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Badische Post: Heidelberger Zeitung (gegr. 1858) u. Handelsblatt (61): Badische Post: Heidelberger Zeitung (gegr. 1858) u. Handelsblatt — 1919 (September bis Dezember)

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Nr. 228-254 (1. Oktober 1919 - 31. Oktober 1919)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3728#0280
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Vlolfach wrrd vermcbt eme
nungslinie gegcnülber der

Deutschnationalen Vollspartc!

Dle Frase rst schwc»r zu Leantworteir. vxilti<s bis
heuto ein festcs Pwsrainnr der Deutschnationaler,
VollLvartei nicht sLk. Die Partei setzt stch aus
don verischiedensteil Gruvven zufammen: Fre,kon.
stroative. chr°stlich-sosi<üle. Antiscmiten. frühere Li-
berale nud dia alten Konservativen. Dabei rst L e
kcnscrvative Partei nicht etrva in der Deutschnatio-
nalen Partci aufgesange^ sondern bestcht nach wle
vor sekbstänidig. Wir wissen wohl. was wir wollea,
abcr wir Linnen nicht s<hen, welche Nichtung ber
dckn Deutschnatwnalen EschEagaelbend werLen
wird. Wir werden das in Nuche aLwarten. Der
Ecsensatz rwkschen Konstlrvati'ven und Libcra-
len Lcst e h t nachwievor. Das Leweist schon
allcin das Destohcn erner Meralen Sondergmvoe
be^ Len Deutsch^ratiomalcn unter Fützrung von
TrauL und MaauMb«chcr die svgar eigene
Beiträse «rheLt. (Hört! Lört!) Lem

Leutschnationateir Parteitas wurde nach schärsster
L>svLfttwu gogcn Lie Mgierung gerustn. kurz dar
aut aLcr vcrtrat dcr Dorsttzende der Partoi in Lcr
vrentzrschen Laindesvcnstrm-inlmrs ein Ordnungsvre.-
granrm, das allo Partcie ' oon ganz rcchts bis runl
rechten Fläsel der Le-ialdLnrekratie umfassen solkv.
LLas ist nun richAs: Ovvofttion oder Sauimüviis'^
rknsere Stelluns diesnrr EnrwiLlungsorozeH gegcn-
iLer rst geLcben: Las alte Deutschland war in sei
nen Fundanncnten sesnnL. Jn deL Liabe zu ibm
ftnd wir mrs «ini^ abcr ko n ser vative Ge-
LanLen, wie ftL im cklicn TcutschlairL unter der'
ALdruns Lietz Herrn v. Hendebrandt vertretcn
«urdcn.

haben iur neueir DenLschkand keincn Naum.
Sre haLen mi t dLrur L-eisetragen. dab Lie-
fes Clend üLer unftr Land gekcnnucn ist. (S<chr
rrchtis!) Ohne Len WiderstanL dieser Pvlitik g<-
gen vÄiLisä>e NotwcnLAleiten tzätten wir Len Wcg
Lcr Evcllltivn erlebt und die Ncvelution ver-
mvcLcn.

Für uns ist die vo-litchtze Lase ablslud klar.
Wrr wcrdcn einen

scharfen Kampf gcg«n üic hculige Rcgscnttlgs-
^ mchrheit

richtcr^ dic ftch mit allen Mctteln, auch mit Leu
Mitteln der amtlrchcn Bccinfkussuns -u verterdigcn
slüchen wird'. Torthrn Ler Kam v f. MgeMübcr d<r
Devtschnationalen BEsvartei aber fvcrLird-
schafkliches N'sdclne'inander, sslanee es
^.e vrattrsche Pokitrk znläftt, aber
mrLcdingtes Festhattcn an nnserer Celbftan-
digkcit

thr gLLemLber. (LcLL. Tcifa.ll) Im Dordcrgrund
Wstver AusgaLcn stccht uafere MitarLerj a^
Lom sachkichsn WiederausibLW unserev
Lü-ndes. M'Ä. wdllerr diese Mitarbeit leiften untcr
fcstcr Detonmrg unsercs n/rtionalen Liberalisnrus
«nL LNserer sorialen ErurLsatzc. Für uns ist na-
llsnal das llnLedwsto Festhalten an Lieur-
scher Wesensart, der ElcuOc an DoutManvs
Lsrllf Lur Erstze und Wacht unter den Dölrern und
.Len Gegenftrtz zu allen tkternatisnalen Stromllngc.'r
.Mrr werden Licsen Kamvs auf allen Gebleten fL-
.rerr, zumal man versuchen wird-, die Schulc gegen
Lns ausruisviclc-n, und älle Machtmittet dev
Etaatcs geüen diestn natisnaben Gvdanken einzu.
sttzen. Ich unterischätze diest Mächtmittes des Stcca-
tes LQvift nicht. Wer ich habe das selsenfesta Ver-
trcmen zu urrstret deutschen Zugend. datz fte ftch
in rhrem Dokenntnis mm Deutschtum unL zu-ra
Lelltschen Wessn nicht wrrd irremachen laffen. ^Stür-
srifcher Deifall.) Nieinals haben sich unfere liberrr-
stn EvundsatzL mehr abgehoben in der oraLischen
EssenwartsarbLit als retzt. Diefe alten liLerafen
AusfaffunLLN haLen nichts zu tün mit jcner
sormaliftischcn Dcmokratic,

W-rt der uuLH-insten Beusuns uirtcr den Metzr-
tzeitswiÜLN. Seslbst di« radikalften Demolraten
-c» Welt haben diesen Desrrff Les Mehrheitswit-
ttirs nrcht sv LLertzr-iä-ben wi6 wir. Mll« hL-
ber Erfls Kammers rmd andera Bvemsvsrrichturr-
sm, beä uns- aLer ist alles Lis- zur Gomeinde heraL
«ruf den Mährheitswillen eingeftellt.

Aus mirtschastttchem Gcüiet
muft erst recht ieder Merale Mann in dis
schLrfstet Ovvssition: treten. Dort LerrsHl
rricht der AufMs der Vefähtgten, sondern. ver
Anfstieg wrrd unnröglich gemaäzt. Durch eln
ALdLbostimmLNiLsrecht dcr Arbeiter und MkiLestell-
ttzN soll niemand, dcr ftch geistis herooctut. Lufstrr-
s^ia ksnnen. Mie man hier ocnen vielleicht an»
pedmLaren Grundsatz formalistisch üLertreibL, fs
hat man das im FrieLen auch oon mir vertretSne
varlamentarischü Srrftem zn einer Karrikatur hew
aLgc-würd>i.6t., ParLcrmontarisches Snstem Lcdeuter
mrawtwortlM Mrniftcr, sestüht auf Lte Mcchrhnt
Lcs Parlcvments. ALor es bedoutet nicht. datz
Lis zum letzten Skachtwächker Lie MUgliedsrLrte drr
Negieriunssparteien VorausfetzunL für die Anster-
tung rft. Man hcrt cLen -lorder cnlfgi0Leb-en, wa»,
dcr Stolz Les alten DeutMccnds war. das- f a ch-
kiche Dcamtcnum. Und man rst daber zu Ungc
tzeLerlichkeiten scLrnrmeir. wie dio, Lah man einen
Parteivolititer zum Landrat machte, itzm aiber
eiaon Iuriftcn zur Seüte stellen mntzte. damit eind
Amtssützruns übertzauvt mvslch war. Wir sager»
das nicht, weil wir in Ler Oovosition stehen cd«r
. wcil wir nicht an die Parteikrivpe herairkommer..
Die Zeif kann ia konvrnen, wo man auch uu^
Ltaucht. Dann werden wir unsecen Eintritt dävov
SotzänLig macheir. Las

mit dicser Wirtschaft aufgcräumt
rv'rd. (Lebh. Berfcrll.)

Nui! cin Wort über unsere soziale StelliMü'
nahme. Wenn wir uns sur >

Arbcitsgcmeinschast

bekcnnen. so Ledeutet dies- das restlose Ausge-
ben des alt-en Harrenstandpu.nkt.es. Wir
wollen aus dem Klassenkamps heraus zum Wirt
schaftsfrieden. aus den Streiks und den Ausständen
zu sriedlichen Nerernbarunaen zwischen abeichberech-
tiaten Arbeitaebern rmd ArbeiLnetzmlern. Wir wol-
len auch. daft. losaelöst von parteipolrtischer Beein-
flussuna. in ernem Reichswirtschaftsrat soziale und
wrrtschaftlichc Problemv von Männern des prak-
tischen Lebens erörtert werden. in dem kein Frak-
xtionsMLna besteht, wo der Mensch nicht als Ziffer
gewertet. sondcrn wo die Berufsanaehörrakeit in
stärkcrem Maft nur Ecltuna kommt. Die Siede-
lunas- un.LWohnunasfraae ftnd wichtiae
Aufaabcn für dre Wiederaesnnduna unseres Bolöes.
Sozialpolitisch wollen wir fortführen. wozu das
alte Deutschland den Grund aeleat hat. Die W ie ge
der Sozialpolrtik. das wollen wir nicht vergeffen.
stand nicht in den westlichen Demokratien. sondern
im alten Deutschland. Wo von pratttscher
Arbeit für dik ArLeiter gesprochen wird. da wird
auch stets der Ncrme Vismarck aenannt rvcrden.
(Beifall.)

Diese aroften Aamäben können nur gelöst wer-
d'cn. wenn wir uns in dcr

Idee dcr Reichseinheit

zusammienfinden. Das soll unsere höchste Auf-
gabe sein. die Vewearma für dic Reichsernheit. fiea-
reich gegen älle Wrdcrstände vorwärts zre rragen.
Dic dynastischen Geaensätze find verschwunden und
niemLir.d von uns wünfcht eine Rückkehr
aller Dynästicn. Bon welcher ungeheuren
Vedeutung üve Reichseinheit für uns ist. das reiaen
die Vcrtzandkunaen der frrnzösischcn Kammer mit
itzrer Klaffe. Latz es nicht aelungen ist. die Reichs-
eirheit Zu zertrümmcrn. Wr rvollen die Bäirner-
träger dieser Entwickluna sein. (Bciftrll.)

Eibt es denn Lberhaupt eüren
Ausweg aus dem Elend diesLr
Ich wrderspreche dcm Peffrmismus. G.noib. unsere
Lage ist schwer. Wer wcun wir in äbfttzLarer Zcit
wi-eder Rotzstoiie. tzaben. dann werden die Auiträae
dcs Iiv- und Auslrndes kommLn. Auch. üie Fernde
werdcn wiederkommen. Dcutschlanü kanp ke'nem
Volk Arbeit aetzen. wenn das Voll arbeiten wiü.
Das ist aerade die schlimmste Folge der Nevolution.
daff fic einen so ungetzeuren Rückaang in unserer
ErLeuauna aebracht hat. Eanz kanaiam wird es
letzt besser. AllerüinaL Lrauchen wir Kredit. und
Kvedit tzängt ab von dem Ansetzen, das Deutsch-
lan.d aeniesst. Das Ansehen der sctzigcn Regieruna
ist im In- und Ausland aering. Noturendia ist
auch. dast an dcr Sp'tzc der Reichssrnanzverhaltuna.
cnr l.tervorraaenLer Fachmairn stetzt.

kern LLutiaer Dilettant,

wrr es jctzi Ler Fall rst. (Lebtzastc Zustimmuna.)
Würde der jetzige Leitsr der ReichsnnänMn das
VLck^erland über sei ne Person stellen. er
hätkc känast cincm Fachmann Platz gevracht. (Bei-
fäll.) Dann müsstn w:r die deutsche Wrrtschaft vor
Experimentcn Lwahren. die jedc Beru.fskr«udiakeit
lähmen müffen. Die ireie Initiatioe dcr Untcr-
mtzmex lliutz sich wteder entsaltcn tsnnen. Und
schlvetzlich sollen wir nicht seraeffen. daff a-ndere
Länürr ebenso wre wir aelitten tzaben. Wir wal-
len aewift nicht in törichtem Optimisnius an das
Wundcrbarc alauben. das dä ksmmeu lall. Aber
wir alauben an die

Vestimmmrs dcs deutschen Volles in drr Welt.
(Deiscrll.) Und wenn man srüher gesaat hät. daft am
deutschen Wcscn die Welt aenesen sollte. so sagen
wir heute, daff wir in der HLimat an diesem
Wcsen aenescn wallen. (Beifaü.) Wir wollen zu-
rück zu den alten Crundtatsachen deutschen Denkens
und deutschen Wollens. zu AuLorität. L)rdnuna und
Unterordnuna. M Rccht und Sitte. Wir dürsen
den Elauben an mrs selbst nicht oerlierrn.- Das
arotze Eeschenk führender Personlrchkeiten wurde uns
niemals im Elücke zuteil.'sie erwuchsen immer aus
der Not. So wollen wir hossen. datz die Not uns
wicder etnmal das Schwert schmieden wird. das
wir aus der HanL kegeben haben. dast uns Fützrer
werden mögen. Lie uus dem Aufstica zufützren. Wir
wollen aeloben. daff wir d!s OrislammL der
n ationalen ILee hell lMchten laffen wollen
über Deutschland. und datz wir ein GeschlechL vor-
bereiten für die Zukunft. an die wir alauben. trotz
alledem und alledcm.

Dsr Rede Dr. Streseinanns solste antzaltender,
rauschcndcr Beifaltz wobei fich'der Dartcilag oon
den Sitzen erhob. Der Dorsitzende Dr. Kahk danstL
dcm Redner far dke ae-isiesserdaltlge Ansprache. E
hob hrrvor, dast die Rsde für die Hörer eine Quelle
der Kräftigsma usd StärtnnL gewesen sei. Weiter
Läb er seiner EemrgtuunD darüber Ausdruck, datz
der Führer der Partei fich in seiner meisterüastcn
Nede in alter körperlicher urrd wnstiger Frische gc-
zeigt häbe, und er filzte dcn Wunsch tzinM-. dast Dr
Strclsemann noch lanae Jahve Ler G^'unoheit he-
schiedcn fein möchken. Die Verfttmmluns begleitete
diclscn Äirsdrvck dcs Dankcs miL itzrem lebhaften
Beifall.

Der BorfitzenLe der Reichstagssraktion, Abr. D-tz
Heinze, erskattete aksdann.Unücht über die
parlcrnrentarische Tätiskeit.

Er wies darauf hin, datz die Nationaloersammlung

ungeheuren ZiisaniMnbruchs so gut wie jeder an-
dere mit Hand anlesen müssen. um ausLäuen zu^
holfen. Andererseits <vber tzat unsere pofi-ive Mi'»
arbeit ihre Schranlen an unbedingter Sachlichkeit I
Wir haben überall Opposttion gsmacht, wo sic ausj
jachlrchen Eründen Leboten war. Das Eesetz über
die Sogialisierung mar nicht von sachlichen Eesicht.-
vunrten dtttiert, cbensa wenia der Entrmurf übe >
dio BetriebsrLte. In beiden Fällen handelt es sich
unr die Rückficht auf die Massen und auf dle Stra-
Ze. Jn diesen Fällen häben wir die allerentschie-
denste Ovpositron geleistet. Im sanzen aber sind
der Aeberzeugung. datz die allererste Aufacrbe
oer Aufbau unscres DaterlanLes sein mutz. Daac-
gen tritt alles andere zurück und beshakL dürfe
wir auch unserr Mitarbeit nicht versasen.

Unsere Negierun^ hat sich ein Siares BUL von
rtzron Zrstcn in der ausw-äLtiLen Politrk
noch nrchtgeniacht. llnscre Mifgabe wird es sein
darcvuf hrnzudrangen, dast uns Ecllegentzeit gMcben-
w-ivd, uns mlt ihr dariiber awLeinanderzusetzen. Kn
der inneren Politir Landelt e§ fich unr vier
grotze vauptgeLiete. ZunächsL

diL Bersaffun«

hcrben wir sie abäelehnL. Mcnn
in deui- Attikex I der 3^saffmrs äeftrgt wird, datz
das Dcutsche Rerch einc Republik sei. sa wnn-
mwir aus diescim Erunde dcr Derfaffuna
nicht ^ustiMmen. llnd das rst einer uN erer Haupt-
SNinLe oer Wlehnuns gewestu. Diests Bekennt^
nis zur republitanischen SkLLtssorm stand n cht
rn oem Entwurf, wre er von Preutz auL-gear-lertet
worden war. Er ist durch die D.emo-kre^tische
Partei hin>eina.eLracht nxirden. und Mrar
mit der Degründnng, es muffe Lem Aus l c2.1r.de
rlar Lcmacht werden, Laft das deutfchs Botz
seiner Vergansenhcit aLrucke. DcrM dürsc das
Wott! Frerstaat nicht gpwählt wcrden, vrsik das
^Utslanü drefe Bczeichnuns nrcht sa gut verstetz« wic
das Wort Repubtir. (Pfuirui^ Wir tzabei» atzcr
äirch der Barsaffunq nicht M-sestirnnvr. weU sic
. denr Eotzen Ler Maseeität haldi.-st.

Dieser Grundsatz führt znr extremen Denrakrätie.
die^ den StÜQt fortwährend in einc>rn schwänckLndeir
Znstand erhäkt. Das- parliaincntarische System.
wts es heute stattfindet. hat den FeUcr, daft cs
alle Miuifterien nach psiiLdfchen Eeft-ch^spunLten
bci etzt. Wir müffcn ßorLern, datz Lie sachkundigen
Leute die Miurstrrieu veLwällen. Heute sthen wir
eiwcn fortgesctzten WEek in den Minrsteri,en. So
hat das RcichsfllstiMinifterirnr in nenn Monaten
viermal den kettendcn Minrster g-noechselt- Da--
durch führt män drn ParlMneirtaris»mrs> wic er
jetzt besteht. ad äbsurduim Heute üben Lie Par-
Leien, die fich zur Mehrheit Msammcnsefiruden ha-
ben, die Herrschafi aus, alle anderen Partei-en
stehn drcrutzen und werdeir auch rn Len wtchLiMen
Fragen nicht sehört. Das ist eine

übertriebene Parteihervsch-ast
oegn dre mir inr Ramen des deutkchen VsMe VN-ke-
ftiereir nrüffcn. Das wirü MieWch zur Her r-
sch<rft dos Vekds-acks führen, denn die tzorr-
schenden Pärtrien mLffcn mir «cherorLentLrch hohen
Mitteln arbeiLen.

Das Mfite HauptgetziLt d«r PaUtir Leircfit Len
FrledenLvertraz
Wir haben uns in allen Phasen d« VerhonLlun-

wenn wir überzeügt sind. dak fie unser Wirtsckaii.
leben aus das Schcoerste gefährdet. '''

Mr sind uns bewntzt, datz die Fraktion ivnner

engste Fühlung mit dcr Wählerschaft halten nm?
und w-ir legen dcshalb den all-.'rgrötzten Wert ^ir-

einen engeu Zusam.menschlus; Nvischcn den Par?.^
frcunden i>m Lcmds und der Fraktion. ' '

Der Darsitzcnde. Dr. -K ah l. fügte dem lekchEkv
Beifall der VerscnmnlunK nur noch Wotte
Dankes hinzu. Es berichtete dann der AbaeorE
nete Dr. Moldenhauer an Stelle dcs verknr
derten Abg. Dr. Richker Lber die T-tigkrit d-'r
FrcMion in der Preutztschen Landesver^
sammlunä. Auch dieser Bericht wurde wjt
reichenr DeifalL ausgenommen.

gen aui das Testimmleste eegea dic Auuahme des
Friodensuertrages erkstcrt. Wir rrostten

oichecordentltch oiel AiLeit.güleiistet habje und datz
die Fraktron 0

er Deutschen Vo-lksvartei daran so-c
wM in den Kommiffionen wie imPlenum stark be^
tciligt gewesen sei. llns ist mitunter g-esagt wor-,
den. wir hätten zu /positio mitgearbeitet. wir hätten
lcdiglrch die Ausgabe, Sturm -segen die Negrerung
jsu laufen Die'FraMon h-at fich nach rsiflicher E74
wagung anf einen -and-:ren. Standpunlt cMcllt >
Wär stehen un'erem. Vaterlande ganz anLers gogen-
üb-er als die SäLiaLdemorraLie dem srüheren Staa-,
te. Wir find überznrgt. datz wrr in diefer Zett eines

dve unLe

heuere Schnrach. die der Vettrag über DeutfchKmd
Lringch m'cht auf uns nehmen, und wir warrn der
Ueberzellsung. Latz die VcrttasLbeitimmungen un-
ter 5-etnen llmfiänden erfstllbar sLien.

Das .drilke Eebiet uMfatzt die
Sozialificrvng

Wir haben eegen fie enMreden Stelluus genem-
meir. hL«n wir erblickm in dem VeSreLev. die Eo-
zialisieruns in dieser Zeit äus^uführen, eine autzer-
ordentlichL Gcflähr für unser WirtschaistLlÄ-en nirb
deshakb sür uuser Baterkarrd» Es heitzt Msr, nmr
fozialisierungsrerse Betriebe sollterr in DslracLt
kommerr. Das ist aber »rchüsweiter als eine
Phr ase. Denn über tze 1, N-'grm d-er Sö-ziali-
sierrrnssrerse enpHeidci kediskrckr Lie Maforität
ünder hat auch dre Demo?rakifcho Parte
dreser Sosmkisierung n i ck-t d-en Widerstand
entsesenscsehk. den das Lewtschc DürKertsvv von -ei-
ner bürserlichen Partei tzätte erwarten. mäffen
Wir müsstn grundsätzlich Lavo-n cvussehn, datz die
Ernndsäsle der deutschen Wirffchofi^ie ernzek-
ne PevsölrLichke it unL- diL wirtfchaft-
liche SelbständirLeit isL llnL wenrr man
einmal anMNLt mit üer Sosialisierunr. ls Mägt
man die aussichtsceichsten llnternehniuusen tot
denn Lis- SsLialifiecung wrrtt 'wie dre TsLesstrars
fie duldet ketne Wiedrrherstelfirna Les'frLheren Zrr-
pandes. Aus den Erünoe«, die uns L2L«r Lt« So-
zialisicMNL Lefeelt häben. find rvir auch LLwiffe»
BLftrmmunLen iin Vetricbsrätesesttz enLaxZerrse-
treten.

Was das vierte E-Äier. die
ReichsjlnLnzrn

betrifst, sa Lefinden wir uns in einer «mtzeraedont-
lich schwieriLen Lage. D«, Regieruna, müffeiT wir
zum BorWurf machen, datz fie uns nech- Leineir
lleberblick über ihren GesämtKlra'nzpLa>n LeseLen
bat. Das eigsntliche KernWck d« SteulASSsetzZc-
oung, die EinkMnmLNssteLerosrlKgeir kennsn wir
auch herrte noch nichL llntev diefen llnkstanLen
kann m-an keine EntscheidMs darüber treUew. wie
grotz die ALqäbe vom Brrmögen sein 'soL Wir
brau-chen naturlich sehr weitäehende uud hohe
Steuern. ASer wir müffen auckr verlangen. dafi Lie
Regreruns sparsam wirtschaftet und im Fnneren
Finauzvrüirmrs schafft. Für ArbeiL^r- >wnd
SoldatenrLte sollte kein Psennig aus Lffent'.r-
chen Mitteln mehr vecwendet werden. Wir müft
sen auch

gesen tzie nbertriebenen Lohuervreffuusrn

Stellung nehmen, sonst LeMnen wir nicht M ehier
gcisunden Fiuan.iwrrtschaft. Wir in der Deutscheir
Lolkspartei find bereit. xrstze Opfer zu brinsen
aber -wir Linnen keine GinanMalrtik rreiLen, Lis
uuser Wirtschafts- und KulturleLen au-s das äu-
tzerste gefährdet. Wir könncn keine Steuergesttzs
machen, die unftre Prirratwrrrrch<r.ft «r
drücken uud die ein AufstreLen des etnzelns-ir.
unmoslich mächen. Wir haLcn aus dieserr Erüirden
aegtzn die Erbfchafftssteuer aLftimmt und- wir
werden wahrsHsinlich auch gegen Las Rr.ichsTwt-
opfer stimmen müssen. weil die ForLerullsen, dte
wrr dazu stellen mutzten, nicht berüMchtist worden
sind. Man hat uns den Dorwurr semacht. wir stell-
ten uns vor das Portemonnare der B'efib/mden.
Noin, das tizn uür nicht. Wir wiffen, dast dir
Besitzenden Opfer zu bringen haben. rmd wir find
deshalb Lereit, Opfer zu bringen. Mcr die Fi-
iiälizwirtschäft mutz nach Lerr Richtlinien geführt
wevden, oie ich dargslegt haLe, mit dLM> Blick auf
die Eemeinschast, auf die Mös-lichke-it des Wiodcr-
aufblühens unseres ArLeitslebens- uird uuserer
Kultur. Und wir würden surchtsam handeln, wemr
wir einer Eesetz-gebung nlchst Wi-erstand leifteteni

Der TatigteitsSericht des gcschäftssv.hrende,
Ausschusses

w-'rd vom Abäeordneten! Earnich erstattet.
Ruckficht arrf das in den ersten Wcchen urrd MouL-
ten Versaumte stand d> ParteikertULg vor eimr
grotzen und schwieriaen Aufgabe. Es. händelt- W;
Laruin, die im Lande- nech- oorhcmLenen Organitzv
tionen M stützen, ihren wetteren Ausbau zu förderir
imd Neu-es zrr schaffen. Abgeordneter Garnich
zmchrrete es als ein init personlrchen Opfern verbaw
denes Nerdienst des ALg. Dr. Stresemann. datz tz-«.
Zcitschrist ..De u t s che S t i m men" fur die D«ut-
sche Volkspartet äev-rtcet wurde. Ferner wies er
darauf hin. datz. es ebenfalls mit Unterstützung Dr.
Stresemanns gelungen sei, durch die Errnhtrrng d-s
SLaatspali^ifchen Der lages erne Eiv-
richtung M schanen. die in engcc Derbinduna zrit
der Partei stehL und ihr ärotze Dienste lerste. E,
wiLs Larauf hin. datz ss der Partei noch an der
Unterjrützung durch e^re «rotze PreNe fehle
wi-e> sie enderen Partei-en zwr Deriügung. fieh^
Hier müffe Wandel geschaifen wettrew In Derbn-
dunK hierrnit üesprach Garnich dre Hilfe. dig fiH
die Dcutsche DoLkspartei durch L« EinMruLs
eines besonheren Preffedienst.es geschaft
fen hat.

Eina Lesonders wichträL AufgaLe. fo Mrte Wz,
Earnich wertar aus, iftdie FastigirnäderLan-
LeLsräanifäLrsneni. DkefesteHoifmmsLe-

steht. datz die Deutsche Dolksparker LeL Üen nLtz.
fien Wahken in fLrntkrHen Wcrhl-Lreifeu
mit eig enen OrKLnkfa tianen mid eftNrru

KandrLatirriru auftretrn kann. FLr de,
Auffchrsmrs der ParLer

finü emkMtns BchskncL LemerLmswert. Der Wahb
Lcis Dartm und besitzt SL Y0S einKefchrte.
Len« MiLKkreder. Er hat fein» Zahl mehr
als verdreifacht. Der Wahlkveis Heffen hat stinL
Mcta1ied«türhl seroicrkacht, Franrmrt «. M
hät fie serkechsracht. Sambma v>erachr-
fachr.' KorriäsLergl und DcrKn haben ibre Mit-
gkiederLaA mehr als oer.tehnfacht. Im gen-
Len ist nach den MitteAungen der WäNkersver-
LandL d« ZaN der eingeschrieLencn Mrtglöeder d«r
Deurschcn Valksvarke! von etwa 1W6«W aui fcrK
° ^ eine halLe Millisn

gefticken. Da Licse Feftsteklmrä schsn einrge Zeit
zurücklie«t. so ift dam-t M rechnen, tzatz die an«-'
Keb^ne Zähl heutc- schon wieder überschritten iK.
JedenfallL häben wir den Mtglredrrbestand Ler
alkcn NarionattiLerLken Partei bei wertein
überho-kt. Wrr hsMN die ZähL unferer ML-
skieder bis zrr den kcMMsnden» Walrlen noch weittr
starLen M Lönnen. Es hat fich LaLer Lie crratze
WerLekrafL dcr Deutschen VolLsparter in hek-
lem. Lichte ge^-igk. Was die Veteiliäumr dev
Frauen ankangt. ss bilden sieetwa.ern DriL-
1 el des EefirmLrnitÄlederLestLndes. Da äber d'-e
Frair über Lie Hälste des Wöhlerbestandes aus-
macht. so ergibt fich hicr noch ein rriches Fsld sür
dre E«vmnung neuer Mitgl'üeder. AbaeordÄeter
Ea-rnrch Lerichtet Lanrv weiker'über die TLtrgkeit
des Frauenausschufics rmd des Illgenüausschuffcs
und Leilte weiter mit. was der GeschLftsMhrende
Ausschutz im LinLelnen an Arö«it Lewältigt. hat.
Diesem Bericht sol'g^e lcbhaster Leifall.

DLe Aussprache

wurde erosfnet Lurch W>erKreter der gefähr-
LeLcn GebieLe.

Amtsrrchter Puttxa-rcken - Msmel schilderÄ!
dis Not des deutschen Ostens und üLcrürächte das
EekWnrs seiner TreuL. Die gefahrkrchsteni FeiM:
Les Ostens seien die PaLen und der VolchewismuS.
hrnter denen Enäland als der unversöhnliche Feind
Deutschlan.ds ftehc. Dazu geselle fich die goldeue
Interiiationale. die es mcht -erwarten könne. aus
d-r Wtretunä deutscher Eebiete' ein Ceschäft M
urach-ir. MiL der SoLaldemakrati-e lafie fich in üem
gefahrdeten OMn lsichker zusammLnarbeiten als
mit derDernorraLie.die fichälLuöNigun-
zuoerläsfi g erwsiss.

ELheiinrat C 5« insw in BrsniLerg LLerbräHke
dirs EelöLnis:

Wir kaffeu uns nicht unierLeiegeu.

Dve Hauplsache, sa- iührte der Redner weiter ars.
ist unL. Llsibt die Lrfaltüug der deutscheir Sckule-
Wir fardsrn auch nach dw ALtretuncr der Ostseege-
biete dis finanLiellE und mo-ralische HiVfefürdie
deuLsche SH-ulä llnd dann noch eins: Ne4-
men Sie fich der Luangekischen Kirche än.
Lanrre fie mcht in ALHäna»akeit köerat vsm War-
schaLer Konmtorium. Damit würden w-ir fhä"
alkeiir Lurch Lie Kirche polanifiert werüen. Ob d^-^
Regierung in der hentigen Zufammensetzung ^
diese llnterstützung zuteil werderr lätzt. erscheint imr
fraglich. Aber honcutlrch gelingt es uns. bei den
nächsten allgemeinen Wahlen. eine nationale Mehr-
hett geqen alle internatiönalen Tenden.vn aufZU-
Lringen. Die. Mehrheit der deutichnr ArSeiter
kühkt sich nationak und ist erst in zweüer Linie ft-
zraldenwkratisch. (Zustimmung.) Wir sind Lberall
der Arbsiter ficher, wenir wir fie nationäl fafien.
llnd damit zum- letztenmal ein deutscher GruK
aus Posen und Wcstprcutzen dein Parterkaä dek
Deutschen VolLspartei. (LeLhafter Beifall mid Zu-
rufe: Auf Wrederftchen!)

Burge r - Ludwrgshäfen: Wrr dgnken der
Deutschen Dalkspartei für die grotze Arbeit. die tze
iin besetzten Gediet an erster Stelle mrt für Lvs
Deutschtum geleistet hat. Heule kann die Eefadl!
einer Lostrennung der Pfalz als Lcscitigt gelten.
Wir wollen deutsch bke'iben. Die
sohnungsgedanken find bei uns durch die Frar^fti
selbst ausgetrieben worden. Wir halten fest an det
vaterländiskhen Idee und find mrt Dcutschland
Not und Tod uerbunden. Wir halten dik
Macht am R h e i n. (Stürmifcher Beifall.)

Frau. Voigk - Flensburg: 700 Iahre habeii
uncne Väker in der Nordmark sür das DeutschtuM
gekämpft Sre rdollten deutsch blsiben. Auch a>t«
halt-en ietzt unfrrenr Lande die Treue. W - ard«>*

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