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https://doi.org/10.11588/diglit.21968#0040
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Geistes, des reichen deutschen Gemnths, mit cinem Wort
der deutschen Kunst. Das herrliche Werk ist übrigens nicht
ausschließlich eine Erstndung Dürers. Dieser hat den Plan
dazu bereits sertig vorgefunden und ihn bei der Ausführung
mit etlichen Znsätzen bereichert. Jn der Hauptsache jedoch
hat er sich immer an den für ihn entworfeucn Plan ge-
halten. Derselbc findet sich uuter den Papieren des Clara-
klosters, die aus der Zeit vom Jahre 1503—1532 stammen,
als Charitas Pirkheimer Abtisfin des Klosters war. Der
Verfasser, der den Plan angegeben, wendct stch bei jedem neuen
Bild an den Maler mit den Worten „Jtem vnd darnach
mal". Es drängt sich auch alsbald die Vermuthung auf,
Willibald Pirkheimer habe hier den Plan zu llnser Frauen
Leben für seinen Freund Dürer niedergeschrieben. Dagegen
erheben sich allerdings einige Zweifel; die Schriftzüge lassen
zwar einige Aehnlichkcit mit der Handschrift Pirkheimers er-
kennen. Jhre Jdentität jedoch zu behaupten, fällt uns nicht
eim Oder soll es die Handschrift Pirkheimers aus einer frü-
heren Periode seines Lebens sein? Das wäre möglich, zumal
die Schreibweise vielfach an das XV. Jahrhundert anklingt.
Wie dem auch sei, auf jeden Fall hat Dürer diesen Plan
gekannt und seinem Werke zu Grunde gelegt.
Diesem Plane voraus geht ein anderer zu einer bild-
lichen Darstellung der Legende vom hl. Kreuzstamm, die eben-
falls in einer Reihe von Bildern behandelt uud vielleicht in
die Dürer'fchen Passionen eingeflochten werden sollte. Beide
Entwürfc verdienen sicher, Künstfreunden zur Kenntniß gebracht
zu werden. *)
Die von Dürer gezeichneten und von Jeronymus Form-
schneider geschnittenen Figuren zu dem Triumphwagen des
°) S. Beilage I.
Geistes, des reichen deutschen Gemnths, mit cinem Wort
der deutschen Kunst. Das herrliche Werk ist übrigens nicht
ausschließlich eine Erstndung Dürers. Dieser hat den Plan
dazu bereits sertig vorgefunden und ihn bei der Ausführung
mit etlichen Znsätzen bereichert. Jn der Hauptsache jedoch
hat er sich immer an den für ihn entworfeucn Plan ge-
halten. Derselbc findet sich uuter den Papieren des Clara-
klosters, die aus der Zeit vom Jahre 1503—1532 stammen,
als Charitas Pirkheimer Abtisfin des Klosters war. Der
Verfasser, der den Plan angegeben, wendct stch bei jedem neuen
Bild an den Maler mit den Worten „Jtem vnd darnach
mal". Es drängt sich auch alsbald die Vermuthung auf,
Willibald Pirkheimer habe hier den Plan zu llnser Frauen
Leben für seinen Freund Dürer niedergeschrieben. Dagegen
erheben sich allerdings einige Zweifel; die Schriftzüge lassen
zwar einige Aehnlichkcit mit der Handschrift Pirkheimers er-
kennen. Jhre Jdentität jedoch zu behaupten, fällt uns nicht
eim Oder soll es die Handschrift Pirkheimers aus einer frü-
heren Periode seines Lebens sein? Das wäre möglich, zumal
die Schreibweise vielfach an das XV. Jahrhundert anklingt.
Wie dem auch sei, auf jeden Fall hat Dürer diesen Plan
gekannt und seinem Werke zu Grunde gelegt.
Diesem Plane voraus geht ein anderer zu einer bild-
lichen Darstellung der Legende vom hl. Kreuzstamm, die eben-
falls in einer Reihe von Bildern behandelt uud vielleicht in
die Dürer'fchen Passionen eingeflochten werden sollte. Beide
Entwürfc verdienen sicher, Künstfreunden zur Kenntniß gebracht
zu werden. *)
Die von Dürer gezeichneten und von Jeronymus Form-
schneider geschnittenen Figuren zu dem Triumphwagen des
°) S. Beilage I.