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kaiserlichen Kammerherrn, dem er ein Altarbild malte. Eine
andere soll er an fremden Orten feil geboten haben. Der
Rath stellte ihn darüber zu Rede. Gärtner antwortete, er
habe die Copie nicht von Dürers Bild, sondcrn nach seinen
in Kupfer gestochenen Aposteln „uach Dürers Humor und
Phantasie" gemacht. Die andern Copien, die er mit Er-
laubniß des Raths nach dem Originale sür den Domprobst
(zu Bamberg?) angefertiget, seien dem Originale nicht gleich.
Sie seien ihm zurückgeschickt worden, nnd er wolle sie nebst
den Pausen, die er noch in Handen habe, dem Rathe aus-
händigen. Chnrfürst Marimilian verehrte dem Rath als
Gegengeschenk sein Bild „in Gold".
Jn dem Schreiben des Raths und Wolfs Löffelholz an
den Chnrfürsten, der im Jahre 1612 den von Dürer gemal-
ten Flügel-Altar der Katharinakirche verlangte, wird wieder-
holt versichert, daß in den Kirchen Nürnbergs von Dürers
Hand kein Gemälde mehr vorhanden sei.
Hier möge noch die Bemerkung Platz finden, daß eine
Malerin Christina Wolgemutin, Wittwe, noch im Jahre 1526
lebte. Wenn sie die Wittwe Michael Wolgemuts, des Lehr-
meisters Albrccht Dürers, war, so war sie sicher nicht die
erste, sondern die zweite oder dritte Chesrau des im hohen
Greisenalter 1519 verstorbenen Künstlers. Sie hatte einige
Anforderungen an den Abt zu Münchaurach und an den
Markgrafen Casimir, der die Schulden dessclben übernommen
hatte, zu machen. Der Rath unterstützte sie hierin und
spricht von ihren Kindern und ihrem „großen Unver-
mögen".
kaiserlichen Kammerherrn, dem er ein Altarbild malte. Eine
andere soll er an fremden Orten feil geboten haben. Der
Rath stellte ihn darüber zu Rede. Gärtner antwortete, er
habe die Copie nicht von Dürers Bild, sondcrn nach seinen
in Kupfer gestochenen Aposteln „uach Dürers Humor und
Phantasie" gemacht. Die andern Copien, die er mit Er-
laubniß des Raths nach dem Originale sür den Domprobst
(zu Bamberg?) angefertiget, seien dem Originale nicht gleich.
Sie seien ihm zurückgeschickt worden, nnd er wolle sie nebst
den Pausen, die er noch in Handen habe, dem Rathe aus-
händigen. Chnrfürst Marimilian verehrte dem Rath als
Gegengeschenk sein Bild „in Gold".
Jn dem Schreiben des Raths und Wolfs Löffelholz an
den Chnrfürsten, der im Jahre 1612 den von Dürer gemal-
ten Flügel-Altar der Katharinakirche verlangte, wird wieder-
holt versichert, daß in den Kirchen Nürnbergs von Dürers
Hand kein Gemälde mehr vorhanden sei.
Hier möge noch die Bemerkung Platz finden, daß eine
Malerin Christina Wolgemutin, Wittwe, noch im Jahre 1526
lebte. Wenn sie die Wittwe Michael Wolgemuts, des Lehr-
meisters Albrccht Dürers, war, so war sie sicher nicht die
erste, sondern die zweite oder dritte Chesrau des im hohen
Greisenalter 1519 verstorbenen Künstlers. Sie hatte einige
Anforderungen an den Abt zu Münchaurach und an den
Markgrafen Casimir, der die Schulden dessclben übernommen
hatte, zu machen. Der Rath unterstützte sie hierin und
spricht von ihren Kindern und ihrem „großen Unver-
mögen".