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Badische Post: Heidelberger Zeitung (gegr. 1858) u. Handelsblatt (61): Badische Post: Heidelberger Zeitung (gegr. 1858) u. Handelsblatt — 1919 (September bis Dezember)

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Nr. 228-254 (1. Oktober 1919 - 31. Oktober 1919)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3728#0215
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wochenbeNage: Der Sorn

Lanbesorgan öer Oeutschen liberalen Volkspartei vaöens

)auptschriftleiter und vcrantwortlich fiir den
seuilleton, Kunst und Wissenschaft, Theater und Musik, Neues aus
lulius Kraemer, für Baden, Oertliches und Literatur FritzGandenberger vonM

en und volkswirtschaftlichen Teil Kurt Fischer, für das
s aller W>

elt und die Unterbaltungsbeilage
oisy, für Turnen

ich in Heidelberg. Fernruf 182. - Berliner Dertretuna: Berlin 'iV 50-
. - Für denAnzeigenteil verantwortlich Alfred SchmitzinHeldelberg,

Spiel und Sport Alfred Schmitz,

Dambergerstr. 3. Fernruf Amt Kurfürst 318.

Fernruf 82. - Druck und Verlag : Heidelberger Derlagsanstalt und Druckerei G.m.b.tz. Heidelberg', tzauptstr. 2Z.

Das Mchtigste vom Tage

Cin anscheiuend irrsinniger Lederarbeiter- fchob
gcstern vor dem Reichstag auf den FLbrer der Un-
abhänaigen, den Abg. Haafe, «nd verletzte ihn
erheblich.

Die durch die Kohlennot ganz auberordentlich
schwierige Derkehrslage Deutschlands droht zu
einer Kartoffelkatastrophe auszuwachsen,
cs fehlt an Nerrchrsmitteln, um die Kartoffeln
noch vor Eintritt des Frostes in dre Städte zu
schaffen.

Die Hafenarbeiter in Bremen haben die Ar
beit wieder aufgenommen

Dev deutsch-p olnischr Alm nest i e ver-
trag wird demnächst der N at i o n a l v e r s am m-
lung zuv Ratifizicrung vorgelegt werden.

Die beidenj französischen Besatzungs-
vrmeen im Rheinland, mit dcm iTitz in Main,
urid Landau wvideu aufgelöst. Die Eenerale
Mangin und Gerard werden abberufen.
Kommandant der französischen Truppen im Rbein-
lcnid wird Eeneral Degoutte.

Das Luftschiff „Bodensee" landete gestern
mittag glatt in Stockbolm. Um 2 Uhr trat es
dcn NUckflug nach Starlen (Mecklenburg) an.

Für die vertriebeuen Elsab-Lothringer
sind im Relchsbaushalt 2V Millwnen Drark vorge--
sehen.

Zm Elsab finden neuerdings wieder Nrassenaus-
weisungen statt.

Der ukrainische Aubenntittister Temnyhky erklärtr,
jdab die Ukraine formell an Denikin den
Krieg ovklärt habe.

Pleskau (Pslow), das vov einige,, Wochen
an die Bol)chewisten verloren ging, ist von den
Truppen des Generals Zudenitsch wieder ge-
nommen wordeN.

Aus Vaden

Der Landtag wird voraussichtlich in dcr
nächsten NZoche zu einer Sihung zusammen-
treten.

SchMe vor -em Reichstag

Anschlag aus den Abg. Aaase

Ein persönlicher Nacheakt
Borlin, 6. Okt. Mcnige Mlnuten nach 1 Uhr
hat hrute vor dem Neichstagsgebäude ein Zioi,
l i st sechs Schüsse auf deu das Gebäude Letretcn-
den Mgeordneten Haase abgegcben. Abgeord-
neter Haase wurde am Untcrlerb, am Oberschenkel
und am Unterarm getroffen. Der Täter wurde
von der Polizer verhastet und in das Reichs-
togsgebäude gebracht. Es baadelt sich um einen
52 Zahre alten Ledcrarbeiter namens Voft,
d<r aus Nache gehandelt hat, weil Haase srsilier
eincn Prozeh wegen Ervressung grgen ihn
grsührt hat, der mit seiner Mrurterlung endcte.
Politische Griinde liegen der Tat nicht zu
C r „ u d e.

Zn dev Nationalversammlung

hi>.lt.gileich zu Beginu der Srtzung der Prästdent
felgende Anijvrache:

„Sie haben alle gchort, dab aui ein MitglieÄ
unjcres Haufes ein SILrffencmfall statttzefunden
hat. Unser Kollege Haase ist getrofsen worden.
Mir> wollen hoffen, dab dir Wunde keins tötliche
ist. N>ach dsm, was mtr geswgt wir.d, sind schwere
Folgen fiiu Herxn Hcrase nrcht zn erwarten.
Der Tüter rst festgenoennien. Ueber dre Miotive ist
nichls bekannt. Jch nehme an, datz §ie mit mrr
ei'werstanden srnd, wenn ich dem Hrrvn Abgeorfd-
neten Hacrse, seinc-r Fmnilio und seiner Fraktwn
di- Tei'lnahmo des Hauies aussprcche mit dem
Munsche, dab dcrs Attentat keine schmeren Folson
nach sich ziechen nröge."

Dio «Albgooudnsten horten die Worte des Präsi-
dent.en stehend irn.

Es i'stl gut, dab sich sofort herausgestellt Hat, dab
der Aifschlalg eiir versönlicher Racheiakt ist,
der M,t diem Führar lder U. 8. P., sondern dem.
Nechtsanwalt Haafe galt. Zm Falle eincs
politiischen Attentates wären noue Aufregunsen und
Bevwicklungen die Fdl'gen güwescn. Aber ai'ch so
ist dsr Angriff selbstverständlich ru verurteilen.
VL^nreiutlichos Unrocht wird eben nicht nnt dem
Nevolver wieder gut genracht.

Ein Zrrsinniger?

Von unserem Verliner Vertreter
(:) Verljn. 9. Okt. Es liegen heute ins einMre
gehende Berichte über die verbrecherische Tat drs

Die Anslieferungsliste Die Besetzung Oberschlesiens

Eigener Drahtbcricht

(.) Senf, 9. Okt. Nach einer Meldung der
Agenze Radio haben es die Bereinigten
Staaten abgelehnt, sich an der Aktion für
Auslieserung der fchuldigen deutscheni Osfiziere zu
brteiligen. England, Frankreich und Bel-
gien habe» infolgedcssen allein eine Liste der
..verbrecherischcn" "deutschen Offiziere und Veamten
ausgestellt und der Friedcnskonferenz übcrmittelt.
Die Vereinigten Staaten habeu Ler Fricdenskonfe-
rcuz ausdrücklich mitgeteilt, datz sie nicht beab-
sichtigen, eine solche Liste cinzureichen.

Keine Ententeagenten in Deutschland?

Non ru^erem Berliuer Dertreter
Bcrlin, 9. Okt. Entgeeen der Mitt'ilung, dab
die Ententnläuder zurUeberwachU'Ng Ler zur Ab-
urteilung auszulieferndon Perso-
nen Agenten uach Driutsc^ßanÄ entsandten, cr-
fahcen wir, dab der.deut'chrn Regiorung von der
Einreise solcher Agenten nichts bekanut ist.

Aufnahme der Beziehungen zu Frankreich
Berscnlles, 8. Okt. Jn politischc'N Kreisen glaubt
man, dcob (chon in kommender Moche der
ltriegszustirnd swischon Fnankreich und Deutschland
aushöre unL dre volitischen Beziehuugen zwischen
belden Län.dern w'.eder aufgonommen wcrden wür-
den. .Füv die nächste Zeit werde ein einfacher
Patz geniigen, um von Frankreich nach Deutschland
oder uinvgekehrti zu reifen.

Don unferem Berliner Vertreter.

(:) B<rlin. 9. Okt. Wie unfer Berliner Ber-
treter von unterrrchteter Seite erfährt. ste-t die
nrilitärische Besetzung Oberschle-
siens durch die Entente Mitte November zu er,
roarten. Es werden dazu zwei englische und
zwej sranzösische Negimenter verlangt
werden.

genen Nachrichtcn soll morqen das qanze Saarqe-.
biet streiken. 'Zur Ausrechterhaltunq von Rrche
und Ordnunq verhänqt der Eeneral als oüerster
Verwalter des Saarqebiets zunächst dcn Bela-
gerunqszustand über das Saarqebiet. Wei-
tere Mahnahmen werden in KUrze qetroffen wer-
den.

Die Aeeresverminderung

Von unserem Vevliner Veutreter
(:) Verlin, 9. Okt. Wie wir von zuvorlässigxr
Scite erfohren, gedcnkt der Reichsweihrini-
nister die Verringer'uns Les deutschen Heeves auf
200 000 Mann Lis zum 1. Dezcmbee durchgoführt
zu haben.

Streik und Unruhen in Saarbrücken

Der Wiederausban

Non unserem Berlinor Vertreter
(:) Berlin> 9. Okt. Wie uins von unterrichtetev
Seite mitgeteilt wird, haben die ersten Arbei-
ten für den Wioderaufbau der »erlstörten Ecbiete
Nordfrnnkreichs bereits begonnen. Diese Arbeitc-n>
werden von französisHen nnd' englischen
UnteUvrhm-erU geleitet. Die Veteiligung
Veutschez: Firmen ist'swar in beischränktem Matze
gesichert, ist! a!ber vraktisch noch, n i cht! durch -
ge führt.

Saarbrücken. 8. Okt. Die französische Miliärbe-
hörde tcilt mit: Am Montaq beqann ein Ausstand
in Völklinqen. anfcheinend hervorqerufen durch
die Lebensmittelteuerunq. Gcstern morqen hat sich
derStreik auf die Eiscnbahnen und ver -
schiedene Werke von Saarbrttcken und Umqe-
qcnd ausqedehnt. Ein^ qrohe Kundqebunq
von Streikenden hat in Saarbrücken stattgefunden.
Leider ist es auch im Laufe des heutigen Taqes
mchrsach zu Ansschreitunqen und Plünderunqen
von Läden und Geschäften gckommcn, an denen je-
doch den Ausständiqen nicht die Schuld beiqemes-
sen werden darf. Gencral Andlaner erlätzt
durch Maucranschlaq eine Proklamation. in der es
heiszt; Seit 4 Uhr nachmittaqs finden Unruhen
in den Straben Scwrbrückeno statt. Nach einqeqan.

Das deutsche Material

Von uuscrem Bcrliuer Vertreter
(:) Berlin, 9. Okt. Wie ich von zuverlässiger
S«ite erfahre, ist die letzte ^Sichtuug des Mc.terials
des Auswärtigeu Amtes übir die Borgeschichte des
Kricges nunmehr fertiggcstellt, sodas; die Drucklc-
gnng in den nächsten Tagen begonnen werdrn
kann.

* Das Betriebsräteqesetz wird in der kommen-
den Wochs der N a t i o n a l v e r s a m m l u. n g
zur endaültigen Genehmiguna vorqe-
legt werden. ' Man erwartet eine sehr cingehende
Dobatte, in die der Arbcltsininister voraussickMch
am Donnerstaq nächster Woche eingreisen mird.

Der „Spaltpilz" des
Liberalismus

LederarLeiters Vob vor. Nach Kenntnisnahme
dieser Berichte scheint nunmehr festzustehen. datz
bei dem Anschlaa politische Beweqqründe
überhaupt nicht in Fraqe kommen. Der Tä-
ter. der nach dsn amtlichen Berichten den Eindruck
eines qeistiq Minderwertiqen macht. -at
offenbar fest qeqlaubt. datz es bei der Gewinn -
verteilunq dsr preubischsn Klassen-
lotterie nickt mit rechten Dinqen zu-
qehe. Er hat dicien Verdacht qeqen die preutzische
Klassenlotterie mit persönlichen Dinqen. Prozessen
usw. vcrinenqt und nun qeqlaubt. in dom Abqe-
ordneten Haase für die Schlechtiqkeit der Welt. die
ihm iiberal! erwiesen erickien. ein Musterbei-
spiel zu treffen. Der „Erpresiunqsprozest"
hat folqende Vorqeschichte: Votz hatte Haase vorqe-
worfen. er hätte bei einer Geleqenheit Schw e i qe-
qelder erhalten. Haase qinq desweqen qeqen ihn
qerichtlich vor. crhob Anklaqe weqen Erpres -
sunq und erwirkte «uch seine Verurteilung.

Die „Freiheit" sucht natürlich Kapital aus dem
Attentat zu schlaqen. Sie hänqt an die Nachricht
den Kommentar. nack Liebknecht. Lurembnrq. Eis-
ncr sollte nun auck der Eenosie Haase der schwar-
zen Kontrerevolution zum Opfer qebracht werden.
Die Sckandbubcn der Reaktion. ausqehetzt und -auf-
qestackelt durck eine wiiste Propaqanda, qlauben
das Proletariat am stärksten dadurch zu treffen,
datz sie seine besten Führer meucklinqs ermorden.
Diese Halunken fühlen sick des Beifalls der bür-
qerlichen Eesellschaft so stcher. datz sie vor offenen
Attentaten nicht zurückschrkcken. — Hoffentlich be-
ruhiqt stch die edle ..Freihcit" wieder. wsnn sie
den wahren Sackvcrhalt crfährt.

Haases gcplante Enthüllttttgen
Von unscrem Verlin« Vertreter
(:) Berlin. 9. Okt. Abq. Haase wollte in der
qestriqen Sitzuna der Nationalversammlunq das
Wort zur qrotzen Debatte erqreifen. Er beabstch-
tiqte Lesonders an der Balten-Politik der Reqie-
runq eine scharfe Kritik zu üben und im Nahmen
seiner diesbezüqlichen Ausführunqen aufsehenerre-
qende Mitteilunqen über dis russischs Werbe-
arbeit zu macken. Er wollte mit unwiderleqba-
ren Dokumenten beweisen. datz sich in Verlin die
Vertretuna einer neuqebildeten Westrussi-
schen Reqierunq befindet. die mit Deni-
kinrn enqster Fühlunq steht. Es sollen sich soqar
zwei Mitqlieder dieser westrussischen Neqierung
ständiq in Berlin befinden. wo sie die Propaqanda
und Werbearbeit für dio rusiische Eeqenrevolution
leiten. Er wollte auck Mitteilunq über den Ver-
kehr zwischen diesen russischen Vertrauensleuten u.
der Reqieruna machen. An Stelle von Haase wird
heute Dr. Cohn für die Unabhänqiqen in der
Nationaloersammluna sprechen und. wie die „Frei-
heit" saqt. Mitteilunqen über eine Anleihe dor
westrussischen Neqierunq beim Bankhaus Marqan
in Berlin machen.

So nennt die „Neue Badische Landeszeitung
die Deutsche (liberale) Volkspartei und will
ihr die Verantwortung dafür zuschieben, wenn
das freiheitliche Vürgertum seinen Einflutz
auf den Staat verliere.

Mit Verlaub: Verlieren kann man nur,
was man besitzt. Eine der glorreichsten Er-
rnngenschaften der „glorreichen" Revolution
ist aber gerade die völlige Einflußlosigkeit des
Bürgertums, zumal des freiheitlichen, auf dep
Staat und im Staate. Darüber kann auch die
Teilnahme des Zentrums und der bürgerlichen
Demokratie an der heutigen parlamentarischen
Negierung nicht hinwegtäuschen. Denn das
Zentrum ist keine rein bürgerliche Partei,
ist es nie gewesen und seine Politik wird heute
von den Führern seiner proletarischen ArLei-
termassen bestimmt. Auf dem Einverständnis
mit diesen beruht Erzbergers Herrschaft über
seine Partei, beruht aber auch seine auf Zer-
trümmerungdes Vürgertums, vor
allem des Mittelstandes, berechnete F i-
nanzpolitik.

Die bürgerliche Demokratie aber
ist von Beginn der Revolution an nichts an-
deres gewesen als ein gehorsamer Mit-
läufer der Mehrheitssozialisten,
dankbar und glücklich, als Entgelt sür seine
Hilfeleistungen ein paar Ministersitze zu er-
halten. Die Politik der Reichsregierung je-
doch wurde von diesen demokratischen Bürgern
nie bestimmt. Deshalb hat ihr Ausscheiden
anläßlich der Annahme des Friedensvertrages
am Eang der Regierungsgeschäste ebensowenig
geändert wie ihr Wiedereintritt jetzt daran
ändern wird. Denn wie Herr Scheidemann ja
klar und deutlich festgestellt hat, brauchen So-
zialdemokratie und Zentrum die Demokraten
nicht zum Mitregieren. sondern nur zum Mit--
tragen der Verantwortung gegenüber dem
Vürgertum, das allmählich sich wieder auf stch
selbst besinnt und anfängt, recht fatale Ver-
gleiche zwischen den „Segnungen der Nevolu-
tion" und der „fluchbeladenen alten Ordnung"
zu ziehen.

Unmittelbar nach der Revolution glaubten
allerdings viele Liberale an die Möglichkeit,
alle Liberalen zu einer freiheitlichen bürger-
lichen Partei einigen zu können. Die Eini-
gung kam nicht zu Stande, denn Frankfurter
Zeitung und Berliner Tageblatt wollten sie
nicht, sondern behielten sich als die Zions-
wächter der Demokratie die Entscheidung vor,
wer der hohen Ehre würdig sei, unter ihrer
Führung kapitalistisch-sozialistisch - demokra-
tische Angstpolitik machen zu dürfen. Diese
demokrattschen Blätter also und ihre Eefolg-
schaft. nicht aber wir heutigen Deutschliberalen
haben verschuldet, daß nicht einmal
der Versuch zur Sammlung des freiheit-
lichen Bürgertums gemacht wurde. Eegen jene
Blätter und ihren Anhang mag das Mann-
heimer demokratische Blatt seine Vorwürfe
richien, nicht gegen uns.

Die Entwicklung der letzten neun Monate
hat allerdings, uns wenigstens, bewiesen, daß
die Einigung des freiheitlichen Vürgertums
nicht von Bestand hätte sein können, auch
wenn sie zunächst nach dem Umsturz gelungen
wäre. Schon längst hätten die Eegensätze zwi-
schen „Liberal" und „Demokratisch", zwischen
„National" und „Znternational" die unna-
iürliche Verbindung wieder sprengen müsien.
Denn internätional gesinnt ist die deutsche De-
mokratie. Das beweist trefflich dcr.chemalige
nattonnlliberale Führer, der seinen UeLertritt
zur Demokratie damit begründete, daß natko-
nale Fragen auf lange hinaus in unserer Po-
litik keine Rolle mehr spielen würden. Das
heißt doch ganz deutlnh, daß man Demokrat
nicht sein könne. wenn es sich um nattonalo
Fragen handle. Ferner beweist dre.fuhrende
Nolle der Pazifisten. beweist die angstuche
Sorge der Demokratie, fa nicht das Mißfallen
 
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