43
18. Peter Vischer.
Peter Vischer wurde im Jahre 1489 als Mcister auf-
genommcu. Er uud der Bildschuiher Simon Lamberger wur-
den im Jahre 1494 vom Churfürsteu Philipp von der Pfalz
cingeladen, nach Heidelbcrg zn kommen und ihm mit ihrem
Rath und „Handwerk" zu dienen. Auf Zureden des Raths
ließen sie sich herbei, eiinge Zeit bei dem Churfürsten zu
bleiben und für ihn zu arbciten.
Kaiser Marimilian ließ im Jahre 1513 von Peter Vischer
mehrere Werke zu seiucm Grabe gießen. Kaspar Nützel, Nürnber-
gischcr Gesandter bei dem Schwäbischen Bnnd und auf den
Reichstagen, erhielt von ihm den Auftrag, den Künstler zur Eile
anzuhalten. Mitte Juni 1513 erstattete Nützel dem Kaiser
solgenden Bericht: „daneben hab ich mich auch allspald zu
maister Peter Vischer gefügt vnd bey demselbeu crfuudeu, das
er gantz genaigt ist vnd des cnntlicheu vorhabenden gemüts
ist, in dem angefangen euer kaiserlichen Mayestat werk mit
teglicher arbait, souil dieselbe, auch gelegeuhait der zeyt ymmer
erleyden will, fürzufarn vnd der pild ains, darzu er deu form
hat ganntz zugericht, in dreyen wvchen den nachsten vngeuerlich zu
gießen, vngezweifelter zuuersicht, solches werk werd euer kai-
serlichen Mayestat zu sonndern gcfallen raichen. Darinnen,
auch in annder nachuolgenden arbait dieses werks ich kains
wegs unnderlassen wurd, gcdachten maister Peter mit hochstem
ernst zubeiagen; will auch cwer kaiserlichen Mayestat yedes-
mals gelegenheit diser arbait, wann die gegossen vnd wie
sich sonnst die sachen deshalben schicken, zur Notdurfft be-
richten".
Als dem Rath im Jahre 1536 gemeldet wurdc, daß
Pfalzgraff Ott Heinrich das von Vischer verfertigte zierliche
Messinggitter zu seinem Neubau zu Neuburg begehren wolle,
erneuerte er eiligst den frühern Beschluß, dasselbe im Stadt-
18. Peter Vischer.
Peter Vischer wurde im Jahre 1489 als Mcister auf-
genommcu. Er uud der Bildschuiher Simon Lamberger wur-
den im Jahre 1494 vom Churfürsteu Philipp von der Pfalz
cingeladen, nach Heidelbcrg zn kommen und ihm mit ihrem
Rath und „Handwerk" zu dienen. Auf Zureden des Raths
ließen sie sich herbei, eiinge Zeit bei dem Churfürsten zu
bleiben und für ihn zu arbciten.
Kaiser Marimilian ließ im Jahre 1513 von Peter Vischer
mehrere Werke zu seiucm Grabe gießen. Kaspar Nützel, Nürnber-
gischcr Gesandter bei dem Schwäbischen Bnnd und auf den
Reichstagen, erhielt von ihm den Auftrag, den Künstler zur Eile
anzuhalten. Mitte Juni 1513 erstattete Nützel dem Kaiser
solgenden Bericht: „daneben hab ich mich auch allspald zu
maister Peter Vischer gefügt vnd bey demselbeu crfuudeu, das
er gantz genaigt ist vnd des cnntlicheu vorhabenden gemüts
ist, in dem angefangen euer kaiserlichen Mayestat werk mit
teglicher arbait, souil dieselbe, auch gelegeuhait der zeyt ymmer
erleyden will, fürzufarn vnd der pild ains, darzu er deu form
hat ganntz zugericht, in dreyen wvchen den nachsten vngeuerlich zu
gießen, vngezweifelter zuuersicht, solches werk werd euer kai-
serlichen Mayestat zu sonndern gcfallen raichen. Darinnen,
auch in annder nachuolgenden arbait dieses werks ich kains
wegs unnderlassen wurd, gcdachten maister Peter mit hochstem
ernst zubeiagen; will auch cwer kaiserlichen Mayestat yedes-
mals gelegenheit diser arbait, wann die gegossen vnd wie
sich sonnst die sachen deshalben schicken, zur Notdurfft be-
richten".
Als dem Rath im Jahre 1536 gemeldet wurdc, daß
Pfalzgraff Ott Heinrich das von Vischer verfertigte zierliche
Messinggitter zu seinem Neubau zu Neuburg begehren wolle,
erneuerte er eiligst den frühern Beschluß, dasselbe im Stadt-