Der Zeuae schildert nrmmebr sebr einaehend
die Wirkunaen des U,Dootkrrc«es.
Ich l>abe niomals aesaat. das; der U-Bootkriea
tn meniaen Monaten zum Erfola füliren müssc.
Ich l/.rbe nur Vie s-ofsnuna ausaesprochon. daf; cs
uns aelinaen würde. Enaland friedens-
bereit zu. machen. ehe Amerikcr einaroifen
könne. Im bewukten Deaensak -um Festsetzen von
Terminen habe ich am 31. Iaiiuar 1917 den Zu-
sah Innzuaefüat. dak eine Garantie mitürlich
nicht übernomnien werden könne.
Äbg.Warniuth: 5>at man die arokzüflifle Ge-
aenwkrkuna in wirlschaftlicher Sinsicht auch in
Ncchiiuna aesbellt?
Dr. Helfscrich: Man kann nicht alles voraus-
seben. aber ich lmbe ini Neichstaa darauf hinae-
wk'seu. dak Enaland ern i;äher Geaner sei.
Akcr es war ia alles in dan Wind «esprochen. weil
die Leuäe. die beute von Vertuschen sprecl>en. d a-
mals nicht hören wollten. Damals be-
aann die s?rucht des Krieaes zu reifen. Der U-
Bootkriea wirkte fiihlbar. Et entlastete unser
Siwr. Warum aber kam der U-Bootkriiea nicht
-ur Auswirkuna? Warum hat er nicht zum Ziele
aefühl-.t? Weil die U-Vootwaffe von iniven heraus
stumpf aemacht worden ist.
Danüt sind di-e Bearün.vunaen Selfferichs m
Endo und e s beainnen
Fraqen an Dr. Selfferich.
Reicheminister Dr. David: Der Zsuae hat
schwere Anarifie weaen nvejner Rede vom ver-
aanaeuen Sonntaa im Schauspiechaus aei?en mich
aerichtct. Das amtliche Stenoawmm memer Rede
bewoist. dak die drastische Form. in der die
Tendcnz meiner Neve in den ..Vovwärts" übe^-
aeaanaen ist. oon mir nickt Kebraucht woiden ist.
Ich habe nachacoviiesen. das, durch dre Deheimdi-
plomutie das veulsche Volk und der Reichstaa
nichts von Wilsons ffrtsdoiisaktion ermhren hat.
Hätte dcr Reichstaa ldewukt. dak Wilson von de,r
deutschen Reaberuna »ur Einleituna einer srrie-
donsaktion einaeladen worden war. hätte das Zen-
trum unter keinen Umständrn fsine Linwilliauna
aeaeben. die Aktion durch den rücksichtslosen U-
Bootftf.-a ,u durchkrewven. lGroke Unruhe.s
Bors. Warmuth: Es ist n i ch t »u l ä s s i a. das.
was m aehermer Sihung Leraten worden
Ut. hier zur Besorechunfl in der Oeffentlrchbeit an-
zuzreben.
Rcichsm. Dr. David: Ich habe dies nur nnax-
führt. weil es schwerwieflenv ist für me'in Ur-
>teil. dak das Volk mit vcrbundenen Auaen ins
Verhänflnis aeführt wurde. Darauf kam das
Telearamm Benistorfss. dak die Erklärunfl des
rücksichtslose?: U-Bootkvieaes Amerika in den
Kriea führen müsse. Seine Anstvencmnasn. einen
Aufschub zu erhalten. wurd.'n dem Reichstaa vor-
«nthalten. Dann kam das Telearamm vom 28.
Ianuar.
Dr. Helfferich: In aeheimsr Sihuna. der
Sie nicht beiwohnte-n, wurde 'es dem
Ausschuk mitaoteilt.
Dr. David: Es wurde da mitqeteilt. Wilson
.wünsche unfäre ?iriedensbedlnflunaen zu erfahren.
Dr- Helfferich: Das Telearamm B«rn-
ftorffs wurve wörtlich verlesen.
Dr. David: Voin Eintveten einer nenti-alen
MaLt haben wir nichts erfahren So wurde der
Reichstaa blind ins Verhänanis aeführt. Das
habe ich ausführen wollen und vas entsp'-icht ven
Tatsachen. Hätte ich vamals aewukt. was voran-
aeaanaen war. hätte ich den Depeschenwechsel zwi-
schen unserem Votschafter und dem Auswärtiqen
Amt flekannt. so hätt-.' ich meine Sieaeshoff -
nuna natürlich nicht mehr aehabt. M-eine Par-
tei würde Vanials vi-elleicht zu noch weiterfleben-
den Beschlüssen gekommen sejn. So mukte ver Ein-
druck erwcckt roerdon. dak unser? Diplomatle den
Kriea mit Amerifa aerad-czu provo-
ziert habe und das ist die schwere Anklaae? die
ich exhebe.
v. Sdlhinann-Hollweg (in leivenlchaft-
liche-v Err«üu-ng): Der ReichsmiMer Dr.
David hat bier erne-ut rn Fortk-stzuus hilirer Ncide
vom Sonntag fsshgcjstellt, das deutsche Volt fei tm
Duntelln gehalten unv htntersLichtgofübrt
worden. Er hat das in erwer svorm grtan, die d.-s
fchwerste Auklage m sich schli-otzt. Er hat
disser Anklage die weitero Ankt«ge bin-ufl'iügt, ich
bätte segen Amerikaeine illoyfllePo-
lichor Sihuiig in Ne Welt himrusgiischl'fudert. Jch
litik getrioben. Diese Aliikliaige wbrld hber in öf»
fentlicher Sihung in die Well hinauLgaschlendert.
Zch tasfe diefe Anklaae nicht aus mir sihen
und lwantrasc, datz sich der Ausschutz chleuniast
darüber schlüssis nrcrcht, ob <r sich dqr Aichicht des
Reichsmrnist-rs Dr. Daviv anchiistzt. (Ds'vfall bei
den Zubörorn.)
Lorsitzender Warmuth: Der AsuSschuh hat imr
Tatsachsn fastrustell^i. Wir könncn diesen A-vvell
also nicht au'fnLhmen.
v. Bethmann Hollweg: Daim brtte rch, wenig
stens rm Äianien des Auschiisscs fästizustellen, vjatz
der Rcich.immistSn Dr. Dcvoid nicht imst«nde
rsi, durch solchs Ausmhruugen, wie er sie hier in
solch pronEver^L W ise von matzgcibe'iitvern Stel
lcn gonmcht hat. der Cntscheiduug deo Msschusses
trgendwie vorzugreifen.
Reichsminister Dr, David: Jch stshs untcsr dem
starken Eindruck, datz di« poltiische Leibung diamials
-nicht ailKbcitlich aebairdclt l,at. Don Vorwurf einer
illovalqi Polrtik haik' ich tn erstrr Linie qn die
Kli^reffe des dLiuali.gen Ehefs dvs Auswärtrg^n
Amtss serichtct, der aim 19. De.n'nrber v>cr Prchse
vcrMulich mifteilte, vatz wix urrseren Fr'.edens-
fchritt nur nmchtein, um ejne'n Fri.eden,saiktion AU-
fons -uvouukEtten. Das ist em illoyales
Nerfahren. (E-rotze Uinuhe.)
Dr Zimmermann (sehr crregt): Jn diesenWcise
wordcn wir Li<rr ösfoiitlich angeklast
Neichsuiinister Dr. David: Das Verkalün Dr.
Zim-mermnnns war dle Eruiidlage nir dcir Dor-
murf einer illoyalen Politik, iiismveit halte ich
sdiesen Vorwurf durchrus ausrcscht.
v. Bethmann Hollweg (m i t ste isendor Er--
regung): Zch.möchfe an den Musschutz die Fvage
richten, oH di-efcr da-u diSnen soll, datz MiitglDedctr.
^er Reichsregicrung gegsn die frühere Reg.evuus
hicr öff^ntlich Kie schw.-rsten Anikl-asem «rheben.
Dr. Helfferich: Jch «rkläre datz
ich den Saal verlassen werde,
wenn a-ui diese Fvage keine befri«digende
Antwort erialgt. (Dc'fall im Zlchör rrcmm.)
v. Vetbmünn-Hollweg: Vishep ist uns mitgeteilt
worden. das; dor Aus,chutz uiur dasu da sej. T-at-
sachen festz.,.-istellen. und ><>atz ich als.AusfunftSpe:-
son a'lQdcn üjn. Ich stahe aibcc nicht hier, um
mir von Mtaliedern t-er jetzigei, Regjerung solä-e
Aiill-a-gen vor aller Oefscnllichkiit ins Gcsrcht
schli-n^ rn su lassen. (Erncutki Deisall im Zuhören
mum.)
Neichsmittister Dr.Dav>d: D r Zäuge Dr. Helf-
ferich hatte eiii-on über-mis scharfcn Angiriff im
Ra.hmcn sein-r Z:üg:itnu.stlae ackzcn mich Leinycht,
dcr sarnicht hierl-ex g/l,örte, D.gs lat m.r ws
Nccht und die Pflicht ec-gcbin, <>i>stn Angriff sach
lich zurück.N'w 'iscn. (Lnch.'ii m-d Un-rubk b«i den
Mitgliedern dcr svühssrssn N i iciun.a.)
Dr. Zimmermann (sc-hr errcgt): Der Vovwurf
einer illouahn Politik jst uncrböxt und ich
weife ib»
m't aller ^chjjrse zurück.
Das Ajuswävtifle Amt stand iminals nicht in der
Gunst,des Pudlikum , es g,lt als schlanv. Wenn
ich der Presse danvals aesggt bättst katz wir die
san-o,S.acho vor alloni -ur Vermcidung des lstBoo!-
kriege-s machien, ich würe acst jiiigt word n. Ans
taktischsn Erwägungen habe ich stcshalü sosagt, datz
wir dcm Wilsoichhe» Fr'nstn'n-ichlütz -uvo kommcn
w<lltcn. Lo ist uncrl,ört, wie «in Rechsmi-
nistor es n^sen kann. m:r deshalb Zlloyaliiät ae-
geu AÄl on porsuw-rfcu. Gchard hajte Vcrtmuln
-u mfr. (Dr. DroL lacht) Ich weise den Vorwurf
Dr. Davids aufs Mrjste zurück
Hierauf zicht sjch d-r Auschutz z» einer
längereu Bekatnna
Aurück. Nach Wiedererösfnung der BciLhandlunüen
erEUirt der Lorsttzende W-armuth:
Jch yabe im Nainieu des AuSschusses folgend«
elnstimlmia angenommene Erkläruna abzu-
asben:
- ^ Unt«ckuchungs<russchub ist nach der Verfas-
strng ein stMtändiS-s Organ zur Untersuchung von
Tatsachen. Die endgülttge Festleguna des Ergeb-
st.>>j^..^inior Untersuchunacn Lann erst noch
Erichoprung des Weweismaterials erfolaen. Wert-
urteibe von Migtliedern dcs Ansschustes sind des-
halb für den AuSschutz nicht matzgebend. Sof-
dle Form von Aoutzerungen zur Beanstan-
dunaAnlah gcgeben bat, ist dies vom Vorsitzenden
oerügt worden und wird fcdenfalls weiter ge-
rügt werden.
. Eraf Bernftorsf: ..Fedsr. der die Verhältnisse
in Amerika kennt. weitz, datz ein Präsident nichts
unterncchnv-'n kann, was nicht mit der Ansicht drr
öffcnlltchen Meünung übcreinstimmt. Iii der per-
sönlichen Stellungna>hme Milsons war die Frie-
densfrage noch nicht erlediat. Aei der Wcrhl war
ihnl das Mandat gegeben worden. da man von
ihm dan Friedi-'n erwartete. mutzte er dm Frieden
auch wtioderherstellen.
Dr. Helfserich: Die Vertrauenswürdigkejt habe
ich Wilsp.n nicht ab^jprochen. Staatsf.ikretär Lan-
ling hatte «m 18. Fanuar vorgesch'.agen. unsere U-
Boote möchticn sich auf den Kreu',erkrieg.beschran-
ten, dgfür fo.llte:i djs Handelsfchiffe nicht mehr be-
wwffnet wechm. Es war ein guter Vorichlag.
Aber ich Hfltte de>i Eindruck. datz Üansing diesen
Vorichlag üb-er den Kopf Wiljons hin günacht
haüc.
Abg. Dr. Schücking: Dcr Norjchlag üansings
wäre in der Tart eine saloii-.onrschc Lösung gemesen.
Dr. HeUfcrich: Er hätte uns deu Friedcn
noch t!U6 gebracht.
Abg. Dr. Cchückilig: Warum >st cs dcnn nicht
zu Fin-er Berstüttdiguils auf dieier (vrundlage se-
tommen?
Ergf B' nstorff: Daran trägt die Verkettung
djp'.omatischcr L^rwicklimgi.'N di« Schuld. die bj-
der dre Signatur der ganzen zweieinlralbjährigen
Berhandl!ungsn mit Amerika war
Dr. Hetskerich: Die Lansti'aiche Note konnte
sür dicfeü. Krisg für die Weltgaschichte von grötz-
ter Bedsutiung werden. Zum ersten Male schien es,
als ob Amerika auf die Ent- nte «imn Druck aus-
üben «voüte. Fck gewann aber die Ueberzepguna,
datz Wilson und L.ansliig
nicht immsr intim zuiammengeflrbeitet
habe». Das schicn mir auch hier dcr Fall ?.u scin.
Wäre Wijson suf dm Boden .dcs L-ckttstnÄcken
Vorschlaacs gctretcn Millionrü VSII Aissnschsn
wäre das Leben gerettet worden.
Hierauf wird die W.'it- ro.rhaudluil-a auf Säins-
tag ffüh vertaat
Theater und Musik
Mannheimer Nationaltffeater
...Titus"
Eigentlich war es eine Uraufführung.
denn in dickscr Baarbteitung des bekannten Karls-
ruher Mosa.r1fo.vjch«rs Anto-n Nudolph ist diese
Mo^artoper noch nirgsnds aufgeführt. Das We-
sent.iche dcr Rudotphschen Boarbeilung ist vor al-
lem die psi,choiogi>ch pertieft,» Bogründung der
Handlung, durch die deren Vorgüng« auch sür dus
heutige Empfindm logisch motivi-crt sjnd. Ferner
ckt dadurch, datz Nudolpl, die urjprünglichen sechs
V-rwandlungen aufhebt. dir Einhsit d-s Gan.z-n
ecsteigert. Freilich mitreitzend draimatisch ist auch
ietzt die Handlung mit oem alics verzeihendmi
Tlius mcht geworden. Doch das ist sa nicht Nu-
dotpvs Vchmld. Musikaliich wurd? von ihm di« Pie-
tät dcran gewahrt. datz trotz Kürzunoen der Ne.st-
tative auch zum neuen Text die Noten der Parti-
tur benutzt wurde». Speziest im ersten Akte st.id
di- Nezitative immer noch gcnügend gr-k. obmcchl
ste naturlich zur Verbindung der einze nen Arien
und Duett.- nicht z« vermeidcn sind. Z» erwäc-ei'-
ware b os, ob Irotz aller stffistischen Pietüt njcht
^mlmlo-Beüleituna vielleicht jene auf einem
lchon klingend.n Flügi'l vorMicheii wäre. st..,i
ubrigen tommei, anderevseits sreilich oerahe gegcn-
Ceii'.balo die vom Orch ster brgl«iteten
Arten u.i! so mehr zur Eeltung. Die hohen Echö,i-
h- iten der Tffus Partitur ka>men unter Hcrrn L e-
einstckdiö^n^ sichtlich mit grotzer Hingabe
s!'' Vatte. voll zur ILsttnna. Auch ste siud
frc, ich ueit uberwieaend lr,rischer Art wie
!raten^ ^richiedemm Arien und Duetten z'utage
D.ie Auffuhrung kietz kaum «ineu Wunsch osfen.
In erster Lime ware hier der Tilus des Herrn
Bartting zu nennen, würdevoll l,n Spiel ge-
' sauallch ,eine Partie ebenso stckrer wie tonsck.ön
durchfuhreild, wob.'i er in Fränlein Müller «ine
vor allem nach der oesanglichen Seite hin hervor-
rageuds Partn«rin hatü'. die mit ebenko vi«l Wär-
me wie Schönheit der Tongebuna sestatltete. Fhr
'>> di^jer Bezi.ihung sbenbürtia llie an darsüslleri-
»cher Bertieffing noch überbietend wäre der Sexlus
von FoHannfl Lippe hervHszi'.hsbsn. Belilbt und
sck)ön im Tonälen gosiMete Minnn Leopold
den Anirius. «rfreutich Bertha Malkin die Ser-
vilia. Neben ihnen trugen der MbNus des Herrn
Frank, der LeutuffiH dcs Herrn Kiuhn sowte
Dherese Weidmann und Herr Voiftn zum
Geliimm d?s Gainzen bri. Die o.'rschi«d»nen Lyär«
klanaen rein und tonschön. Vesvnderes Verdienst
darf die arotzlinigs Insz«ni«rung drs Herrn Geb-
kflth für sich in Anspxiich nehmen. der a-uch die
NtaiienaruppisvunLM st«ts harmonisch zu b lcben
wntzte. Kraft diesr Faktoren einte sjch so alles zu
«iner d-'s Werkes würdjgen Wi, dergcrbe. für die
ftarker herzlicher Betfiall dankie. welcher anch ver-
di,-'ntermaken H-'rrn Lederer an die Nampe Mrt«.
Ebenso ertönten lebhafte Rufe nach dem Bearbei-
ter, r ob>gl«ich anwescnd. ihu'm nicht Fo,lge lei-
ste«. Er darf jedenfalls mit dem Evfola seiner
Bearbeitung zufriedcn sein. Ob allerdings s« Lst
mit ihr der Tibus seiner ganzen zu wenig drama-
tisthen Anlage nach dcmernd der Bühizei zu gr-
minnen jst, w>vd die Zukunft lehren. —nn.
^ D-r Kultueminister braucht sozialist'sche Mu-
sik. Vor ein'-fler Zejt tauchte die lljachricht auf.
dak Profcstor 5> ermann KretzschMar von der
Leitiuna der Hochschule für Miisik in Eharlotten-
burfl zurücktrcten werds. Ceitdcin ist fast ein lwl-
bcs Iahr vergn-'gcn und Proffflor Kretz'chinar ist
nock, imm«r im Aini. Der damaffflen Rticktkitts-
ineiduna lafl cin charakteristücher Vornang, zu-
arunde. der jetn — ossenbar auf Erund von In-
formatioiien. die von E>el>«in,rat Kretzschmar setbst
stammen. von Dx. Ado s Abter in der ..L. N. N."
darflestelli wjrd. Aian crfäbrt da folflendes: Eines
Tagcs erschien ein boher Vcamter L«s Kultusnü-
n.storiums ,n d.-r Villa Krehschmars in Schlack,
tcnst'.' und bedeutete. die neue Nefliorunfl
wmrsche tn leitenden Stellen Herreu zu haüeu. di,-
dem s o z i a l i st i s ch « n Staatswese „ kün-
stifl aesinnt soien. Krctstchmar erklärte sich sosort
bereit, zurückzutreten. wenn man ikm sei» bishe-
riges Eehalt ws Penston bewilligen wolle (bej
einem 71iähriflen Maiu, von seinen V^diensten
wohl keinc unbescheidcne Forderunfl). Ceitdem hat
das Knltusminisherium nichts inehr von sich hören
lassen: Krehschmar ist zurzeit iwch im Amk.
Deutsches Reich
Wahlerfahrungen
Aus Hesscn wird u-s gejchücbLn:
Euiie N-ainzer Kviresvvvd u; d.r „Frankjurt r
Zcitung" g'rbt cii'.Lin löug r-n Artik>.l ofjcn
z u, datz dre D cm okrati« bv! d n E m oi nd c-
wuhlen in Nheinhesscn u,i-> rn !.'-er
Rheinvrovinz schlecht abgejchnittcn
habe, wcvhreich dst. D > u t s ch c V c l k partei
auf dein V o ra r s ch ist. Ei» b- stmdvr'-s
spiel fei dsr Wi! '.au- iall in 'Ntifl i n z. Mlircnl!
dsrfelbe Artilclichr vor einigen Taaen dr'
Lagc d«r De.nol-fliis-ck-0'i Pmtoi in Ma^n; noch c.!s
cjne glLtt-Lji.de. d.ssZ r,i-litlcrui:gen als uttssrhv l ch
hinstellte, sucht «r s.oi'te ii^L«den Grättden ihxcr
schwerc-n Niedccl-ave. Es mEcn — d e
Frflttksurter Zeitnng — itt M-aitt; guch peiljönl'ch.'
Erstttde mitscsvielt b.rben. ttnd da,M ksmmt der
Verichtersiattcr a.uf cini ga-nz falsck-e FäKist', wenn
«r wörtlich sflgt: die Doji'ok.atisch; Pauter
ihrcn NiickMNS w«s.ntl:ch dcm Ko ns e i s io n<'n
nach r«chts, r-.n d^surch «ntstKtld-en'n Unklar
heit, -u danken h.it, di.n.- ergjht sich Ais «mer wet-
ffren Beobackstunfl. klul-erall nn befchtssn E bistt.
wo diose Taktik best-Igl wurde. zestile sick, das glestha
Nesultat. Vojser rvar die Aiil,rb;tcckl'sina un.d
wqr der dLmcckr.ali>ch. Erfotg blc-tz dort, u-o d.L
Kampfaegen rechtsgefsthrt wnrlste/' Zttr
Stcuer de-r Wchrl^n mutz doch g^fe.Ht >ein. datz se-
r-ade in Aijainz und Worms dst> d mokvati'.ch Pr^ssc
in d-er Bokämps-uiiü der Dentschen Voffspa-tst ihr
BköslichistLS vetan hat. W nn c.'b-.-r d-r« Fmnküi-rlcr
Zcitu-ng msl.it, di - Dbnokrati; s.st noch nickt fost
genug a/uf die E-eiolchchnft dcr S z'nnldemokrnt>s
«ingc.schworen, jo wolle.i w.r ihr diefc M- nuua
nicht ucuiben. Diu ^sflrtci wird ja .«bun,, wcch.n
dieser Lffffsrut'jch sie sübrsn mü-tz. D;r Artstl'r der
Fr-anksurter Zeitzi-.ilt osf i-ikar cü.'f d«n> Füh cr
dor D tmokratischm Partc, in Nb' -ist-cssen, den Ab-
gerndneton .P>a g o n st c ch o r, L«r is»n noch all;.!-
viele büraeulich.' An-iv-andlni'ö ii rcj.-.t. Zum Schlutz
tröstÄ sich >di r Artikcl ich«-'r allo Nstd-rlaLsstt an
«inem MMecg biii'-'., an — Nstde.-Jnselhtim!
Doct wohnt Psurwr Korell nnd do-t bot dst- D i-
mvkrgtie ein. L i st ckn v e r b i n du n g mit veni
S oz i q lde m o kra t e n g h'flbt. Die Fmnk ur-
tex Zeituina versitzt -crbcir in ihr.r Frerd', da>. a <i)
in N'pedrr-Jijg lheim td-i« Demokmti« eimn Ver-
l u st von 20 Prvsent lk,rr-c Stimin-.n batte, wäh-
k«nd disDeutisch« Bolksvarff i mit 50 Prozcnt Zu-
nghme der vinzig.- E^viimer war. Also: ob mit
oder ge.gen die Soziald-inokvati". stlemll bat die
Demokvatvsth« Partei an Zugkiiast c'ii'g 'bükt.
Die Erfolge der Dentschen Bolkspartei!
strücken sdch b't'oicher - >n d n Z.ihchn von Mfli nz
und Morms a-vs. Pei d«r Nfltion.'lwahl im
Zflittvar ephielten die Dcm^kmt ii ftt Mchinz 13 211
sStinffn^n, jotzt.OOOl), d.« D? uti che lljh.) Polks-
partei 2523 ffn Zani'flr. letzt 1t28. Mfoiff.t ge
noi,mi- 'ir, beträgt bei ihx die Znnahni« 70 v. H.,
vrozcntv-al nach ^ der WahkbeteIlg.>n>zszifs«r 200
v. H.! Jn Worms sanken die Dumokrialen von
3000 wnf 2238. di? Volkspartei stieg pon 4987 auf
5394; sie dst mit 12 Sitsttt dirs -w itstärkfte P-Nlei
ffn Wormser Stiaidtparlflment. Wie iiberall, hgt
die Sa-iaLdentto'krflti« -<m die UiiObhfliigigen verso-
ren, das Zeiitrum ist olc-ich stark geblicben.
Keiue neue allgemeine Atnncstie
Zu der Mitteilung eines Münchssnsr Blaff^.
datz anlätzlich des Fahr-stagcs der deutsck>en
lution cünK allgemeine Amnestie in Au-stch. st'
nommen sei. leilt die amtlich« Karlsruhcr Z^u>
mit: Nach effmesogenen Erkundigungen Lei ^
matzaehqndeui Stellen >ei divs« Mssl^img völlia u
richtig; «s wevd« wederim Reich n o ch i„ Ban
an eine nenerliche allg-.^ine, Amnestie g >
und ebmso auch in Vad « nnicht. ^
Die nervöse Sozialdemokratie
Die Anwesenheit Hindenburgs
Berlin hat wvederkolt zu mancherlei Kundacbuuo
namentlich der Tiugend. aber auck vieler Erwach'
sensr und ckarakterist-iscker Weise auck, vielr Sol-
daten Anlflk aegeben. Dabei sind. sckre.llich ^
sagen. soaar sckmarz-weik-rote stiahnen m:tgesustt
und Sckilder aezeiat worden. auf deueu lcicu
stand: ..Niedcr mit der Rraieruua! Niedrr
dem Undersuchunasaussckuk" und anderes Bcüech-
tigtes. Nack der Meänung der sozialdcinotratiichcu
und selbstv-erständlick auck der dcmokratischen Preis-
sind di^f« Kundg>ebunfl«n Kennzeichen dcr Neul-
tion. die, wi« das so schön heitzt. frech ihr 5>auvt
orhcbt." Was tut man daaegen? Man prote-
stiert! Natürlich ..machtvoll!" Tatsächlich beruit
der Vorstand dssr soziaidenwkratisck'.;il Drz'ilksorM-
nisation Erotz-Verlins dr«i Protestversaminlunkeii
auf Sonntaa Vormittaa 10 Uhr ein. n,n ..dse
Schul- und Polizeibehörden zu wecken und »u zri-
a«n. dak die aroke Mass« des Volkes entfchlosseir
ist. die Republik und demolvatisck« Freilu;it mil
all«n Mitteln zu verteidigen."
Wozu der Lärm? Die Sozialdemokvaten Bcr-
lins sind anf dsm besten Weq«. sich lächerlich zu
macken. Wer sick so nervös zeiat, blamiert üchi
Badrsche Politik
Demokratische Krokodttstränen
weint das ..Heidelberaer Taaeblgtt"
4Nr. 202) im Anschlnk fln eme Polem-.k acflrn ae-
wiss« Entfllejsunaen der „Täal. Nundickau" u„d
«ine auck n. E. aesckniacklose Melduna der ..N. L.
L." über die Gründe der Mflndatsniederleguua
des Äba. Enflelha.id-ALannheim. indem es folg«n-
des Klafl«li-ed ILrenti'fl« anftimmt:
..Man muk in'.mer w>«der bedauern. datz d-ie
Deutscki-liberale Volkspartei nickts anderes zur
Linifluna des Bürflortums zu tun weik. als
durck, Einstclluna fast des aesflmtssn Apparates
auf di« Hch« aeaen die Demokraten die BiidU'ta
e'irer aescklosftilen Front flssflssn Soziflldemo-
tratie. Zentinm und Deulscknationalss Zu verhilt-
dern."
W«r lackt da nickt? Dis Dcmokvfltie m »ront
fl.flni die Eoziflldeniokratie? Wann Uttd wo ist
dies j« acsckeheii? Bei d?n Wahlen zur National-
veriammlunfl o-«r sonstwo? Hat d>« Demokratie
nicht zu unaezählten A!alrn d»rs Büraertum a,i
die Sozi>aldemokratiss verrflten? Und was soll jetzt
mit eiiiLM Nkale der Sammlunflsruf a«a«n So-
ziflld.mokrgtie. Zentrnm nnd Deutschnationale zu-
flleich'.' Cs steht beinal,« sp aus, als ob man auf
dcmolratiicker Seite «ndlick ejnsteht. dak man sick)
ni-t dcr fllorroicken Taktik nnd Politik zwischen
sän'.tlickc vorhandenen Stijhl« Mseht hat. und
nuii soll«n die ncickmähtssn und verhöhuhen L'be-
rastn zn Hiiis kömmen? Nickts davo». di« De-
w.ükraten möaen irun die ^rückte ihrsss Tmr^ auck
allein ernten.
Dfls ..Hcidelb. Tagebh" bemexkt. dflk es seine
Notiz n aus scinssr ..aelben" Mflppe hervvrassholt
hal.c. Da kleiir« Eeschenk« die Frcundsckaft er-
hfllten. bolen wir au« unser«;' ..roten" A^ppe der
Demokrati« folaeildes. Anassbmde hervor:
Die Deutscks Dcn.okratijchö Part>?i ist wälirend
d-r Wal-lm rur Nationfllvnsammluna und S ä ckn
sischen Polrskammer aenuflsam dmiauf aufmerk-
sam flenmckt worden. dak ste di« Eeschäftss der Eo
zifl6>emokrati« bsssorat. w?nn si« di« Verbindunfl
-ihrcs Wqhlvorscklflfls mit deiien d?,r iibriflssn bür-
s.erlickssn Parteien ablebnt. Damals rrklärte >m
besonderen der Dresdener Dssinokxatenfllhrssr. Zü'
stizrflt Lebmann. dflk dissfe Gefahr autzsror-
dentlick iibertrt,?b..'n wiijrde Es sei eiii reiner ..Zu-
fall" wenn irflendwann irflendwo einmal manflels
Listssnvssrbinduna dex Sozlflldemolratie «in MaU'
dat zufalle. das sonst eme bürfl«rlstl,e Partei hätte
baben tönnen. Nun kamen die Wablen zur Natio
nalvcxsammlunfl imd b.'wiesen auck flerade in
Sacksei-., dak dieser „Zufflll" recht ost eintrstt-
Aber durch diesen einer: Sckmden wurd« Herr Leh-
mann mckt klua Boi d;n WqUen zur Volkss-
kflMNler wiest.'rholtsstt sick dressslben Voir'aänge und
die flleichen Erfflhrungen, Aber nock immer
fühlt sick Herr Lshn aim in der Nollc des
immerfühlt sick Herr Lehmflim in der Nolle des
fveiw'.lliflssn Helsers der Sozialdemokratie wohl
In Drilsden t-.".n«n dft: büraerlicken Part,c-i«ii.
w«! n si« ikre Listen verbinden. 11 unbesoldete
StadtrfltLpostssii hcssskssn. und wi.?der verrrssiMl ^
H'ssr- Lebnifliin d.e Listenverbindimfl. sodatz mieist
den bürflerlicken Parteien ein Sitz r'.'rloren flck>-
den sonst auck in diesem ^alle — die Deniolra-
ten beselleii würd,m. Erneut liesert H?r?-
Lehmflnn ein seiner Fraktron sichcres
Mflndat bewukt dcr S o z i a l de m o k ra -
tie aus. Er kann in diesem Fall« nickt >Aiiiiai
l'-°smuptssn. dak dis ListenveLLiildunfl seinssr Pflrtei
l^-i der Wabl ickaden würde. denn hier
«s sick nickt um Wahlen. sond;rn um ciii eimachssb
Rssck>ssi-ereiiipel auf Erund vorlrssflrnder MlstM
oebniffe,
Tut nickts. erst die Coziaff,-einokrateil. omn
die birraerlicken Partsien! Dann versckone
uns aber mit d«m Vlasen der Saminluiiflskmver'
trompsste!
Ein Zeichen der Zeit!
Unter d n Al'Sssvgen d«r „Schwchff'.zec Zelluna
vom 10. ScPtench'-'r d. Z, Nr. 215 bcsind t sick)
gende AufsorderunL:
„U. S. P. Schwehingen
AAfiordssk'iW ... .
Alle diejenigeir Leiife, r-cren Kindsr betr. -chui-
veuhältnisse b e l a st « n d e s Mflterial a o rr en
einen oder d«n asidcren Lehrer vorzubrm^
habssn, wcrden a beten, sich ami Mittwoch ^
Donnersjag joweils nachnnttags von 4—8 Ul>r >
Lo-kal -ur 'Alten Pfalz, Nebenziminer, -»> meldflN^
Dov EesanitvorstaNfl-
Orgailisiertc! D e nu n z i a t-i o n!
die Wirkunaen des U,Dootkrrc«es.
Ich l>abe niomals aesaat. das; der U-Bootkriea
tn meniaen Monaten zum Erfola füliren müssc.
Ich l/.rbe nur Vie s-ofsnuna ausaesprochon. daf; cs
uns aelinaen würde. Enaland friedens-
bereit zu. machen. ehe Amerikcr einaroifen
könne. Im bewukten Deaensak -um Festsetzen von
Terminen habe ich am 31. Iaiiuar 1917 den Zu-
sah Innzuaefüat. dak eine Garantie mitürlich
nicht übernomnien werden könne.
Äbg.Warniuth: 5>at man die arokzüflifle Ge-
aenwkrkuna in wirlschaftlicher Sinsicht auch in
Ncchiiuna aesbellt?
Dr. Helfscrich: Man kann nicht alles voraus-
seben. aber ich lmbe ini Neichstaa darauf hinae-
wk'seu. dak Enaland ern i;äher Geaner sei.
Akcr es war ia alles in dan Wind «esprochen. weil
die Leuäe. die beute von Vertuschen sprecl>en. d a-
mals nicht hören wollten. Damals be-
aann die s?rucht des Krieaes zu reifen. Der U-
Bootkriea wirkte fiihlbar. Et entlastete unser
Siwr. Warum aber kam der U-Bootkriiea nicht
-ur Auswirkuna? Warum hat er nicht zum Ziele
aefühl-.t? Weil die U-Vootwaffe von iniven heraus
stumpf aemacht worden ist.
Danüt sind di-e Bearün.vunaen Selfferichs m
Endo und e s beainnen
Fraqen an Dr. Selfferich.
Reicheminister Dr. David: Der Zsuae hat
schwere Anarifie weaen nvejner Rede vom ver-
aanaeuen Sonntaa im Schauspiechaus aei?en mich
aerichtct. Das amtliche Stenoawmm memer Rede
bewoist. dak die drastische Form. in der die
Tendcnz meiner Neve in den ..Vovwärts" übe^-
aeaanaen ist. oon mir nickt Kebraucht woiden ist.
Ich habe nachacoviiesen. das, durch dre Deheimdi-
plomutie das veulsche Volk und der Reichstaa
nichts von Wilsons ffrtsdoiisaktion ermhren hat.
Hätte dcr Reichstaa ldewukt. dak Wilson von de,r
deutschen Reaberuna »ur Einleituna einer srrie-
donsaktion einaeladen worden war. hätte das Zen-
trum unter keinen Umständrn fsine Linwilliauna
aeaeben. die Aktion durch den rücksichtslosen U-
Bootftf.-a ,u durchkrewven. lGroke Unruhe.s
Bors. Warmuth: Es ist n i ch t »u l ä s s i a. das.
was m aehermer Sihung Leraten worden
Ut. hier zur Besorechunfl in der Oeffentlrchbeit an-
zuzreben.
Rcichsm. Dr. David: Ich habe dies nur nnax-
führt. weil es schwerwieflenv ist für me'in Ur-
>teil. dak das Volk mit vcrbundenen Auaen ins
Verhänflnis aeführt wurde. Darauf kam das
Telearamm Benistorfss. dak die Erklärunfl des
rücksichtslose?: U-Bootkvieaes Amerika in den
Kriea führen müsse. Seine Anstvencmnasn. einen
Aufschub zu erhalten. wurd.'n dem Reichstaa vor-
«nthalten. Dann kam das Telearamm vom 28.
Ianuar.
Dr. Helfferich: In aeheimsr Sihuna. der
Sie nicht beiwohnte-n, wurde 'es dem
Ausschuk mitaoteilt.
Dr. David: Es wurde da mitqeteilt. Wilson
.wünsche unfäre ?iriedensbedlnflunaen zu erfahren.
Dr- Helfferich: Das Telearamm B«rn-
ftorffs wurve wörtlich verlesen.
Dr. David: Voin Eintveten einer nenti-alen
MaLt haben wir nichts erfahren So wurde der
Reichstaa blind ins Verhänanis aeführt. Das
habe ich ausführen wollen und vas entsp'-icht ven
Tatsachen. Hätte ich vamals aewukt. was voran-
aeaanaen war. hätte ich den Depeschenwechsel zwi-
schen unserem Votschafter und dem Auswärtiqen
Amt flekannt. so hätt-.' ich meine Sieaeshoff -
nuna natürlich nicht mehr aehabt. M-eine Par-
tei würde Vanials vi-elleicht zu noch weiterfleben-
den Beschlüssen gekommen sejn. So mukte ver Ein-
druck erwcckt roerdon. dak unser? Diplomatle den
Kriea mit Amerifa aerad-czu provo-
ziert habe und das ist die schwere Anklaae? die
ich exhebe.
v. Sdlhinann-Hollweg (in leivenlchaft-
liche-v Err«üu-ng): Der ReichsmiMer Dr.
David hat bier erne-ut rn Fortk-stzuus hilirer Ncide
vom Sonntag fsshgcjstellt, das deutsche Volt fei tm
Duntelln gehalten unv htntersLichtgofübrt
worden. Er hat das in erwer svorm grtan, die d.-s
fchwerste Auklage m sich schli-otzt. Er hat
disser Anklage die weitero Ankt«ge bin-ufl'iügt, ich
bätte segen Amerikaeine illoyfllePo-
lichor Sihuiig in Ne Welt himrusgiischl'fudert. Jch
litik getrioben. Diese Aliikliaige wbrld hber in öf»
fentlicher Sihung in die Well hinauLgaschlendert.
Zch tasfe diefe Anklaae nicht aus mir sihen
und lwantrasc, datz sich der Ausschutz chleuniast
darüber schlüssis nrcrcht, ob <r sich dqr Aichicht des
Reichsmrnist-rs Dr. Daviv anchiistzt. (Ds'vfall bei
den Zubörorn.)
Lorsitzender Warmuth: Der AsuSschuh hat imr
Tatsachsn fastrustell^i. Wir könncn diesen A-vvell
also nicht au'fnLhmen.
v. Bethmann Hollweg: Daim brtte rch, wenig
stens rm Äianien des Auschiisscs fästizustellen, vjatz
der Rcich.immistSn Dr. Dcvoid nicht imst«nde
rsi, durch solchs Ausmhruugen, wie er sie hier in
solch pronEver^L W ise von matzgcibe'iitvern Stel
lcn gonmcht hat. der Cntscheiduug deo Msschusses
trgendwie vorzugreifen.
Reichsminister Dr, David: Jch stshs untcsr dem
starken Eindruck, datz di« poltiische Leibung diamials
-nicht ailKbcitlich aebairdclt l,at. Don Vorwurf einer
illovalqi Polrtik haik' ich tn erstrr Linie qn die
Kli^reffe des dLiuali.gen Ehefs dvs Auswärtrg^n
Amtss serichtct, der aim 19. De.n'nrber v>cr Prchse
vcrMulich mifteilte, vatz wix urrseren Fr'.edens-
fchritt nur nmchtein, um ejne'n Fri.eden,saiktion AU-
fons -uvouukEtten. Das ist em illoyales
Nerfahren. (E-rotze Uinuhe.)
Dr Zimmermann (sehr crregt): Jn diesenWcise
wordcn wir Li<rr ösfoiitlich angeklast
Neichsuiinister Dr. David: Das Verkalün Dr.
Zim-mermnnns war dle Eruiidlage nir dcir Dor-
murf einer illoyalen Politik, iiismveit halte ich
sdiesen Vorwurf durchrus ausrcscht.
v. Bethmann Hollweg (m i t ste isendor Er--
regung): Zch.möchfe an den Musschutz die Fvage
richten, oH di-efcr da-u diSnen soll, datz MiitglDedctr.
^er Reichsregicrung gegsn die frühere Reg.evuus
hicr öff^ntlich Kie schw.-rsten Anikl-asem «rheben.
Dr. Helfferich: Jch «rkläre datz
ich den Saal verlassen werde,
wenn a-ui diese Fvage keine befri«digende
Antwort erialgt. (Dc'fall im Zlchör rrcmm.)
v. Vetbmünn-Hollweg: Vishep ist uns mitgeteilt
worden. das; dor Aus,chutz uiur dasu da sej. T-at-
sachen festz.,.-istellen. und ><>atz ich als.AusfunftSpe:-
son a'lQdcn üjn. Ich stahe aibcc nicht hier, um
mir von Mtaliedern t-er jetzigei, Regjerung solä-e
Aiill-a-gen vor aller Oefscnllichkiit ins Gcsrcht
schli-n^ rn su lassen. (Erncutki Deisall im Zuhören
mum.)
Neichsmittister Dr.Dav>d: D r Zäuge Dr. Helf-
ferich hatte eiii-on über-mis scharfcn Angiriff im
Ra.hmcn sein-r Z:üg:itnu.stlae ackzcn mich Leinycht,
dcr sarnicht hierl-ex g/l,örte, D.gs lat m.r ws
Nccht und die Pflicht ec-gcbin, <>i>stn Angriff sach
lich zurück.N'w 'iscn. (Lnch.'ii m-d Un-rubk b«i den
Mitgliedern dcr svühssrssn N i iciun.a.)
Dr. Zimmermann (sc-hr errcgt): Der Vovwurf
einer illouahn Politik jst uncrböxt und ich
weife ib»
m't aller ^chjjrse zurück.
Das Ajuswävtifle Amt stand iminals nicht in der
Gunst,des Pudlikum , es g,lt als schlanv. Wenn
ich der Presse danvals aesggt bättst katz wir die
san-o,S.acho vor alloni -ur Vermcidung des lstBoo!-
kriege-s machien, ich würe acst jiiigt word n. Ans
taktischsn Erwägungen habe ich stcshalü sosagt, datz
wir dcm Wilsoichhe» Fr'nstn'n-ichlütz -uvo kommcn
w<lltcn. Lo ist uncrl,ört, wie «in Rechsmi-
nistor es n^sen kann. m:r deshalb Zlloyaliiät ae-
geu AÄl on porsuw-rfcu. Gchard hajte Vcrtmuln
-u mfr. (Dr. DroL lacht) Ich weise den Vorwurf
Dr. Davids aufs Mrjste zurück
Hierauf zicht sjch d-r Auschutz z» einer
längereu Bekatnna
Aurück. Nach Wiedererösfnung der BciLhandlunüen
erEUirt der Lorsttzende W-armuth:
Jch yabe im Nainieu des AuSschusses folgend«
elnstimlmia angenommene Erkläruna abzu-
asben:
- ^ Unt«ckuchungs<russchub ist nach der Verfas-
strng ein stMtändiS-s Organ zur Untersuchung von
Tatsachen. Die endgülttge Festleguna des Ergeb-
st.>>j^..^inior Untersuchunacn Lann erst noch
Erichoprung des Weweismaterials erfolaen. Wert-
urteibe von Migtliedern dcs Ansschustes sind des-
halb für den AuSschutz nicht matzgebend. Sof-
dle Form von Aoutzerungen zur Beanstan-
dunaAnlah gcgeben bat, ist dies vom Vorsitzenden
oerügt worden und wird fcdenfalls weiter ge-
rügt werden.
. Eraf Bernftorsf: ..Fedsr. der die Verhältnisse
in Amerika kennt. weitz, datz ein Präsident nichts
unterncchnv-'n kann, was nicht mit der Ansicht drr
öffcnlltchen Meünung übcreinstimmt. Iii der per-
sönlichen Stellungna>hme Milsons war die Frie-
densfrage noch nicht erlediat. Aei der Wcrhl war
ihnl das Mandat gegeben worden. da man von
ihm dan Friedi-'n erwartete. mutzte er dm Frieden
auch wtioderherstellen.
Dr. Helfserich: Die Vertrauenswürdigkejt habe
ich Wilsp.n nicht ab^jprochen. Staatsf.ikretär Lan-
ling hatte «m 18. Fanuar vorgesch'.agen. unsere U-
Boote möchticn sich auf den Kreu',erkrieg.beschran-
ten, dgfür fo.llte:i djs Handelsfchiffe nicht mehr be-
wwffnet wechm. Es war ein guter Vorichlag.
Aber ich Hfltte de>i Eindruck. datz Üansing diesen
Vorichlag üb-er den Kopf Wiljons hin günacht
haüc.
Abg. Dr. Schücking: Dcr Norjchlag üansings
wäre in der Tart eine saloii-.onrschc Lösung gemesen.
Dr. HeUfcrich: Er hätte uns deu Friedcn
noch t!U6 gebracht.
Abg. Dr. Cchückilig: Warum >st cs dcnn nicht
zu Fin-er Berstüttdiguils auf dieier (vrundlage se-
tommen?
Ergf B' nstorff: Daran trägt die Verkettung
djp'.omatischcr L^rwicklimgi.'N di« Schuld. die bj-
der dre Signatur der ganzen zweieinlralbjährigen
Berhandl!ungsn mit Amerika war
Dr. Hetskerich: Die Lansti'aiche Note konnte
sür dicfeü. Krisg für die Weltgaschichte von grötz-
ter Bedsutiung werden. Zum ersten Male schien es,
als ob Amerika auf die Ent- nte «imn Druck aus-
üben «voüte. Fck gewann aber die Ueberzepguna,
datz Wilson und L.ansliig
nicht immsr intim zuiammengeflrbeitet
habe». Das schicn mir auch hier dcr Fall ?.u scin.
Wäre Wijson suf dm Boden .dcs L-ckttstnÄcken
Vorschlaacs gctretcn Millionrü VSII Aissnschsn
wäre das Leben gerettet worden.
Hierauf wird die W.'it- ro.rhaudluil-a auf Säins-
tag ffüh vertaat
Theater und Musik
Mannheimer Nationaltffeater
...Titus"
Eigentlich war es eine Uraufführung.
denn in dickscr Baarbteitung des bekannten Karls-
ruher Mosa.r1fo.vjch«rs Anto-n Nudolph ist diese
Mo^artoper noch nirgsnds aufgeführt. Das We-
sent.iche dcr Rudotphschen Boarbeilung ist vor al-
lem die psi,choiogi>ch pertieft,» Bogründung der
Handlung, durch die deren Vorgüng« auch sür dus
heutige Empfindm logisch motivi-crt sjnd. Ferner
ckt dadurch, datz Nudolpl, die urjprünglichen sechs
V-rwandlungen aufhebt. dir Einhsit d-s Gan.z-n
ecsteigert. Freilich mitreitzend draimatisch ist auch
ietzt die Handlung mit oem alics verzeihendmi
Tlius mcht geworden. Doch das ist sa nicht Nu-
dotpvs Vchmld. Musikaliich wurd? von ihm di« Pie-
tät dcran gewahrt. datz trotz Kürzunoen der Ne.st-
tative auch zum neuen Text die Noten der Parti-
tur benutzt wurde». Speziest im ersten Akte st.id
di- Nezitative immer noch gcnügend gr-k. obmcchl
ste naturlich zur Verbindung der einze nen Arien
und Duett.- nicht z« vermeidcn sind. Z» erwäc-ei'-
ware b os, ob Irotz aller stffistischen Pietüt njcht
^mlmlo-Beüleituna vielleicht jene auf einem
lchon klingend.n Flügi'l vorMicheii wäre. st..,i
ubrigen tommei, anderevseits sreilich oerahe gegcn-
Ceii'.balo die vom Orch ster brgl«iteten
Arten u.i! so mehr zur Eeltung. Die hohen Echö,i-
h- iten der Tffus Partitur ka>men unter Hcrrn L e-
einstckdiö^n^ sichtlich mit grotzer Hingabe
s!'' Vatte. voll zur ILsttnna. Auch ste siud
frc, ich ueit uberwieaend lr,rischer Art wie
!raten^ ^richiedemm Arien und Duetten z'utage
D.ie Auffuhrung kietz kaum «ineu Wunsch osfen.
In erster Lime ware hier der Tilus des Herrn
Bartting zu nennen, würdevoll l,n Spiel ge-
' sauallch ,eine Partie ebenso stckrer wie tonsck.ön
durchfuhreild, wob.'i er in Fränlein Müller «ine
vor allem nach der oesanglichen Seite hin hervor-
rageuds Partn«rin hatü'. die mit ebenko vi«l Wär-
me wie Schönheit der Tongebuna sestatltete. Fhr
'>> di^jer Bezi.ihung sbenbürtia llie an darsüslleri-
»cher Bertieffing noch überbietend wäre der Sexlus
von FoHannfl Lippe hervHszi'.hsbsn. Belilbt und
sck)ön im Tonälen gosiMete Minnn Leopold
den Anirius. «rfreutich Bertha Malkin die Ser-
vilia. Neben ihnen trugen der MbNus des Herrn
Frank, der LeutuffiH dcs Herrn Kiuhn sowte
Dherese Weidmann und Herr Voiftn zum
Geliimm d?s Gainzen bri. Die o.'rschi«d»nen Lyär«
klanaen rein und tonschön. Vesvnderes Verdienst
darf die arotzlinigs Insz«ni«rung drs Herrn Geb-
kflth für sich in Anspxiich nehmen. der a-uch die
NtaiienaruppisvunLM st«ts harmonisch zu b lcben
wntzte. Kraft diesr Faktoren einte sjch so alles zu
«iner d-'s Werkes würdjgen Wi, dergcrbe. für die
ftarker herzlicher Betfiall dankie. welcher anch ver-
di,-'ntermaken H-'rrn Lederer an die Nampe Mrt«.
Ebenso ertönten lebhafte Rufe nach dem Bearbei-
ter, r ob>gl«ich anwescnd. ihu'm nicht Fo,lge lei-
ste«. Er darf jedenfalls mit dem Evfola seiner
Bearbeitung zufriedcn sein. Ob allerdings s« Lst
mit ihr der Tibus seiner ganzen zu wenig drama-
tisthen Anlage nach dcmernd der Bühizei zu gr-
minnen jst, w>vd die Zukunft lehren. —nn.
^ D-r Kultueminister braucht sozialist'sche Mu-
sik. Vor ein'-fler Zejt tauchte die lljachricht auf.
dak Profcstor 5> ermann KretzschMar von der
Leitiuna der Hochschule für Miisik in Eharlotten-
burfl zurücktrcten werds. Ceitdcin ist fast ein lwl-
bcs Iahr vergn-'gcn und Proffflor Kretz'chinar ist
nock, imm«r im Aini. Der damaffflen Rticktkitts-
ineiduna lafl cin charakteristücher Vornang, zu-
arunde. der jetn — ossenbar auf Erund von In-
formatioiien. die von E>el>«in,rat Kretzschmar setbst
stammen. von Dx. Ado s Abter in der ..L. N. N."
darflestelli wjrd. Aian crfäbrt da folflendes: Eines
Tagcs erschien ein boher Vcamter L«s Kultusnü-
n.storiums ,n d.-r Villa Krehschmars in Schlack,
tcnst'.' und bedeutete. die neue Nefliorunfl
wmrsche tn leitenden Stellen Herreu zu haüeu. di,-
dem s o z i a l i st i s ch « n Staatswese „ kün-
stifl aesinnt soien. Krctstchmar erklärte sich sosort
bereit, zurückzutreten. wenn man ikm sei» bishe-
riges Eehalt ws Penston bewilligen wolle (bej
einem 71iähriflen Maiu, von seinen V^diensten
wohl keinc unbescheidcne Forderunfl). Ceitdem hat
das Knltusminisherium nichts inehr von sich hören
lassen: Krehschmar ist zurzeit iwch im Amk.
Deutsches Reich
Wahlerfahrungen
Aus Hesscn wird u-s gejchücbLn:
Euiie N-ainzer Kviresvvvd u; d.r „Frankjurt r
Zcitung" g'rbt cii'.Lin löug r-n Artik>.l ofjcn
z u, datz dre D cm okrati« bv! d n E m oi nd c-
wuhlen in Nheinhesscn u,i-> rn !.'-er
Rheinvrovinz schlecht abgejchnittcn
habe, wcvhreich dst. D > u t s ch c V c l k partei
auf dein V o ra r s ch ist. Ei» b- stmdvr'-s
spiel fei dsr Wi! '.au- iall in 'Ntifl i n z. Mlircnl!
dsrfelbe Artilclichr vor einigen Taaen dr'
Lagc d«r De.nol-fliis-ck-0'i Pmtoi in Ma^n; noch c.!s
cjne glLtt-Lji.de. d.ssZ r,i-litlcrui:gen als uttssrhv l ch
hinstellte, sucht «r s.oi'te ii^L«den Grättden ihxcr
schwerc-n Niedccl-ave. Es mEcn — d e
Frflttksurter Zeitnng — itt M-aitt; guch peiljönl'ch.'
Erstttde mitscsvielt b.rben. ttnd da,M ksmmt der
Verichtersiattcr a.uf cini ga-nz falsck-e FäKist', wenn
«r wörtlich sflgt: die Doji'ok.atisch; Pauter
ihrcn NiickMNS w«s.ntl:ch dcm Ko ns e i s io n<'n
nach r«chts, r-.n d^surch «ntstKtld-en'n Unklar
heit, -u danken h.it, di.n.- ergjht sich Ais «mer wet-
ffren Beobackstunfl. klul-erall nn befchtssn E bistt.
wo diose Taktik best-Igl wurde. zestile sick, das glestha
Nesultat. Vojser rvar die Aiil,rb;tcckl'sina un.d
wqr der dLmcckr.ali>ch. Erfotg blc-tz dort, u-o d.L
Kampfaegen rechtsgefsthrt wnrlste/' Zttr
Stcuer de-r Wchrl^n mutz doch g^fe.Ht >ein. datz se-
r-ade in Aijainz und Worms dst> d mokvati'.ch Pr^ssc
in d-er Bokämps-uiiü der Dentschen Voffspa-tst ihr
BköslichistLS vetan hat. W nn c.'b-.-r d-r« Fmnküi-rlcr
Zcitu-ng msl.it, di - Dbnokrati; s.st noch nickt fost
genug a/uf die E-eiolchchnft dcr S z'nnldemokrnt>s
«ingc.schworen, jo wolle.i w.r ihr diefc M- nuua
nicht ucuiben. Diu ^sflrtci wird ja .«bun,, wcch.n
dieser Lffffsrut'jch sie sübrsn mü-tz. D;r Artstl'r der
Fr-anksurter Zeitzi-.ilt osf i-ikar cü.'f d«n> Füh cr
dor D tmokratischm Partc, in Nb' -ist-cssen, den Ab-
gerndneton .P>a g o n st c ch o r, L«r is»n noch all;.!-
viele büraeulich.' An-iv-andlni'ö ii rcj.-.t. Zum Schlutz
tröstÄ sich >di r Artikcl ich«-'r allo Nstd-rlaLsstt an
«inem MMecg biii'-'., an — Nstde.-Jnselhtim!
Doct wohnt Psurwr Korell nnd do-t bot dst- D i-
mvkrgtie ein. L i st ckn v e r b i n du n g mit veni
S oz i q lde m o kra t e n g h'flbt. Die Fmnk ur-
tex Zeituina versitzt -crbcir in ihr.r Frerd', da>. a <i)
in N'pedrr-Jijg lheim td-i« Demokmti« eimn Ver-
l u st von 20 Prvsent lk,rr-c Stimin-.n batte, wäh-
k«nd disDeutisch« Bolksvarff i mit 50 Prozcnt Zu-
nghme der vinzig.- E^viimer war. Also: ob mit
oder ge.gen die Soziald-inokvati". stlemll bat die
Demokvatvsth« Partei an Zugkiiast c'ii'g 'bükt.
Die Erfolge der Dentschen Bolkspartei!
strücken sdch b't'oicher - >n d n Z.ihchn von Mfli nz
und Morms a-vs. Pei d«r Nfltion.'lwahl im
Zflittvar ephielten die Dcm^kmt ii ftt Mchinz 13 211
sStinffn^n, jotzt.OOOl), d.« D? uti che lljh.) Polks-
partei 2523 ffn Zani'flr. letzt 1t28. Mfoiff.t ge
noi,mi- 'ir, beträgt bei ihx die Znnahni« 70 v. H.,
vrozcntv-al nach ^ der WahkbeteIlg.>n>zszifs«r 200
v. H.! Jn Worms sanken die Dumokrialen von
3000 wnf 2238. di? Volkspartei stieg pon 4987 auf
5394; sie dst mit 12 Sitsttt dirs -w itstärkfte P-Nlei
ffn Wormser Stiaidtparlflment. Wie iiberall, hgt
die Sa-iaLdentto'krflti« -<m die UiiObhfliigigen verso-
ren, das Zeiitrum ist olc-ich stark geblicben.
Keiue neue allgemeine Atnncstie
Zu der Mitteilung eines Münchssnsr Blaff^.
datz anlätzlich des Fahr-stagcs der deutsck>en
lution cünK allgemeine Amnestie in Au-stch. st'
nommen sei. leilt die amtlich« Karlsruhcr Z^u>
mit: Nach effmesogenen Erkundigungen Lei ^
matzaehqndeui Stellen >ei divs« Mssl^img völlia u
richtig; «s wevd« wederim Reich n o ch i„ Ban
an eine nenerliche allg-.^ine, Amnestie g >
und ebmso auch in Vad « nnicht. ^
Die nervöse Sozialdemokratie
Die Anwesenheit Hindenburgs
Berlin hat wvederkolt zu mancherlei Kundacbuuo
namentlich der Tiugend. aber auck vieler Erwach'
sensr und ckarakterist-iscker Weise auck, vielr Sol-
daten Anlflk aegeben. Dabei sind. sckre.llich ^
sagen. soaar sckmarz-weik-rote stiahnen m:tgesustt
und Sckilder aezeiat worden. auf deueu lcicu
stand: ..Niedcr mit der Rraieruua! Niedrr
dem Undersuchunasaussckuk" und anderes Bcüech-
tigtes. Nack der Meänung der sozialdcinotratiichcu
und selbstv-erständlick auck der dcmokratischen Preis-
sind di^f« Kundg>ebunfl«n Kennzeichen dcr Neul-
tion. die, wi« das so schön heitzt. frech ihr 5>auvt
orhcbt." Was tut man daaegen? Man prote-
stiert! Natürlich ..machtvoll!" Tatsächlich beruit
der Vorstand dssr soziaidenwkratisck'.;il Drz'ilksorM-
nisation Erotz-Verlins dr«i Protestversaminlunkeii
auf Sonntaa Vormittaa 10 Uhr ein. n,n ..dse
Schul- und Polizeibehörden zu wecken und »u zri-
a«n. dak die aroke Mass« des Volkes entfchlosseir
ist. die Republik und demolvatisck« Freilu;it mil
all«n Mitteln zu verteidigen."
Wozu der Lärm? Die Sozialdemokvaten Bcr-
lins sind anf dsm besten Weq«. sich lächerlich zu
macken. Wer sick so nervös zeiat, blamiert üchi
Badrsche Politik
Demokratische Krokodttstränen
weint das ..Heidelberaer Taaeblgtt"
4Nr. 202) im Anschlnk fln eme Polem-.k acflrn ae-
wiss« Entfllejsunaen der „Täal. Nundickau" u„d
«ine auck n. E. aesckniacklose Melduna der ..N. L.
L." über die Gründe der Mflndatsniederleguua
des Äba. Enflelha.id-ALannheim. indem es folg«n-
des Klafl«li-ed ILrenti'fl« anftimmt:
..Man muk in'.mer w>«der bedauern. datz d-ie
Deutscki-liberale Volkspartei nickts anderes zur
Linifluna des Bürflortums zu tun weik. als
durck, Einstclluna fast des aesflmtssn Apparates
auf di« Hch« aeaen die Demokraten die BiidU'ta
e'irer aescklosftilen Front flssflssn Soziflldemo-
tratie. Zentinm und Deulscknationalss Zu verhilt-
dern."
W«r lackt da nickt? Dis Dcmokvfltie m »ront
fl.flni die Eoziflldeniokratie? Wann Uttd wo ist
dies j« acsckeheii? Bei d?n Wahlen zur National-
veriammlunfl o-«r sonstwo? Hat d>« Demokratie
nicht zu unaezählten A!alrn d»rs Büraertum a,i
die Sozi>aldemokratiss verrflten? Und was soll jetzt
mit eiiiLM Nkale der Sammlunflsruf a«a«n So-
ziflld.mokrgtie. Zentrnm nnd Deutschnationale zu-
flleich'.' Cs steht beinal,« sp aus, als ob man auf
dcmolratiicker Seite «ndlick ejnsteht. dak man sick)
ni-t dcr fllorroicken Taktik nnd Politik zwischen
sän'.tlickc vorhandenen Stijhl« Mseht hat. und
nuii soll«n die ncickmähtssn und verhöhuhen L'be-
rastn zn Hiiis kömmen? Nickts davo». di« De-
w.ükraten möaen irun die ^rückte ihrsss Tmr^ auck
allein ernten.
Dfls ..Hcidelb. Tagebh" bemexkt. dflk es seine
Notiz n aus scinssr ..aelben" Mflppe hervvrassholt
hal.c. Da kleiir« Eeschenk« die Frcundsckaft er-
hfllten. bolen wir au« unser«;' ..roten" A^ppe der
Demokrati« folaeildes. Anassbmde hervor:
Die Deutscks Dcn.okratijchö Part>?i ist wälirend
d-r Wal-lm rur Nationfllvnsammluna und S ä ckn
sischen Polrskammer aenuflsam dmiauf aufmerk-
sam flenmckt worden. dak ste di« Eeschäftss der Eo
zifl6>emokrati« bsssorat. w?nn si« di« Verbindunfl
-ihrcs Wqhlvorscklflfls mit deiien d?,r iibriflssn bür-
s.erlickssn Parteien ablebnt. Damals rrklärte >m
besonderen der Dresdener Dssinokxatenfllhrssr. Zü'
stizrflt Lebmann. dflk dissfe Gefahr autzsror-
dentlick iibertrt,?b..'n wiijrde Es sei eiii reiner ..Zu-
fall" wenn irflendwann irflendwo einmal manflels
Listssnvssrbinduna dex Sozlflldemolratie «in MaU'
dat zufalle. das sonst eme bürfl«rlstl,e Partei hätte
baben tönnen. Nun kamen die Wablen zur Natio
nalvcxsammlunfl imd b.'wiesen auck flerade in
Sacksei-., dak dieser „Zufflll" recht ost eintrstt-
Aber durch diesen einer: Sckmden wurd« Herr Leh-
mann mckt klua Boi d;n WqUen zur Volkss-
kflMNler wiest.'rholtsstt sick dressslben Voir'aänge und
die flleichen Erfflhrungen, Aber nock immer
fühlt sick Herr Lshn aim in der Nollc des
immerfühlt sick Herr Lehmflim in der Nolle des
fveiw'.lliflssn Helsers der Sozialdemokratie wohl
In Drilsden t-.".n«n dft: büraerlicken Part,c-i«ii.
w«! n si« ikre Listen verbinden. 11 unbesoldete
StadtrfltLpostssii hcssskssn. und wi.?der verrrssiMl ^
H'ssr- Lebnifliin d.e Listenverbindimfl. sodatz mieist
den bürflerlicken Parteien ein Sitz r'.'rloren flck>-
den sonst auck in diesem ^alle — die Deniolra-
ten beselleii würd,m. Erneut liesert H?r?-
Lehmflnn ein seiner Fraktron sichcres
Mflndat bewukt dcr S o z i a l de m o k ra -
tie aus. Er kann in diesem Fall« nickt >Aiiiiai
l'-°smuptssn. dak dis ListenveLLiildunfl seinssr Pflrtei
l^-i der Wabl ickaden würde. denn hier
«s sick nickt um Wahlen. sond;rn um ciii eimachssb
Rssck>ssi-ereiiipel auf Erund vorlrssflrnder MlstM
oebniffe,
Tut nickts. erst die Coziaff,-einokrateil. omn
die birraerlicken Partsien! Dann versckone
uns aber mit d«m Vlasen der Saminluiiflskmver'
trompsste!
Ein Zeichen der Zeit!
Unter d n Al'Sssvgen d«r „Schwchff'.zec Zelluna
vom 10. ScPtench'-'r d. Z, Nr. 215 bcsind t sick)
gende AufsorderunL:
„U. S. P. Schwehingen
AAfiordssk'iW ... .
Alle diejenigeir Leiife, r-cren Kindsr betr. -chui-
veuhältnisse b e l a st « n d e s Mflterial a o rr en
einen oder d«n asidcren Lehrer vorzubrm^
habssn, wcrden a beten, sich ami Mittwoch ^
Donnersjag joweils nachnnttags von 4—8 Ul>r >
Lo-kal -ur 'Alten Pfalz, Nebenziminer, -»> meldflN^
Dov EesanitvorstaNfl-
Orgailisiertc! D e nu n z i a t-i o n!