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Der Rclthsfreund Hanns Tetzel verlor im Jahre 1440
das Secretsiegel des Raths*); dieser ließ durch Sedald
Groland und Hanns Ulrich von Erfurt ein neues machen
nnd bezahlte ihnen dasür 12 fl. neu.
Einer der berühmtesten Eisengraber der Stadt war
Hanns Krug der Aeltcre. Er war zugleich Goldschmied und
Münzmeister und erhielt im Jahre 1484 die Bürger- und
Meisteraufnahme. Jm Jahre 1499 ließ der König von
Ungarn seine Münzeisen durch ihn graben; er that es mit
Erlaubniß des Raths, in dessen Diensten er stand. Jm
Jahre 1506 erlaubte man ihm, Goldblech zu Münzen anzu-
fertigen und dieselben zu pragen. Er trieb Wechsel mit Sil-
bermünzen gegen Gold, und that dies auch zur Zeit, wenn
er nicht Silber münzte. Dies verbot ihm der Rath im
Jahre 1508, weil es dem Wechsel der Stadt zum Nachtheil
gereichte.
Jm Jahre 1509 schickte Churfürst Friedrich von Sachsen
dem Rathsherrn Anton Tucher 2 Pfenninge oder Medaillen mit
dem Auftrag, eine davon dem Albrecht Dürer zu geben und seinen
Rath einzuholen, wie sie gegossen werden sollen. Die andere
gab Tuchcr dem Hanns Krug. Dieser erklärte, er wolle die
Pfenninge reincr und werklicher machen als die Muster seien.
Von des Churfürsten Bildnissen machte cr zwei Abdrücke in
Blei. Daö größere hatte er von Neuem zugerichtet, das
kleinere verbessert. Tucher schickte dic Abdrücke dem Chur-
sürsten. Für diesen machte Krug auch die Stempel zu den
Silbergroschen, wovon 4 und 3 einen Rheinischen Gulden
galten, desgleichen zu den Achtern, Vierern und Sechzehner
Groschen, und zu den Goldmüuzen. Krug erhiclt Urlaub von
dem Rath, um sich dieser Arbeit ganz widmen zu können.
*) Eine „betjvngfraw" sand dieses Siegel später auf einemPfei-
ler in dcr Frauenkirche; als ste es dem Rathe zurückstellte,
wurde ste dafür belohnt.
Der Rclthsfreund Hanns Tetzel verlor im Jahre 1440
das Secretsiegel des Raths*); dieser ließ durch Sedald
Groland und Hanns Ulrich von Erfurt ein neues machen
nnd bezahlte ihnen dasür 12 fl. neu.
Einer der berühmtesten Eisengraber der Stadt war
Hanns Krug der Aeltcre. Er war zugleich Goldschmied und
Münzmeister und erhielt im Jahre 1484 die Bürger- und
Meisteraufnahme. Jm Jahre 1499 ließ der König von
Ungarn seine Münzeisen durch ihn graben; er that es mit
Erlaubniß des Raths, in dessen Diensten er stand. Jm
Jahre 1506 erlaubte man ihm, Goldblech zu Münzen anzu-
fertigen und dieselben zu pragen. Er trieb Wechsel mit Sil-
bermünzen gegen Gold, und that dies auch zur Zeit, wenn
er nicht Silber münzte. Dies verbot ihm der Rath im
Jahre 1508, weil es dem Wechsel der Stadt zum Nachtheil
gereichte.
Jm Jahre 1509 schickte Churfürst Friedrich von Sachsen
dem Rathsherrn Anton Tucher 2 Pfenninge oder Medaillen mit
dem Auftrag, eine davon dem Albrecht Dürer zu geben und seinen
Rath einzuholen, wie sie gegossen werden sollen. Die andere
gab Tuchcr dem Hanns Krug. Dieser erklärte, er wolle die
Pfenninge reincr und werklicher machen als die Muster seien.
Von des Churfürsten Bildnissen machte cr zwei Abdrücke in
Blei. Daö größere hatte er von Neuem zugerichtet, das
kleinere verbessert. Tucher schickte dic Abdrücke dem Chur-
sürsten. Für diesen machte Krug auch die Stempel zu den
Silbergroschen, wovon 4 und 3 einen Rheinischen Gulden
galten, desgleichen zu den Achtern, Vierern und Sechzehner
Groschen, und zu den Goldmüuzen. Krug erhiclt Urlaub von
dem Rath, um sich dieser Arbeit ganz widmen zu können.
*) Eine „betjvngfraw" sand dieses Siegel später auf einemPfei-
ler in dcr Frauenkirche; als ste es dem Rathe zurückstellte,
wurde ste dafür belohnt.