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Badische Post: Heidelberger Zeitung (gegr. 1858) u. Handelsblatt (61): Badische Post: Heidelberger Zeitung (gegr. 1858) u. Handelsblatt — 1919 (September bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 228-254 (1. Oktober 1919 - 31. Oktober 1919)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3728#0235
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»m LesteUun-en c,

empfiedlt W

er kckiWt

lOinsentorstr. 6. TeUltt

Deutsche liberale Volkspartei

tzält vom 18. bis 20. Lkiober in Leipzia ihren

zweiten Parteitag

ob. Am ersten Tage wird über die vvlitische
Lase AbZ. Stresemann. über die Aribeit
der Natianaloorsammluns AL«. Dr.
Heinze, über die der preutzischen Landes-
vcrsammtunq der preugische Abq. Dr. von
Richter sprechen. Den Tätigkeitsbericht >des s e-
schäftsführenden Ausschusses der preutz.
Abgeordnete Geh. Regierunqsrait Garnich er-
statten. Den Bcrichten wicd eine allgemeine Aus-
sprache folqen. Am 19. Oktober findet die Bera^
tunq und Beichlutzfafluns des Entwurfs der Erund-
sätze dcr Dcotschrn Bolks-arter statt. Uebcr die
Abschuitte vom Staatswe ea wird Esb. Rat Dr.
Kahl, uber die wiAschrftlichen flsrasen Handels-
kammerprchiLcnt Witthvefft. belde Mitglieder
der deutschen NationalversamM'ma. ülber SchiÄ-
und Kirchenfragen Glimnrtsialdirektor Dr. Boditz.
M'.tgUed der preutziischen Nationalversaminlung
Vcricht erstatten.

Nachmittags 5 Uhr ist eine vaterlöndische Feier
a.m Lolrerichjachtdenkmal geplcvnt. bei der Geh
Nat Kabl die Awsprach' lmlten wird. Am tMon-
tag' den 20. Oktober werden Generaldirertoir BLq-
!-"',^tglied der Natjonaloer'am-mlun^ und
i-tadtoerorvneter Sreiter iiber Ne Arbeits-
gemernlschaft berjchten, Fräuleln Dr Marie
B.ernays-Diannheim über dis FrageiWie stärkcn
w,r Frauen d,e devtiche Volkskrast? sprcchen. Geh.

Rat Dr. R ss e-Wi,lnrersdorf die Frage^des städt.

'Nffick-

Wobnimgsweseirs, Reglerungsrat Dr. Po
'Schlachtenisee die des l ä n d l i ch e n S ied lu n g s-
we, ens bchaichcln. Lchlietzl-ch wird Pfarrer Dr'.
Luther-Tharotteirburg über „Jugend und deut-
sche Volkspartei" ispreä>en. Eine Sikung des Reichs-
vresseoereins der deut'chm Bolk-roartet findet
Soontag, deir ^9., Dormitiags 11 Uhr statt Der
Reichsfrauen-Ausschutz der Partei tagt am Diens-
tag, den 21. OtLoiber; an die Sitzun-g wird stch eiüe
Devatung sämtlicher wcivl-.chcr Parteitagsteilneh-
mer anschlietzen.

Aus Stadt und Umgegend

* Von der Univerfltät. Wie wir erfaihren, Hat
dcr Bevlmer Straf- und Prozetzrechtslehrer Prof.

Dr. >ur. Kohlrausch einen Ruf an die Üniver-
fttat He, delLera ccha'ten. Professor Kohlrailsch
M 1874 zu Darmstaidt geboren k^n Stvatzburq.
Leipzig.und Bcrlin studierre er Rechtswissenschaf-
ten, beionders bei Franz v. Liszt und arbeitete
von April 1L97 <m qls Referendrr in Berlin uud
Lhariqttenburq Ostern 1902 habMtierte er sich in
Heldelber« mir dex Arbeit ,.Die Lehre vom
Rechtsirrtum im Llrafrecht". Lin Fahr später kan,
Kohlrausch als a. 0. Profeflor nach, Könrgsberg, er-
'hielt hier s-päter die Lrncnimftg zum Ordinarius
und stsdelte 1918 nach Siraftburg über Seit 'Mali
1919 lehrt er in Derlin als Nachsvilger seines Leh-
rers v. Liszt. Der Eelehrte. der ejne lange Reihe
strafrechtllcher Abhaudlungen, besoaders ,mr Schuld-
lehre, in Zeitschristen und Sammelwerken ver

äffentlichte, ist seit^1904 Hrcausaebcr der Zeitschrift

pur die sesamte Strafrechtswifleuschaift.

* Gottfried Keller-Feier. Wir weisen nochmals
auf die morgigo Beranstaltung des Theater-Kultur-
verbands hin. Die Ferer beginnt vüncktlich Ils4
Uhr.

* 1. Symphonieksnzert des städt. Orchestcrs.
Am Sonntag findet das erste Orch-rsterkonzert der
von dsr Stadt nmd dem Bachvsrein semeuüschcvstlich
veranstaltcten Konzerte unter Leitunq des Herrn
Dr. Poppen statt. Als Solist wurde Herr Konzert-
meister Ottp Dru mm - Darmstadr sewonnen. Er
rvivd das Brachmsche Viol-.nkon^rt spielen.

* Befltzwechs-cl. Das Haus Plöck 36 ging um den
Preis von 170000 Mark aus dem Besitz der Her-
ren Brüder Haller in den Befltz des Kanifmanns
D. Linick ftber.

' * * Drucksehlerberichtigung. Zn dem Auffatz «50

Fahre Lilberälismus in Badcu" der Nr. 234 der
«Dadischen Poist" hat nck» ein ftnnstörender Druck-
fehler einseschlichen: in Äbsatz 3 Ze'le 12 heitzt es
nicht „unler fst ü tz t" sandcrn «untex s chä tz t."

* Aus techmscheik Gründcn (schlechter Gasdruck
an ben Eehmasch'men) mubte eine Reihe von Ar-
t'ükoln zurückgüstellt weüden.

Diebstähle. Einem hieflgen IKauistniLnn rvurde

im FranSfurter Vahnhof die -aoldene Uhr mit Kette
Werte von 3000 Mark gestolhlen. — Jn einer

im

m-sr net so licht de Kopv. Hortig es e beeidigterl
välHer Spvoochgelehrter ru HAfe geruffe worve, unn
'üer net sv lcicht de Kovp. Hortts es e Leoidigter
Nowiwel zu veüscheiche. Er hot denr Richter Kov
semacht, datz Franz Ler Name is von dere Fra>a
ihrem-Mann unn datz Oov e beliebds välzer
„SchmeichellwoM' wär. Dor Richtcr hot doch einl-
ssohe, datz er sich novr noch melhner Llannere kennt,
rvann er ldie Frcva vertnoirt unn allctz in dieZei-
tung kumvmt; er Hot se, wohl odcr rwwsl, f-rei-
schvrechr müsse. Awwer er hot der Fyra doch en
scharfe Verweis gawwe, dainit se net wrddcr so
mcrLwerdige AvSdrick gobraucht, diä wo in kein
Morderbuch zu frnne ftnn. .Sunscht- düt !se halt
gschtwost werre. Dann des kcnne die Franso'e net
vertreise, datz cs in der Pcrlz Moids werre kennt,
so zum Zertvertreib ähnlichs Ausdrick als Wort-
ftftclchex zu ge-bvcvvche, um die edle we'ctzs unnn
facwigc Bosatzun.gstruvve zu fovpe unn su ugs.
Bsclleicht hot der franzesisch Machthawsr aach gs-
al.ut, datz dle franzosisch Zwwersetzung vun der Fraa
ihricm Hcrsensschrei meglichcrweis dvch cvach rich-
tig soin kemrt unn datz die des wahre Gf-ühl von
Uitsre dertsche Pälzer var net iww-el verdol-
MLtscht hot . . . G. H.

Pension in der Levpoldstratze wurde Beltwasche im
Werte von 600 Märk entwendeit. — Au§ dem
Schulhof Les Gtzmnasinnis verschwand ein Fahr-
rad im Werte von 400 Mark.

- Polizeibericht. Verhaftet wurden 1 Schlofler,
zlöhn

1 Schneiderin und 1 Tagtöhner, dte von einer «ms-
wartigen Behörde wegen DiebskHls und Unter-
schlaaung verfolst wurden. — Zur Anzeige kam
em Landwirt aus Dilsberg wegen HöchstpreiSüber-
schreitung.

1436 MiMmtr., die finnischen aber 1624 Millimetr.
aufwersen, so hat man Losondere Anordnungen
iroffen nMen um den Uebergäng der Zllge zu er-
möakichen. Für die üblicho Anordnun-g, etner dritten
S^iene^t der llnterbau der Spurwelten zu

gsnre^ ^ ^

mvin vter Schienen angeordnet,

veinlamen Schwellen angebracht ftnd.
«SineN. -

u aerinL
, die auf

Notlandung auf dem Olymp. Datz Men-

wöike

Höchstpreisüber- schen den Göttern gleich in einer Feuevwälke vom

Schwetzingen. 10. Okt. Revis-«r HLbler ist
zum Bezirksamt Emmendingrn verseht wocken!.

Neues aus aller Welt

«- Eine Flaschenpost voin Norvpol. Eine «5geu-
tümliche Flaschonvost -ift im Novden von Novwsgen
angetriKben wordon. Dre Flafche stamrmt nicht von
einem Schnff in Se-enot, sondern van dom 'Hydro-
logischen Zn'stitut in Petersbuvg, das die Flasche
am 30. Ausuist 1913 im der Nähe des Kaps DscheL-
ju-skin, des nÄMichsten Punktes Sibiriens, ims
Wafler werfen lietz. Jn der Flasche war ein Zet-
iel mit einem -aUf ruflisch. vniglM und javanisch
vorgedruckten Schoimr. Dbe Flasche mutz in dan
Polarstrvm, der von Sibirien übor den NoÄwvl
-nach Gröniland goht, gekomMM sein und gonlau dte
Reise genvacht habsn, die Ainrunidsm für feine im
vorisen Jahrg bogonn-eno Tr-eibfahrt über don
Rochivol geplant hat. Dis Flaischs war msrkwüv-
disevwoise «en.au fochs Icchre untetwHgs. donn sie
wuude am 1. -'Se-ptomber rn NorÄ-Norwegon cm
Land ge-spült. -

* Ein writzer Rabe. Ein Hanstositzer. wi« man
ihn nicht oft finden dürste, ist dev Gocher Kicruf-
mann Zosef Beeren. Er. bat evwer seit 25 Jcch-
ron in sernem Haufe wohn-en,d,en Dame aus Anlatz
Id'ie^os Metsjubiläums die Mohnung von Letzt aL
unentseltlich zur VerfüMUg geftellt. Bseren
steht <ruf dem Staichpunkt, Äatz jemand. .dor ein
Viertc/lj,ahrhundert hindurch vünktlichl den M'iet-
zins für eine M-ohnung baz-ahlt hat, ftch dadurch
öi>n gowifles Ergentumsrecht an den ibetrioffeniden
NLllMM>riwarb unid desha5b wohl die Befugnis
Wr sich rn Anspruch nehm-on dürfe, fortan umet-
geltlich zu wohnen. — Jn-der Tat. ein weitzer
Rabe'.

^ Der Obstbaum als Konfirmandengeschenk. Aus

Gövlitz schreiLt uns ein Mitcvii-eiter: Mt einem
«igena'rtigen Vormächtnis hat -der in der Schweis
verstorLcnc Kommcrzicinirat Henncberg. eift Gor-
lrtzsr Kind, seine Datovstaidt überrafcht. Auhor
einer Neihe wertvollen GemäVdc und' sonftiger Ver-
mögeneaverte vornrachte der Verstorbene der Stnidt
Görlrtz einen betrachtlichen Teil seinos ctzwa
500 000 M. betragenden Nachlasscs mit der gowib
seltscrmen Deistrmmung, datz von den Zinfsn des
Kavitals alljährlich L«n KonfirlnAmIden und Kon-
firnvandinnen i.m Kreise Gövlitz und der Laufttz j«
ein — Obstibaum zum Geschenk gemacht werde. —
Wivd Äas aber dermaleinst eine gefognete Obftge-
gend uxaden'.

* Die Tornea-Haparandabalin fertig. Zwischen
Schwcden u. Finnland. deren Grenze der in den Bott-
nischen Meerbufen flietzendo Torne-Fluh bildet,
beftand bisher keine Bahnverbindung. da die zari-
Mche Regierung aus politifchen Gründen den Bau
«iner EffeNbcchnbrücke übrr den Flutz nicht zu-lietz.
1916 wurde eNdlich nach langen Verhandl-ungen der
Van der Bahnbrücke. in Anqriff genommen, und
nm 6. OLtober soll nun die Bcchn, die die Grenz-
städte Tornoa und Haparanda verbindet. seierlich'
einaeweiht werden. Es waren ^vvei Arme des
Torneflufles zu überbrücken. Die qrotze Wrücke übet
den Hauiptarm spannt ftch in acht Bosen, von 60
Meter frerer Spannweite, zwei von 40 Meter und
zwei von 30 Meter Spannweite. Die Länge der
qanzen Drucke beträgt 380 Meter. Die niedriKen
Teiils der Vrücke liegen 6 Metcr über Hochwafser.
Die Drücke Lber den kleieren Arm des Fslüfles weist
drei Bogen von fe 40 Mbter Spannrveite auf. Da
die schwedischen Bahnen die qswöhnliche CpurweitH,

Müttersprache, Muiterlaut . . .

In em-em vor kurzem eifchienenen Mcrle eines
Dcrllner Gelehrten: ,/Hie Formen der Ver-
gejelkfchaftung im Tierreich" findct stch
ffolgender Satz, dcr wiedek einimal zeigt. wiä er-
sfclgrcich man'che Leuts Lem-Uht smld. die deutschs
iSvrache sa weni.g wde möglich -cmzuwenden:

' „Die vrimären Kolonien e-ntstchen als Folgeer-
scknin-ung der nverotomischen Hemitomie, einor Tet-
lung. bei welcher die unterein>andHr1 sleichemi Teil-
jstücke iiniteinander vevbundeni ibleiben; oder als
v''rübergohendo Aflozmtion-sn im MnMufla aft dio
. helotqmische Hemitomi«, fuikzefl-vo Polytomie und

'notaeologene sorvio -ametac-oilogsne H'eteroteml-e als
Tcilungskolonien; fernor cmfgrund Homogener im-
vc-rfekter Gömmatio, gonimatibnaler und -divisio-
naler Stologonie oder als vorübergohende prümäre
Assoziationen infolge von heterogenvr oder Homo-
ccner perfvkter Aftologonie als Knospungskoloi-
nicn."

Eine gMartige Leistung! Hoffentlich gibt der
BerilinHr Eelehrte b'aild eine Uobersetzung feines
Bnches heraus.

Jm Oktoberheft der Zeitschri.l des Allg. Dent-
schen DtrachverBns wiuid mi-t Fug allerlel neuer
Fremdwöter-llnfug -wufgeputzt. Es heitzt -da u. ä.:
Das Reichswirtsch'aftsamt — Ve'rzeiihun.g!

-mrin i ster ium sibt unter H-4 Nr. 10915 am
5..Juli 1919 sevn Seffen-„Pwgvamm" bekcmnt und
redet in -iefem Schriftstück, das Lech Wr jedermann
im Volke bsstimmt ist. u. a. von legal <2 mal),
illosal, legitim <2 mal), illegitim. valutä'rr'H,
Progvamm, Friedensquailität, völiert. Toiletteseife,
Persüm, Produktion. — Mill das Reichswirt-
fchastsamt wio die Aufklärungsfilmo durch aS--
fchieckendos Beiisplel erziehorisch wlvken?

Aumor vom Tage

* Ans einem Vriefe. Das Heiratsinferat einer
jungen Dame fand vom tiefen Land her eiiren An-
tratz mit der fchönen Einleitung: „Mutz Ichnen
auch mitteilen, datz ich drei Fcchr und vier Monat
im Feld war. Ein Jahr auf Posten und die «n

dere Zeit habe ich die sechste Konrpani zmn Rofie-
ttlol

ren qehabt. bin aber sottlob und immer unverwun-
det durchgckkommen. was eine grotze Dabe Gottes
M . . . . (Iuaend.)

* Der Deruf. Die beiden Rsvolutionsaenoflen
tvafen ftch rn oer Kaschemme und feierten eiftig
das Wiedersehen. Gde bekannte stch als arbelts-
los und war quitschverqnüst dnbei. Lude aber
Lühmte fth seiner Stellung. „Vertrauensstellung",
lwb er hevvor. „Jch Lin Wächter jeworden." „Fst
das eme Aushil,fssachs, oder auf länsere Zeitr"
«-Bts sie mir erwischen. fagte Lude. I-Ausend.)

Himmel auf den Olymp niedersteiqen, ^st wohl

noch nicht dagawesen und blieb unsere-m Flugzeit-
ailter oovbehaüten Wie die franzöftsche Prefle mel-
det, latte der Oberstleutnant Hrvme vom amerikani-
schen -Roten Kreuz einen Flus von Achen nach Sa-
loniki unternommen. Während des Fluges fins
jedoch der Apparat aus uabokannter Ursache Feuer,
und der Muszeugfllhrer Laitte qerade noch Zeit, im

Gleitfluq <mf dem Eivfsl des klassischen Götterber-
l. Mit Hilfe von Schnee wurde dann

ses zu sänden. ,
da§ brennendg Flugzeug gelSscht. Fedenfalls wer-
den die bcidett Wieger, die in einen für fte beinahe
verhängnisvoll -sewordenen Weise Zous nachcchm-
ten, «ine mehr unangenshme ckls echebende Erin-
nerunig an chrs vorübergehende „Götterähnlichkeit"
bswcchren.

* Warum die Korbmöbel so teuer stnd. Zn dsm
Städtchen Viosolbach -boi Erfurt muvdcn jüngst dre
im fosenannten Teich geernteten Kovbwerden öf-
fentlich und meistbietend versteigert. Jn soldenen
Friedenszerten m»gen die Weidenbestände dox Ge-
mornde aWähvlich einen bsscheidenon Betvag ein,
der zwischsn zweitausend umd dreitcrufend Mcrvk zu
schwanten VffSgte. - Jn unswen Tagon der künist-
lichen! Pverstroi-berei dalgegen klettcrten die Eebote
zu schwbnidenider Höhe hinauf. Ein KanM'ftiger
jagte dmr anderen di« Ware c>L, die schlietzlich von
dem schmunsolnhen GemeindSkämmerer für den un-
erhörten Prers von faft 50 000 M. losgeMagen
wupde. Und da wundert man -stch, wenn -im Klein-
verkauf für e-inen einfachen Wc'denkorbftuhl ein
MindefLprevs van 80—100 M. gsfordert wivd!

* Ein weiher Rabe. Aus Anlatz des Kirchlveib-
fL-stes hat ein Weinhei'mer Eastiwirt öffontlich ho-
kannt gegoben, datz er -angeftchts des Ernftes unso-
rer Zeit während der Kirchwethtase seine
Wrrtschaft für Kirchmc'chsäste schlietzen wcrde.
Däs IdArfte bei dem in der Zetztzeit herckschenden
Tanz ums goldene Kalb eine bes-ondeve Soltenheit
,ein.

* D«e zweifeitrgen Theaterdirektoren. Jn Miünl-
chen ilst ein .^Zntimes Theatev" eröffnet worden,
das fe-inen Svielplcm mit übelften fvanzösischdn
Schwänken schliimmfter Sorte begonnen bat. Wre
die „Münchner Zeitung" mitteilt, stnd an der
Fäihrung des Haufts auch die Schrift.steller Ferdi-
nanA Ziersutz und Kael Boehe Leteirigt, di«
gleichüeitig die Herausgsber einer Monatsschrrft
kür — katholtsche Ktrchenmusik .jSursu'm
ecrda" (Hoch -die Herzen) find. Für ihr Theater
dürste ftch dia ails Name „Sursum ofla" (Hoch das
Bcin) empfehlen.


Gerichtszeitung

Mannheimer Schwurgericht
Mannhcim. 11. OLt. Wjogen erschwerten Land--
friedensbruchs hatten stch gckstern vor dom
Schwurgericht der 28 Zahre alte Schuhmachsr Frtz.
Zoisöph Kraft aus Gonzenheim bei Maing und
der 23 Jahre- alts Taglöhnor Frdr. Ohnsmann
aus üudwisshafen zu verantworten. Sie ftnd a!ls
Anführer bei den UnruHen am 21. ZUci zu be-
trachten. jSie lMeten den Sturm cruf Aie Polizei-
wcvche in B. 1, zogen dan n an der Svitze des Zu>-
ses wach dckn Hauptpostgcbäudo und von da nach
denr Schlotz, wo dann dlö Schietzerei Lesann. O.
war imr Besitz eines Gewohres und^wurde boobach-
tet, wte er das Eewehr- zum Schietzen änlcigte. Daß
er seschoflen hwt, konnte niicht fefigeftellt werden.
Täe Gschwornen bejahten die Schulldfvage und das
Gericht verurteilte Kraft ru 1 Zahr 9 Monaten

Gefäiügnis und Ohnsmann zu 4 Jahrcn Gefängnich
und 6 Jahren Ehrverlust.

Letzte Drahtberichte

Mit drr Auflösung dcr bad. Arbeiterräte
befatzt sich das Karlsruher Organ der Unablftingi-
gen Sogialdemokraten und toi-lt Laboi mit, dah in
dieser Frage Besprechu-ngen d«r Bertreter der A'r-
-böiterrätö des Oberlandes mit de-m Gesamtministe-
rium stattfinden. Das gen. Blcrtt wendet sich ge-
sen den Erlatz des Ministers des Jnnern Rem-
melle, dsv den Bezirksäintern untersagt habe,
vo-m 1. Oktober ab Zahlungen an die Büro-
oerwaltungen der A--Räts zu zahlen. Diefer Er-
lcck stehe ffn Widerfvruch m'rt einer Entschlietzung
der letzten Landesvorsammlung der A.-Näts dahin-
gehend, die A'bcitcrräte fortbostehen su lassen, bis
dre Vetriebsrate in Funktion getreten sind. — Ja,
wsm Gott ein Amt gegeben, denr gibt er auch den
nötigen Klubftoff dazu.

Ueüer die Verstaatlichung der Elektrizitäts-
wirtschaft

'vvach Arbeitsminister Nückert rn erner hieftgen
Versammlung des svzialdem. Bereins. Au denr
Gntwurfe dos Reichsgesetzes über die Elektrigitäts-
wirtfchaft erklärte der Ministor, er wünsche, datz in
der Verstacrtlichung weiter gegangen werde und
Idätz die Verstaatlichung beveits Lei 20 000 Volk
bazw. 1000 KAowatt beginnen sollte. Der Ausbäu
des bad. Murgwörks werde beschleunigt.

Bern. 11. Okt. Jn der Provmz Piacenza kam,
es ankatzlich des Streiks der Qandarb.'iter zu Zu-'
samnrenftötzen Mt dcp Polizei. Zn Sizilren wur-
den -ber ernen^Zufamnienstotz von Soldaten m'.t
Lavdarbeitern 8 Arbeiter getötet und viele ver-
rpundet.

Handel und Verkehr

^Die Süddeutsche- Diskonto-Gesellschast iA.-G/,
Mannherm. hat in Wernheim an der Ber flr.
eine neue Filiale eröffnet. Mit der Leituna d
die Herxen Hänlein und Fritz E. T r a u n'. i
beauftragt.

Neue Vüchpr

Die Wiedertäufcr rn Münjter. -.^e chichis -es
Schneßder und Schwärmer Königs Zan ron L^q^en
anno 1535 von Augufft Ludwig von Schlözcr.
Verlag Hans Kirchner Köln 1919. 91 S. — Diese
kurze Erzählunq der Wiedertäüferbowegung> die der
derzettige Göttinaer Geschichtsforscher Schlözer 1784
,dem deutschen Knäben" als abschreckendes Beifpiel
für Schtwärmertum, in seinen scheutzlichsten Folgen.
zeigt, wird hier von H. Kirchner in unverä>nderter
Forni neu herausqegeben. Zn unterhaltender Weise
gewiiuit dcr, der dre Verhältnifle der kommunisti-

fchen Bewe-sung in Münster (16. Zahrhundert) Nicht
"inblick ii ''

rennt, einen -kurzen Einblick in diese tolle Zeit. Auf
wiflenschaftiliche Bedeutung legt das Buch keinen
Wert.

Eeschlechtskrankheitcn und Ehe, von Univ.-
Prof. Dr. v. R 0 tthafft - Miinchen. 175 Ssiten,
geschmackvoll gsbunden Mark 2,50. LNax Hesses
Zerlag Berlm W 16. Prof. Notthafft gibt hier

eine ansführliche Darstellung des so ungemein
ikheitsl"'

niannigfnltigen Krankheitsbildes der Ee^chlechts-
kvankheiten, verbreitet stch dann über die Bedeu-
tunq und Folgen der GssHlechtskrankheiten na-
tnentlich für die Ehe und bespricht ausfüHrlich die
Vorbeusungsmatzregöln und ven heutigen Stand
der Behandlungsmethoden. Besonderes Augenmerk
widmet der Vetfasser dem autzerehelichcn Ge-
schlechtsverkebr als der Zauptquelle der Eeschleckfts-
krankheiten; ein eigenes Kapitel ist der jetzt viel-

fnch qeforderten Untersuchun-g auf seschlechtliche
^ ^ dhe ' ^ - - ' «-n --

'vesundheit und der Frase der Anzeigepslicht der
Geschlcchtsrrankhsiten gewidmet. ein anderes han-
dolt über Krieasterlnehmer und Geschlechtskrank-
heite'a. Kurz, di<e mustergiltige Darftevunft sei
jedem reffen Mcnschen aufs wärmste empsöhlen.
Tsas Buch wird vi-l Licht und Troft fpenden.

Kunst und Wissenschaft

* Dr. h. r. Meerfeld. Dtts fozi<vlffti.sche Mitglied
der Nationaloeffammlung, ZoHamies Moerfeld,
dsr, roie der ReichspväsSxnt Sattlermeffteü undl
später lange Jaihre Schriftleiter der „Rheinffchen
Zoitu/ng" gawssen fft, murde jettzt itz Änerkenmmg
seinor grvtzeni VeLdienske um das ZulstandsEommen
Äer Universität Köln von der jüngften almcr
mater sum Doktor der Mrtschafts- und soäiaHwih-
fenfchcfftlichen Fäkultät honaris eaus-a drnannt.

* Richard Strauh giibt «rls Lciter des Wiener
Operntheaters zuscnn-iwen -mit Frianz Schalk
von Mlitte Oktober äb „Blätter des Qverntheaters"
hivMs. Als Mitaübeiter dafür hät er Hugo von
Hofmcmnstbal, Artbur Schnitzl-er, Nichävd Svecht,
Alfräd Roller, Gustav Bvecher, Wilbelm Furt-
wängler und Karl Hagcnnann gctzvonnen.

* Von dcr Technischen Hochschule zu Karlsruhe
fft dsm Oberceaierunssrat Dr. Karl O. Hart-
mann in Stuttgart in Anerkennunq ffeiner her-

* Asfred Bock begeht am Oktober seinen 00.

Geburtstag.

* Sollen Volkshochschulen Prüfungen veranstäl-
tcn? Zu dtesor Fvage nehmen jm neuesten Hcste
d'er ,Freien Volks-Hochnchule" (VolkshausL?e 1 lag,
Wtlmersdorf) die hauvtsächlichston Vertreter der
VEshochschulo das Wort. Znr allgemeinen wsrd:n
Erämen für VolksHochschulen absvlnhnt. Und das
mit Recht. Die Volkshochschule soll nicht eine
neue Schule wevden, die irgend rr-elche Berechti-
gung-ffchÄne ausstellt. Dazu soll uns die Volks-
h-xsschucke zu sut sein. Denn ste soll zu einer
Stätte der Char-akterb'i'lduyü werden. nicht zu cincm
Zifftitut, das Wissensstosf v:rmtttclt. Auch d.i»
Mlnisterium für Kunst. Mflciffchrff und Vcltsb l-
dung in Proutzen lohnt in seinsn LeiMtien zur
Bolk'kochchEraqe j«-g» he Exanina vb.

vorragenden Verdieiffte um die Ausaestaltung de^

owerblichen Fortbildungswssens und seiner «r-
'lgreichen Avbeiffn auf kunsterzi-eiherffchem Ge-
etg die Würde etnsg T>oktor-Zngenieurs
chrenhalber verliehen worden.

* Von der Universttät Freiburg. Der Prioat-
däLent a. 0. Prof. Dr. Zakob Bilz ist zum etats-
matzigeü a. 0. Profsssor für Doq.na,t'k und thecilo-
gffche Propädentjk ernannt wordsn.

- Schleiermachers Briefwechel mit seiner Brcmt.
Der Direktor der Berliner StaatsÜibliothek, Prof.
Dr. Heinrich Meisner, hat die Ausaaben von
,Schleiennachers Briefrvechsel mit seiner Braut"
vorbereitet, der nächstens erschsint. Von wenigen
nur mrszugsweffe abgedruckten Briefen abqeffehen,
ifft der Briekvechsel bisher unvcröffenllicht geroe-
sen. Erst jeyt erhÄlt man ein Bild davon, wie die

delden so yeffchi'edanen Menschen stch fanden, der
.. iqe, oer qrotze Prediger uno Gelehrte»

* Hochschulnachrichten. Der autzerordentliche
Honorarprofeflor mit dem Lehrauftrag „Anqe-
wandte Chemie und Bakteriologie in Zndustric.
Handel und Gewerbe", Dr. Heinrich Becker, ist
in der wirtschafts- und sozilawissenschastlichen Fa-
kultär der Universität Frankfurt a. M. zum ord.
Honorarprofessor ernannt worden. — Der Ma r-
burqer Theoloqieprofessor v-. Adolf Günther
vollendete am 6. Oktober das 60. Lebensjahr. —
Der bisheriqe 0. Professor an der Univcffität
Stratzburq. Dr. theol. et jur. Auq. Knecht,
fft zum Honorarprofeflor für Kirchenrecht in der
theoloq. Fakultät der Universität München er-
nannt worden. — Für das Fach der Gynäkoloqie
habilitierte stch in Bonn Dr. med. Heinrich
Martius, Asfisienzarzt der Frauenklinik. mit
einer Antrlttsvorlesunq über das Thema: ..Tech^
nische Nsuerunaen auf dem Gebiet der Röntgcn-
tiefentherapie". — Als'Privatdozentcn wurden zu-
qelassen: Dr. med. Amandus Hahn, Assistent am
vhysioloqischen Znstitut in München. fur das

Vier-isjälriqe.

in

ein Führer im deuffcheir Geistesleben, und dle in
ländAcher Stille nur dem Andenken thres Mannes
und thren Akutterpflichten lebendc, erft zwanzia-
Mrige Witwe.

ach der Physiologio. in der dortigen im-dtzjnischcn
nt imd Dr. vbil. Tlemens Lebling fur

8cographie. ini bcsondcren für Morpholoa.c' auf
geologischer Grnndlage und für Landerkunde an
der Münchener Technffchcn Hochschule.
 
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