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ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU
Heft 3
Architekt: Richard Berndl in München.
Sanatorien, Lungenheilstätten, Heimstätten für Genesende);Versorgungs-,
Pflege- und Zuchthäuser. Von Geh. Baurat Q. Behnke, Frankfurt a. M.,
Prof. H. Henrici, Aachen, Architekt F. Sander, Frankfurt a. M., Geh.
Baurat W. Voiges, Wiesbaden, Bauinspektor H. Wagner, Darmstadt,
Geh. Oberbaurat V. v. Weltzien, Darmstadt, und Stadtbaurat Dr. K-Wolff,
Hannover. Zweite Auflage. Preis 15 Mk.
Im Jahre 1903:
Vierter Teil. 1. Halbband. Architektonische Komposition. All-
gemeine Grundzüge. Von Geh. Baurat Prof, f Dr. H. Wagner, Darm-
stadt. — Proportionen in der Architektur. Von Prof. A. Thiersch, Mün-
chen. — Anlage des Gebäudes. Von Geh. Baurat Prof, f Dr. H. Wagner,
Darmstadt. — Gestaltung der äußeren und inneren Architektur. Von
Prof. J. Bühlmann, München. — Vorräume, Treppen-, Hof- und Saal-
anlagen. Von Geh. Baurat Prof, f Dr. H. Wagner, Darmstadt, und Stadt-
baurat A. Sturmhöfel, Berlin. Dritte Auflage. Preis 18 Mk.
Dritter Teil. 6. Band. Sicherungen gegen Einbruch. Von Geh.
Baurat Prof, f E. Marx, Darmstadt, und Geh. Baurat Prof. H. Koch,
Berlin. — Anlagen zur Erzielung einer guten Akustik. Von Stadt-
baurat A. Sturmhöfel, Berlin. — Glockenstühle. Von Geheimrat Dr.
C. Kopeke, Dresden. — Sicherungen gegen Feuer, Blitzschlag,
Bodensenkungen und Erderschütterungen; Stützmauern. Von
Baurat Spillner, Essen. — Terrassen und Perrons, Freitreppen und
äußere Rampen. Von Prof, f F. Ewerbeck, Aachen. — Vordächer. Von
Geh. Baurat Prof. Dr. E. Schmitt, Darmstadt. — Eisbehälter und Kühl-
anlagen mit künstlicher Kälteerzeugung. Von Oberingenieur
E. Brückner, Moskau, und Baurat E. Spillner, Essen. Dritte Auflage.
Preis 14 Mk.
Eine Reihe weiter ver-
griffener Bände harren außer-
dem der neuen Auflage.
Nachdem nun nach fünf-
undzwanzigjähriger Tätigkeit
der Verlagsbuchhandlung das
Werk einem gewissen Ab-
schluß entgegengeht, wenn
auch stets an seinem Ausbau
Friedhofanlage in Göppingen.
Architekten: Eisenlohr & Weigle,
K. Oberbauräte in Stuttgart.
weitergearbeitet werden muß, so ist es doch gestattet, einen
Rückblick auf das ganze Unternehmen zu werfen.
Wenn heute Arnold Bergsträßer noch lebte, der gleich-
sam den Aufstieg auf die erhabene Höhe plante und begann,
inmitten des Wegs aber unerbittlich abgerufen wurde — ein
Aufstieg, den Alfred Kröner fortsetzte und bis zur ersehnten
Höhe durchführte —, welch stolzes Gefühl müßte ihn beim
Anblick des Erreichten durchdringen!
So schön, so erhaben hatte er sich’s da oben nicht ge-
dacht.
Gewiß ist es dem Verleger zuzeiten bange geworden vor
dem Riesenumfang, den das Werk annahm, vor dem Anwachsen
einzelner Bände, vor dem Überquellen des Stoffs; aber wäre
dieser reichliche Zufluß nicht vorhanden gewesen, so wäre
ein Stückwerk zu stände gekommen.
Heute stehen wir vor der Tatsache, daß durch das Zu-
sammenwirken eines weitausschauenden zielbewußten Ver-
legers mit namhaftesten Vertretern des Baufachs ein bau-
künstlerisches und bauwissenschaftliches Werk zu stände
gekommen ist von einem Umfang, einer Gründlichkeit, einer
glänzenden Ausstattung, einer Vollendung, das in seiner Art
ganz einzig dasteht, dessen sich keine andre Nation rühmen
kann und um das uns deutsche Architekten alle Kulturvölker
der Erde beneiden müssen. Ein Denkmal deutschen Unter-
nehmungsgeistes, deutscher Wissenschaft und Gründlichkeit,
ein gedrucktes deutsches Nationaldenkmal der Baukunst.
C. W.
Brüstungsgitter.
Architekt: Regierungsbaumeister A. Hartung
in Berlin.
Beschreibung der Abbildungen.
Tafel 17. Wettbewerbentwurf für das Rathaus zu Dres-
den. Architekt: J. Reuters in Berlin-Wilmersdorf.
Zum Artikel »Moderne Rathäuser«.
Tafel 18. Haus des Herrn Julius Grün in Düsseldorf.
Architekt: Ernst Roeting in Düsseldorf. Mitarbeiter: Hermann
Goerke daselbst.
Das Gebäude ist ein Zweifamilienhaus in echt bürgerlicher Gestaltung
des Inneren wie des Äußeren. Jedes Stockwerk enthält eine abgeschlossene
Wohnung, bestehend aus kleiner Diele, vier Zimmern, Küche, Terrasse,
Erker und Nebengelassen. Die Ausstattung der Zimmer ist sehr einfach
aber reizvoll; glatte weiße Decken mit ebenfalls glatter aufgeputzter Ro-
sette, grau gestrichene Fußböden und einfarbige Tapeten; dazu verschieden-
farbig getöntes Holzwerk der Türen etc. in Blau, Rot, Grün und Weiß.
Die nach Westen gelegene Hauptfront zeigt ein hohes, weit über-
kragendes, schützendes Schieferdach. Die blaugrün getünchten Putzflächen
des Hauses bilden mit der Umgebung und den Nachbarhäusern, welche
alle in Weiß und Rot gehalten sind, einen angenehmen Farbenakkord. Die
Baukosten betragen etwa 24000 Mark.
Tafel 19. Herrenzimmer in der Villa des Herrn Direktor
K. Senff in Aachen. Architekt: Baurat Otto March in Char-
lottenburg.
Tafel 20. Friedhofanlage in Göppingen. Architekten:
Eisenlohr & Weigle, K. Oberbauräte in Stuttgart.
Die Stadtgemeinde Göppingen beschloß im Jahre 1900 die Errichtung
einer neuen Friedhofanlage und beauftragte die bei dem Wettbewerb um
den Stuttgarter Südfriedhof mit einem Preise ausgezeichneten Architekten
Eisenlohr & Weigle in Stuttgart mit der Bearbeitung von Plänen, und nach
deren Genehmigung mit der Ausführung der ganzen Anlage.
Die Bauführung, die Herstellung der Kanalisation und der äußeren
Anlagen wurden dem Herrn Stadtbaumeister Hermann in Göppingen
übertragen.
Mit der Planierung der Friedhofanlage wurde am 15. März 1901, mit
den Hochbauten am 1. Juli 1901 begonnen. Die Fertigstellung der ganzen
Anlage erfolgte am 1. September 1902.
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ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU
Heft 3
Architekt: Richard Berndl in München.
Sanatorien, Lungenheilstätten, Heimstätten für Genesende);Versorgungs-,
Pflege- und Zuchthäuser. Von Geh. Baurat Q. Behnke, Frankfurt a. M.,
Prof. H. Henrici, Aachen, Architekt F. Sander, Frankfurt a. M., Geh.
Baurat W. Voiges, Wiesbaden, Bauinspektor H. Wagner, Darmstadt,
Geh. Oberbaurat V. v. Weltzien, Darmstadt, und Stadtbaurat Dr. K-Wolff,
Hannover. Zweite Auflage. Preis 15 Mk.
Im Jahre 1903:
Vierter Teil. 1. Halbband. Architektonische Komposition. All-
gemeine Grundzüge. Von Geh. Baurat Prof, f Dr. H. Wagner, Darm-
stadt. — Proportionen in der Architektur. Von Prof. A. Thiersch, Mün-
chen. — Anlage des Gebäudes. Von Geh. Baurat Prof, f Dr. H. Wagner,
Darmstadt. — Gestaltung der äußeren und inneren Architektur. Von
Prof. J. Bühlmann, München. — Vorräume, Treppen-, Hof- und Saal-
anlagen. Von Geh. Baurat Prof, f Dr. H. Wagner, Darmstadt, und Stadt-
baurat A. Sturmhöfel, Berlin. Dritte Auflage. Preis 18 Mk.
Dritter Teil. 6. Band. Sicherungen gegen Einbruch. Von Geh.
Baurat Prof, f E. Marx, Darmstadt, und Geh. Baurat Prof. H. Koch,
Berlin. — Anlagen zur Erzielung einer guten Akustik. Von Stadt-
baurat A. Sturmhöfel, Berlin. — Glockenstühle. Von Geheimrat Dr.
C. Kopeke, Dresden. — Sicherungen gegen Feuer, Blitzschlag,
Bodensenkungen und Erderschütterungen; Stützmauern. Von
Baurat Spillner, Essen. — Terrassen und Perrons, Freitreppen und
äußere Rampen. Von Prof, f F. Ewerbeck, Aachen. — Vordächer. Von
Geh. Baurat Prof. Dr. E. Schmitt, Darmstadt. — Eisbehälter und Kühl-
anlagen mit künstlicher Kälteerzeugung. Von Oberingenieur
E. Brückner, Moskau, und Baurat E. Spillner, Essen. Dritte Auflage.
Preis 14 Mk.
Eine Reihe weiter ver-
griffener Bände harren außer-
dem der neuen Auflage.
Nachdem nun nach fünf-
undzwanzigjähriger Tätigkeit
der Verlagsbuchhandlung das
Werk einem gewissen Ab-
schluß entgegengeht, wenn
auch stets an seinem Ausbau
Friedhofanlage in Göppingen.
Architekten: Eisenlohr & Weigle,
K. Oberbauräte in Stuttgart.
weitergearbeitet werden muß, so ist es doch gestattet, einen
Rückblick auf das ganze Unternehmen zu werfen.
Wenn heute Arnold Bergsträßer noch lebte, der gleich-
sam den Aufstieg auf die erhabene Höhe plante und begann,
inmitten des Wegs aber unerbittlich abgerufen wurde — ein
Aufstieg, den Alfred Kröner fortsetzte und bis zur ersehnten
Höhe durchführte —, welch stolzes Gefühl müßte ihn beim
Anblick des Erreichten durchdringen!
So schön, so erhaben hatte er sich’s da oben nicht ge-
dacht.
Gewiß ist es dem Verleger zuzeiten bange geworden vor
dem Riesenumfang, den das Werk annahm, vor dem Anwachsen
einzelner Bände, vor dem Überquellen des Stoffs; aber wäre
dieser reichliche Zufluß nicht vorhanden gewesen, so wäre
ein Stückwerk zu stände gekommen.
Heute stehen wir vor der Tatsache, daß durch das Zu-
sammenwirken eines weitausschauenden zielbewußten Ver-
legers mit namhaftesten Vertretern des Baufachs ein bau-
künstlerisches und bauwissenschaftliches Werk zu stände
gekommen ist von einem Umfang, einer Gründlichkeit, einer
glänzenden Ausstattung, einer Vollendung, das in seiner Art
ganz einzig dasteht, dessen sich keine andre Nation rühmen
kann und um das uns deutsche Architekten alle Kulturvölker
der Erde beneiden müssen. Ein Denkmal deutschen Unter-
nehmungsgeistes, deutscher Wissenschaft und Gründlichkeit,
ein gedrucktes deutsches Nationaldenkmal der Baukunst.
C. W.
Brüstungsgitter.
Architekt: Regierungsbaumeister A. Hartung
in Berlin.
Beschreibung der Abbildungen.
Tafel 17. Wettbewerbentwurf für das Rathaus zu Dres-
den. Architekt: J. Reuters in Berlin-Wilmersdorf.
Zum Artikel »Moderne Rathäuser«.
Tafel 18. Haus des Herrn Julius Grün in Düsseldorf.
Architekt: Ernst Roeting in Düsseldorf. Mitarbeiter: Hermann
Goerke daselbst.
Das Gebäude ist ein Zweifamilienhaus in echt bürgerlicher Gestaltung
des Inneren wie des Äußeren. Jedes Stockwerk enthält eine abgeschlossene
Wohnung, bestehend aus kleiner Diele, vier Zimmern, Küche, Terrasse,
Erker und Nebengelassen. Die Ausstattung der Zimmer ist sehr einfach
aber reizvoll; glatte weiße Decken mit ebenfalls glatter aufgeputzter Ro-
sette, grau gestrichene Fußböden und einfarbige Tapeten; dazu verschieden-
farbig getöntes Holzwerk der Türen etc. in Blau, Rot, Grün und Weiß.
Die nach Westen gelegene Hauptfront zeigt ein hohes, weit über-
kragendes, schützendes Schieferdach. Die blaugrün getünchten Putzflächen
des Hauses bilden mit der Umgebung und den Nachbarhäusern, welche
alle in Weiß und Rot gehalten sind, einen angenehmen Farbenakkord. Die
Baukosten betragen etwa 24000 Mark.
Tafel 19. Herrenzimmer in der Villa des Herrn Direktor
K. Senff in Aachen. Architekt: Baurat Otto March in Char-
lottenburg.
Tafel 20. Friedhofanlage in Göppingen. Architekten:
Eisenlohr & Weigle, K. Oberbauräte in Stuttgart.
Die Stadtgemeinde Göppingen beschloß im Jahre 1900 die Errichtung
einer neuen Friedhofanlage und beauftragte die bei dem Wettbewerb um
den Stuttgarter Südfriedhof mit einem Preise ausgezeichneten Architekten
Eisenlohr & Weigle in Stuttgart mit der Bearbeitung von Plänen, und nach
deren Genehmigung mit der Ausführung der ganzen Anlage.
Die Bauführung, die Herstellung der Kanalisation und der äußeren
Anlagen wurden dem Herrn Stadtbaumeister Hermann in Göppingen
übertragen.
Mit der Planierung der Friedhofanlage wurde am 15. März 1901, mit
den Hochbauten am 1. Juli 1901 begonnen. Die Fertigstellung der ganzen
Anlage erfolgte am 1. September 1902.
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