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ALTLAKONISÜHES RELIEF
Beine noch in der strengen Profilansicht, das eine das andre
deckend, gebildet sind. Milchhöfer fasst(S. 448) jenes (C) nur
deshalb als Uebergang der 1. zur 2. Serie weil es den Mann
wie jene nach rechts gewandt zeigt. Unmittelbar an C anzu-
schliessen ist indess das Relief mit der späten Inschrift
TI/AOKAHC (Millh. IV Tf. 8, 1), das ich jetzt nach Stu-
dium der Abgüsse wie früher nach dem des Originales ( vgl.
Mitth. III, S. 297 A. 3) für zweifellos archaisch halte. Wie
man zu der Zeit der daran angebrachten Inschrift derartige
Reliefs in Sparta arbeitete, das lehrt uns ja am besten das
Aristokles-Relief (ebda abg. j, und gibt es einen grösseren Ge-
gensatz! So ist um Einges zu nennen,der Thronsessel des ,,Ti-
mokles” bis ins kleinste Detail herab derjenge der archai-
schen Reliefs und zwar der älteren Serie wie auch an unse-
rem neuen. Das bei der grossem Relieferhebung nach der Re-
gel en face gestellte Gesicht ist, wie Augen und Mund zeigen,
völlig archaisch und es fehlen auch die perlschnurartigen
Locken nicht. Man beachte ferner die genau dem alten Typus
entsprechenden Finger beider besonders der r. Hand, den wie
bei B zusammengenestelten sog. ionischen Aermelchiton, den
scharfen inneren Contur der Beine u. s. w., um alle Zweifel
an der Zugehörigkeit zu der alten Reliefreihe zu beseitgen.
Nur die, allerdings roh und flüchtig eingehauenen Falten des
Mantels1 über dem rechten Arm finden sich sonst nicht und
niögen verführt haben, das Ganze für spät zu nehmen; denn
das offenbar Ungeschickte und das etwas Breite und Weich-
liche des Ganzen sind ganz ebenso Eigenschaften anderer Re-
liefs der 2. Serie (D und E).
Aus später Zeit kennen wir dann noch zw'ei Lakonische
1 Bei der Art wie der Mantel mit seinen Enden über die beiden Arme ge-
legt ist, ganz wie sonst in den Reliefs der 2. Serie, verstehe ich nicht, wie
er auch die Beine bis zur Mitte der Unterschenkel bedecken kann ; sind
zwei Chitone übereinander gedacht? Übrigens stimmt aucli hierin das Frag-
ment C ganz mit dem Tirnokles, da auch dort derselbe Absatz eines Ober-
gewandes über dem Chiton an den Beinen erscheint und doch auch der Man-
tel in derselben Weise über die Arme gelegt war.
ALTLAKONISÜHES RELIEF
Beine noch in der strengen Profilansicht, das eine das andre
deckend, gebildet sind. Milchhöfer fasst(S. 448) jenes (C) nur
deshalb als Uebergang der 1. zur 2. Serie weil es den Mann
wie jene nach rechts gewandt zeigt. Unmittelbar an C anzu-
schliessen ist indess das Relief mit der späten Inschrift
TI/AOKAHC (Millh. IV Tf. 8, 1), das ich jetzt nach Stu-
dium der Abgüsse wie früher nach dem des Originales ( vgl.
Mitth. III, S. 297 A. 3) für zweifellos archaisch halte. Wie
man zu der Zeit der daran angebrachten Inschrift derartige
Reliefs in Sparta arbeitete, das lehrt uns ja am besten das
Aristokles-Relief (ebda abg. j, und gibt es einen grösseren Ge-
gensatz! So ist um Einges zu nennen,der Thronsessel des ,,Ti-
mokles” bis ins kleinste Detail herab derjenge der archai-
schen Reliefs und zwar der älteren Serie wie auch an unse-
rem neuen. Das bei der grossem Relieferhebung nach der Re-
gel en face gestellte Gesicht ist, wie Augen und Mund zeigen,
völlig archaisch und es fehlen auch die perlschnurartigen
Locken nicht. Man beachte ferner die genau dem alten Typus
entsprechenden Finger beider besonders der r. Hand, den wie
bei B zusammengenestelten sog. ionischen Aermelchiton, den
scharfen inneren Contur der Beine u. s. w., um alle Zweifel
an der Zugehörigkeit zu der alten Reliefreihe zu beseitgen.
Nur die, allerdings roh und flüchtig eingehauenen Falten des
Mantels1 über dem rechten Arm finden sich sonst nicht und
niögen verführt haben, das Ganze für spät zu nehmen; denn
das offenbar Ungeschickte und das etwas Breite und Weich-
liche des Ganzen sind ganz ebenso Eigenschaften anderer Re-
liefs der 2. Serie (D und E).
Aus später Zeit kennen wir dann noch zw'ei Lakonische
1 Bei der Art wie der Mantel mit seinen Enden über die beiden Arme ge-
legt ist, ganz wie sonst in den Reliefs der 2. Serie, verstehe ich nicht, wie
er auch die Beine bis zur Mitte der Unterschenkel bedecken kann ; sind
zwei Chitone übereinander gedacht? Übrigens stimmt aucli hierin das Frag-
ment C ganz mit dem Tirnokles, da auch dort derselbe Absatz eines Ober-
gewandes über dem Chiton an den Beinen erscheint und doch auch der Man-
tel in derselben Weise über die Arme gelegt war.