Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Baader, Joseph
Beiträge zur Kunstgeschichte Nürnbergs (Band 2) — Nördlingen, 1862

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.21968#0031

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
27

Er wollte auch ein neues schönes Sacramenthaus über
St. Nikvlaus-Altar machen und mit besserer Zier versehen
lassen. Zu diesem Zwecke hatte er bereits eine bedeutende
Summe gesammelt; aber Jacob und Leonhard Groland und
Jacob Muffel, deren Vorfahren das alte Sacramenthaus ge-
stiftet hatten, gaben es nicht zu; sie wollten die Schilde nnd
das Gedächtniß ihrer Ahnen nicht abthun lassen, und erboten
sich, das Sacramenthaus selbst zu zieren.

Jm Jahre 1515 erlgubte der Rath dem Michel Beheim,
der Cramer Kapellen in St> Sebalds Kirchen am Gewölb
und an den Fenstern nnd Altartafeln restauriren zu lassen.
Doch durfte er sein Wappen nirgends anbringen und mußte
er die alten Wappen stehen lassen.

Außer Kaiser Marimilian ließen im Jahre 1515 auch
Markgraf Friedrich von Brandenburg und mehrere Geschlech-
ter der Stadt die von ihren Ahnen gestifteten Glasgemälde
zu St. Sebald wieder erneuern. Auch Cosmas Vorchtel zu
Wien, aus einem der ältesten Geschlechter Nürnbergs stam-
mend, wurde damals vom Rathe aufgefordert, das von seinen
Vorfahren errichtete Fenster gleichfalls erneuern zu lassen, und
zwar innerhalb eines halben Jahres, widrigenfalls dasselbe
einem andern Erbern, der es bessern lasse, mit der Bedin-
gung überlassen werden sollte, daß oben ein Vorchtel-Schild-
lein eingesetzt werde.

Am 4. und 7. Juli 1542 wurde im Rathe beschlossen:
Nachdem die drei Altäre zu St. Sebald, nämlich der Zwölf-
boten-Altar und unser Frauen zwei Altäre, so vorn an den
beiden Säulen des Chors, und der mittlere Altar, so zwischen
solchen beiden Säulen unten am Chor stehen, merkliche Ver-
hinderung gebracht, daß die Leut vor den darauf stehenden
Tafeln den Prädikanten nicht wohl sehen, noch das Wort
Gottes deutlich hören oder vernehmen könnten, ist beim ge-
sammten Rath verlassen, daß die Tafeln von solchen Altären
 
Annotationen