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Badische Post: Heidelberger Zeitung (gegr. 1858) u. Handelsblatt (61): Badische Post: Heidelberger Zeitung (gegr. 1858) u. Handelsblatt — 1919 (September bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 255-279 (1. November 1919 - 29. November 1919)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3728#0441
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ülükilsmbd

Ladische Poliiik

» GeuLraiiynodo. Wie Pharr>.'r Nnzinger in den
siiddcuiiä)en Mättern für Kirck>e rurd freies CHri-
srcnttim nmtteiit rechnet man daniit. dasr die evan-
geirfche Eeneratfyiwde ihrs Berhandlungen in der
leljten No v'e ,n,be rw o che zu Ende sühE
kann — BoraussichtUch wird die Kirchlich Lihe-
rale Vereinilmng un Laufe des Ianuar eine Lan-
desverfainmlung abhalten

Der Vorftand des badischan Städtctaqes trat
ain 18. November i;u einer aunerordentlichcn Sit-
,;una in Karlsruh-e zusammen. Hauptaeaen-
stand der Verhandlunaon war die neue Ee-
,n e i n d e o r d nu n a, dio in nrundsählicher Ve-
.!;i>ehuna und in den Einzelbestimniuna'en einael.end
cröitsrt wurde. In einer weitcren sür d-en 1. Do-
zembcr ü'. Aussicht qenomn.enen Vorstandssitzuna
sollen die Beschlüsse endaültia aefaht werden. Ins-
besondere wurde die formello Behandluna der An-
c,cleasnheit in dem für den 9. De.wmber nach
Heidelbera vinbc.rufenen bad. Städtetaa
festaeleat. Den voni Unterausschuh des Vorstandes
aufa--ltellten Nichtlinien für ein Neichswoh-
nunasaoseh aab der Vorstcmd seine Zustrm-
muna- In einer Einaabs der Badisckmr Bank
wurde einmütia erklärt. dyh die Beibelialtuna de-r
Badischen Notenbank tm drinaendsn In-
teresse auch der badischen Städtie l-icat. Der Vor-
stand trat daher warm dafür ein. das, dio Befuanis
zur Ansaabc von Noten dsr Badischen Vank er-
halten bleibt. Die Veschlunfassuna. über die vom
Ministerium des Innern anaereate Vermeh-
runa der Schut; mannschaft soll den «tnzel-
nen Städten üLerlassen rverden.

- Der verwaltunasgerichtshof büt das sSp«rr-
gefetz, rvonach Liesenschaftsverträgs der vorhvri-
gsn Gän-sbmtsuirg unt^olisgan, füraült'iig «r-
klärt.

* Der Laudesaussrhufk der 'Deutscki«,, Demokra-
tischen Partei in Baden war >am Dienstag nach-
mitt,rg in Karlsruhe

»ktig ln versajinnisLt. Minister Hum-

m«l bErichtLtze über die parramentarische Bclhand-
Ang d-r BeschaffungsjiulLae. Er bearün-
dete die Haltung der Zraktio.nsmehrheit, die be-
kanntrich deni Kompromih in der F-raigs der Be-
hhaguirgsAUage zu-gestrmiint hatt«. Dio drei in-
tzwkxchen lWsaeschiedenen Abgg. König. Mulser und
Gohring, hätticin ledislüch <ms RücWcht auf den
Ernst der Finanzlage einen -abweisenden Stand-
punkt einsenaimnen. Usbs-r die in der Oeff-'ntlich-
keit erörtsrte Fra«e oines Nücktritts des Mi-
nisiers des WiswärtWen. Dietrich. von fsinem
M'nisteramt habe die Fraktivn einen endLültigen
Deschluh noch nicht sHaht. — In d?r Aussprache
leste Ministsr Dietrich die NotwendiLkckt dar,
die Staatsausgaben durch Vereinf-achuns
-ev Staatsverwaltnng su verminidern.
Der seitherise Aibg. Musor betonte. dah er nach
wie vor Mitglied der Partei bleibcn werde. Zu
Beginn der Sitzuug hattrs Ghe'fredaktaur Dr. Pse>s-
fer-Heidelbers über das Betriebsrätegeseh bs-
richlet.

^ Der Vcrern Badischcr Vahn- und Bahnkassen-
arzts. der setzt 25 Iahxe besteht. hielt jüngst in Of-
senburg soine mdentliche Verscrmmluna ab. zu der
auch Vertreter der Generaldivektion erschienen rva-
ren. U. a. befahte sich die Vsrsammluna mit der
Unrarbeituna der Bahnarztverträge. wobei
die. Forderuna aus eine ILSprozentiae Erhöhung
der Pauschalo aefordert wuird-e. Weitcr stand zur
Beratuna die Erhöhuna der Aerztehonorare
bei dor EisenbahnbetriebskranbenLasse. Als Eraeb-
nis der Vesprechuna wurde ein Antraa angenommen.
in dem dio Versammluna oine Vereinbaruna nnt
der Eisenüahnbetriebskrankenkasse dahtnaehend
wünschto, dah als Teuerunaszu.laae für 1919 und
1920 eine 40prozentiae Erhöhung der Friedonssähe
«intritt. Vei der Neuwahl des Vorstandes wurde
Dr. Krieaer zum 1. Vorsihenden und Dr. E s ch-
bacher zu seinem Stellvertreter «rnannt.

* Fordcrnngen dsr Schweiz an Deutschland. Dis
Handelskammer Heidellberg teilt uns mit: Die-
M.igcn Firmen und Privatpersonon des Handels-
kammerbezirks, die a-us der Krisgs- und Vorkriogs-
«eit Akarksch'ulden und sslchr. die Franken-
schiulden an Schweizer Eläubiger haben. — es
ist auch bosondsrs an Hypothrkenschuldner gedacht
— werden gebeten, dies unter Angabe des Mäu-
Viigers, Betvags und FälligSritstiermins der Han-
delskannmer Heidelberg mitzuteilen.

Aus Baden

* Leimen. 19. Nov. Pfarr^r Hrrmann Duch
fritt mn 15. April 1920 wegen vorgerückten Alters
in den Nuhestand.

Mannheim, 19. Nov. Zwei iungs Leute hatten
aus einem EisenbahnwaaV am Elektrijitätswerke
2 Säcke Kohlen entwendet. Als «in Schutz-
mann kam. warson sie die Sääcke weg und eraris-
fen die Flucht. Der Beamte konnts die Burschsn
trotzdem einholen und wollto ihw Personaiien fest-
llellen: daraus erarisfen di« Burschon nochmals die
Flucht. Dcr Schukmann gab nun einen Schreck -
schuh ab. Dabci traf sr einon der Flücktlinge.
den Iksährigem Magazinarbeiter Ludwla Spilg«r
aus Neckaran. in den Kopf. An der Verletzuna ist
er dcmn aestorben. ..

Schwetzmgen, 16. Nov. Der Verkehr über die
Schiffsbrücke nach Speyer wird^ am 20.
Nooembcr mit Genohmigung der französtschen Be-
hörde wisdsr cvusgcnoinmen. dcr Bahnverkehr
aber bleibt acsperrt.

Karlsruhe, 19. Nov. In einer Versanüinlung
der Bealten des Verbandes des deutscken
Verke h r sp >' rs o na l s wurdc eine. Entschlie-
tzung gcfasjt. wovin die Eeneraldirektion -aufgefor-
dert wird. in dcn nächstjäbrigen Staatsvvranschlas
t50 mcitere Slellen für Be t r i e b sa ss i st e n t e n
oufzunohmen.

v Lörrach. 18. Noo. Am Samstaa iit dis Stra-
s; enbahnl inie von Lörrach zur La! ndeS -
arenze mit Anschlnst über Niehen nack Basel
doin Vorkehre übergeben worden.

Pforzheim. 19. Nov. Am Montaa abcnd wurde
in c!.nein alleini'chenden Hause die unter Sittcn-
«ufsickt stehende 40iährige Insassin mit durch-
schnittenem Halse tot aufgefunden. Die
Mörder sind bercits festg eno m in e n. Si-o wur-
den in Lüobenzell verhaftet. wo einer von ihnen.
der ISjähriae Ewald Hartmann. beheimatet ist.
Beide habeii dio Tat einaestauden.

Freiburg. 19. Nov. Die Fahrraddieb-
stähle haben hicr derart zugenommen. dah vor
weinaen Taaen eine Versammluna der Vestohleneii
stattfcind. hie von unaefähr 70 Personen bosucht
war In der Versammluna wurden beachtenswerte
Vorschläae aemacht. um die Tätigk-eit der
Fahrradmarder lahm zu keaen.

Aus 3taöt und Umgegend

DrohendeKrists bei derNebenbahn

Die Differenzen bei der Oibe-rrheWWcn
Eisenibahn-Eesellichlcrst haben durch dio Miiederaus-
wahme dcr Arubeit idiurch dic Becmiteii mid Mn-
gcstellten nicht bergelegt wedcken könn«ü. Wve
w'r bericheten^ hcübon beide Teile den Schlich-
t u n gs auss-chuh angerufetn^ der «inen TeU der
Fovd'runHv,, als berechtigt an-oilkannt hat. Der
Aujsichtsrat l>at den Lchiedsspruch ebenso wte die
msprüWlühen EesicMtfordcvunlge,n der Beamten
ablehnen müssen, weil keineMittel sur
Deckung d es Auswandes vorhainden
stnd. Bis zum 1. Oktobor hat der Bvtrieb der
OEE. eine Unterbilanz von 400 000 Mirvk
erg'hün. Die B esch asfu n s sb e i bt ls« würde
eiren weiteren Aufwand von 300 000 Mik. forvern.
währcnd der Spruch des Schlichtumigsaiusschusses
dics-cn Belras auf rund 190 000 M. redukicrt. Da
abcst cruch für dicsen ermägigten Austoand keine
Dcckungsmittol oorhctnden sind, hat sich -dsr Au-f-
sichtsrat wiedcruim rur AblshnunL der Forderung
entlWictzL-ui müsse-n, le-diglich crus diesein Griande,
ntcht aus Jlloyalität aegenübor den Be-
amten und ihrer gow'ck schlimmen wirtschafftlichc'n
Lage.

Eine Deckuivg dckr Auifwcndungen durch Ev-
bvhungdcr Tarife kann nicht tn Frage
kommsn. Dvo T.arise sinld schon dcrmahen boch,
dcch sin Rückgang der Freqeivz d«r Bah-
nen festsustellen iist. Die TarifevhöhunWu sind
auch so schnell au-fc-iucrnder geffolgt, dab effne n>och-
wiUiLIiss Erhöhmig jetzt nicht möglich ist. Die letzto
brachte am 1. Oktober eine oOvrosantig« Verteue--
rung der FaHrvrtrse. Dsr finanzielle Esffcffi rst
eiue Mehreinavahme von etwa 10 Prozent. Dsv
Aussichtsrat der Eesellschast hat sich unter dieseu.
Umständen an das Staiatsministc'rium mil Idier
Bitttz vewandt. die, Beschafffungsbeichilfe
auf Staatskosten -u übemebmen -oider sich
damit einloerstanden ru erklärcn,.d-ais; dop Betrieb
dor Bahnejn der OEG. auf Nechnung 'des
Staates w ei t erg.e fü h r t wird. Die baLü-
sche Regdcrung hat das Evsuchen abgelehnt,
weil die Finanzcn des badischcln Stcvates eine dsr-
artige MehrjbelalstuW nicht zulassen, der Gcsell-
schccfft abcr qnbcim g?geben, sich an idi'e intoressier-
ten Gsmoinden mit dcr Ditte ru wsniden, die
Beschöiffungsbeilnlfc ganz odsr toilw-cüse zu, über-
nehmen. Die kls-ineren Ecsnisinden habcmi bercffts
abgelehnt. Die Antwort von Mannbeim ii'nld
HsidicWers steht noch crus. Die Ortsverwa'ltuns
MiannHÄ-m-LudwillIhasen dcs Doutschen Tvcüns-
vo7ta.rbett<r-Vsrbawdcs ist nunmchr beiaustragt
w.'-ridsn>, den Landeskommissär zu ersuchen, don
Schic-dsfpruch ffiir verbindlich zu erklären.

^ Akademische Eruppe der deutschcn liberalen
Volkspartvi. Hcute Abend. pünktlich uni halb 8
Uhr, findet im qeheizten Saale des ..Schwarzen
Schifs" fNeuenheims der erste Vortraa statt in der
Vortragsreffhe: ..Führer zur Wiederqeburt des
deutsche» Volkes vor 100 Iahrsn". Eeheimrat
Pr,of. Dr. H. Ma!er spricht über ..F ich t e". Mtt-
glieder unld Freunde der Partei, auch nichtakad--
mische Kreis« sind herzlich willkommen.

^ »Ist das wahr?". Unter d'eser Spitzmarke
rüqten wir die Tatsacke. dah sin de.sertiorter Fran-
zose hicr <rls Notstandsarbeiter beschästigt sei. Der
Desertcur — übrigens koin Off'zi-er. sondem ein
Unterosfizier — hat nns aufacsuckt. dio RichtiMit
der Mitteilung bestätiqt. aber noch hinzuaesüat.
datz er inzwischen Arhe-t qefunden habe und keine
Notstandsentlohnunq mehr beziehe. Aus den An-
qaben einer hiesiq«n Zoitunq entnimmt man noch.
dak stch bei den Notstandsarb-itern auch I t al r> e-
ner. Doutschbalten und Russen befinden.
Das Arbsitsamt sei der Ansicht. dak nvan die Leut«.
solanqe sie willia und qrbeitsfreudiq seien. nicht zu-
qrunde gehsn sassen lönne. — Der Entente. zu de-
ii'en. von den Deutschbalten u. Rusien abgesehen. die
«'ne besondere Stelle einnehmen. diese italienischen
und.franzöfischen Noistandsarboiter aehören. -ist es
qanz aleichqültia, ob das de.utschs Dolk zuqrunde
qeht oder nicht. Das Arbeitsanit der -Ltadt Aei-
delbera abier entlobnt Leute aleich deutschsn
Arbeitern und Stellenlosen. ja. ösfnet soqar den
Beutel für oinen französischen Dssorteur. DÄ echt
mickielhaften. unalaublrchen Anschauunqen des Ar-
be'tsamts. tiber die das llrtvil in der Bürqierschaft
wohl einmütiq sein wiiÄ. werden. wi-e wir hören.
zu einer Interpellation an den Stadt-
rat in der nächstcn Bürqerausschuksitzuna führen.

* Lustiger Abeud Senff -Ecorgi. Wir woisen
nochmals auff den heute abend 7 Uhr in der Har-
monio stattfinÄrnd?-!! lustisen Abend hin. Das voll-
stündig ncue Programim wird diö BielseitigEeit der
Vortragskunst des Künstlers zeigen. (Siehe An-
zeige.s

Stadtthsater. Nächfften Soiintag aeht zum er-
sten Male Hugo von Hos-fmansthlrls »Ieder-
mann" mit der begleitonden Musik von E. Nil-
s o n in Szene. Die Jn-szeuiermvg besovgt Ober-
sp ielleiiic-r Pclerss?..

* Einichränkun» des militäriichen Fernsprechver-
kehrs. Diic militäri'schen Dienststellcn sind neuer-
dinas anaewlesei! worden. daucrnd cruf Einschrän-
kilng des Fernsprechyerkehrs hinzuwivken. um den
dieiistlichcn Fernsprechverkehr M bcichlouniüen.
aber auch um den für das WirtschaftsleLen unent-
behrUckM Privatverkehr zu orleichtern. Besonders
dringend wird disse Einsch'änku lg. wenu demnächst
die Gekührenfreihsit auffaehoben wird
und sämtliche mikitärischen Ferngesp''äche bezcchlt
iverden müssen.

Die Landstrahensperrs». die zur Uobcr-
wachunig des Durchaangsverkehrs. ndnientlich der
Kra.ftwaqen. in vielen Orten.angebDackt sind, wur-
den häufig so> unsachsemäk -auffgestellt. dast sie nicht
nur eine Geffalhr ffür den NLvkühr. sondern auch
ffür die bei oen Sperren auffgestellten Kontroll-
posten bilden. (In der Nähc- von Morzheim rvurde
bekanntlich jüngsti eine solcho Sperre vvn einein
Kraftwaaen zerstört und hisr-bei der Machtpvstmi
getötckt.) Zur Verhütun g vvn Unalücks-

ffällen sind ietzt die Vszirksämter angewie-sen ^
worden. auf eine vorschristsmäkise Anbringung
devartiger Sperren oder Schranken hinzmvirken.
JnSbesondere müssen diese Schvanken sMt soweit
von chöm farvigen Warnungslicht auffaefftellt fein,
dcch jeder Wagen vor der Sperre halten bcmn.

* Der Unterrichtsbeginn an Privatanstalten.
Nach H 19 Abs. 5 der Badischen Veufastmrg haben
all« schulpfflichttgen Kinder vom Vesinn der Schul-
pfflicht an, dte Volkssschule z>u beKchen. Soweit nach
d«r Ber,MuNia alls Ersatz biersür dcr Bessuch von
Privatansstalten vorgesehen ist, hctt dalber der Un-
terrtcht an diessen Mnftighin glctchzeitlg mit de>m
Beainn des Schulj-cchres der VollkÄichulen. sonach an
Ostarn zu hiMnnen.

* Eenehmigte Haussammlung. Die dem bddi-
schen L-andesvevbcviid christlicher Müttervereine zur
Veranstaltuns einer Haussammlung zugunsten der
Erstellung «ines Mütterorholunsshe-imes
bereits erteisste Eenehmimiia g'ilt statt sur die
Lüocho vom 16. Lis 23. Novrinbsr 1919 sür die Zeit
vom 30. Novemlber Üis 8. Dezemlber 1919.

* Der Mehrerlös aus Häuten von Schlachtvieh.
Auff Grund der Verordnung über -di« Verwendung
des Mehrerlöises aus den HäuLen von Schlachtvieih
und Schlacktpfferden volm 23.- Septemlber 191L
(iReichsgoseMatt S. 1714) wurdsn für dbc, Zi-sit vom
15. NovemLer bis 14. Dezember 1919 eiuschlietzlich
soll>aendv Sätze alls Mehrcrlös ffür den Zentner Le-

Mr:

Lendllewicht fest-geietzt Mr: Ririider. ausgenommen
Käliber 5? Mt.. Kalber 105 Mk.. Schash 60 Mk..
Pserde. einschlietzlich Fohlen, Esel. Maultiere und
Maubessol 36 ML Hiernach betragen der Häutczu-
sschkala, der an den Viehhcvlter zu ihMihlen ist. und
oer Anteil, der an das Reich aibzufführen ist. aus
den Zvntner Lebendgewicht bei: Nindern, auese-
nommen Kälber, je l9 Mk.. Kälbern je 36 ML.
Schaffen 20 Mk., Pstrden. oinschlietzlich Fohlen, Efel
Malultieren u-nd Mauleseln 12 Mark.

* Gründunq einer Vauqenossenschast in Hand-
schuhsheim. Der Neichsbund sür Krieasbeichädiqte.
Ortsqruppe Handschul>sl>eim, hielt qestern abend
im Saale zur „Traube" eine Versammlm-a ab. die
sich mit der Gründunq einer Bauqenossenschaft be-
schäftiate. Nach einleitendcn Worte-n des Vorntzen-
den. Kassenbcamten Eölz. der eine Eenossen-
schaftsqründuna auch für Haüidschuhshoim als ein
drinaendes Bedürfnis bezeichnete. sprack Arckitekt
Dr. Schröder" an Stelle des verhmderten Bür-
qermeisters Dr. Drach über Dauqenossensckaftcn.
Die neu zu qründende Esiiosseuschaft käme nur sür
in Handschuhsheim Wohnende in Vetracht. Auck
ein Gelände. das schön qeleqen und sick in unmittel-
barer Nähe der Stadt besinde. könne schon ietzt
von der Stadtverwaltunq in sichere Aussicht qe-
stettt werden. Den klaren und verständlicken Aus-
führunqen des Redners folqte «'nis lebhafte Dis-
kussion. die noch manckerlei Ausklärunq brachte. Es
wurde beschlossen. der in Heidelberq bestehenden
-..Eemeinnütziqen Vauqenossenschaft für Bolks- und
Krieqerheimstätten" als Sektion beizutreten. In
den qesckäftsführenden Arbeitsausschuk wurden die
Herren Dr. Schröder. Gölz und Petersen qewählt.
Mit dein Appsll zu eifriqer Werboarbest konnte
Vors. Eölz die einmütiq verlaufene Versammlunq
schlieken.

-k> Bereingung der Kammermusiksreunde. Die
Seeligschon Konzerte nohmen a-m nächskm Sonn-
tag (nachmittass 6 Uhr ihren Fortsang mit einer
sanz dam Stroichquartett sewidmeton Deraiisstal-
Lung. Das Würzburger Schörg - Quartett,
deren glänNiibcs Äuftretn im ooriron Iahre be-
rcits mit Enthusiasinus gefetert ivurden. wird se
-oin Quartett von Haydn, von Boethoven und- al
'Nouheit ein Quartett des Russen Borodin spielen.
Das Konzert ffindet im gcheüzten Harinonicsaail
statt.

* Personalnachrichten. Versttzt wurdi.'n: die Bau-
inspektoven Frioörich Honikel in Heidekberg zur
-Mässer- und Stratzenbaluinspektion Konstcmz. Nd.
Buissonin Kcvrlsruhe zur Wasser- und Stratzen-
bauinspektion Heidelberg, der etatmätzi-se Nogie-
rungsbaiume ister Huso Felhrenbiach in Forbach
zur 'Kutturinspektion Heidelberg.

* Eine Lazarettunterhaltung voArnstaltcte die
Eosellffchcrft ..Neckargold" im Ros.-Laz. Stadthalle.
Heitero Vorträge und Affusikoorträgtz der Musikalb-
teilun« der Geffellsschafft wochselten in bunter Folee
Reichen W-'iffall ffanden dio .nuffikalrsschcn Terzette
„Ttze Tanzprolbe" sowie ..Die fidele Eerichtssitzung."
Oberraaklchrer Akang sprach -crm Schlutz der wühl-
kolungenon DarbieMngen den Dank tm Namen der
Verwundeten mis.

* Sinwoljnerwcljr mid Beamte. Das Ministe-
riuin des Kultus und Unterrichts qibt -ekannt:

Mit Rücksicht auf den von deu Einwohnorwehren
verfolqten Zweck. bei Ausbruck von Unruhen dis
Ordnunq und Sicherheit aufvecht zu erhalbrn. om-
psehlen wir den Beamten unseres Eeschästsbe-
reichs den Cintritt in dio Einioohneawehren. Es
würde nickt verstanden werden. wenn qerade aus
den der Rcqierunq nacheskelien.'don Kreistm «ine
schwacho Beteiliquna stattfinden würde: wir spr«^
chen dahor die Erwartunq aus. dak unsere Beam-
ten nicht zurückstieheir wcrden. wenn os qilt. dio
verfassuinqsmäkiqen Einricktmiqen gcaen aewalt-
sam-s Änariffe zu sckützen."

" ErdbeSen. -Äm Abonh d>"s 18. Nonmnbrr re-
gvstncrte dcr Sciomograph dcr Landessternwarte
au's dem Könisstuhl oin sehr krästiaes Er d-
bob-oiz. Dqr erste Ein'iatz «rffolLtc» 10 Ubr 58i/tz
Minuten. dcr sweito 11 Uhr l^ss Ministen, dro lan-
gen Wellen kamon 11 Uhr 4 Mffirub'n. Dre Bo-
donbcjweguua hielt übcr ei-no Siuntze <rn. Drc
HetdrntfcrnuLL beträgt edma 2000 Kilometer. —
Nach Mteldiungen aius Wion handolt es sich hi-er
üm ein katiaistrovhaläs Eiidl»'.ben, dcsstn H rd i'n,
C a l a brien vst.

^ Palizeibericht. Vorhastet wurden ein lediqor
Taglöhnor aus Kirchhetm w-oqen Eänse- u. Hason-
dilebstahls. ein vorh. Häudler aus FrankMrt a. M.
weaen Schheichhandels mit Flcisch. Zur Anzeiqe
kanion zwei Kraftfalwor iveqon Uebsrtretmiq der
Verkehrsordnuna. drei Kcmflcuto. wsil sie ihr Ee-
schäft länqer als 5 Uhr aufhilclten. und eine Rcihe
Hauseiqentümer. die den Schneo vor ihrem Anwe-
sen nicht entfornten. weqen Uebertvetunq d«r Stra-

tzenpolizeiordnunq.

-. Altenbach. 19. Nov. Jn dcr auf Dienstaü
abend einberufenen autz-'roroentlichen Vlüvgeraus-
lschutzsitzung wurde mit 29 gegen 3 Stimimen das
GoMch eines Schäfereibesitzers. das Wiesongoländr
bis zum Frühsai): als Wetde zu bcnützen. geneh-
mtgt. Der Pachtpreis von 3000 Markk ko-mmt der
Gemeinde»asse zugute. — Unsere K r iegsge fair-
gonen sind his auf dvoi. di.: sich in französticher
Gefcrnigenffchafft beffinden, nunmchr zurückoekehrt
mvd freuen sich des Wiedersehens mit ihren Än-
gehörigen.


(!!) Sinshenn, 20. ffsiov. In der Nacht vom
17. auf 18: ds. Mts. wurde in das Verkaufslokal
oiner hiesiqjen Fahrradhandlunq einqebrochen.
Dio Einbrecher nahmen 4 Llbtoreifcn im Werte
von 4000 Mark mit. ferner 11 Auto- und Motor-
vcssdschläuche im Werte von 1200 Mark. 8 Fahrrad-
schläuche im Werte von 350 Mark, 13 Fahi .radmän-
tel im Wert-e von 250 Mark. sowie Vatterien. div.
Kleintakeiten und 1 Reisekosfer. Das Dienstmäd-
chen wurde auf die Eindrinqkiiiae ausmerksam und
weckte den im 2. Stock schlaficnden Hausherrn. Die-
ser folqte den von de,i Tätern herrührcnden
Cchneespuren und fand den arötzten Teil drs «e-
stohlenen Eutes in einem Eartenhaaq hinter einem
Dunqlxrusen versteckt.

Aus dem Lefferkreise

Strasienbahn Kornmarkt—Neckarqemünd und
Fahrtcnheft

Der Fahrpreis Kornmarkt—Neckarqemünd be-
träqt 55 Pfq. Benutzt man aber ein qrünes Fahr-
tenh«eft (25 Pfq.-Fahrscheine). io lostet die nämliche
Strecke 76 Pfq.. d. h. dre: qrür.e Fahrscheine. Die
Hin- mid Rückfahrt z. B. zu viert tommt damit,
r'-icht etwa auf 2 mal 55 mal 4 qleich 4.40 Mark
zu stohen. wie dies ohne Fahrtenhest der Fall ist.
sondcrn auf 2 mal 75 mal 4 qleich 6 Mark. — Die
Fahrtenhöfftchen sind beim heutiqen KlWnqeldman-
qel sin kleiner Notbehelf. Wenn sie den Vorteil
einer Prsisermätziqunq auch nicht mehr bieten. so
denkt denn doch kaum iemand daran. dak der Be-
sitzer sin'es qrünen Fahrtenheftchens für die Stvecke
Kornmaakt—Neckarqemünd die Ehrs hat. 36.36 v.
H. mehr bezahlen zu dürsen. als die andern Fahr-
qäste. VieNeicht erklärt die Direktion der Hridel-
bcrqer Stvaken- und Derc^ahn A.-E. diese sondrr-
bare Rechenkunst etrvas näher! 2.

Letzte Drahtberichte

Zum Tode Gröbers

Vrrlin, 20. Nov. Reichsoräsident ELert bat
an den Eeneralssokretär >der Zsntrumssraktion ein
Boil-eildstcllegrcvmm gerichtet:

Ohne Unteisschieb der Partei -crkcmnen dffe M,r-
grnblätter am>, dak mit dem Abg. Gröbsr nicht
nur 8as Zöntrum eincn ffeiner b«d«utend-
ste n Führer. sondern anich die übrrgen Parteie.i
«itnen ibvsp ältcsten Kollegcn vebloria 'hcckn, ver
sich d>ve Sympathien allcr Mütglieder des Parlcv-
nienffs zu sichern ve.st!and. Er scff unsweiffelhafft
eii'er der f-leitzigsten Abgeordn-cten gcwesen.

Die Unruhen in Kaira

Kairo, 19. Nov. Im Verl'auffo dev gitstrffgen
Kündaebungen wurden 12 Pec'ouen getotet un>d
etwa 40 verlcht, darunter 10 schwer. Dst Ton der
arablssch'n. Press« i-st sehr crre-gt. Dcr Sultan tst
iirkognito in Kairo angeWn mren. Die Bilbmig
des neusw Ka-binütts scheünt Echw'.crigkeiteir zu
bereiten.

Revolution in Wladimostok
Washinqton, 19. Nov. In Wladiwystok ist die
Nevolution ausaobrochen. Das Staatsdeparte-
ment vernimmt. dak siÄ die Beweauna bis ietzt
einzia aeqen dffe russischen Truppen
rchtet.

Dresden, 19. Nov. Eestern Mittaq ereignete sich
auf der Schmalspurlinie Döbeln—Muc-eln o'n
schwerer Eisenbahnu n fa l l dodurch. datz
ein Güterzua auf einon Personenzua fuhr. Soweit
ffestzustellen ist. s'md bishor 4 Perfonen qetötet
untd 24 vOrl-etzt.

Aqram, 20. Nov. D'Annunzio hqt einen Teil
seiner Truppeii in Zara aelandet.

Kopcnhaqen, 20. Nov. Der sozialistische Lon-
doner „Herald" meldet. dast dffe britische
Flotte aus der Ostsee in drn näckstNii Taaen
zum qröktrn Teik he-imkehren wird. Brttische
Krffeqsffckifse solle nin einzelnen Ostsseehäken ntzr
über Wiiiter den Polizeid.ienst aiu-übsn.

Anr dem Haaa. 20. Nov. Wi« von Bukarest
nach London qemeldet wird..kam es in Galat zwi-
schrii französiscken und rumänischen
Soldateii zu grnem Konflikt. DiL ffraüzösi-
schen Soldaten. die von Büraern > anaearisfen wur-
gen. gybrauckten ihve Schukipafsen. Eine Frau
wurds getötct und eine Anzahl a«s byiden Seiten
verwundet.

Amsterdam. 19. Nov. Die „Tnncs" meldet aus
Südney. dak die Trockenheit in Austra-
lien «inen beunruhiqenden Umfang anqenymmen
hat. Groks Landstrecken baben sich in wa-udernde
Sanddünen verwandelt. Städte und Dörffer wur-
drn aeränmff.

*Ein Mtrasantrag gcgen die „Pest". Wcs-n
voil'Nu.mderisscher Beleädffguug des Eenerals von
Soekt in eincnn Leitari'kkel vom 12. Novruiäer
hat der Reick^wehrminisstor gegen dffe Post Str-.rf-
anzäige gestellt.

MtttllNsffrsbchtiiiigcü dec VüillKü Vssl

Am 20. Noveinber 1919. mörgcnZ 7 llhr._

Wärme-
Grade
n. Cels.

nicderst.! hüchster

Wärmcgrad seit
gesteru

Wind-

richtung

Himmel

'

7.8

7.2

7.8

Südwest

trüb

Luftdr.

mni

746,5

9.1 mm

Atittclw'erte von gesteui:

Temperotur — 6,1

Dirnstdruck 6,5 nun

Nelative Feuchtigkeit 95,0

Wasserstand am 2L>. November 1919

Heidelberg. 1.53 m, Hsilbronn. 1.79 m
und in Neckar, steiiia ch 1,10 m-

^lVlll- M l_k. M 6i

Tsperiarsr un6 polstsrvr-QssLlisft

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Aukrrl'bsitkn von ^olstoi möbekn / Anhrmgon i°o»
Knl-ciinsn / l_inokeumfegen / /ilkeArtsnTLp«-.«.--
ru-dekten boff gntel- ^uslllb, nng / ö.klige eise
 
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