Wiener Kabinetts seitens der deutschen
Renieruna dukch einaehende Beratung nicht
mehr mögli ch war. Eab es^also. wie festge-
ftellt werden konnte. ni'iemals e»nen Kronrat zu
Potsdam. der den Krieg gegen Serbien beschlos-
sen hätte. wohl aber einon k. ünd k. Ministorrat
tn Wien am 7. Juli. der diese Materie behandelte.
so sehen wir uns der Tatsache gegenubergestellt.
daß die Verliner Negierung an r^r Ver-
fassung der österreichisch-ungarischen Note an
Eerbien keinerlei Antetl hatte."
Recht interessant sind die Feststellungen des
Buches über das
Echicksal des englischen Bermtttlungsoorschlages
vom 29. Juli. Es wird darüber solgendes ausge-
sührt:
„Herr von Tschirsky war baauftragt. an d,e
Aeuherungcn Sir Edwatd Ereys solgende Betnlch-
tungen des deutschen Reichskanzlers zu knüpfen:
„Wcnn Oesterreich-Ungarn jede Vormittlung ab-
lehnt so würden Oesterreich-Ungarn und Deutsch-
land eincrKoalitionvonganzEuropa
gcgcnüberstehen. da auch Jtalien und Ru-
mänien nicht mit ihnen gingen. Unter diesen
Umstanden müsse es das deutsche Kabinett drin -
gendder Erwägung der k. und k. Negierung a n --
heimstellen. die Vermittlung Englands
unt-er den angegebenen ehrenvollen Bedingungen
anzunehmen. Es wäre für Oesterreich-Un-
garn und Deutschland ungemein schwer. die Ver-
antwortung für die Folgen eincr ablehnenden
Haltung zu tragcn." Als die deutsche Negierung
im Laufe des 30. und 31. Juli vom englischen
Votschafter wiederholt um Antwort Lefragt wurde.
vermochte sie. da sie physisch noch nicht im Befitz
der von Wien erft am Morgen des 1. August ver-
langten Erledigung ihrer Befürwortung des eng-
lischen Vorschlags sein konnte. blotz zu konftatie-
ren, dah ihr trotz wiederholter dringlicher Anfra-
gen eine Antwort aus Wten nicht zugekommen sei.
Ueberblicken wir das Schicksal diefes in den folgen-
schwersten Stunden des Weltkriegee vorgebrachten
Vormittlungsvorschlages von Str Edward Erey,
fo kann es keinem Zweifel unterliegen. datz die
deutfche Negierung ihn unverzüglich
nach Wien weilergeleitet und dort nach-
drücklich befürwortet hatte. Ebenfo unödrkennbar
erscheint die weitere Tatfache, datz der englische
Lorschlag infolge der unfachlicheu Bchandlung sei-
tens des Wiener Kabinetts keine Annahmo fand.
Es scheinl. dah die Veröffentlichungen wohl
angetan sein könnten, das llrteil. das bei der En-
tente Lber dis angebliche Cchuld Deutschlands. zu
revidieren. Fraglich Lleibt nur. ob die gegenwär-
tige politische Lage Oesterreichs „Enthüllungen"
als opportun erscheinen lätzt. die ganz andere
als die vielleicht beabsichtigten Wirkungen auslö-
fen könnten. Die Frage dürfto ebenfo zu vernei-
nen fein, wie die Opportunität des „EnthÜÜungs-
feldzuges" Erzbergers. der lediglich der srü-
her feindlichen Presfs willkominenen Anlatz bot,
das Marchen der deutfchen Schuld am Kriege neu
aufzuwärmen und den Geist einer verföhnlichen
Annäherung der Völker zu vergiften, ohne die
Echuldftage einer Klärung entgegenzu-
f L h r e n.
, Kommentare der Berliner Preffe
Die Blätter be-merlen zu dcr Deröffentlichung
von Dr. Eoos Lber das Wiener Kabinelt und die
Entstehung des Weltkrieges, ste bedeuts ejne En t-
lastungDeutschlands und werde das llrteil
ln der Schuldfrage wcsentlich boeinflussen. Dcr
„Vorwärts" urteilt: Das Buch erbringe den
dokumentarischen Veweis, datz der Krieg vom
österreichischen Kabinett und seinem Führer, Era-
fen Verchtold, absichtlich herbeigeführt wurde. Das
„B. T." schreibt: Die Veröffentlichnng genüge für
die Ergebnisse. dah der Anteil der Schuld
Oesterreichs gröher sei. als man bisher ange-
nommen habe. Die .Deutsche Allgemeine
Zeitung" schreibt: Man sei versücht, von einer
FiachefürSadowazu fprechen. welche die Lei-
1er der habsburgifchen Politik ncchmen. als sto
Deutschland in den Krieg hineintrieben. Der
„Lokalanzeiger" meint. es werde durch die
Veröffentlichung g^eigt, datz die deulsche Politik
vollständig von den österreichischen Ministern ins
Schlepptau genommen war. Die .^reuz-
zeitung" sagt: Die Versuche. die kaiserliche Ne-
gierung als kricgshctzend hinzustellen. sallen durch
diese Enthüllung vollständig zusammen. Die
„Tägliche Rundschau" hält die politischen
Wirkungen der Veröffentlichungen für unabseh-
b a r.
Das Crgebnis
Wien, 21. Sept. Die hier untcr denr Titel
^Das Wiener Kabinett und dio Entstehung des
Weltkricges" von Dr. Nichard Goos herausgege-
bene quellenkritische Darstellung dor Vorgcfchichte
des Weltkrieges hat als wesentliches Ergobnis
die exakte Darstellung und Behandlung. die die
von Berltn weitcr goleiteten uill» energisch befür-
worteten Vermittlungsschritte in Wien erfahren
haben, und bringt den daraus abgeleiteten Nach-
wei.s, dah die deutsche Regierung. die
anfänalich eine energische Aktion gegcn Serbien
gutgeyeihen hatte, dies in der Voraussetzung tat,
daß aus dem österreichisch-ungartsch-serbischen Kon-
flikt kcin Weltbrand entstehe und dah ste in ihrem
darauf gerichtetcn Vemiihan von Wien aus werde
unterstützt werdcn. ferner datz die deuische Regie-
rung ihrerseits die englischen Vermittlungsversuche
aufrichtig und mit gröhtem Nachdruck in W:en
unterstützte und dah die Schuld an der Erfolglostg-
keit der englischen Bcmühuugen nicht ihr zufällt,
schliehlsch. dah in wesentlichem Grade der öster-
reichisch - ungarischen Regierung ein An-
teil an dieser Schuld zuzuschreiben ist. Was dis
anderen Mgchte anbelangt, so bestätigt die PuLli-
kation die ernstliche Friedensliebe Sir Edward
Ereys und liefert aus der Entstehungsgeschichte
der österrcichisch-ungarischen Akten und der Zeit
ihver Abfastung und Absendung die Erklärung für
die besonders verhängntsoolle Tatfache, dah Grey
in den entscheidensten Stunden dahin gelangte.
an dem Wunsche der deutfchen Regierung nach Ver-
meidung des grohen europäischcn Zufammenstotzes
zu zweifeln.
Neue Mederlage der Rolen Armee
Nach einer in engltschen Vlättern verLffent-
lichten Reutermeldung aus Peksng erlitt die
bolfchewistische Armee in Sibirten eine ernste
Niederlage. Ein groher Teil dcr in Sibt-
rien anwesenden roten Truppen war gegen die
Armee Denikin verwandt worden. Andere
werden mit der Einbringung der Ernte in den er-
oberten Distrikten Sibtriens beschäftigt. Kolt--
fchak, der davon erfuhr. ordnete daher den Vor-
marsch an. der nur cmf fchwachen Widerstand stieh.
Acht rote Regimenter wurden vernichtet.
Der rustische EroMrst Michael Noma.-
noff ist aus Perm im Hauptquartier Koltschaks
angekommen. um die Thronfragen zu befprcchen.
Die Koltfchak unterstützenden Machte sind der An-
ficht, dah die Gegenregierung gegen die Sowjeü
regierung jetzt schon ins Leben getreten fei.
Rufstfche „Wirtfchaft"
Ueber das Staatsbudget der bolfchewistischen
Regierung veröffentlicht „Sozialdemokraten" auf
Grund amtlicher russischer Ziffern
eine Ueberficht. die vernichtend für die Räteregie-
rung lautet. Darnach erreichte das Sta-alseinkom-
men im ersten Halbjahre 1919 eine Höhe von
20 350 Millionen Nubel, die Ausgaben dagegen
50703 Millionen Rubel. Mit anderen Worten:
die rufstsche Räteregierung hat im Laufe eines
halben Jahres einen Fehlbetrag von rund 30
Milliarden Rubol verwirtfchaftet. Anschau-
licher verglichen: ein halbes Jahr bolschowistischer
Derwaltung kostet dem Lande mehr, als. der Krieg
in mehreren Jahren gekostet hat.
Deulschland und die amerikanische
innere PoliLik
Wie aus der uns von unserem Bcrliner Vertre-
ter am Samstag mitgeteilten Jnsormaiion her-
vorgeht, besteht eine Meinungsverfchie-
denheit zwischen Amerika und Frank-
reich wegen der Besetzung Oberschle-
f i e n s.
Die Absicht Amerikas. allein die Olkupations-
kräfte für Oberschlesien zu stellen. sindet ihren
Erund offenbar in der Abstcht Wilsons, wenigstens
dort den von ihm verkündcten Erundsatz des
Selbstbestimmungsrechtes der Völker durchzuführen.
Neues aus aller Welt
» Unsehlbares Mrttel gegen Schlaslofiereit. Ein
unfehllbLres ÄLittel gosen Schlaflostskeit. das al-
lerdimgs zivmlich kompliziert ist, teUt Rdbinsou'
.Smith in .Morlds Work" mit: ,>Auf Neisen Lr-
nutze man eiu Doppolbett tn srnom rrchigen Rav'm,
das nicht über der KLchs oder über der Automobll-
gqrage lbegt. Auch die Näbe eines Hühmrhoses
oder einer alle Diertelstunden schlasenden Uhr, ist
su vermeilden. Man nehme fodjcnvn ein 7 oidex 9
Fuh Lanüe Schuu'v und Linde cm ihren Endsn swei
Klamimern <m. Die eine Klamrmcr befest'vgt mcrn
an der Bettdecke, die cmdere an einom E>:wicht
Schlwft man nach einer DiertcEstunde nicht. fo sicht
man die Bettdecke übcr den Kcwf. Das zwimgt zu
längerem' Mmen, das den Schlaf fördert. M e man
bei den Schweinen boobachton. kann. Ist man eiiii-
geschlmmniert, dann ustrd die Hand, die dia Vett-
kocke bält, diess loslastcn und die Decke witd dnrch
bcs am a-ndere. En-de bcfostigbe Gaw'cht heraÄsetzo-
gcn, f» datz nran wieder frische Luift bekommt. Zch
ha.be dieises Mittel in allen Fällon als uufcihlbar
rrvrdbt. Mcm führa stets einen Apparat aus
schwarAer Seide mit stch, mit dsm man die Ausen
uid oin Stück der Nalse bedeckeir kann. Wcnn
man durch das zu helle Mlorgenlicht aufwacht, fo be-
festiat man dreftn Apvarcft über den Augon. Wird
man durch sSchnarchcn od>er anders Eeräusche am
Schlcvfen gästört, so fertie man zwei Kugeln aus
reinom Wachs und stecke fie in die Obren. Dadiurch
ist nvcm soge-n jedos Eoräuisch MschÜtzt. selbst ge-
gen don Lärm von Klavierfpiel und dcn Ecfang
der Bösel."
* Ueber eineu interestanten Verfuch berichtet
das ,Fr«ue Stuttgarter Tageblattt': Dr. med. M
Pfleiiderer von Ulm hat als MitglicÄ des dcui-
fchrn Arboitsibundos zur Förderuina von Siede-
lungs- und ArbcitsLemolnschaftcu «ine Zeit lang
in einor norddeutschen Vrauilrohlengrube aHs Verg-
arbcirer gearbeilet. Er bat drs gotam in der Ab-
ficht, Lien Volksgenasten mit Leim LÄispiel dor Ar-
beitswilligkoit voraurugehen und boii der Jörderung
unscrer Lweiteir Lctbcnsnotwendigbeit — dex Koble
— mitsu.he.lftu, ruglcich abey auch, uni das äubere
uiad iEve Leben dsr Arbeit in enigstenv Zufam-
meiilebem mct ihm genauer kennen su> lcrnen, als
es dem AuHeusfthonLen sonst nvöglich ist. Er bat
dio Ävbeit, die Mcchlseiten, den Unterkunstsraum
die Fveiseit u-nd die Berein->tätigckoit rmt dsn Ar-
beitskameriaden — Arbeitsloft aus allen dcvt'chen
EMeten — uineingc-schuanft srteilt und ift von
Erschiiis dftses Versuchs so bcfticdigt. datz er
wüuscht, alle oinvgcvmcrtzsn Arbeitsfähigen lnö'chftn
'den Versuch nachin'achen. Jn einrin m Ulincr Ar-
beiterveromen sehaltenen Dortrag erstattcte Dr,
Pfleiderer. üb-cr feine Erlebniste und Bcobachtun-
gen Bericht.
^ Drr Ehemann in dcr Klcmme. Fünf ver-
snügte Kopenhagener kamen kürzlich in einen Hut-
laden nm Hüte su kauftm. „Sind die Herrcn alle
verhoiratet?" fragtc dsr Hutmacher und evhielt
eine bejcrhcnde Anturort. „Eut, fo schcnke ich jc-
dem dep Horran einen Hut, dcr, ohne su liigen, sa-
sen kann, dab er seit dor Hochzeit keine andcre als
seine Frau seWtzt hat." „Her mit diem Hut!" rief
der Jiiinaiste. ,-Wie lcmge stnd Sie vevheiratet?"
,-Seit letzten Mvutag." „Einer der <Hcrrcu. die mlt
ini Laden maren, erzäihlte fe'iner Frau» 'o'.efo Ee-
fchrchte Leim Kcrsfee, nnd sie bL-lufti-gte stch sehr
über t»en Hutmachsr. Aber der Mrnn wurde vlötz-
llich ernft, als seine Frau amsrief: „Abev Karl!
Warum hast Du denn nicht auch einon Hut bckoni-
men?"...
Elngelaufene Bücher
Alsred Marquard: Die Liebe des Spar-
talus, Nocmam, Verl>aa Grckiner und PsÄffer,
Ctuttsart, brofch. Aik. 5.50, geb. Mk. .
da er wohl nicht ohne Erund fürchtet, daß die
französtschen Besatzungstruppen nichts als Schritt-
macher für polnifche Eroberungswünsche darstellen
würden. Es muß sich nun zeigen. ob die Opposi-
tion von Lodge und seinen Freunden im amerika-
nischen Senat nichts anderes als ein Parteima-
növer gegen die demokratische Partei und ihre
Führer ist. Dann nämlich werdem diese Herren
unter der Devlse. amerikanische Truppen dürften
nur fiir amerikanische Zwecko wirken. Wilsons Ab-
sichten auch in diesem Punkte entgegentreten. und
das Vanner für Freiheit und Eerechtigkeit. für
das sie zu kämpfen vorgeben. fchnell zusammenrol-
len. Auf jeden Fall wird dio Cntwicklung der
Angelegenheit schon um deswillen von höchstem
Znteresto fein. weil sto ein Prüfstein ist, ob wir
von diefer. manchem deutschen Politiker als Ret-
terin erfcheinende anwrikanischo Senatsopposttion
wirklich etwas für uns zu erwarten haben. Sie
wird auch beweisen, ob der Einfluh der
Deutsch - Amerikaner, die. wenn ste gc-
schlosten und im Intereste ihres Heimailandes auf-
tretew angesichts der Ende 1920 zu erwart-endsn
Präsidentenwahl. viel sür uns tun können. alc
Faktum in der künftigen Weltpolitik zu werteu ist
Schlietzlich wird der Ausgang des Wilson-Lle
menceauschen Konflikts auch ciniges L cht auf di-
hünftige Politik Englands werfen. Will dies wirk-
lich Frankreich nichi die ausschlagcftbende Vormach
auf dcm europäifchen Kontinent werden lasten. fc
muß es sich auf den amerikanischen Standpunkt
stellen, andernfalls haben wir die Gewikheit. das
es kein Jntereste daran hat. uns vor der all'mäh
lichen Erdrosselung durch Frankreich und seine
Hilfsvölker zu bewahren.
Deutsches Nerch
Die Geiselinordsühne
Die Erschießung der Mörder
Unmittelbar nvch Schluk der Hauptve'rhamüiilung
wiurdeN- die im Eeiselmord-p^ st Be-vupteilten im
das Münchener Stmfaefängnis Stcvdelhoim zurück-
oefichrt. Mit Rücksicht darauf, das; der Houptangie-
klagte Seidel in ernem bst ihm im Laiufe d>or
WeirhaEung gefuirdeivon KMber den >kikMten
Wuirsch niach seiner Brfvetung diurch dio MÄnchoner
Spartakisten Wusdruck ,vsebm l>atte, fuhven dem
Eefängniswassn Autos mrt BLwaffneton voraus.
Die 6 zum Tode Ve-rurtirilten wurdon in bHnnders
scharf bewachte Zollen gribracht. wie uberhlaupt das
üainze Eefäirgnls von Militär umgeben wurde.
Degon jeden Airariff vo-n außen war das Gefäns-
nis Lmrch Artilleri^ MdbchiittNMwechve, Miuen-
werftr, Scheiuwerfer und Blinker sefichert. Die
Einlieftrung der Cefangenei, vollzvs stch vhne
Zwtsthenfall. Bcfonders zuvorläsfige Trup-
pen waren zu der Erschießung, kvnvmandiert
worden, doch Ihatten stch aus allen Teilen
der Reichswehr des bayorischen KonItingientL
zur Dollstveckung des Urteiks freiwillige Leute
berait erklärt, ein Zoichen für dte Eeresiung.
die stch der yesamten VcoölScruna ermächtigt
batta. Den zwin Tvde Vcvurtei'.chen war die MLs-
lichkeit Mgebcn wo-rden, stch nttt ihren Angchörigem
zu besprechcn und ihre ÄnMle.qenheiton zu ordnen.
Die Derurteilten waven mit AusnaLme des Hakupt-
amgeklagiten Fritz Sejdel völlig cxbrochsn; Seidel
bvachts noch kurz vor sieinor Erschiestung «in Hock
auf dft Räteirepublik aus, doch mlachtc ftin Veuch-
men einen IH-oalvLl-isclM, Eindruck.
Die mkt Zuchtbausstraftn beftgten A»7Lklaigten
werden auif verschftdene StvÄfarMlftn Vayerns
vcrtorlt werdcn. Ueilnsr dft EinZLlheiten der
Stimmttbgabo- im Ministerrat wivd streugstes
Stillschwsisen. Lewahrt, um Miterungen zu v:r-
meiden. Dft Staatsanwattschaft des Münchener
VolksglsrichtiTS hat bereits wesen des zweiten Gei-
selmordprozesfts das Verfahron eingehtttet.
Drohungen!
Dor Stcvats-aniwatt unld die Richter im E-eiss-
mordprozek habon zahlreich: Briefe mit To-
ldesdrohunaeu erhalten. Auch Mitalieder
des Ministeriums Hoff man n sind nrit foilckien
Seudungen übcrhäuft worden. L-enen main das
SckickHal der Veourteilten ankiiadlgta. Eine amlt-
liche Verlautbarung übrr die Strsitfrags. ob der
VÄsHlutz bes Ministeriumo. das Urtoil vollstrcch'n
zu lassen, einKmmig gefastt wordon war, wird
keinesisalls ev.ch-inon.
archiftiische Offiöiere finL» unvL-r»iiglich z bcs,«,
tigen und zwar uublutig." Uober drs Ein.
dr i ngen in die Tore der Kasernen liegen bc>,'
dere Anweisungon fiür jebe Kcvftrno vor. Es
darülüer beseichnenld:
„Es rst bester, es sftrlben in dicher Sttmde dm
als tt, der nächsten Stunide 30 Monfchen. Zuir M'
cher, jStunlde des Sturmes auf dft K a f e r n en
sind alle öffentlichen Gebäube, StratzenkwuyunM^
und Plcrtze M Löfetzen. Desg'leichov muh zur shj.
chen Zeit vo-n allcin m'rlitärilschen Dwvts. GisiM,
stellungen usw. Besttz er>griffen werd-eu. s-.
zur Wehr feht, wird erfchosten. Ieder bcwassnct»
Zivilist, d«r nicht zur rotc« Armee gehört. wi,d
fchosten. Der gcsamte Eisonbabn-, Poist- mb Dft-
gravheniverkLhr tst mit der Minute des Umfturz^
lahmzulegen. Während d>er Nacht nmrsch.e^
dft dasu Lestimmten Truppenteile dor roten Avin^,
über die Felder (nicht über die Landsttatzen) crus
die umliegondlen Dörfen, sowcrt stch in rhnen Truv
ven der Reichswchr befindm. und hoben -sj'
dart aus. Ueberdfts liegt für ftde OrtfckM ein
befoudovcr Plan vor. Ke'm Men'ch darf Mn-
chen verlasten odor in «s hineingehon. — Alle Ab-
ischriften diofes Planes müsteir numieuievt fein. Fünf
Exemplavo sindl in Eeheimfchrift an emem sichrrei,
Ort LufzubLwahrei,, dcm Truvpenvberkomn'unco
i'st orne „irreführenlde" Abfchrift des Planes durch
./Sv-ioive^' zuöuistcllen,"
Eut. datz man jetzt die Originale in Lie
Hcrnd Lekommen bat.
Eine neue kommunistische
Verschwörung?
Uvber die in München crfolgte Verhaftung
e-ines Mannes, bei idem man einen genauen
Plaiv über dft neuerliche fpar t a k i stis che
Befetzuing Münchens gefuudon hat. ttilt diie
M.ünchener Poliseidirektion mit, datz der- Verhaf-
tete stch als Kommunist bczeichnete uind eineu Aus-
wcio amif de-n Namen Hauptmanin d. R. Karl
Eebhardt vorwfts. Der angcbliche H<rupt-
mann murde der Poliseidirektion Münchri, ein--
seliofSrt. Bei ftinex Bernehinung salb cr an, der
Schisiftlsbeller Karl Heile aus Hagen tt, M:st-
falen ru Mn. Die M. N. N. erfabron - iiib-cr elins
GeHeimkonferenz, mit dtt möglichevwcife dft
DcrbaftUng in Zusammenlxing sbthen könnte, dab
ttr Hof in Dayern eine Gehermkonferens ravolu-
tionärer K-oimmmüsttm deutschox Md rusti-fcherl Na-
tionalität stattgiosunden habe, um ein Kamvsvro-
graimn für d-en Winter scstAub.'Mi,. Für dft pla/n-
niätzige Vorbercitung der grotz angele-gten Umstuitz-
bLiwegung sei den Eencrallstreck in de.n Zndusttie-
revioren, Zevsplitterung rrnd Entwasfiiung. der
Rc-ichsrviehr, Sturz drr demokvatischcin Regierung
zugunsten eiper kommunistilscheu Nätcregierung ge-
vlant gewesen. Zn Leipsig sollft eine Zeutral-
leituna eingesetjt weiden, die später mit einer Zen-
tralistelle in Braunschweig susammenarbsiten
sollte. Folgende
Einzelheitcn
aus dem Plan smd von besondierem Zntereste.
lftlber die Ueberrumpelung der Kaser-
nen heitzt es u. a.:
.Msährend dsr Nacht stnd die Mdhnungrn dür
Offimere aufs schärffste ru Lbermachen-. Kein Offi-
zier dcrrf feine Wohnung in der offfenibavcn Abstcht
vcrlasten, zur Truppe zu eilen und wttd ohne
Anruff nted«rgefchossen. Bekannte mon-
^llS
Zurück zur Deutfchen Volkspartei!
Bon Tag zu Tag mehren stch die Perfönlichkci-
ten, die aus der Demokratifchen Partei zur Deut-
schen Volkspartei zuruckkehren. Ein neues Dsifpiel
dafür ist der bekannte frühere jungli^rale Führer
Lhefredakteur Jung - Köln, der anlätz-
lich der Kölner Stadtratswahlen dazu aufforderte.
zur Deutschen Volksparte, zurückzukchren. Für je-
den Nationalliberalen von ftüher, so schreibt er.
entstände jetzt die Verpflichtung, zu prüfen. ob e>r
bei den Demokraten nicht fehl am Orte sei. Tr
l)abe diese Frage für sich bejaht, und stehe nicht an,
vor der Oc.ffentlichkeit ehrltch die Folgerung zu
zfthen. Das Versagen der Demotralen in Bezug
auf die Herstellunq einer bürgerlichen Einheitr-
front, felbst Lei unpolitischen Wahlen wft den
Stadtratswahlen in Köln, zeige dLm Geistder Par-
tei. Die liberale und foziale Zdee sei bei der Deut-
schen Volkspartei gut aufgehoben ünd er glaube
an ihre Zukunft. .
Ein neuer Biwererlatz Hänifchs
Der preutzische Kultusminister Hänisch hat
verfügt:
,M>S Mk bMOrsöchendeu Neusefftaltung der
jSchulbücher orldne ich bftrmit an, datz bei notwsn-
dig wcrdenden Neuldrucken ber Lelselbücher
Bildor des früheren Kaisers umld seiner
Familie crucsusch^ten sind, da fie mu: -up Bev«
heri>ttchuiig der Dynastft uud zur Pflese dies morl-
a.rchiffchen Sttmisgedankens bcstvmmt warem. Auch
sind Lessstücke ru entfernen, d-ie fich zum gl-eichen
Endziel msist in anekxotischer Weise mit der bich
herigeir Kaiserf.amUie beschästigen. Ectfchichtlich be-
deuttmgsvolle Vilder und Ersählunsen werden
von dftser Matznahme nicht >berllhvt. Ein Ersatz
der betr. Lcselstücke usw. erscheint runäHst nichi
notwendig."
Die Vilderstürmerei, die allmählich beginnt,
grolesk zu wirken, wird also weiter fortgesetzt.
Man sollte annehmen, datz das preutzische Kul-
tusministerium Wichtigeres zu lun hätte—
* Der Landeskommandant von Württemberg. >
Der Kommandant der württembergischen Reichs*
wehrbrigade 13. Generalmajor Haas. wurde zum
Landeskommandanten von Württsmberg ernannt.
* Eine Milliarde Fehlbctrag. Der deutsche
Neichshaushalt sür die Monate April, Mai und
Juni weist ungedeckte Ausgaben von runtl
ciner Milliarde auf. Für das Vierteljahr
Zuli-Septeniber dürste der Minderertrag noch er-,
heblicher sein.
Vadische Potttik
Deutfche liberale Volkspartei Mannherm
Jnfolge plötzlicher Erkrankung des U-Voöt-
Kapitäns König kann der für heute Montag
abend 8 Uhr im Nosengarten angesagte Vor-
trag nicht stattsinden. Da noch nicht fest-
steht, ob Kapitän.Konig in der Lage ftin wirv,
seinen Vortrag im Laufe dieser Woche zu hal-
ten, können die bereits gelösten Eintrittskar-
ten an der Ausgabestelle zurückgegeben werden.
Konstanz, 20. Sept. Hier fand am> 13. ds. MS.
eine Vorstandssitzung dcs V e rbandes der v -
dischen Städte der Städteordnuna statt.
der Tagesordnung- ist folgendes hervonuhebe^
Dft Verhandlungen Uber dft Neuordnung der
rungsmittelkontrolle in Baden. Eiustellung estas
lothringischcr Flüchllinge. gemeinschastlichcr mn
kauf von Vaumatcriatten durch d,e Stadte un
Steuerfragen. — Das LandtagMmh gesetz kann ver
Ausschuk nicht empfehlen dem Minlstermm M
neuer Vorschlag unterbreitet werd-u. Was..^
neue Städteordnung Letrifft. so sind bft --
soweit vorgeschritten. dak mit der baldigm >
bringung des Gcffetzentwurses gerechnet wero«
kann. Zur Beratung über diesen
der Städtetag einberufen werden. Dre Eeme^noe^
hätten gehört werden müsten, ehe das S ck»
gesetz ci;ftste„ worden ist, donn dle Derpflichtu
gen. die Artikel 3 ihnen auf-rlegt. stehen m>'
bestehenden Eesetzen in Widerspruch.
Volkszählung sollen wohnungsstatistische Erh-iu
gen gemacht werden. weil seil Kriegsausbruck e,
derartige Statistik fehlt. - Dft Ueberna^ue
Lichtsp-elhäuser durch die Städte findet Zustim.'rUM
Was de„ Heimstättengesetzpntwurf betriNr, >
stimmt der Dorstand den Richtl:<nien zu, die
Unterausschuk ausgearbeitet hat.
an die 6
SZ
AjnkoiuMen
MbPrcye
natsollMN
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lär/insÄNmi
Wne lmch
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^Hwasbesif
pr Doro
Mü. Achelit
Aldt lHoik
Renieruna dukch einaehende Beratung nicht
mehr mögli ch war. Eab es^also. wie festge-
ftellt werden konnte. ni'iemals e»nen Kronrat zu
Potsdam. der den Krieg gegen Serbien beschlos-
sen hätte. wohl aber einon k. ünd k. Ministorrat
tn Wien am 7. Juli. der diese Materie behandelte.
so sehen wir uns der Tatsache gegenubergestellt.
daß die Verliner Negierung an r^r Ver-
fassung der österreichisch-ungarischen Note an
Eerbien keinerlei Antetl hatte."
Recht interessant sind die Feststellungen des
Buches über das
Echicksal des englischen Bermtttlungsoorschlages
vom 29. Juli. Es wird darüber solgendes ausge-
sührt:
„Herr von Tschirsky war baauftragt. an d,e
Aeuherungcn Sir Edwatd Ereys solgende Betnlch-
tungen des deutschen Reichskanzlers zu knüpfen:
„Wcnn Oesterreich-Ungarn jede Vormittlung ab-
lehnt so würden Oesterreich-Ungarn und Deutsch-
land eincrKoalitionvonganzEuropa
gcgcnüberstehen. da auch Jtalien und Ru-
mänien nicht mit ihnen gingen. Unter diesen
Umstanden müsse es das deutsche Kabinett drin -
gendder Erwägung der k. und k. Negierung a n --
heimstellen. die Vermittlung Englands
unt-er den angegebenen ehrenvollen Bedingungen
anzunehmen. Es wäre für Oesterreich-Un-
garn und Deutschland ungemein schwer. die Ver-
antwortung für die Folgen eincr ablehnenden
Haltung zu tragcn." Als die deutsche Negierung
im Laufe des 30. und 31. Juli vom englischen
Votschafter wiederholt um Antwort Lefragt wurde.
vermochte sie. da sie physisch noch nicht im Befitz
der von Wien erft am Morgen des 1. August ver-
langten Erledigung ihrer Befürwortung des eng-
lischen Vorschlags sein konnte. blotz zu konftatie-
ren, dah ihr trotz wiederholter dringlicher Anfra-
gen eine Antwort aus Wten nicht zugekommen sei.
Ueberblicken wir das Schicksal diefes in den folgen-
schwersten Stunden des Weltkriegee vorgebrachten
Vormittlungsvorschlages von Str Edward Erey,
fo kann es keinem Zweifel unterliegen. datz die
deutfche Negierung ihn unverzüglich
nach Wien weilergeleitet und dort nach-
drücklich befürwortet hatte. Ebenfo unödrkennbar
erscheint die weitere Tatfache, datz der englische
Lorschlag infolge der unfachlicheu Bchandlung sei-
tens des Wiener Kabinetts keine Annahmo fand.
Es scheinl. dah die Veröffentlichungen wohl
angetan sein könnten, das llrteil. das bei der En-
tente Lber dis angebliche Cchuld Deutschlands. zu
revidieren. Fraglich Lleibt nur. ob die gegenwär-
tige politische Lage Oesterreichs „Enthüllungen"
als opportun erscheinen lätzt. die ganz andere
als die vielleicht beabsichtigten Wirkungen auslö-
fen könnten. Die Frage dürfto ebenfo zu vernei-
nen fein, wie die Opportunität des „EnthÜÜungs-
feldzuges" Erzbergers. der lediglich der srü-
her feindlichen Presfs willkominenen Anlatz bot,
das Marchen der deutfchen Schuld am Kriege neu
aufzuwärmen und den Geist einer verföhnlichen
Annäherung der Völker zu vergiften, ohne die
Echuldftage einer Klärung entgegenzu-
f L h r e n.
, Kommentare der Berliner Preffe
Die Blätter be-merlen zu dcr Deröffentlichung
von Dr. Eoos Lber das Wiener Kabinelt und die
Entstehung des Weltkrieges, ste bedeuts ejne En t-
lastungDeutschlands und werde das llrteil
ln der Schuldfrage wcsentlich boeinflussen. Dcr
„Vorwärts" urteilt: Das Buch erbringe den
dokumentarischen Veweis, datz der Krieg vom
österreichischen Kabinett und seinem Führer, Era-
fen Verchtold, absichtlich herbeigeführt wurde. Das
„B. T." schreibt: Die Veröffentlichnng genüge für
die Ergebnisse. dah der Anteil der Schuld
Oesterreichs gröher sei. als man bisher ange-
nommen habe. Die .Deutsche Allgemeine
Zeitung" schreibt: Man sei versücht, von einer
FiachefürSadowazu fprechen. welche die Lei-
1er der habsburgifchen Politik ncchmen. als sto
Deutschland in den Krieg hineintrieben. Der
„Lokalanzeiger" meint. es werde durch die
Veröffentlichung g^eigt, datz die deulsche Politik
vollständig von den österreichischen Ministern ins
Schlepptau genommen war. Die .^reuz-
zeitung" sagt: Die Versuche. die kaiserliche Ne-
gierung als kricgshctzend hinzustellen. sallen durch
diese Enthüllung vollständig zusammen. Die
„Tägliche Rundschau" hält die politischen
Wirkungen der Veröffentlichungen für unabseh-
b a r.
Das Crgebnis
Wien, 21. Sept. Die hier untcr denr Titel
^Das Wiener Kabinett und dio Entstehung des
Weltkricges" von Dr. Nichard Goos herausgege-
bene quellenkritische Darstellung dor Vorgcfchichte
des Weltkrieges hat als wesentliches Ergobnis
die exakte Darstellung und Behandlung. die die
von Berltn weitcr goleiteten uill» energisch befür-
worteten Vermittlungsschritte in Wien erfahren
haben, und bringt den daraus abgeleiteten Nach-
wei.s, dah die deutsche Regierung. die
anfänalich eine energische Aktion gegcn Serbien
gutgeyeihen hatte, dies in der Voraussetzung tat,
daß aus dem österreichisch-ungartsch-serbischen Kon-
flikt kcin Weltbrand entstehe und dah ste in ihrem
darauf gerichtetcn Vemiihan von Wien aus werde
unterstützt werdcn. ferner datz die deuische Regie-
rung ihrerseits die englischen Vermittlungsversuche
aufrichtig und mit gröhtem Nachdruck in W:en
unterstützte und dah die Schuld an der Erfolglostg-
keit der englischen Bcmühuugen nicht ihr zufällt,
schliehlsch. dah in wesentlichem Grade der öster-
reichisch - ungarischen Regierung ein An-
teil an dieser Schuld zuzuschreiben ist. Was dis
anderen Mgchte anbelangt, so bestätigt die PuLli-
kation die ernstliche Friedensliebe Sir Edward
Ereys und liefert aus der Entstehungsgeschichte
der österrcichisch-ungarischen Akten und der Zeit
ihver Abfastung und Absendung die Erklärung für
die besonders verhängntsoolle Tatfache, dah Grey
in den entscheidensten Stunden dahin gelangte.
an dem Wunsche der deutfchen Regierung nach Ver-
meidung des grohen europäischcn Zufammenstotzes
zu zweifeln.
Neue Mederlage der Rolen Armee
Nach einer in engltschen Vlättern verLffent-
lichten Reutermeldung aus Peksng erlitt die
bolfchewistische Armee in Sibirten eine ernste
Niederlage. Ein groher Teil dcr in Sibt-
rien anwesenden roten Truppen war gegen die
Armee Denikin verwandt worden. Andere
werden mit der Einbringung der Ernte in den er-
oberten Distrikten Sibtriens beschäftigt. Kolt--
fchak, der davon erfuhr. ordnete daher den Vor-
marsch an. der nur cmf fchwachen Widerstand stieh.
Acht rote Regimenter wurden vernichtet.
Der rustische EroMrst Michael Noma.-
noff ist aus Perm im Hauptquartier Koltschaks
angekommen. um die Thronfragen zu befprcchen.
Die Koltfchak unterstützenden Machte sind der An-
ficht, dah die Gegenregierung gegen die Sowjeü
regierung jetzt schon ins Leben getreten fei.
Rufstfche „Wirtfchaft"
Ueber das Staatsbudget der bolfchewistischen
Regierung veröffentlicht „Sozialdemokraten" auf
Grund amtlicher russischer Ziffern
eine Ueberficht. die vernichtend für die Räteregie-
rung lautet. Darnach erreichte das Sta-alseinkom-
men im ersten Halbjahre 1919 eine Höhe von
20 350 Millionen Nubel, die Ausgaben dagegen
50703 Millionen Rubel. Mit anderen Worten:
die rufstsche Räteregierung hat im Laufe eines
halben Jahres einen Fehlbetrag von rund 30
Milliarden Rubol verwirtfchaftet. Anschau-
licher verglichen: ein halbes Jahr bolschowistischer
Derwaltung kostet dem Lande mehr, als. der Krieg
in mehreren Jahren gekostet hat.
Deulschland und die amerikanische
innere PoliLik
Wie aus der uns von unserem Bcrliner Vertre-
ter am Samstag mitgeteilten Jnsormaiion her-
vorgeht, besteht eine Meinungsverfchie-
denheit zwischen Amerika und Frank-
reich wegen der Besetzung Oberschle-
f i e n s.
Die Absicht Amerikas. allein die Olkupations-
kräfte für Oberschlesien zu stellen. sindet ihren
Erund offenbar in der Abstcht Wilsons, wenigstens
dort den von ihm verkündcten Erundsatz des
Selbstbestimmungsrechtes der Völker durchzuführen.
Neues aus aller Welt
» Unsehlbares Mrttel gegen Schlaslofiereit. Ein
unfehllbLres ÄLittel gosen Schlaflostskeit. das al-
lerdimgs zivmlich kompliziert ist, teUt Rdbinsou'
.Smith in .Morlds Work" mit: ,>Auf Neisen Lr-
nutze man eiu Doppolbett tn srnom rrchigen Rav'm,
das nicht über der KLchs oder über der Automobll-
gqrage lbegt. Auch die Näbe eines Hühmrhoses
oder einer alle Diertelstunden schlasenden Uhr, ist
su vermeilden. Man nehme fodjcnvn ein 7 oidex 9
Fuh Lanüe Schuu'v und Linde cm ihren Endsn swei
Klamimern <m. Die eine Klamrmcr befest'vgt mcrn
an der Bettdecke, die cmdere an einom E>:wicht
Schlwft man nach einer DiertcEstunde nicht. fo sicht
man die Bettdecke übcr den Kcwf. Das zwimgt zu
längerem' Mmen, das den Schlaf fördert. M e man
bei den Schweinen boobachton. kann. Ist man eiiii-
geschlmmniert, dann ustrd die Hand, die dia Vett-
kocke bält, diess loslastcn und die Decke witd dnrch
bcs am a-ndere. En-de bcfostigbe Gaw'cht heraÄsetzo-
gcn, f» datz nran wieder frische Luift bekommt. Zch
ha.be dieises Mittel in allen Fällon als uufcihlbar
rrvrdbt. Mcm führa stets einen Apparat aus
schwarAer Seide mit stch, mit dsm man die Ausen
uid oin Stück der Nalse bedeckeir kann. Wcnn
man durch das zu helle Mlorgenlicht aufwacht, fo be-
festiat man dreftn Apvarcft über den Augon. Wird
man durch sSchnarchcn od>er anders Eeräusche am
Schlcvfen gästört, so fertie man zwei Kugeln aus
reinom Wachs und stecke fie in die Obren. Dadiurch
ist nvcm soge-n jedos Eoräuisch MschÜtzt. selbst ge-
gen don Lärm von Klavierfpiel und dcn Ecfang
der Bösel."
* Ueber eineu interestanten Verfuch berichtet
das ,Fr«ue Stuttgarter Tageblattt': Dr. med. M
Pfleiiderer von Ulm hat als MitglicÄ des dcui-
fchrn Arboitsibundos zur Förderuina von Siede-
lungs- und ArbcitsLemolnschaftcu «ine Zeit lang
in einor norddeutschen Vrauilrohlengrube aHs Verg-
arbcirer gearbeilet. Er bat drs gotam in der Ab-
ficht, Lien Volksgenasten mit Leim LÄispiel dor Ar-
beitswilligkoit voraurugehen und boii der Jörderung
unscrer Lweiteir Lctbcnsnotwendigbeit — dex Koble
— mitsu.he.lftu, ruglcich abey auch, uni das äubere
uiad iEve Leben dsr Arbeit in enigstenv Zufam-
meiilebem mct ihm genauer kennen su> lcrnen, als
es dem AuHeusfthonLen sonst nvöglich ist. Er bat
dio Ävbeit, die Mcchlseiten, den Unterkunstsraum
die Fveiseit u-nd die Berein->tätigckoit rmt dsn Ar-
beitskameriaden — Arbeitsloft aus allen dcvt'chen
EMeten — uineingc-schuanft srteilt und ift von
Erschiiis dftses Versuchs so bcfticdigt. datz er
wüuscht, alle oinvgcvmcrtzsn Arbeitsfähigen lnö'chftn
'den Versuch nachin'achen. Jn einrin m Ulincr Ar-
beiterveromen sehaltenen Dortrag erstattcte Dr,
Pfleiderer. üb-cr feine Erlebniste und Bcobachtun-
gen Bericht.
^ Drr Ehemann in dcr Klcmme. Fünf ver-
snügte Kopenhagener kamen kürzlich in einen Hut-
laden nm Hüte su kauftm. „Sind die Herrcn alle
verhoiratet?" fragtc dsr Hutmacher und evhielt
eine bejcrhcnde Anturort. „Eut, fo schcnke ich jc-
dem dep Horran einen Hut, dcr, ohne su liigen, sa-
sen kann, dab er seit dor Hochzeit keine andcre als
seine Frau seWtzt hat." „Her mit diem Hut!" rief
der Jiiinaiste. ,-Wie lcmge stnd Sie vevheiratet?"
,-Seit letzten Mvutag." „Einer der <Hcrrcu. die mlt
ini Laden maren, erzäihlte fe'iner Frau» 'o'.efo Ee-
fchrchte Leim Kcrsfee, nnd sie bL-lufti-gte stch sehr
über t»en Hutmachsr. Aber der Mrnn wurde vlötz-
llich ernft, als seine Frau amsrief: „Abev Karl!
Warum hast Du denn nicht auch einon Hut bckoni-
men?"...
Elngelaufene Bücher
Alsred Marquard: Die Liebe des Spar-
talus, Nocmam, Verl>aa Grckiner und PsÄffer,
Ctuttsart, brofch. Aik. 5.50, geb. Mk. .
da er wohl nicht ohne Erund fürchtet, daß die
französtschen Besatzungstruppen nichts als Schritt-
macher für polnifche Eroberungswünsche darstellen
würden. Es muß sich nun zeigen. ob die Opposi-
tion von Lodge und seinen Freunden im amerika-
nischen Senat nichts anderes als ein Parteima-
növer gegen die demokratische Partei und ihre
Führer ist. Dann nämlich werdem diese Herren
unter der Devlse. amerikanische Truppen dürften
nur fiir amerikanische Zwecko wirken. Wilsons Ab-
sichten auch in diesem Punkte entgegentreten. und
das Vanner für Freiheit und Eerechtigkeit. für
das sie zu kämpfen vorgeben. fchnell zusammenrol-
len. Auf jeden Fall wird dio Cntwicklung der
Angelegenheit schon um deswillen von höchstem
Znteresto fein. weil sto ein Prüfstein ist, ob wir
von diefer. manchem deutschen Politiker als Ret-
terin erfcheinende anwrikanischo Senatsopposttion
wirklich etwas für uns zu erwarten haben. Sie
wird auch beweisen, ob der Einfluh der
Deutsch - Amerikaner, die. wenn ste gc-
schlosten und im Intereste ihres Heimailandes auf-
tretew angesichts der Ende 1920 zu erwart-endsn
Präsidentenwahl. viel sür uns tun können. alc
Faktum in der künftigen Weltpolitik zu werteu ist
Schlietzlich wird der Ausgang des Wilson-Lle
menceauschen Konflikts auch ciniges L cht auf di-
hünftige Politik Englands werfen. Will dies wirk-
lich Frankreich nichi die ausschlagcftbende Vormach
auf dcm europäifchen Kontinent werden lasten. fc
muß es sich auf den amerikanischen Standpunkt
stellen, andernfalls haben wir die Gewikheit. das
es kein Jntereste daran hat. uns vor der all'mäh
lichen Erdrosselung durch Frankreich und seine
Hilfsvölker zu bewahren.
Deutsches Nerch
Die Geiselinordsühne
Die Erschießung der Mörder
Unmittelbar nvch Schluk der Hauptve'rhamüiilung
wiurdeN- die im Eeiselmord-p^ st Be-vupteilten im
das Münchener Stmfaefängnis Stcvdelhoim zurück-
oefichrt. Mit Rücksicht darauf, das; der Houptangie-
klagte Seidel in ernem bst ihm im Laiufe d>or
WeirhaEung gefuirdeivon KMber den >kikMten
Wuirsch niach seiner Brfvetung diurch dio MÄnchoner
Spartakisten Wusdruck ,vsebm l>atte, fuhven dem
Eefängniswassn Autos mrt BLwaffneton voraus.
Die 6 zum Tode Ve-rurtirilten wurdon in bHnnders
scharf bewachte Zollen gribracht. wie uberhlaupt das
üainze Eefäirgnls von Militär umgeben wurde.
Degon jeden Airariff vo-n außen war das Gefäns-
nis Lmrch Artilleri^ MdbchiittNMwechve, Miuen-
werftr, Scheiuwerfer und Blinker sefichert. Die
Einlieftrung der Cefangenei, vollzvs stch vhne
Zwtsthenfall. Bcfonders zuvorläsfige Trup-
pen waren zu der Erschießung, kvnvmandiert
worden, doch Ihatten stch aus allen Teilen
der Reichswehr des bayorischen KonItingientL
zur Dollstveckung des Urteiks freiwillige Leute
berait erklärt, ein Zoichen für dte Eeresiung.
die stch der yesamten VcoölScruna ermächtigt
batta. Den zwin Tvde Vcvurtei'.chen war die MLs-
lichkeit Mgebcn wo-rden, stch nttt ihren Angchörigem
zu besprechcn und ihre ÄnMle.qenheiton zu ordnen.
Die Derurteilten waven mit AusnaLme des Hakupt-
amgeklagiten Fritz Sejdel völlig cxbrochsn; Seidel
bvachts noch kurz vor sieinor Erschiestung «in Hock
auf dft Räteirepublik aus, doch mlachtc ftin Veuch-
men einen IH-oalvLl-isclM, Eindruck.
Die mkt Zuchtbausstraftn beftgten A»7Lklaigten
werden auif verschftdene StvÄfarMlftn Vayerns
vcrtorlt werdcn. Ueilnsr dft EinZLlheiten der
Stimmttbgabo- im Ministerrat wivd streugstes
Stillschwsisen. Lewahrt, um Miterungen zu v:r-
meiden. Dft Staatsanwattschaft des Münchener
VolksglsrichtiTS hat bereits wesen des zweiten Gei-
selmordprozesfts das Verfahron eingehtttet.
Drohungen!
Dor Stcvats-aniwatt unld die Richter im E-eiss-
mordprozek habon zahlreich: Briefe mit To-
ldesdrohunaeu erhalten. Auch Mitalieder
des Ministeriums Hoff man n sind nrit foilckien
Seudungen übcrhäuft worden. L-enen main das
SckickHal der Veourteilten ankiiadlgta. Eine amlt-
liche Verlautbarung übrr die Strsitfrags. ob der
VÄsHlutz bes Ministeriumo. das Urtoil vollstrcch'n
zu lassen, einKmmig gefastt wordon war, wird
keinesisalls ev.ch-inon.
archiftiische Offiöiere finL» unvL-r»iiglich z bcs,«,
tigen und zwar uublutig." Uober drs Ein.
dr i ngen in die Tore der Kasernen liegen bc>,'
dere Anweisungon fiür jebe Kcvftrno vor. Es
darülüer beseichnenld:
„Es rst bester, es sftrlben in dicher Sttmde dm
als tt, der nächsten Stunide 30 Monfchen. Zuir M'
cher, jStunlde des Sturmes auf dft K a f e r n en
sind alle öffentlichen Gebäube, StratzenkwuyunM^
und Plcrtze M Löfetzen. Desg'leichov muh zur shj.
chen Zeit vo-n allcin m'rlitärilschen Dwvts. GisiM,
stellungen usw. Besttz er>griffen werd-eu. s-.
zur Wehr feht, wird erfchosten. Ieder bcwassnct»
Zivilist, d«r nicht zur rotc« Armee gehört. wi,d
fchosten. Der gcsamte Eisonbabn-, Poist- mb Dft-
gravheniverkLhr tst mit der Minute des Umfturz^
lahmzulegen. Während d>er Nacht nmrsch.e^
dft dasu Lestimmten Truppenteile dor roten Avin^,
über die Felder (nicht über die Landsttatzen) crus
die umliegondlen Dörfen, sowcrt stch in rhnen Truv
ven der Reichswchr befindm. und hoben -sj'
dart aus. Ueberdfts liegt für ftde OrtfckM ein
befoudovcr Plan vor. Ke'm Men'ch darf Mn-
chen verlasten odor in «s hineingehon. — Alle Ab-
ischriften diofes Planes müsteir numieuievt fein. Fünf
Exemplavo sindl in Eeheimfchrift an emem sichrrei,
Ort LufzubLwahrei,, dcm Truvpenvberkomn'unco
i'st orne „irreführenlde" Abfchrift des Planes durch
./Sv-ioive^' zuöuistcllen,"
Eut. datz man jetzt die Originale in Lie
Hcrnd Lekommen bat.
Eine neue kommunistische
Verschwörung?
Uvber die in München crfolgte Verhaftung
e-ines Mannes, bei idem man einen genauen
Plaiv über dft neuerliche fpar t a k i stis che
Befetzuing Münchens gefuudon hat. ttilt diie
M.ünchener Poliseidirektion mit, datz der- Verhaf-
tete stch als Kommunist bczeichnete uind eineu Aus-
wcio amif de-n Namen Hauptmanin d. R. Karl
Eebhardt vorwfts. Der angcbliche H<rupt-
mann murde der Poliseidirektion Münchri, ein--
seliofSrt. Bei ftinex Bernehinung salb cr an, der
Schisiftlsbeller Karl Heile aus Hagen tt, M:st-
falen ru Mn. Die M. N. N. erfabron - iiib-cr elins
GeHeimkonferenz, mit dtt möglichevwcife dft
DcrbaftUng in Zusammenlxing sbthen könnte, dab
ttr Hof in Dayern eine Gehermkonferens ravolu-
tionärer K-oimmmüsttm deutschox Md rusti-fcherl Na-
tionalität stattgiosunden habe, um ein Kamvsvro-
graimn für d-en Winter scstAub.'Mi,. Für dft pla/n-
niätzige Vorbercitung der grotz angele-gten Umstuitz-
bLiwegung sei den Eencrallstreck in de.n Zndusttie-
revioren, Zevsplitterung rrnd Entwasfiiung. der
Rc-ichsrviehr, Sturz drr demokvatischcin Regierung
zugunsten eiper kommunistilscheu Nätcregierung ge-
vlant gewesen. Zn Leipsig sollft eine Zeutral-
leituna eingesetjt weiden, die später mit einer Zen-
tralistelle in Braunschweig susammenarbsiten
sollte. Folgende
Einzelheitcn
aus dem Plan smd von besondierem Zntereste.
lftlber die Ueberrumpelung der Kaser-
nen heitzt es u. a.:
.Msährend dsr Nacht stnd die Mdhnungrn dür
Offimere aufs schärffste ru Lbermachen-. Kein Offi-
zier dcrrf feine Wohnung in der offfenibavcn Abstcht
vcrlasten, zur Truppe zu eilen und wttd ohne
Anruff nted«rgefchossen. Bekannte mon-
^llS
Zurück zur Deutfchen Volkspartei!
Bon Tag zu Tag mehren stch die Perfönlichkci-
ten, die aus der Demokratifchen Partei zur Deut-
schen Volkspartei zuruckkehren. Ein neues Dsifpiel
dafür ist der bekannte frühere jungli^rale Führer
Lhefredakteur Jung - Köln, der anlätz-
lich der Kölner Stadtratswahlen dazu aufforderte.
zur Deutschen Volksparte, zurückzukchren. Für je-
den Nationalliberalen von ftüher, so schreibt er.
entstände jetzt die Verpflichtung, zu prüfen. ob e>r
bei den Demokraten nicht fehl am Orte sei. Tr
l)abe diese Frage für sich bejaht, und stehe nicht an,
vor der Oc.ffentlichkeit ehrltch die Folgerung zu
zfthen. Das Versagen der Demotralen in Bezug
auf die Herstellunq einer bürgerlichen Einheitr-
front, felbst Lei unpolitischen Wahlen wft den
Stadtratswahlen in Köln, zeige dLm Geistder Par-
tei. Die liberale und foziale Zdee sei bei der Deut-
schen Volkspartei gut aufgehoben ünd er glaube
an ihre Zukunft. .
Ein neuer Biwererlatz Hänifchs
Der preutzische Kultusminister Hänisch hat
verfügt:
,M>S Mk bMOrsöchendeu Neusefftaltung der
jSchulbücher orldne ich bftrmit an, datz bei notwsn-
dig wcrdenden Neuldrucken ber Lelselbücher
Bildor des früheren Kaisers umld seiner
Familie crucsusch^ten sind, da fie mu: -up Bev«
heri>ttchuiig der Dynastft uud zur Pflese dies morl-
a.rchiffchen Sttmisgedankens bcstvmmt warem. Auch
sind Lessstücke ru entfernen, d-ie fich zum gl-eichen
Endziel msist in anekxotischer Weise mit der bich
herigeir Kaiserf.amUie beschästigen. Ectfchichtlich be-
deuttmgsvolle Vilder und Ersählunsen werden
von dftser Matznahme nicht >berllhvt. Ein Ersatz
der betr. Lcselstücke usw. erscheint runäHst nichi
notwendig."
Die Vilderstürmerei, die allmählich beginnt,
grolesk zu wirken, wird also weiter fortgesetzt.
Man sollte annehmen, datz das preutzische Kul-
tusministerium Wichtigeres zu lun hätte—
* Der Landeskommandant von Württemberg. >
Der Kommandant der württembergischen Reichs*
wehrbrigade 13. Generalmajor Haas. wurde zum
Landeskommandanten von Württsmberg ernannt.
* Eine Milliarde Fehlbctrag. Der deutsche
Neichshaushalt sür die Monate April, Mai und
Juni weist ungedeckte Ausgaben von runtl
ciner Milliarde auf. Für das Vierteljahr
Zuli-Septeniber dürste der Minderertrag noch er-,
heblicher sein.
Vadische Potttik
Deutfche liberale Volkspartei Mannherm
Jnfolge plötzlicher Erkrankung des U-Voöt-
Kapitäns König kann der für heute Montag
abend 8 Uhr im Nosengarten angesagte Vor-
trag nicht stattsinden. Da noch nicht fest-
steht, ob Kapitän.Konig in der Lage ftin wirv,
seinen Vortrag im Laufe dieser Woche zu hal-
ten, können die bereits gelösten Eintrittskar-
ten an der Ausgabestelle zurückgegeben werden.
Konstanz, 20. Sept. Hier fand am> 13. ds. MS.
eine Vorstandssitzung dcs V e rbandes der v -
dischen Städte der Städteordnuna statt.
der Tagesordnung- ist folgendes hervonuhebe^
Dft Verhandlungen Uber dft Neuordnung der
rungsmittelkontrolle in Baden. Eiustellung estas
lothringischcr Flüchllinge. gemeinschastlichcr mn
kauf von Vaumatcriatten durch d,e Stadte un
Steuerfragen. — Das LandtagMmh gesetz kann ver
Ausschuk nicht empfehlen dem Minlstermm M
neuer Vorschlag unterbreitet werd-u. Was..^
neue Städteordnung Letrifft. so sind bft --
soweit vorgeschritten. dak mit der baldigm >
bringung des Gcffetzentwurses gerechnet wero«
kann. Zur Beratung über diesen
der Städtetag einberufen werden. Dre Eeme^noe^
hätten gehört werden müsten, ehe das S ck»
gesetz ci;ftste„ worden ist, donn dle Derpflichtu
gen. die Artikel 3 ihnen auf-rlegt. stehen m>'
bestehenden Eesetzen in Widerspruch.
Volkszählung sollen wohnungsstatistische Erh-iu
gen gemacht werden. weil seil Kriegsausbruck e,
derartige Statistik fehlt. - Dft Ueberna^ue
Lichtsp-elhäuser durch die Städte findet Zustim.'rUM
Was de„ Heimstättengesetzpntwurf betriNr, >
stimmt der Dorstand den Richtl:<nien zu, die
Unterausschuk ausgearbeitet hat.
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