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Baader, Joseph
Beiträge zur Kunstgeschichte Nürnbergs (Band 2) — Nördlingen, 1862

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https://doi.org/10.11588/diglit.21968#0039

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als in den Anfang des XVI. Jahrhunderts zurück. Demi um
das Jahr 1520 waren sie eben keinc große Seltenheit mehr.
Als sich Kaiscr Friedrich im Jahre 1471 zu Nürnberg auf-
hielt, schenkte ihm der Rath eine Uhr, die Hans Slosser
gemacht hatte imd wofür dieser 4 sl. 10 Sh. 6 Hl. erhielt.
Schlaguhren gab es damals in allen Kirchen der Stadt. Ein
tüchtiger Uhrmacher war zu Anfang dcs XVI. Jahrhunderts
auch Endres Osterberger, der unter andern dem Christoph
Schenk, Herrit zu Tautenberg, im Jahre 1528 eine Schlag-
uhr anfcrtigte.

17. Albrecht Dnrer.

Jm Jahre 1509 schickte Dürer dem Churfürsten Friedrich
von Sachsen das Bild einer Frau. Auf dem Wege jedoch
kam dasselbe abhanden und der Churfürst erhielt nur das
leere Schächtelein, in welchem es verpackt war. Als er dieses
dem Künstler durch Anton Tucher anzeigen ließ, machte
Dürer cinen andern Abguß des Bildes, den er sofort dem
Churfürsten zustellen ließ. Damals schickte dieser zwei Pfen-
ninge oder Medaillen; eine davon ließ er Dürern überreichen
und ihn um Rath fragen, wie sie gegossen werden sollen,
damit sie „bestenndig" werden. Dürer antwortete aber, er
pflege mit solchen Dingen nicht umzugehen, und könne somit
dem Churfürsten kcinen genugsamen Bericht geben.

Dürer hat in einer Reihenfolge von 20 Holzschnitten
das Lcben und die Geschichte der Mutter Jesu illustrirt.
Dieses Werk nennt er selbst „Unser Frauen Leben", und es
gehört zu dem Vorzüglichsten, was je aus Dürers Hand
kam. *) Es ist so recht eigentlich das Produkt des deutschen

*) S. Eye, Leben und Wirkeii Albrecht Dürers, x. 280 rc.

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