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Montag, den 20. Oktober 1919
Nationalversammlung
Berlin. 18. Okt.
Die Fortsehuiig der zweiten Beralung des Haus-
halts des
Rcjchsarbeitsministeriums
findtt bei fast völlig leerem Hause statt.
8lüg. Müllex (Soz.): Das Geset, iiber die Ve-
triebsräte hätte längst fertig sein müssen. Verein-
fachungen auf dem Eebiete des Versicherungswesens
müsseu 'Lmtreten. ebenso hei dcn Krankenlassen.
Dre Wohlfahrtspflcge und die soziale Fürsorge
sollte im Arbeitsministerium veremigt werden.
Abg. Tremmel (Ztr.): Die Schaffung eines aus-
gedehuten Arbeitsrechtes muk beschLeunigt wsrden.
gumnl auf.dem Eebiete des Vereius- und Konli-
t onswesens. Eewalt und Terror'sinus müssen
verschwinden. den Bestimmungen dor Regierung
nruf; Gelbung verschafft wcrd:n. Wie steht es mit
dem Mai'.irschaftsversorgungsgeset,?
Ab.q. Frau von Eierke (Dn.): Schlimm ift. datz
Arbeit retst allenthalben nicht als Lebensnotwen-
diqkeil betrachter wi,rd. Hier hat der praktrsche
Lo.zi al ismus völliq v e r s a q t. Hat er-
das Volk zu erner höheren Bstrachtunq dsr Ar-
beitsweije erziehen können? (Widerspruch links.)
Nur in einem starken Staat kann Sozialpolitik qe-
triebcn werden. Für dre Koalitionsfreiheit wün-
schen wir. das, sie vor Terror qeschiitst wird. Bei
den Betriebsräten darf das Mrtbest'inmunqsrecht
nicht zum Reqieren werden. Unser Standpunkt ist
Klassenversöhnunq.
Minister Schlirke: Wenn die Lust z u r Ar-
Leit jetst noch nicht da ist. so tst das soqennnnte
Stahlbad des Krieqs daran Schuld.
Dre intsressierteu Kreise sollen von dem Arbeits-
ministerium in weitestem Maste heranqe.ioqen wer-
den. so auch beim Arbeitsrecht. Das Wrchtiqste ist
die S.chaffunq einer Ne'chszentrals für Arbeitsver-
tretunq. D'ire Erwerbslosenunterstützunq hat sich
anders qestaltet. als wir qedacht haberr. Ihr Ab-
bau kann nur so qescheheu. dast eine strenqe Kon-
trolle durchqeführt wird. Vor allem müsseu Lan-
desreqierunqen und Kommunen positrv für Ar-
beitsmöqlichkeit sorqen. Das W rchtrqst e.
ui'l unser Wirlschaftsleb-r, Vesser rn Eanq ,ui brin-
qen. rst der A r b e i t e r s ch u t;. Der Mürister
küudiqt dann eine qan.'.e Ncihe von Arüerterschuh-
bestimmunqen und Wohlfahrtse nr'chtuilqen an.
Die Rcvision der Neirhsversicherunqsorduunq ist iu
Aussicht qenommen. ebenso die Kranksnversichs-
runq. Auch soll vor allcm di- Versicherunq der
Hausqeioerbetreibenden w'.edsr einqsführt werden.
Ern Gesetzentwurf ubec dre Arbeitslosenversiche-
runq ist in Vorbewrtunq. desqleichen be-
finden sich Eesehentwürfe über die Woh-
nunqssürsorqe und das He'mstättsnwesen sti Vor-
Lereitunq. Durch Uebernahme des qesamten Mili-
lärversorquiiqsweiens ist die Arb.'it des Nerchs-
arbeitsm'.nrsteriums qewachseir. Eine Neform
des Schlichtunqswesens ist im erst-n Ent-
wurf fertiq qestellt und wird d-m Hause in nicht
allzu ferner Zeit guqehen. vtatt der Ernennunq
der Beisiher ist dre Wahl vorqesshen. Weitsr ist
die Brlduuq von V e r u f s k a nr m e r u und s-rirer
eine Revlsionsinstanz oorqesehen. Die Wahrunq
des Koalrtionsrcchtes wird Zu den Aufqabsn des
Betriebsrät-eqesehes qebörqn. Ich verwerfe jeden
Terror smus bezüqlich der Eestaltunq d-r Arbeits-
verhältnisie und bemiihe mich. vermittelnd einzu-
qrerfen.
Als der nächste Redner. dsr Abq. E-chhorn (tt.
S.) das Wort exgreisen witt. verlassen sämtliche
Abgeordnete, der Minister und alle Neqierunqsoer-
treter ostentativ den Saal. Es bleiben nur der
Prästdent mit einem Schrrftführer. «uri'ächst „eun.
später sechs Unabhüirqiqe und der Abq. Löbe (So.v)
,m Saale. lehterer in seiner Era-.'nschaft als Nue-,
präsident. der später aber auch den Saal verläqt.
Nach der, Nede des Aba, Eichhorn wurde dre
Wciterberatunq auf Montaq 1 tthr vertaqt.
Tagung -rr Deutsthen volkspartei
Zentralvorstand
Am Freitag vormittag Irad der Zentv«,!-
vorstand der Deutschen Volkspartei in
r-eipzig, im Zentraltheater gu oiner Bs-ratu.ng
zusalmmen. Äbg. Dr. StrLfemiann eröffnete
AbL.
unid leitetie dio Sihung. Zunachst berichtete _
G>arnjch, M. d. L., namens des Eoschcistsfichren-
bsn Ausschusses über deffen Tätiqkeit. T,er Bericht
war aetragen von der festen Znversicht in eine
lraftigr und erfo-lgreich» Entwicklung' der Deut-
Icheu Volkspartei. Auster anderen Punkten der in-
neren Organisation berührte er auch die F'i n-a-nz'-
frage. Eeheimrat Earnjch zeiste >den Wea, a-nf
dein d„- Partei zu einer festen. auf die Ovganisa-
tion selbst aufgebauten Erundlaqe ihrer Finan-
' - . - ^ ' - . .
zen gelangen kann. Diese Anregunq sand nicht nur
ullfeitige Zustimmuua. sondern sie wuvde auch durch.
unmittelbare und spontane praktiW' Beifolgung^
ra,sch m die Tat uii'ge'eht, sg dast die Veratung
dieii.'s Proqramiiipunktes mit der Sicherstellung
der finanzietten Parteigrundlage abschlost Gch.
Nat Garnich wies zum Schlun darauf. dast bie
Deu'tsche Volkspartei noch eiue Partei des
Wachstu m s sei. Für ihre wsitere Entwicktung
sei der Boden austerordentlich aünstig.
nicht nur dank ihrer eigsnen ZieliL -und lIdsen. son-
derni auch dank der Tätiakeit Orer politischen
Eegner und her Nsgierung. Die Deutsche Vo'lkspar-
tei müsse unb werde die Eunst der Zeit ausnutzen.
Si,- werde dahei von dem B-«wustt.sein lgetraqen,
das, sie nicht nur Arbeit für ihre Parteizwecke lelste,
sondern das; Arb.'it für die Deutsche Vokkspart-et zu-
gleich auch Arbeit für das deutsche Vaterlanb lei.
das wieder befreit werden müsse. von der Schmach
und der Not der Geqenwart. Die Aussprache über
den Esschäftsbericht ergab voll: Uebi-reinstiminuttg
in den orgänisatorischen Fragen und brachte viele
wertvolle Anrcgungen.
Es felgen dann Zuwahlen zum Zentral-
Vorstand. nach deren Eraebnis als Mitqlv.-der in
den Zcntralvorstand erntr-ten die Herpen: Z-abe l-
Dortmund. B itti.g-Darmstadt. BruiiNle - Han-
nover, Kilburger - Köniqsberg und W e ncke n-
Kicl.
* Die Cinwohnerzahl Berlins. Die Volkszäh-
lunq erqab für B-rlin Stadt 1897 861 Einwohner.
davon 861609 männl'chen und 1033 26b weiblichsn
Eeschlechts.
Die Aussprache über deu Pro.grainmentwurf
füllte die Tagung des d.'im von elner K-ommission
voraelegten
Entnmrs der Erundsätze
der DeuM e-Volkspartei. Vor dem Uobergcmq
zu diest'm Punlt der Tagesordnung Iraf der Chren-
vovsihende der Partei, Eehetmvat Dr. V«0'g e l. ein,
um an den Verhcmdlnnqen teilzunehmen. Abse-
ordnrter D.r. Stcesemann hietz ihn mkt herzlichen
Worten dec B,"grlltzung willkommen. Eeheinirat Dr.
Vo«gel dankte init bewegten Worten
und bekannts von sich, datz er den innigen Zu.sa.nr-
mmhang zwischen dsr alten Nationalliberälen und
der neuea Doutschen Volkspartei darstelle. Der
Zentralvorstand nrhm die Worte des Ehrenvor-
sitz.'nden der.Partei mit her.stichom und reichem
Beifall anf.-
D.ie Aussprache über den Programmentwurf
füllte die Tagung -des Zentraloorstandes bis in
den sväten Nachmittaz aus. Sie war durchaus von
dem Bestreben geleitek. die überall zutage tretende
grundsähliche U'.'berüiiistimiiiung -auch in brr stcorm
einhellig zum Ausdruck zu bringen. Diesem Stre-
ben lam die von dem Ausstbutz geleistete treffliche
Vorarbeit sehr zu statten. So ergab sich in allen
einzelnen Punki.m der Grundsätze Kl-arhsit lund
Einheit über Inhalt nnd Forni des Entwurfes. der
nunmehr dem Parteitaq zur eiidgiiltigrn Beschlutz-
fassung vorqelegt werden wird. In ddr Fvage der
Staatsform kam der Zeiitralvorständ zü einer >ein-
stiiiimiq gutgebeitzenen Fassung,
Die Progcammbsratuna im Zentral-vovstaiid
fchlotz stch-an einzelne Referate an. die vo>n Prof.
Dr. L-e io ig. M. d. L., über den staatspolittschen
vnd stacitsrechtlichen Teil, von Pastor Meyer-
Herfovd, M. d. L., über din Beamtenfraqen, von
Rektor Hollmann, <M. d. L.. über den iku.ltu.rol-
len Toil (Schule uud Valksbiduna, Mligion und
Kirchen) von Eeh Rat D.r. No>se über den volks-
wirtschaftlichen,Abschnitt erstatdst lüurdeii.
Der Parteitag
Ei-gener Drahtbericht der .^Badischen Post"
^ Leipzig, 18. Qkt. Aäi 18. Oktobev hat der
Parteitag der Deuhschen lüberaken Volksvarlei hier
üegonnen. J-m Krystallvaläst, der 'mr fclstlichen
Schmu-ck unserer M-Hmröichen schwarr-weitz-voten
Flaggen vvangte, hatten sich trotz aller Verkehrs-
schwierigketten die Nertreter der Deutschen (liibe-
ralen) Volksvavtei'von -ganz Deutschland versam-
melt. Abgeordneter Prof. Kall wurde einstmc-
mig smn 1. Vorsitzenden des Parteitages gewühlt.
Dr. St res e m an n, der Pnrteivorsitzende, ergM
hierauf dcrs Mort zu einer Rode über die poli-
tische Lage. Jn seinen tief durchdachtchi Ausfüh-
rungen wics er ruletzt auf den Evnst. der gegen-
wärtigen Laae Deut-schlands, die nach au-tzHn durch
drn Friedensvcrtrag von Versailles. ncvch innen
durch die neue Neichsvorsaffung gekennzeichnet ist.
Darauf rechneto der Rcdner in-sbesondcae mit der
SosialdemokratiH äb, die entgcgen ihrer jetzt auf-
dämmernden befferen Erkenntnis immer noch n'cht
rvagt, mrt ihren altön dömagogischen Grundsätzen
su brechen. Nach Char-akteristerung der andern po-
l.'tischs„ Parteien ging der Rednev darn über, dre
Zukunfts-aufgalben zu. kennzoichnen. dic de».
Deubscheii Volksvartei aus der gögenwäctigen
Luge erwachsen. Für die Mahlen «tzab er die Pa-
rolo der scharfen Trennung voii den jetzi-
gcn Reglerungsvartei-en, aber -auch un-
beLilngte Se >lbst ä n d 'i gk e i t gögenllber dca
D c u t s ch - N a t i o n a l e n aus. Im Hinblick auf
die vorausgegangene Sitzung des Zentraroorstandes
ain 17. Oktober konnte Stresemann unter lelbhaf-
tem -Beifall des Parteitages därauf hrnweisen, das
uirbodingte Einigkeit der. Part-ci in allen Oc-
ganfragen erzielt sei, insbesondere auch i„ Frag«
d-er sS t-a a t s fo r m. Die E n twi ckln nu
sum E i n h e i t ^st a a t rvird die Volksparteji för-
dern. Sie ist auch der Ansicht, d-atz e!n Volks-
kaisortuur der Zukunst einstmals dwsen Em-
heitSstaat ki-önen mutz und soll, will crber diesem
Zial unbed'uigt die Arbeit sur Heibeiführu-ng von
Nuho und Ordnung, den innern WiSdcra'.isbau.
Deut-schl-ands voranstelleii. Untcr stürm'i>ch.,n Be'i-
fall der Versammluiig schkotz dcr Nädner mit den
Wocten d:>c Hosfnnng auf e'me Lessere Zulunst, zu
Lier uns die' Wiedorerstarknng des nationaleii Ge-
dankens führen muh.
Es folgten mit Beifall aufgeiiommene Verichce
übsr di-e Ar.beit der Froktion -der Deutschen Volks-
vart-ei in der Nati^nalverscmimlung und der preu-
tzi.chen Landesvetsammlung.
Zu Beginn dex Dis'kuffion crgrissen 6 Nedner aus
däin Lesetzten Eebiet das .Mort und bv-
tonten ,üm Namen itzrer Laadslcute nach wie voc
tceues Festbälten an der deutschen Heimat. trotz
aller Schwierigkeite». Dex Parteiiag nahm cin-
stimmig eine E n t s ch l i e s, u >'g an. in der m>1
warmen Wori e n der a u s g e w i e s e n e
Pforzheim, 17. Okt. Da dle Kvhlenoorräte der
Gas- und Eelektrigitätswerks vollständi.a erschöpft
sind, mllssen am Montag und am Dienstag säint-
liche industriellen Betriebe der Siadt
stillgol-egt werden. Auch in sÄmtlichen g^
'verblichen BetrieLen Lann in dioser Zeit wed-:r
Eas noch Elc-ktmzität zu gewerblichen Zwecken zur^
Verfügüng gestellt werden. Dcr Etadirat forderi
die induistriellsn Betriobe auf, dio mit eige-nee
Kraft oder mit Ersatzmitteln arbeiten. rm Ii«-
teresse der Aäfrechterhaltüng der Ruhe und Oid-
nung an beiden Tagen ibre Betriebe zn schlie-
tzen. Der Betrieb Äer elcktrischen 'Stratzönbahn ist
bereits stillgelegt worden, Das Easwerl wirv
nach Möglichleit Gas zu Kochzwecken abgcben. Don
abends 10 Uhr ab gibt cs weder Eas. noch elc-l-
trischM Strom zu Belsuchtuügszwecken.
Eutingen b. Psor-zheim, 17. Okt. Das Säaewerk
von Friedrich Stark rst am Donnerstag vollstäu-
dig'niedergebrannt.
b. Konstanz. 17. Olt. Eemätz dem Versamm-
^ -sis
lungsbeschlutz Äer schweizer Nebenbefitzer
am ttntersee wurde heute mit der allsemenien
Meinleje beavnnen. Die schwnzer Winzer rech-
nen nvit einem Ertrag. der etwa der Hälfte bis
zwei Drittiel dss voriährigcn Ertrages entspricht:
und die Güte entsprichr nicht den grotzen -Ho>fsnun-
gen, die die Vlüte erwecktze, weq-en qrotzer Trocken-
heit. Doch hat die Hitzs des Sonimers etwas aus-
gegiich'ii. Vorgenommene Wäsungen ergaben noch
güte Nesultate. D'e Pceise werden geaen die hohen
vorjährigen Preise erma 26 bbis 30 ix H. zurück-
gchen, Loch wird die Nachfvage ncvck dem Seewetn
pre'isbestimimend sein. — In Berlrngen, ws
die Weuilese schan vor einiaen Tagen begonnen
hat, ist das Ergstbnis gsring. Jn Stein -a. Nh.
ersaben Wägungen des-ro.ten Eewächses 82 Grad.
Ofsenburs, 1?. Okt. Das Zigeunerunwesen
ninrmt hier und in der Umg/.'bung fortgesetzt zu.
Iiingst kam es sogar zu einem Pistolengefecht zwi-
schen betruäkenen Zigeunern. bei döin zahlrorche
Schüsse fielen. Ia einem Ort der ttmgsbung hat
cin Zigeuner -einen -anderen vm Streit erstochen.
Freiburq, 20. Okt. Die Kohlennat hat hier ei-
nen derart'igen Hoh.epunkt erreicht, -datz die Gefahr
d.-r Schlietzung der K r a n k e n h L u se r tn
bedenkiiche Nähs gerückt ist. Die Krankenhäuser sind
setzt schon qezwunqen. threArbeit einzuschränken- e,--
nen Teil ihrerLratienten zu entlassen und n'tcht un-
bcdingt aüf Krankenbohandluna angewtüsenen Per-
icmen die Aufnahme zu vermeigern. Sollte- dte
Koblenveciorqung stch noch ungünstiger gestalten, so
ist die völltge Schlietzung vo.n Krcrnkenhäujern nur
no ckstine Frage kurzer Zeit.
Elsad-Lothrin-ger
siil'ülicher Bericht folgt.)
gsdacht wurd.'. (An--
Annahme des Programms
Leipzig, 19. Okt. (Eigener Drahtbe-
r ° ch t.) Heute mittag hat der P -arteitag den
ihm vorgelegten Entwurf des Progranims e i n-
stimmig in seiner Eesamthöit a n g e n o-m me n.
b. Ko..stanz, 17. Okt. Die Hoteliers. East- und
-Schankwirte, Metzger, Väcker und Kondttoren bc-
s^- ^chcn in einer gemeinsamen Versammlun« (der
auch Vertreter des Bezirks.amtes, dor Ctadt, des
Loüensmittelamtes und -des Landesvr^isamtes bei-
wohiltoil) die Ernährungssragen. Der
Vorsitzende fiihrte aus, datz die Zwangsbc-wirtMf-
tnng am Zusainmenbruch stllnde. woran das Law-
desvreisamt unb die Koinmunalwirtschaft dw
Schuld trage. Beim Löbonsmittelamt Konstan»
fehle das richtige Vevstäudnis: auch das Landes-
preisaint beka-m kein Lc»ü su hören. Im ganzem h.--
wegten stch die Ausfiihrungoii etwas stark in d.c
Betonung der eigenen Interessek.
Dr. Feiist vom Lande-wreisamt schwächte -in dvr
Entgegnung -dürch die -einfachen Tatsachen. datz es
traumg sei, dab Familen wöchrntlich mit 100 Gc.
FleW -auskomnren müssen, während dio Wirl-
schaiten selbst an ileiühl-osen Tagen Flcisch m ba-
lieüiger Me.'.ge verabieichen. die Anschuldigungen
vollkommen a-b. Ui-d auch Natschreiber Dächler
kannte die Vorwürfe gegen die Stadt damit ent-
Neues aus aller Welt
Die Aemtcrlotterie
Die ..Thürinq'er Taqesze-tunq" macht einen
qanz ausqezeichneten Vorschlaq. den wir unsev.n
Lssern nicht vorenthalten wvllen. Sie schreibt:
„Ieder Sozialdemolrat mutz dieselbe Möqlichkeir
wjtzdsr andere Eenosse haben. in ein Amt zu qe-
lanqen, und auch die Art des Amtes dars nicht
mehr von der Willkür eines einzelnen abhänqen.
Eine Gewähr dafür bietet ernziq und allein die
A e m t e r lo t t e r ie. Iedes eiiiqeschriebsne Mit-
qlied der Sozialdemokratischen Partei erwirbt >ein
Los, saqen wir znm Preise von 10 Mart. Alle.jet-
ziqen Beamten, mit Ausnahme des Herrn Erzber-
qer, den'wir nicht entbehren können, so lciE die
Mark im Auslande noch mehr als einen Pfenniq
wert ist. werden zur Disposition qestellt. Alle Stel-
len werden also Eewinne. Erotzer Hauptqe-
ot-
winn wäre der Neichskanzlerposten. niedere Haupt-
q.'winne die Stellen der Minister im Neich und i>(
den Einzelstaaten. der Oberpräsidenten. Req'ie-
runqsprüsidonten. Polizeipräsillrnten. der hohen
Beamten in den Zentralbehörden nsw. Welch ein
Hosfnunqsqlück würde mit einem Schlaqe in viele
ieT in der Lot-
Herzen einziehen! Mancher, 'ver iinm
terie. ab:r nicht bel'nüherer Birkanntschaft qew'innt.
ivürde sich im sonncnhellen Optimismus schon vor-
her die minlsterlelle Reprüsentanteiibadehose an-
schaffen, und sein Auqenmerk würde von vielen
Zuständeii abqelenkt. die ihm qar nicht qesallcm.
Zudem käme ein erhebltcher Betrag in die Neichs-
kasse. der ja wieder zweckmätziq für sozialde-
mokratische Propaqandaschriften ver-
ausqabt werden könnte, anch könnten dann die Mt-
nisterfranen und andere Beamtenaattinnen ebenso
im Salonwaqen 'reisen. wie j>etzt Frau Ebert.
so das; auch in diesem Punkte etwas mehr Gleich-
heit herrschen würde. Die Lotterie mützte jedes
Jahr stattfinden. denn die Nichtqewinner wollen
doch auch e'inmal heran. und nutzerdem haben die
Reqierten immer die Hoffnunq: im nächsten Iahre
kommt doch ein anderer: vielleicht inacht der ss
Müllkutscher den Posten eines Eeheimen Reqie-
runqsrates qewinnt. wird bei Annahmo diescs Am-
tes sein Einkommcn so qeschmälert. datz er sich
Entbehrunqen auferleqen mützte. die ihm nicht zn-
qemutet werden können. Kann er aber vormittaqs
Müll fahren und nachmittaqs sein Amt versehen.
so wird er zufrieden sein. und da doch schlietzlich
bei ung alles auf den Kehricht soll. würbe eine
Verschiedpnheit der beiden Beschäftiqnnqlen kaum
bemerkbar ssin."
beffer. Soll aber die Lo(jeriL nicht zu neuen Mitz-
qei
stimmunq Veranlassunq qeben. so mutz den Beamten
das unbeschränkte Recht der N e b e n b e s ch ä f t i -
gunq qewührt wsrden. Wenn z. B. ein Berlinex
Die An.qst vor Fitrstenüildern. Im Münchener
Stadtrat stand ein Antraq. der Unabhänqiqen So-
zialdemokraten zur Beratünq anf Entfernuna
aller F ü rst e n b i l de r in stüdtischen Näumen u.
Schulen. Die UnaLhünqiqen. die einsahen. datz sie
mit ihrem ursprünqlichen scharfen Antraq. der be-
reits i»r Verwaltunqsausschutz abqelehnt worden
war, mehr nnd mehr Boden verloren. lenkten ein.
Sie wollte» nicht als „Kuustbarbaren" qelten und
versianden sich am Schlutz der Beratunq dazu. ibven
Antraq znqunsten einer sozialdemokratischen Milde-
ru»q zurückzuziehen. Der Antraq der Mehrheits-
sozialisten (Fürstenbilder. dio weder qeschichtlichen
noch künstlerischen Wert besitzen. sollen entfernt wer-
dsn) wurde schlietzlich mit 21 soztaldemokratischen
qeqen 20 Stimmen der bürqerlichen Parteien an-
qenommen. Die Unabhänqiqen stimniten damit
einein Antraq zu. dsr vorher von ihnen bekämpft
worden war. Es soll eine Kommission unter Hin-
zuziehunq von Künstlern und Kunsthistorikern qe-
bildet werden. die die Auswahl der zu entfernen-
d>rn B'lder treffen soll.
* Ehrenbürger Hindenburq. ? Die Stadt Det-
mold hat. dem Beispiel zahlreicher anderer
Städte folqend. den Eeneralseldmarschall v. Hin -
denburq zu ihrem Ehrenbürqer ernannt. Die
Zahl der Ehrtznbürqerbriefe Hindenburqs ist da-
mit auf 166 qsstieqenl
* Auch ein Zeicheu der Wertschatzuna geistiger
Arbeit. Ein deutsch - baltischer Arzt sucht
sa, - oain, a,er '-arz. .
vergeblich eine Affistentenstrlle oder ein sonstiaes
. ... ... ..iMc...
ärztliches ttnterkommen zu ftndrn; selbst die fürst-
lich bezahtten Stellen (wachthabende Äerzte an La-
zaretten), die dem Bewerber freie Wohnuna (ohne
Verpflegung )und 300 Mark monatlich einbringen^
blieben ihm verschlossen. Da alückte es ihm. bei ei-
ner Bohövde d'ie Stellr einss — Krankenwär -
ters an einer Augenstation mit freier Station
und 400 Mavk -monatlichem Gehalt zu krkommen.
Freilich, ein Krankenwärter hat ja auch eine we-
sentltch wichtigere TätiaSeit als ein wachhäbender
Arzt l l
!i: Die poetischen Obstdiebe. Jn Rv'ch und Elied
stanbon zu beibon Seiten deh Landstvatzo -einsr
ßleinm Gemeinde in ber Mä'rngegend -die Ävfol-
bäume, und fie beugten sich unter der Last Äes
re'-ch-e-n Scgens rotbäckiger Früchte. Kein Munder
älso, datz sich rn grotzer AnzMKauisllustige einfan--
deii, alls es galt, dcrs Obst durch eine öffentlichs
Vevsteigerung fevnem eigentl'.chen Dafeinsswcck zu--
zuWhren. Mer siehe da, es harrte >der Teilneh-
mer <rn der Versteigorung eine eigenartige und ui-.-
erwartete tteberrnschung. Als man näinlich an dor
Stälte des Verkaufes -anlaiigte, stellte sichhera-rn,
datz oinigs Svihbuben üereits fiüiher aufgestandeir
sein iirutzte'Nl unld in vereinfachtenr Eeheim-versah-
ren f-ämtliche Alepseil abgeerntet hatten, sodatz die
öffentliche Veosteigerung sich ecübrigte. Die Diebs
haben sich ihres Vovhabrn-s sogar nlcht ohne Hu-
mor erledigt, denn ste verffeibkten nicht. de» ver-
dutzlen Obstkäufern von ihrer nächtlichen Miik -ain-
keil iin allier Form Kenntnis zu gcben. indein sie an
einen Baum e'men Zettel aichefteten, >auf. dem ein
launiges Versilein zu lesen stand, das älso lautete:
Morjen! IWrien! liebe Leute!
's lst nffcht mit den Aevveln heute.
Dsr Sünd-eiifall im grotzen ist geglückt:
WLr baben nächtlich von den Bämiren sie gepflückt.
Herslichen Ernh Main und Evn.
Dieser gewitz nicht üble voetische Ergutz bewirkte
bei don Versamm-ölteii begreiflichsrmeisö e'inige
länLlichs Ee-sichter.
* Was heute alles reqiert. Dem ..Taq" znsolqe
hat der Hotelbesitzer Schneider in Kirn a. d. N.
an das Mitqlied der äeuen Reqierunq in Bir-
kenfel.d, Neferendar Hauth. folqenden ironi-
schcn ofsenen Brief qesandt: „Der Wille des sou-
veränen Volkes der ehemaliqon Provinz Birken-
feld hat die froie Revublik Birkenfeld ausqerufen.
In dem Triumvirat der Würdenträqer fand
ich Ihren Namen in allen Landesblättern veröf-
fentlicht. Von qlaubwüvdiqer Seite ist mir soqar
versichsrt worden. datz Ihnen soqar.die Schlüssel
zur Landeshauptkaffe anvertrant worden sind. dem-
nach auch das Portefeuille des Fiuanzministcrs.
vermutlich soqar mit dem auch in Republ'lken üb-
lichen Prädikat Exzellenz. Eestatten Sie mir. datz
ich Ihnen zu Ibrer Beförderuuq von qa»ze-n Her-
zen qratüüere. Ihnen alles Eute und Ihrein Landc
den baldiqen Scqen Ihrer versprechlichen Tätiqkeit
wünsche. Die hohen Ziele. d'.e Sio mit festem Wil-
len zurzeit sich qestellt haben. verdienen Worte un-
bedinqter Anerksnnunq. und ich wllnschs Ihnen ser-
ner. datz Sie in Ihren Mitarbeiterii d-ejeiiiqeil
Herren qefunden habeii. von denen die Nachwelt
dereinst sagen wird par nobile fratrum. Möqc
Ihnen die Himmelsqüto dio Krast verleihen. wei-
tcr den- Wea zn wandeln. den Sie seither so eä
folqreich qeqanqen sind. und wenn Sie nach den
Lasten des Dienstrs qeleqentlich sinnend rückwärts
blicken. dami verqessen Sie auch nicht.
mir ohne Eefabr fllr die Landeshauvtkasse die 10
Mark einzuschicken. die Sio einer Anqestel (-
ten meines Hauses. einer armen Krieqerwitwe.
nun lanqe qenuq von Ihrer letzten Zeche hsr
schuldiq sind."
Neue Bücher
E. von. Kenserling. Feiertagskinder.
Verlag von S. Fischer, Borlin. 133 S.
K-eyserltng ist tot: diefes Vuch bat er uns hin-
terlässen. — Eine junge lebensfrohe Frau, die m
der öden Einsamteit des Landlobens bci^dein micy-
ternen Ecrtten init dem weltterneii Schlotz kcn e
Er-fülluna ihres Daselns findet. .vkvd, nachvein si«
da- lekte ,misste hielt. ihrcn Bubcn ovloren s>at.
Elelche des Themas stellt. ist die kunst-
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Wv
Montag, den 20. Oktober 1919
Nationalversammlung
Berlin. 18. Okt.
Die Fortsehuiig der zweiten Beralung des Haus-
halts des
Rcjchsarbeitsministeriums
findtt bei fast völlig leerem Hause statt.
8lüg. Müllex (Soz.): Das Geset, iiber die Ve-
triebsräte hätte längst fertig sein müssen. Verein-
fachungen auf dem Eebiete des Versicherungswesens
müsseu 'Lmtreten. ebenso hei dcn Krankenlassen.
Dre Wohlfahrtspflcge und die soziale Fürsorge
sollte im Arbeitsministerium veremigt werden.
Abg. Tremmel (Ztr.): Die Schaffung eines aus-
gedehuten Arbeitsrechtes muk beschLeunigt wsrden.
gumnl auf.dem Eebiete des Vereius- und Konli-
t onswesens. Eewalt und Terror'sinus müssen
verschwinden. den Bestimmungen dor Regierung
nruf; Gelbung verschafft wcrd:n. Wie steht es mit
dem Mai'.irschaftsversorgungsgeset,?
Ab.q. Frau von Eierke (Dn.): Schlimm ift. datz
Arbeit retst allenthalben nicht als Lebensnotwen-
diqkeil betrachter wi,rd. Hier hat der praktrsche
Lo.zi al ismus völliq v e r s a q t. Hat er-
das Volk zu erner höheren Bstrachtunq dsr Ar-
beitsweije erziehen können? (Widerspruch links.)
Nur in einem starken Staat kann Sozialpolitik qe-
triebcn werden. Für dre Koalitionsfreiheit wün-
schen wir. das, sie vor Terror qeschiitst wird. Bei
den Betriebsräten darf das Mrtbest'inmunqsrecht
nicht zum Reqieren werden. Unser Standpunkt ist
Klassenversöhnunq.
Minister Schlirke: Wenn die Lust z u r Ar-
Leit jetst noch nicht da ist. so tst das soqennnnte
Stahlbad des Krieqs daran Schuld.
Dre intsressierteu Kreise sollen von dem Arbeits-
ministerium in weitestem Maste heranqe.ioqen wer-
den. so auch beim Arbeitsrecht. Das Wrchtiqste ist
die S.chaffunq einer Ne'chszentrals für Arbeitsver-
tretunq. D'ire Erwerbslosenunterstützunq hat sich
anders qestaltet. als wir qedacht haberr. Ihr Ab-
bau kann nur so qescheheu. dast eine strenqe Kon-
trolle durchqeführt wird. Vor allem müsseu Lan-
desreqierunqen und Kommunen positrv für Ar-
beitsmöqlichkeit sorqen. Das W rchtrqst e.
ui'l unser Wirlschaftsleb-r, Vesser rn Eanq ,ui brin-
qen. rst der A r b e i t e r s ch u t;. Der Mürister
küudiqt dann eine qan.'.e Ncihe von Arüerterschuh-
bestimmunqen und Wohlfahrtse nr'chtuilqen an.
Die Rcvision der Neirhsversicherunqsorduunq ist iu
Aussicht qenommen. ebenso die Kranksnversichs-
runq. Auch soll vor allcm di- Versicherunq der
Hausqeioerbetreibenden w'.edsr einqsführt werden.
Ern Gesetzentwurf ubec dre Arbeitslosenversiche-
runq ist in Vorbewrtunq. desqleichen be-
finden sich Eesehentwürfe über die Woh-
nunqssürsorqe und das He'mstättsnwesen sti Vor-
Lereitunq. Durch Uebernahme des qesamten Mili-
lärversorquiiqsweiens ist die Arb.'it des Nerchs-
arbeitsm'.nrsteriums qewachseir. Eine Neform
des Schlichtunqswesens ist im erst-n Ent-
wurf fertiq qestellt und wird d-m Hause in nicht
allzu ferner Zeit guqehen. vtatt der Ernennunq
der Beisiher ist dre Wahl vorqesshen. Weitsr ist
die Brlduuq von V e r u f s k a nr m e r u und s-rirer
eine Revlsionsinstanz oorqesehen. Die Wahrunq
des Koalrtionsrcchtes wird Zu den Aufqabsn des
Betriebsrät-eqesehes qebörqn. Ich verwerfe jeden
Terror smus bezüqlich der Eestaltunq d-r Arbeits-
verhältnisie und bemiihe mich. vermittelnd einzu-
qrerfen.
Als der nächste Redner. dsr Abq. E-chhorn (tt.
S.) das Wort exgreisen witt. verlassen sämtliche
Abgeordnete, der Minister und alle Neqierunqsoer-
treter ostentativ den Saal. Es bleiben nur der
Prästdent mit einem Schrrftführer. «uri'ächst „eun.
später sechs Unabhüirqiqe und der Abq. Löbe (So.v)
,m Saale. lehterer in seiner Era-.'nschaft als Nue-,
präsident. der später aber auch den Saal verläqt.
Nach der, Nede des Aba, Eichhorn wurde dre
Wciterberatunq auf Montaq 1 tthr vertaqt.
Tagung -rr Deutsthen volkspartei
Zentralvorstand
Am Freitag vormittag Irad der Zentv«,!-
vorstand der Deutschen Volkspartei in
r-eipzig, im Zentraltheater gu oiner Bs-ratu.ng
zusalmmen. Äbg. Dr. StrLfemiann eröffnete
AbL.
unid leitetie dio Sihung. Zunachst berichtete _
G>arnjch, M. d. L., namens des Eoschcistsfichren-
bsn Ausschusses über deffen Tätiqkeit. T,er Bericht
war aetragen von der festen Znversicht in eine
lraftigr und erfo-lgreich» Entwicklung' der Deut-
Icheu Volkspartei. Auster anderen Punkten der in-
neren Organisation berührte er auch die F'i n-a-nz'-
frage. Eeheimrat Earnjch zeiste >den Wea, a-nf
dein d„- Partei zu einer festen. auf die Ovganisa-
tion selbst aufgebauten Erundlaqe ihrer Finan-
' - . - ^ ' - . .
zen gelangen kann. Diese Anregunq sand nicht nur
ullfeitige Zustimmuua. sondern sie wuvde auch durch.
unmittelbare und spontane praktiW' Beifolgung^
ra,sch m die Tat uii'ge'eht, sg dast die Veratung
dieii.'s Proqramiiipunktes mit der Sicherstellung
der finanzietten Parteigrundlage abschlost Gch.
Nat Garnich wies zum Schlun darauf. dast bie
Deu'tsche Volkspartei noch eiue Partei des
Wachstu m s sei. Für ihre wsitere Entwicktung
sei der Boden austerordentlich aünstig.
nicht nur dank ihrer eigsnen ZieliL -und lIdsen. son-
derni auch dank der Tätiakeit Orer politischen
Eegner und her Nsgierung. Die Deutsche Vo'lkspar-
tei müsse unb werde die Eunst der Zeit ausnutzen.
Si,- werde dahei von dem B-«wustt.sein lgetraqen,
das, sie nicht nur Arbeit für ihre Parteizwecke lelste,
sondern das; Arb.'it für die Deutsche Vokkspart-et zu-
gleich auch Arbeit für das deutsche Vaterlanb lei.
das wieder befreit werden müsse. von der Schmach
und der Not der Geqenwart. Die Aussprache über
den Esschäftsbericht ergab voll: Uebi-reinstiminuttg
in den orgänisatorischen Fragen und brachte viele
wertvolle Anrcgungen.
Es felgen dann Zuwahlen zum Zentral-
Vorstand. nach deren Eraebnis als Mitqlv.-der in
den Zcntralvorstand erntr-ten die Herpen: Z-abe l-
Dortmund. B itti.g-Darmstadt. BruiiNle - Han-
nover, Kilburger - Köniqsberg und W e ncke n-
Kicl.
* Die Cinwohnerzahl Berlins. Die Volkszäh-
lunq erqab für B-rlin Stadt 1897 861 Einwohner.
davon 861609 männl'chen und 1033 26b weiblichsn
Eeschlechts.
Die Aussprache über deu Pro.grainmentwurf
füllte die Tagung des d.'im von elner K-ommission
voraelegten
Entnmrs der Erundsätze
der DeuM e-Volkspartei. Vor dem Uobergcmq
zu diest'm Punlt der Tagesordnung Iraf der Chren-
vovsihende der Partei, Eehetmvat Dr. V«0'g e l. ein,
um an den Verhcmdlnnqen teilzunehmen. Abse-
ordnrter D.r. Stcesemann hietz ihn mkt herzlichen
Worten dec B,"grlltzung willkommen. Eeheinirat Dr.
Vo«gel dankte init bewegten Worten
und bekannts von sich, datz er den innigen Zu.sa.nr-
mmhang zwischen dsr alten Nationalliberälen und
der neuea Doutschen Volkspartei darstelle. Der
Zentralvorstand nrhm die Worte des Ehrenvor-
sitz.'nden der.Partei mit her.stichom und reichem
Beifall anf.-
D.ie Aussprache über den Programmentwurf
füllte die Tagung -des Zentraloorstandes bis in
den sväten Nachmittaz aus. Sie war durchaus von
dem Bestreben geleitek. die überall zutage tretende
grundsähliche U'.'berüiiistimiiiung -auch in brr stcorm
einhellig zum Ausdruck zu bringen. Diesem Stre-
ben lam die von dem Ausstbutz geleistete treffliche
Vorarbeit sehr zu statten. So ergab sich in allen
einzelnen Punki.m der Grundsätze Kl-arhsit lund
Einheit über Inhalt nnd Forni des Entwurfes. der
nunmehr dem Parteitaq zur eiidgiiltigrn Beschlutz-
fassung vorqelegt werden wird. In ddr Fvage der
Staatsform kam der Zeiitralvorständ zü einer >ein-
stiiiimiq gutgebeitzenen Fassung,
Die Progcammbsratuna im Zentral-vovstaiid
fchlotz stch-an einzelne Referate an. die vo>n Prof.
Dr. L-e io ig. M. d. L., über den staatspolittschen
vnd stacitsrechtlichen Teil, von Pastor Meyer-
Herfovd, M. d. L., über din Beamtenfraqen, von
Rektor Hollmann, <M. d. L.. über den iku.ltu.rol-
len Toil (Schule uud Valksbiduna, Mligion und
Kirchen) von Eeh Rat D.r. No>se über den volks-
wirtschaftlichen,Abschnitt erstatdst lüurdeii.
Der Parteitag
Ei-gener Drahtbericht der .^Badischen Post"
^ Leipzig, 18. Qkt. Aäi 18. Oktobev hat der
Parteitag der Deuhschen lüberaken Volksvarlei hier
üegonnen. J-m Krystallvaläst, der 'mr fclstlichen
Schmu-ck unserer M-Hmröichen schwarr-weitz-voten
Flaggen vvangte, hatten sich trotz aller Verkehrs-
schwierigketten die Nertreter der Deutschen (liibe-
ralen) Volksvavtei'von -ganz Deutschland versam-
melt. Abgeordneter Prof. Kall wurde einstmc-
mig smn 1. Vorsitzenden des Parteitages gewühlt.
Dr. St res e m an n, der Pnrteivorsitzende, ergM
hierauf dcrs Mort zu einer Rode über die poli-
tische Lage. Jn seinen tief durchdachtchi Ausfüh-
rungen wics er ruletzt auf den Evnst. der gegen-
wärtigen Laae Deut-schlands, die nach au-tzHn durch
drn Friedensvcrtrag von Versailles. ncvch innen
durch die neue Neichsvorsaffung gekennzeichnet ist.
Darauf rechneto der Rcdner in-sbesondcae mit der
SosialdemokratiH äb, die entgcgen ihrer jetzt auf-
dämmernden befferen Erkenntnis immer noch n'cht
rvagt, mrt ihren altön dömagogischen Grundsätzen
su brechen. Nach Char-akteristerung der andern po-
l.'tischs„ Parteien ging der Rednev darn über, dre
Zukunfts-aufgalben zu. kennzoichnen. dic de».
Deubscheii Volksvartei aus der gögenwäctigen
Luge erwachsen. Für die Mahlen «tzab er die Pa-
rolo der scharfen Trennung voii den jetzi-
gcn Reglerungsvartei-en, aber -auch un-
beLilngte Se >lbst ä n d 'i gk e i t gögenllber dca
D c u t s ch - N a t i o n a l e n aus. Im Hinblick auf
die vorausgegangene Sitzung des Zentraroorstandes
ain 17. Oktober konnte Stresemann unter lelbhaf-
tem -Beifall des Parteitages därauf hrnweisen, das
uirbodingte Einigkeit der. Part-ci in allen Oc-
ganfragen erzielt sei, insbesondere auch i„ Frag«
d-er sS t-a a t s fo r m. Die E n twi ckln nu
sum E i n h e i t ^st a a t rvird die Volksparteji för-
dern. Sie ist auch der Ansicht, d-atz e!n Volks-
kaisortuur der Zukunst einstmals dwsen Em-
heitSstaat ki-önen mutz und soll, will crber diesem
Zial unbed'uigt die Arbeit sur Heibeiführu-ng von
Nuho und Ordnung, den innern WiSdcra'.isbau.
Deut-schl-ands voranstelleii. Untcr stürm'i>ch.,n Be'i-
fall der Versammluiig schkotz dcr Nädner mit den
Wocten d:>c Hosfnnng auf e'me Lessere Zulunst, zu
Lier uns die' Wiedorerstarknng des nationaleii Ge-
dankens führen muh.
Es folgten mit Beifall aufgeiiommene Verichce
übsr di-e Ar.beit der Froktion -der Deutschen Volks-
vart-ei in der Nati^nalverscmimlung und der preu-
tzi.chen Landesvetsammlung.
Zu Beginn dex Dis'kuffion crgrissen 6 Nedner aus
däin Lesetzten Eebiet das .Mort und bv-
tonten ,üm Namen itzrer Laadslcute nach wie voc
tceues Festbälten an der deutschen Heimat. trotz
aller Schwierigkeite». Dex Parteiiag nahm cin-
stimmig eine E n t s ch l i e s, u >'g an. in der m>1
warmen Wori e n der a u s g e w i e s e n e
Pforzheim, 17. Okt. Da dle Kvhlenoorräte der
Gas- und Eelektrigitätswerks vollständi.a erschöpft
sind, mllssen am Montag und am Dienstag säint-
liche industriellen Betriebe der Siadt
stillgol-egt werden. Auch in sÄmtlichen g^
'verblichen BetrieLen Lann in dioser Zeit wed-:r
Eas noch Elc-ktmzität zu gewerblichen Zwecken zur^
Verfügüng gestellt werden. Dcr Etadirat forderi
die induistriellsn Betriobe auf, dio mit eige-nee
Kraft oder mit Ersatzmitteln arbeiten. rm Ii«-
teresse der Aäfrechterhaltüng der Ruhe und Oid-
nung an beiden Tagen ibre Betriebe zn schlie-
tzen. Der Betrieb Äer elcktrischen 'Stratzönbahn ist
bereits stillgelegt worden, Das Easwerl wirv
nach Möglichleit Gas zu Kochzwecken abgcben. Don
abends 10 Uhr ab gibt cs weder Eas. noch elc-l-
trischM Strom zu Belsuchtuügszwecken.
Eutingen b. Psor-zheim, 17. Okt. Das Säaewerk
von Friedrich Stark rst am Donnerstag vollstäu-
dig'niedergebrannt.
b. Konstanz. 17. Olt. Eemätz dem Versamm-
^ -sis
lungsbeschlutz Äer schweizer Nebenbefitzer
am ttntersee wurde heute mit der allsemenien
Meinleje beavnnen. Die schwnzer Winzer rech-
nen nvit einem Ertrag. der etwa der Hälfte bis
zwei Drittiel dss voriährigcn Ertrages entspricht:
und die Güte entsprichr nicht den grotzen -Ho>fsnun-
gen, die die Vlüte erwecktze, weq-en qrotzer Trocken-
heit. Doch hat die Hitzs des Sonimers etwas aus-
gegiich'ii. Vorgenommene Wäsungen ergaben noch
güte Nesultate. D'e Pceise werden geaen die hohen
vorjährigen Preise erma 26 bbis 30 ix H. zurück-
gchen, Loch wird die Nachfvage ncvck dem Seewetn
pre'isbestimimend sein. — In Berlrngen, ws
die Weuilese schan vor einiaen Tagen begonnen
hat, ist das Ergstbnis gsring. Jn Stein -a. Nh.
ersaben Wägungen des-ro.ten Eewächses 82 Grad.
Ofsenburs, 1?. Okt. Das Zigeunerunwesen
ninrmt hier und in der Umg/.'bung fortgesetzt zu.
Iiingst kam es sogar zu einem Pistolengefecht zwi-
schen betruäkenen Zigeunern. bei döin zahlrorche
Schüsse fielen. Ia einem Ort der ttmgsbung hat
cin Zigeuner -einen -anderen vm Streit erstochen.
Freiburq, 20. Okt. Die Kohlennat hat hier ei-
nen derart'igen Hoh.epunkt erreicht, -datz die Gefahr
d.-r Schlietzung der K r a n k e n h L u se r tn
bedenkiiche Nähs gerückt ist. Die Krankenhäuser sind
setzt schon qezwunqen. threArbeit einzuschränken- e,--
nen Teil ihrerLratienten zu entlassen und n'tcht un-
bcdingt aüf Krankenbohandluna angewtüsenen Per-
icmen die Aufnahme zu vermeigern. Sollte- dte
Koblenveciorqung stch noch ungünstiger gestalten, so
ist die völltge Schlietzung vo.n Krcrnkenhäujern nur
no ckstine Frage kurzer Zeit.
Elsad-Lothrin-ger
siil'ülicher Bericht folgt.)
gsdacht wurd.'. (An--
Annahme des Programms
Leipzig, 19. Okt. (Eigener Drahtbe-
r ° ch t.) Heute mittag hat der P -arteitag den
ihm vorgelegten Entwurf des Progranims e i n-
stimmig in seiner Eesamthöit a n g e n o-m me n.
b. Ko..stanz, 17. Okt. Die Hoteliers. East- und
-Schankwirte, Metzger, Väcker und Kondttoren bc-
s^- ^chcn in einer gemeinsamen Versammlun« (der
auch Vertreter des Bezirks.amtes, dor Ctadt, des
Loüensmittelamtes und -des Landesvr^isamtes bei-
wohiltoil) die Ernährungssragen. Der
Vorsitzende fiihrte aus, datz die Zwangsbc-wirtMf-
tnng am Zusainmenbruch stllnde. woran das Law-
desvreisamt unb die Koinmunalwirtschaft dw
Schuld trage. Beim Löbonsmittelamt Konstan»
fehle das richtige Vevstäudnis: auch das Landes-
preisaint beka-m kein Lc»ü su hören. Im ganzem h.--
wegten stch die Ausfiihrungoii etwas stark in d.c
Betonung der eigenen Interessek.
Dr. Feiist vom Lande-wreisamt schwächte -in dvr
Entgegnung -dürch die -einfachen Tatsachen. datz es
traumg sei, dab Familen wöchrntlich mit 100 Gc.
FleW -auskomnren müssen, während dio Wirl-
schaiten selbst an ileiühl-osen Tagen Flcisch m ba-
lieüiger Me.'.ge verabieichen. die Anschuldigungen
vollkommen a-b. Ui-d auch Natschreiber Dächler
kannte die Vorwürfe gegen die Stadt damit ent-
Neues aus aller Welt
Die Aemtcrlotterie
Die ..Thürinq'er Taqesze-tunq" macht einen
qanz ausqezeichneten Vorschlaq. den wir unsev.n
Lssern nicht vorenthalten wvllen. Sie schreibt:
„Ieder Sozialdemolrat mutz dieselbe Möqlichkeir
wjtzdsr andere Eenosse haben. in ein Amt zu qe-
lanqen, und auch die Art des Amtes dars nicht
mehr von der Willkür eines einzelnen abhänqen.
Eine Gewähr dafür bietet ernziq und allein die
A e m t e r lo t t e r ie. Iedes eiiiqeschriebsne Mit-
qlied der Sozialdemokratischen Partei erwirbt >ein
Los, saqen wir znm Preise von 10 Mart. Alle.jet-
ziqen Beamten, mit Ausnahme des Herrn Erzber-
qer, den'wir nicht entbehren können, so lciE die
Mark im Auslande noch mehr als einen Pfenniq
wert ist. werden zur Disposition qestellt. Alle Stel-
len werden also Eewinne. Erotzer Hauptqe-
ot-
winn wäre der Neichskanzlerposten. niedere Haupt-
q.'winne die Stellen der Minister im Neich und i>(
den Einzelstaaten. der Oberpräsidenten. Req'ie-
runqsprüsidonten. Polizeipräsillrnten. der hohen
Beamten in den Zentralbehörden nsw. Welch ein
Hosfnunqsqlück würde mit einem Schlaqe in viele
ieT in der Lot-
Herzen einziehen! Mancher, 'ver iinm
terie. ab:r nicht bel'nüherer Birkanntschaft qew'innt.
ivürde sich im sonncnhellen Optimismus schon vor-
her die minlsterlelle Reprüsentanteiibadehose an-
schaffen, und sein Auqenmerk würde von vielen
Zuständeii abqelenkt. die ihm qar nicht qesallcm.
Zudem käme ein erhebltcher Betrag in die Neichs-
kasse. der ja wieder zweckmätziq für sozialde-
mokratische Propaqandaschriften ver-
ausqabt werden könnte, anch könnten dann die Mt-
nisterfranen und andere Beamtenaattinnen ebenso
im Salonwaqen 'reisen. wie j>etzt Frau Ebert.
so das; auch in diesem Punkte etwas mehr Gleich-
heit herrschen würde. Die Lotterie mützte jedes
Jahr stattfinden. denn die Nichtqewinner wollen
doch auch e'inmal heran. und nutzerdem haben die
Reqierten immer die Hoffnunq: im nächsten Iahre
kommt doch ein anderer: vielleicht inacht der ss
Müllkutscher den Posten eines Eeheimen Reqie-
runqsrates qewinnt. wird bei Annahmo diescs Am-
tes sein Einkommcn so qeschmälert. datz er sich
Entbehrunqen auferleqen mützte. die ihm nicht zn-
qemutet werden können. Kann er aber vormittaqs
Müll fahren und nachmittaqs sein Amt versehen.
so wird er zufrieden sein. und da doch schlietzlich
bei ung alles auf den Kehricht soll. würbe eine
Verschiedpnheit der beiden Beschäftiqnnqlen kaum
bemerkbar ssin."
beffer. Soll aber die Lo(jeriL nicht zu neuen Mitz-
qei
stimmunq Veranlassunq qeben. so mutz den Beamten
das unbeschränkte Recht der N e b e n b e s ch ä f t i -
gunq qewührt wsrden. Wenn z. B. ein Berlinex
Die An.qst vor Fitrstenüildern. Im Münchener
Stadtrat stand ein Antraq. der Unabhänqiqen So-
zialdemokraten zur Beratünq anf Entfernuna
aller F ü rst e n b i l de r in stüdtischen Näumen u.
Schulen. Die UnaLhünqiqen. die einsahen. datz sie
mit ihrem ursprünqlichen scharfen Antraq. der be-
reits i»r Verwaltunqsausschutz abqelehnt worden
war, mehr nnd mehr Boden verloren. lenkten ein.
Sie wollte» nicht als „Kuustbarbaren" qelten und
versianden sich am Schlutz der Beratunq dazu. ibven
Antraq znqunsten einer sozialdemokratischen Milde-
ru»q zurückzuziehen. Der Antraq der Mehrheits-
sozialisten (Fürstenbilder. dio weder qeschichtlichen
noch künstlerischen Wert besitzen. sollen entfernt wer-
dsn) wurde schlietzlich mit 21 soztaldemokratischen
qeqen 20 Stimmen der bürqerlichen Parteien an-
qenommen. Die Unabhänqiqen stimniten damit
einein Antraq zu. dsr vorher von ihnen bekämpft
worden war. Es soll eine Kommission unter Hin-
zuziehunq von Künstlern und Kunsthistorikern qe-
bildet werden. die die Auswahl der zu entfernen-
d>rn B'lder treffen soll.
* Ehrenbürger Hindenburq. ? Die Stadt Det-
mold hat. dem Beispiel zahlreicher anderer
Städte folqend. den Eeneralseldmarschall v. Hin -
denburq zu ihrem Ehrenbürqer ernannt. Die
Zahl der Ehrtznbürqerbriefe Hindenburqs ist da-
mit auf 166 qsstieqenl
* Auch ein Zeicheu der Wertschatzuna geistiger
Arbeit. Ein deutsch - baltischer Arzt sucht
sa, - oain, a,er '-arz. .
vergeblich eine Affistentenstrlle oder ein sonstiaes
. ... ... ..iMc...
ärztliches ttnterkommen zu ftndrn; selbst die fürst-
lich bezahtten Stellen (wachthabende Äerzte an La-
zaretten), die dem Bewerber freie Wohnuna (ohne
Verpflegung )und 300 Mark monatlich einbringen^
blieben ihm verschlossen. Da alückte es ihm. bei ei-
ner Bohövde d'ie Stellr einss — Krankenwär -
ters an einer Augenstation mit freier Station
und 400 Mavk -monatlichem Gehalt zu krkommen.
Freilich, ein Krankenwärter hat ja auch eine we-
sentltch wichtigere TätiaSeit als ein wachhäbender
Arzt l l
!i: Die poetischen Obstdiebe. Jn Rv'ch und Elied
stanbon zu beibon Seiten deh Landstvatzo -einsr
ßleinm Gemeinde in ber Mä'rngegend -die Ävfol-
bäume, und fie beugten sich unter der Last Äes
re'-ch-e-n Scgens rotbäckiger Früchte. Kein Munder
älso, datz sich rn grotzer AnzMKauisllustige einfan--
deii, alls es galt, dcrs Obst durch eine öffentlichs
Vevsteigerung fevnem eigentl'.chen Dafeinsswcck zu--
zuWhren. Mer siehe da, es harrte >der Teilneh-
mer <rn der Versteigorung eine eigenartige und ui-.-
erwartete tteberrnschung. Als man näinlich an dor
Stälte des Verkaufes -anlaiigte, stellte sichhera-rn,
datz oinigs Svihbuben üereits fiüiher aufgestandeir
sein iirutzte'Nl unld in vereinfachtenr Eeheim-versah-
ren f-ämtliche Alepseil abgeerntet hatten, sodatz die
öffentliche Veosteigerung sich ecübrigte. Die Diebs
haben sich ihres Vovhabrn-s sogar nlcht ohne Hu-
mor erledigt, denn ste verffeibkten nicht. de» ver-
dutzlen Obstkäufern von ihrer nächtlichen Miik -ain-
keil iin allier Form Kenntnis zu gcben. indein sie an
einen Baum e'men Zettel aichefteten, >auf. dem ein
launiges Versilein zu lesen stand, das älso lautete:
Morjen! IWrien! liebe Leute!
's lst nffcht mit den Aevveln heute.
Dsr Sünd-eiifall im grotzen ist geglückt:
WLr baben nächtlich von den Bämiren sie gepflückt.
Herslichen Ernh Main und Evn.
Dieser gewitz nicht üble voetische Ergutz bewirkte
bei don Versamm-ölteii begreiflichsrmeisö e'inige
länLlichs Ee-sichter.
* Was heute alles reqiert. Dem ..Taq" znsolqe
hat der Hotelbesitzer Schneider in Kirn a. d. N.
an das Mitqlied der äeuen Reqierunq in Bir-
kenfel.d, Neferendar Hauth. folqenden ironi-
schcn ofsenen Brief qesandt: „Der Wille des sou-
veränen Volkes der ehemaliqon Provinz Birken-
feld hat die froie Revublik Birkenfeld ausqerufen.
In dem Triumvirat der Würdenträqer fand
ich Ihren Namen in allen Landesblättern veröf-
fentlicht. Von qlaubwüvdiqer Seite ist mir soqar
versichsrt worden. datz Ihnen soqar.die Schlüssel
zur Landeshauptkaffe anvertrant worden sind. dem-
nach auch das Portefeuille des Fiuanzministcrs.
vermutlich soqar mit dem auch in Republ'lken üb-
lichen Prädikat Exzellenz. Eestatten Sie mir. datz
ich Ihnen zu Ibrer Beförderuuq von qa»ze-n Her-
zen qratüüere. Ihnen alles Eute und Ihrein Landc
den baldiqen Scqen Ihrer versprechlichen Tätiqkeit
wünsche. Die hohen Ziele. d'.e Sio mit festem Wil-
len zurzeit sich qestellt haben. verdienen Worte un-
bedinqter Anerksnnunq. und ich wllnschs Ihnen ser-
ner. datz Sie in Ihren Mitarbeiterii d-ejeiiiqeil
Herren qefunden habeii. von denen die Nachwelt
dereinst sagen wird par nobile fratrum. Möqc
Ihnen die Himmelsqüto dio Krast verleihen. wei-
tcr den- Wea zn wandeln. den Sie seither so eä
folqreich qeqanqen sind. und wenn Sie nach den
Lasten des Dienstrs qeleqentlich sinnend rückwärts
blicken. dami verqessen Sie auch nicht.
mir ohne Eefabr fllr die Landeshauvtkasse die 10
Mark einzuschicken. die Sio einer Anqestel (-
ten meines Hauses. einer armen Krieqerwitwe.
nun lanqe qenuq von Ihrer letzten Zeche hsr
schuldiq sind."
Neue Bücher
E. von. Kenserling. Feiertagskinder.
Verlag von S. Fischer, Borlin. 133 S.
K-eyserltng ist tot: diefes Vuch bat er uns hin-
terlässen. — Eine junge lebensfrohe Frau, die m
der öden Einsamteit des Landlobens bci^dein micy-
ternen Ecrtten init dem weltterneii Schlotz kcn e
Er-fülluna ihres Daselns findet. .vkvd, nachvein si«
da- lekte ,misste hielt. ihrcn Bubcn ovloren s>at.
Elelche des Themas stellt. ist die kunst-