Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Baader, Joseph
Beiträge zur Kunstgeschichte Nürnbergs (Band 2) — Nördlingen, 1862

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.21968#0059

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
55

„Von Menge der arbait wegen, so er auswendig angenom-
men" , gestattete ihm der Rath im I. 1511, zwei Knechte
mehr, als dic Handwerksordnung erlaubte, zu halten.

26. Sebastian nnd Sebnld Lindenast.

Peter Lindenast, Schlosser, erhielt im Jahre 1430 und
Contz Lindenast im I. 1455 die Bürgeraufnahme. Wahr-
scheinlich ist letzterer der Vater des Sebastian Lindcnast, der
die Figuren des Kaisers nnd der Fürsten und Herolde rc. an
der künstlichen Uhr der Frauenkirche aus getriebenem Kupfer
verfertigt hat. Er arbeitete anch größere Stücke aus Kupser
und besorgte die Vergoldung dazu. Kunstreiche kleine Ge-
schmeide, Gesperre, Senkel und Beschläge wurden in großer
Anzahl von ihm gemacht. Das verbot man ihm im I. ;1511.
Dagegen erhielt er die Erlaubniß, kupferne Werke zu Trink-
geschirren und Bildern zu machen und einen Lehrjungen zu
halten.

Sein Sohn Sebald Lindenast stand scinem Vater in
künstlichen Arbeiten nicht nach. Er machte Bilder, Trink-
gefaße, Senkel, Spangen und allerlei Geschmeide aus Kupfer
und vergoldete diese sowie die Arbeiten aus Messing und
Silber. Nach seincs Vaters Tod drangen im I. 1526 die
Goldschmiede in den Rath, daß er dem Lindcnast diesc Ar-
beiten und das Vergolden wehre. Er hab des keinen Fug,
nachdem scin Vater todt sei; und er soll nur das vergolden,
was ihm das Handwerk der Goldschmicde erlaubc. Er ließ
sich aber nichts wehren und arbeitete wie früher, namentlich
für den Kaiser in Messing und Silber. Die Goldschmiede
ließen aber nicht ab und verklagten ihn im I. 1527 aber-
 
Annotationen