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Baader, Joseph
Beiträge zur Kunstgeschichte Nürnbergs (Band 2) — Nördlingen, 1862

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https://doi.org/10.11588/diglit.21968#0054

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dorfs auf, und die abgeschossene Kugel drang durch die Mauer
mitteu in die Stadt.

Handbüchsen kommen zu Nürnberg zum ersteumal vor
im I. 1397; damals kaufte der Rath eine Handbüchse um
11 Schilling Haller. Diese Geschosse verbreiteten sich
schnell. Bereits im Jahre 1123 ließ Paul Vorchtel
200 kleine Handbüchsen und 50 Bockbüchsen für den Rath
anfertigen.

Wie die Künste überhaupt ihre beste Pslege fanden in
den Reichsstädten, so gebührt diesen in der Regel auch der
Ruhm der Erfindung und Vcrbesserung der Feuerwaffen und
anderer Kriegswerkzeuge. Der Gebrauch der Feuerkugeln, die
auö Geschützen gegen belagerte Orte abgeschossen wurden, findet
sich bei dem Heerwesen der Reichsstadt Nürnberg schon sehr
srühe. Jm Jahre 1424 schoß Meister Conrad von Ulm der
Büchsenmeister zu Nürnberg mit „fewer" aus den Büchsen,
und 1426 machte Peter Rab der Büchsenmeister 14 Büchsen
und 3 hölzerne Werk, „daraus man scheußt". Meister Con-
rad der Zimmermann verfertigte dem Rath im I. 1442 zwei
Muster zu einer werfenden Bleiden (Schleuder) und einer
schicbenden Leiter rc.

22. Jorg Glockendon.

Er trieb Handel mit Kalendern, wozu er die Bilder
schnitt. Jm Jahre 1510 verkaufte er um 58 fl. an Michel
Kempf, Spitalmeister des St. Annaspitals zu Ofen. — Am
19. November 1530 erhielt er vom Rath ein Privilegium,
daß man die von ihm in Holz geschnittene Hirschjagd inner-
halb eines Jahres nicht nachschneiden soll.
 
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