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Baader, Joseph
Beiträge zur Kunstgeschichte Nürnbergs (Band 2) — Nördlingen, 1862

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https://doi.org/10.11588/diglit.21968#0032

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weg gethan und etwan sonst verwahrt, folgends auch die Al-
täre mit den daran stehenden Stühlen gar abgebrochen, des-
gleichen das Crucifir, das vor dem Predigtstuhl steht, auch
an ein ander Ort, daß es Niemand irrt, gestellt, und solches
alles mit förderlicher Gelegenheit und in Stille noch vor dem
künftigen Reichstag vorgenommen werden soll". Dieser Be-
schluß wurde auch alsbald ins Werk geseht; es war ein Glück
für die Erhaltung mittelalterlicher Kunstwerke, daß ähnliche
Beschlüsse des Raths nur vereinzelt vorkamen.

Das von Johann und Georg Stark gestiftete, kunstvoll
aus Messing gegossene Crncifir, das jetzt zwischen den beiden
Thürmen an der Außenseite der Kirche angebracht ist, stand
ehemals zwischen St. Sebalds Pfarrhof und dem Garküch-
lein. Jn dieser Gegend wurde im Jahre 1542 ein Dolm
oder Wasserkasten zum Röhrbrunnen im Rathhaus gegraben.
Weil das Crucifir im Wege stand und etwas schadhaft
war, ließ man es ausbessern und an das Eck beim Pfarr-
hof der Kirche gegenüber anbringen. Man besann sich
jedoch bald eines Bessern, und versetzte es an den Plah, den
es noch gegenwärtig einnimmt, nämlich an St. Katharina-
Chörlein zwischen beidcn Thürmen.

11. St. Lorenz-Kirche und St. Kunigunden- und
St. Anna-Kapellen auf St. Lorenzen-Kirchhof.

Der südliche Thurm der Kirche wurde, wie man ge-
wöhnlich annimmt, im Jahre 1400 erbaut. Er stand aber
schon früher; vielleicht wurde er in diesem Jahre reparirt
oder erhöht. Daß er imJahre 1383 schon stand, ist urkund-
lich constatirt. Denn damrls ließ der Rath auf beiden
 
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