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Baader, Joseph
Beiträge zur Kunstgeschichte Nürnbergs (Band 2) — Nördlingen, 1862

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https://doi.org/10.11588/diglit.21968#0058

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gestattete ihm der Rath, sich zu Windsheim niederzulassen.
Jedoch soll cr sich hüten, nach Nürnberg vder in sein Gebiet
zu kommen, oder die geschworne Urfehde in irgend einem
Punkte zu übertreten. Am 28. Mai 1525 entledigte ihn
der Rath scines Bürgerrechts und aller Pflichten. Später
jedoch ward ihm die Rückkehr gestattet.

Nach seiner Nückkehr erhielt er im I. 1532 eine Be-
stallnng „einem rate zugewarten mit seiner kunst zum reißen,
malen vnd visirmachen", und dazu ein jährliches Wartgeld
von 10 fl. Dasselbe wurde ihm „aus angezaigter not" vor-
ausbezahlt. Jm Jahre 1538 vergoldete er die Leisten zu
Dürers Gemälde der vier Temperamente. Der Rath zahlte
ihm dafür 15 fl. rheinisch. — Jm Jahre 1548 verehrte er
dem Rath „ein künstliches gemäl St. Hieronymus Bild",
das in der Moritzenkapelle noch zu sehen ist. Dafür erhielt
er ein Geschenk von 80 fl. Er starb sehr arm und hinter-
ließ Weib und Kind in großer Dürftigkeit, so daß der Rath
im I. 1550 60 fl. bezahlte, die Penz einer Vormundschaft
schuldig war.

25. Jorg Heuß der Schloffer und Uhrmacher.

Als er im 1.1509 die künstliche Uhr über demPortal
der Frauenkirche gemacht hatte, bestellte ihn der Rath als
Wartmann der Uhren auf den Thürmen der Pfarrkirchen zu
St. Sebald und St. Lorenz und auf den übrigen Schlag-
thürmen der Stadt. Als solcher diente er noch im 1.1537.
— Seine künstliche Schlosserarbeiten und Uhren waren sehr
gesucht, und er erhielt auch viele auswärtige Bestellungen.
 
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