspritzen etc. das Quantum der
 
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