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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 7.1882

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Köhler, Ulrich: Der Zwanzigstel des Thrasybul
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https://doi.org/10.11588/diglit.35009#0345

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DER ZWANZIGSTEL DES THRASYBUL

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aber auch die Bestimmung, durch welche Archippos unter
den Schutz des Bundes gestellt wird. Also nicht Thrasybul
sondern Iphikrates und Diolimos werden das athenische Re-
giment im thrakischen Meere wieder hergestellt und dadurch
die Reise der thasischen Gesandten nach Athen veranlasst
haben. Das für die letzteren abgefasste Psephisma fällt hier-
nach in das J. 389/8, mitten in die Zeit zwischen den Seezug
des Thrasybul und den Beschluss über Ivlazomenae.
Ob der Versuch der Athener ihre Herrschaft unter den da-
maligen Verhältnissen in der alten Form wieder herzustellen
gute Politik war, ist sehr fraglich. Schon ein Mal halte An-
talkidas versucht die Verbindung zwischen Athen und dem
persischen Hofe zu lösen, dadurch dass er es unternahm den
persischen Argwohn gegen die auf die Wiedergewinnung der
Seestädle gerichtete Thätigkeit Konons wach zu rufen. Der
Versuch scheiterte damals, aber der patriotischen Thätigkeit
Konons wurde durch die Treulosigkeit des persischen Satra-
pen ein Ziel gesetzt. Bei seinem zweiten Besuche in Susa
konnte sich der Spartaner auf notorische Thatsachen berufen.
Man kann esjetztmit Bestimmtheit aussprechen,dass die per-
sische Machtentfaltung, welche Antalkidas zum Herrn der
militärischen Situation und den Grosskönig zum obei’sten
Schiedsrichter in den griechischen Angelegenheiten machte,
durch die Versuche der Athener hervorgerufen worden ist,die
Seestädte wieder in das alte Unterthänigkeitsverhältniss zu
versetzen.
ULRICH KÖHLER.
 
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