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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 7.1882

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Lolling, Habbo G.: Mittheilungen aus Thessalien
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https://doi.org/10.11588/diglit.35009#0249

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Mittheilungen aus Thessalien.

3. Archaische Inschriften. Zu der am Schluss des vorstehen-
den Abschnitts dieser Mittheilungen aus Thessalien abge-
druckten archaischen Inschrift aus der Halbinsel Magnesia
füge ich hier die neuen Abschriften zweier schon bekannter
und die Copie einer dritten, welche sich im eigentlichen Thes-
salien befinden. Diese drei Inschriften sind auf der angefüg-
ten Beilage chronologisch geordnet (1-3).
Die Inschrift 1 ist in Tyrnavo an der Nordseite der Kirche
Hag. Trias eingemauert. Sie befindet sich auf einem balken-
ähnlichen Sandstein, dessen jetzige Länge 0ra,95, Höhe 0,18
beträgt. Über den letzten Buchstaben ist ein Theil des vor-
springenden Kranzleistens erhalten,welcher beweist, dass die
Inschrift nur einzeilig gewesen ist. Die Inschrift ist den Auf-
schriften der oben S. 77 fg. besprochenen larisäischen Grab-
steine1 gleichzeitig und wird zu lesen sein . ...ς Όρεστάδκ
όνέθεκε väc Θεμίσστ<κ[ι ; das letzte Wort weist auf Θεμί^ατα als
Nebenform von Θεμις hin, denn an eine obscure Ortsnymphe
Θεμίστα wird gewiss nicht gedacht werden können.
Die Inschrift 2 ist zuletzt C. I. G. A. 328 herausgegeben

1 Boissevaiu hält Πολυξεναία für eine verlängerte Form von Πολυξε'νη und
findet dies nicht auffallend. Doch ist diese Erklärung nach meiner Ansicht
abzuweisen, die nicht neben die Figur sondern auf die 1. Seitenkante ge-
schriebene Inschrift bezieht sich auf die Stele und ist durch στήλη zu ergän-
zen. Wo in den älteren Grabschriften είμΐ vorkommt, ist das Suhject nie
der Todte sondern stets das Grabmal oder die Darstellung. Eine dritte viel
grössere Grabplatte mit der Darstellung eines Mannes, der die L. erhebt
(der gehaltene Gegenstand wie der Kopf des Mannes fehlt) und auf der R.
vor der Mitte des Körpers einen Hasen trägt, fand ich auf dem mosaischen
Friedhof südlich von Larisa. Auch die jetzt leider nicht sichtbare Darstel-
lung der Platte des Ρασίδαμος wird als Probe thessalischer Kunstübung gel-
ten dürfen.
 
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