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Badische Post: Heidelberger Zeitung (gegr. 1858) u. Handelsblatt (61): Badische Post: Heidelberger Zeitung (gegr. 1858) u. Handelsblatt — 1919 (September bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 280-304 (1. Dezember 1919 - 31. Dezember 1919)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3728#0639
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k>7^!s, dss die ssgenanirten deutschen K.ur>ie>w m'it
s.-rcn ied.eom<il gcökereil N'esenkofiern bcsi der
Au/rc'ise die k-^ibaL'stcn Schlcclcreiüii fiin ihre inBer^
un I vr <!/ei/dl.u Ä.uftr.agV!L<ier und de'i '-«i Cinrerse
^ die Ech>--°c->z nratzs Vermöaen7-teile eittschmugJel-
l:n. D.r-7 Bkcrkk söÄrt wsitlich fort: „Es rvnrde,.
^ ^rci Nmnen ivie E rr'b er ge- r, Scheidemann
uno 'die ron »ivÄ miMaudenschweren Rogiorunns-
Zz.rkivrs Fon-Miirt. Wer darf sich d>.r h.mte noch
u'Mid-rn, da>) o'e Sihw.'i'er Bankoni g t ein haibes
/'Uird'°t de 'ts'h ir Mrlli.at>:en vorw-criton, d(e durch
hni'se Km:ici.e hc inrl ch,. durch das a os;e Amits-
ui'L D!c>i!is-'L'U d.'s A'.^wnrtige-n Mmtes gedeckt,
i„5 ,s »-ll.>7lc A'uslciid g-'bnaicht imiil/en?"

Ldic de „Veiliner Nedak'.iaw" liört, batten Par-
vi!7 is-üd iLticr:^ ibre Fiilikcr auch nach Sachsen
ELBrrck. 7-n Hexl-ft k!N8 woNt.,n sie dcn fo-
z!ssidr-M7k d 'jch.'N R-e i chsi-a gsa bgco Iso neten oon
Drecdcn i>nid Chofr-'dsktcÄr dcr Dro-dncr nrekr-
l'cil7ozcalisliischen „Beäkszoitnng", Dr. Grad-
nancr, inr ilrren D^.^ag für Cio4i.alwissenschafi
veinilichlen un<? Dr. Er.ar 'namer war auch geneigi,
seiiic T-cecvner Stellnng cru'szttsoben und ganr >n>ach
Berkiii üibEsiedeln. Wh^iiL» diefc- Mrhandlun-
gcn noch schme.lttcn, brach dke ReoolntiM ans unid
Dr. lSradnamer wurde MniperprLfldent von Sach-
scn. Tr ist beute uncndlich gzücklich -daeüber, dak er
nichl in nübere Dezie-Humgcik zn dcr Z-irm'a Parous-
Lklar^ getreten. rst.

Deutschland als Einheitsstaat

Man schreibi ims:

Die amllichd „KarlsrulM Zeiturrg". dre vor der
s-g. Reoolntion in böchftcm Aiiake chmwilwificsch
anftrat und. 'eilldemi ims erkreme Faihrwasser ge
rrek, dabei gleich^itig Las dcLitsche Schimvflerikon
ilm mmichen Deitrag bereicherte, sodab es sslbst
FreunLen der h^ligen Isftcrnde manchmal
dick" cst, Krmgt in ihrer Nwnrmer 2S8 eimnak eökr-n
Zlnfiatz, 'd«r Mhlich orörtert werden kamn. Dre
Uiiberschrift .^Die Gesah'r der Verpreukung" läkt
allerdrngs wenig sSachlichkeit «rkennen. AiLh lm
Imhalt wird der ooan vreukischen Landtas ainige-
nqmmene Anbras cmf Errichtung des dLutschm
EinhsitssLaiats He-eichnot als der Wunsch <Mf Ver-
oreudmg Lps Reichs vahin, dah „alle übrigon Viuin-
dc'ssjaaten m PreuHen -auigechen, dak sie von Puen-
bcn Michlnckt werldon sollen." Wer so schrellbt, dor
weik nccht qder roill nicht wcssen, was Eüddcutsch-
land, mskxssorild-ere auch BckdÄi Proutzen zu verdcrn-
ken hat. Dcr Aufsatz lätzt jedoch tzmmroryin erkeir-
nen, t«tz die K. Z. die K'.ask, die im Prsu-tzontum
steät, einsioht, und datz auch nach ihrer Ansicht ohne
Preutzentu,m oin Deutschlirm überhauvt nicht mohr
denjkbcrr ist.

Dre K. Z. ist dor Ansicht, Äatz der Lkniheitsstaai
tn der grotzen Atzohrdeit des Dolkes eino ontrüstotö
und schccrfe Ablohncrng erfahren wird. Wcr gla/iii-
Len, datz für ldws Ladische Volk in der Mehrhe.it die
Frass nöbensiichlicher Art rsk. Einemi Bolke, das —
»ie cruch Las üLrise dentsche LÄlk — ÄM,Amstar»'
so aEallenid QrM hiwsenommen hat, oHwohl es —
und daran ist kein Zwemt — übsrwiegelnd monar-
ch'ch gesrnnk ist,. ist es wohk auch ettre-dkei, ob V<r-
den in Zukmrft etzw .^Land" oder eiwa.^Proirinz." ist.
Ia, wir sind Sbeltzciu'kt, datz es sich für den E;?r-
he>tsfiaat erklären nErkde. weim es über dbe Vec-
einfachuing wnd DerLiMgmüg Ler VsrMLkkirng rn
eirvem Emhctitostcvat mcterrichtot roare.

Auch' dio BeacmtenschasL im ganren wirL nremats
Eegnerm ec'nes Effthertsstcmts sein. Die völkaschs
Art allchldings kcrnn da unH- dort Gsgeüsatze hervor»
rufen, insbcjsoi Idere «S.ld Ä«r Alomanne ZuaüM'al'
tung -eigen. M.er auch für ihn kommt as irur dar->
mui am, in denk.Lrnldestei>k, in dem ar aufgewachscn
ist, bloibon rn dürfen. Datz dies nrit dem Eiaheit^
staat nicht nnmeveiimbar rst, ist selLstzoerstLMrch.

Eo ko-mmen Vir zur Fragc!, wo ersonWcch die
grötzten Wrde'rsi.cmde gegen dcn Ernlheitsstacrt ru.
i'nden sinL Kein Zweisek^ es siird idiic emrekiMn
Rvgieruingen, die — u>m mit der K Z. zu svrechrn
„ihre ehrgeizigen Pläns zur Mcrcht u-nld sum Ein-
stutz" nrit dem Envbettsstaat d>ahinschwLnLrrn sehea.
Mas itm NqosmHer v. I. l-eicht zn errevchsn roar,
wird heute selbst duvch domoLiatische und sosiat-
demokratisch« Rogierumaen iir drn Länldlerni ver-
LinLert.

Tatz Preutzen in einem Einheitsstaat iniicht au»--
aespiett hat, ist' erklärlich. An das Mcnchm vsn
dcr „volTgefchritterren füddeutfchen KicktAr unld der
rrcutzi chon NiickstänldiiÄeit" sl-crubt heuke ke'm Süld-
deatlscher mehr, der Preutzen fMnt. M»s Pvsutzsn
^en Dorrans sidt, ist fuine Grotzrügrgkeit.
-^Mls i-n der Krregsgeil inGrwützung gerogen wurde,
Oöerelsatz mit Balden zu vSremvrgm, konnte miaid
altelisüssische Beamrte- hören, di-e roegFn? diefer Vrotz-
rüeiGkeit den Anschlutz an Preutzen vorzogen.

Mir wollE daoon albsehen, noch wäiter aiuf di-e
AuÄsühcuniaen in d§r K. Z. ein-ugc'hen, da fle —
wte schom Lamerkt — mcht slachkich find. Unsersr
Erachiens lätzt stch dkv Srrtchtuing detz EinHetLs-
staats rur Zeik fchon deshM nicht verwirMchci»,
we,l Bayern — uiild Vielleicht cruch Württemilberg —
noch dagogen ift. Wev sooiel ift stchor: Nachdem.
die Dynaftieen mid damrit dte Vundesstlcmten befei.
tigt stiikd, mutz der Einhetlsstaat kom-
mei^ da ar dke notwendise Folse in der Weiter-
eutuxrckliums Dentschlands ist, mid er wird konvmen,
^olbald das doutfche Volk einstsht, datz es nur durch
Äusanvnveichastung aller seineir KLäffe seine svMere
hvachtete Mtellumig roieder exrinNm Lmn. Oib dbo
Ittzt leibckide Generation sich zui diestir Einstcht durch
dtnigen wrrld, rst allerdings ckue anLdre Frage.

Dr. Gch.

Badische Politik

Spartakus in tzeidelberg

Wir erhalten folgenLe Zuschrift:

Datz die Demc-S irtiä riihig ist, einen jStaat aur
e>no jolche Höl>e M bringcin wie die Mdnxvrchie, da-
iür hat dre Gcfchichb' noch kein Beisvill goliofert.
Klar ist es für füdes nornrale Gcthirn, Äatz am we-
uissten d'ce Idoen von Faiiatikcirn und HakbgeÄN-
delen, eher mitzsei;>ildeten Köpssn irnistcmd« firv».
einen Orgcvn'isinus, ldüsu noch einen zulsämmieng»
Lrochenoii, w'e -dan Äes deutschon Reiches, nvit nouckn
Loben zu cVfüllen'.

Wc-r die Ziele des Komiinu-nismus kennt, dtöm'
wird es unver.kbar st-in» wio folche Einrichkvngen.
avk dis Dauer lcbenskräftiv sern kömren ulnkd wM
sie zu starker politischer uivd wirtfchaftlicher Msacht
su fükren ocnmö.vr-n. Allent'halben «rbcitet man-
je-doch se-nadcM mit reliigtösör BsgeLsterung sür dte-
Provagans-'la der B.strcHungen, wie für das Räte-
systemt, rÄL dem stch bei der vvaklische-n AirwfMnrs
wähiriend dcs Derrors in Minchen die Arbeiter mid
istre Herren ,^Rätc/' sMst ^en Ekel holten und es
verflllchten. Ninrmt man an einer BoifamimlunL
oon KcmMAmisten teil, so mutz man die oervkonve-
ten Aolxsiter Lcmltke!r-en, dsnen mit Phrajen di«?
Köpfe vevgiftet werden. Man fvricht ihnen vom'
Kupit-al imld der rücksichlslofen VökämvMng dsa»
sel.ben uiL> erreicht nu-r, datz >an dio -Stelle der oieL-
leicht Dealen Gcidnnken d'ic' V'er nach niöglrchst ^crr-
beitslofer" Aobeit und noch GeLd Lrlt. Bötrachte-
>man dst' einzeliran EcsichkSEdrucke 'dst .Kenossen
und Genossinnen", so könate nran sick^ sürchten vst
deren unnatüelichom Aussehon. Durchwogs stÄ>t
man Laute vor stch die anf keinen Fall geistig hü-
hejren Ständen angühören, die in ihcem Leben SlLm
ersteinvTal sich mit Polrlck zu befassen cübquülon urL»
nicht das mindefte Urteil ha-ben ülber all k'ie fchS-
nen Mabnvorftellu-ngen.

Dees-e Einidrücke Lekaiin man ber oiner schilecht be-
suchten Zusa>mmencku>irfl dkcser künfttgcini Staacks--
künstlor am 21. d. abends in der Mstrtschaft Mim
,^Doutsch-n Hauis" zu Heitd>ekbel.g. -An diie wchrtgen,
die erfchicmen maren, orrteikte man Stötze vojniZ<k-
tuirgcn und Flugfchciften zum Verbreiten, nvlt wd-
tcirden Hetzen gcigen dlia „imrimer frecheren Vorstötzo
der mil>ltärifchmo,»LlrIchifche'ir Partci", gegen Lu»
dcndorff, Noske, Ebert, gegen die „Scheidsmänner7
usw. Es wivd darin diö volle Uccherwachumg Über
Produktion^ Handel, Verkohr ursd Vanken gäfca»
dert,' Denronstvatiouen für d e „proletaräsjche Dik-
Lotur", ,^Ko.mmUniiIstische Rätere-pubkrk" u. a. Err»
„Eeiwssc," von auswärts g-ab in fließenlder. gut eiw-
gcübtclü Näde Aufklärungen. Der Kojmimmismus
wende sich gegcin crlle bisherigen Partckon. Er siei
Deutschlamps einziso Rettung uinld forderte eino in»
ternationals Verstäirdigung dsr Gl-eichgesinnteir.
Schr wlchiig -sc>i es, die reifere Iugcnd darüber zu
belehircn. D-ie Vewesung stclhe zwar cmf schwachen.
BeinM, befonders hier in H^ekberg, rrntd dcs-
halb fei unablässtg die Provaganlda zu betreiben.
Jn der nächston Zert sollen Eenossfn unid Gensssin
ncn LiiirmU-nMfche Zerkungen in der StM in die
Brieskastün stecken, Lazu kame la das hiestge Post>
«rint sehr entgegen, Vas verkcmgt, Drieffkästen anz-w.
hängeir. Das Austraaen der Schrvften W nKts.
weil bistzer st> wentg auf konrmulirrstisch eZeitunven,
wre dis „Rote Fcvhn^ abonniert wückd^ Durch
solche Wrvkungen auf die Massen, durch unentdtiche
AuMarlmaen, fei mehr zu errck.chen als dmch E^-
nevalftrerke, dwrch dr'e fich die Nvbeiter nur in»
ttgme Fleisch fchiEen.

Zu dieser ledteren Emfichl sind diele Herron alfa
schon sekdmMSn. Datz mit blindckc Gewalt gegcn-
iiber den verhatzten „Nosko-Earden" nichts auszu-
rkchten fet. wissen fie mm endlich auch. Möchten
doch sio bälsv ails möglich ihre mit BlinUhöit a«-
schlagenen Augrn all ihre Vckirru-ngen erkennerr!

(.)


Eelegenheit hatte. sävrtsiche Defehle der Obersten
I Hcererckeitun^stkenne.n zu leruen.

I Proffessor Dr. Hang Ehrenber g."

Aus Baden

Englischer Dünkel

Pforzheim, 24. Dez. Der eng-lische De!r-
1 reter etner Firinia des Pforzheitner AintsbssMs
hat, wre der „Pforzhsimrer Arrzeiger" berrchtet, von
einer ohamals zu ihrom Kunldenkrsis gehörtgn eng-
lischni-Ftrma folgenden Drief erhalten: .IIi« -halben
wctbvr dem Wamfch noch die Abstcht, dsutfche Waren
zu kcmfen. Sie können also mclseron Ramren Kc
ihrem Adretzkuch ru5>ig streichen. Eott fei Danir sM
es noch Vrlten die in der Lage sind. uns alles
Nötige LU lieselrn, urrd wenn es nötig ist, cvuch noch
erne Mange in di« RLdrr des Waüens dcr dauHschetl

Aus dem Leserkrerse

Prof. Ehrenberg-Heidelberg
Littet uns um Aufnabme folgender RichtigsteME
.In dor Nummtt L97 dcr „Badische,n Dost
heitzt es vM mir: im Kriege zuerst verwenlvet äls
Fiihrer einer DkmilionsLolvnM. nach Bofördenmg
M-m Offizier in der Heimat wirkend." Demaegen-
über st-e-lle ich fcst. datz ich nie FLHvcr eir^r Dtu-
nitionskolonne semeisen din. Dis zum 1. März
1916 war ich Kolsnnenoff'zier. darwuf nmh M«i-
fccher freiwilliger Frontnre.ldirna faft etn Jcchr
lang im Badifch-n Infanterie Rvgimenk 1«S k^mr-
pasnieoffizier. Kc.mpa«nieoffizier und Bataillons-
atfulant letzteres ein halbes Iahr Lvi dem damar-
ltgen Mafor Berthold. Daranf nach einem kurzen
Erholungsurlwub in der Heimat und AMchnung
deo Poftens etnes Kolonnenführers Bakterteoffi-
zier und stelloertretender Datterieführer. Züm Of-
fflizicr tm No-vember 1914 befördert. bin ich bts se-
nau zwet Iahve s-päter als Offigier mr derr Front
gemelen. Darauf ein halbes Iastr im Lazavett.
fchlietzlich. da ntcht mähr k. v.. während dex «etzten
eineintailb Kriessjahre Lehrer an der Feldarttb-
kert'-fchiefischuke Iiktorbaa. ma >ch. n b'-nber bm»eE,

Aus Stadk und Umgegend

An unsere Bezieher!

Vor kurzem kündeten wir eine Erhöhung
der Vezutzspreise um 40 Pfennig monatlich an.
Noch ehe die Erhöhung in Kraft treten kann, rft
durch erneute Aenderung der Preis- und Wirt-
fchaftslage der durch sie zu schaffende Ausgleich
bereits Lberholt. Die neuerdings eingetretenen
Lohn-, Gehalts- und Nohstoffvreiserhöhungen,
oor allem eine lns riesenhafte gehende Papier-
preissteigerung, zwingt uns, den Vezugspreis
mehr als urfprünglich angekündtgt zu erhöhen;
jedoch wird die entstandene neue Belaftung
unserer Zeitung anch durch die vermehrte Er-
höhung nicht gedeckt.

Für die ganze deutfche Presie ift eine allge«
meine Erhöhung der Vezngs- und Anzeigen-
preise notwendig. Die unterzeichneten Zei-
tungsverlage erhöhen deshalb ihre Bezugs-
preise ab 1. Iannar 1920 einheitlich auf mo-
natlich 2.70 Mark einfchließlich Zuftellgebühr.
Lerlag d«r „Badischen Post",

Derlaa der Heidelberger Ncucste Nachrichten",
Verlaa des Heidclberger Taseblattes",

Lerlag der ^Lolkszeitung" (erhöht auff 2,0 Mk.).

s' Kardofsel^C^ristkindl

Ich nrän s wärd alle Iohr schwieriser die
richtrge Gefchenke unner de Errschbaiattn zu lese.
Schun 14 Deeg vor Wsrhnachte hcvwwe mtr uns
de Kovv ocrbrocho, mas mir drsinol der sute
Danbe Kä.rokine zum Erischdsejchd bescheere kennde.
Mei Frcm hot «emänt -or te Winider wär vieff-
lelcht wa s Wrllencs awgebrocht, sirche mer en Un-
nenock. oder e fchcms Halsduch. dis Mädle hmvwe
mäner for was bletbsndes gschdimmt. for e Bild
oder en Nlunttwafe. Awwer bei näLwser Prtsuna
Lcnmve mir üefunne. datz alle Sache stndhbmmeffs-
-cter mare. sodatz mer all verschrogse stnn. Unn
do sinn die Feierdäg immer nüher kumime. ohne
dätz mir gew'tzt hawws, was mackie.

Me rch emol mit mehn Heinerle vum Ncch-
rungsmiddekmnt tumm. wo mir uns 'bsckwerd
hcuvwe, datz mir mit uiisercr Hotto-HSH-Kaard
Nlrnnni'r 44 890 noch dreioettel Iolhr Wcvarle cvach
jetzt noch nit emol e Schmanzschdissl vum Ecukls-
metzgcr in der Schulzcsatz kricht harvwe, renne nffr
grad der Dande Karolrne rn die Hünd, die vum
Kardoffelaint kumin-t unn e sanz bttttöbds Wcht
gemacht hot. Uff »irei Frog was ere i-mwer die
Lewwer gegrmvwelt wär. hot se ssch-lcmne. datz sie
vun itzrn'. Kadoffelmann in Lppele trotz Vezugs-
fchein iim Stich gelotzt worre wär. Do hot ntir mei
Bu «keich zuigeibliu-nre un ich hab nix weiter gsacht
Ols datz jetzt, wo s ntmnrsr so ka-lt is. schun bcttd
widder frifche Zirfuhre kuimnve dähte. sie sollk nor
de Kopp nit hänge losse

Damn stnn mir hämwärts rur haüvwe unntt-
wegs nnsern Pbm genracht. Un der war. datz mir
r'tt Dande unlbedingt en Korff voll Kadoffel als
Grischttndk gowwe. So was is vielleichlt noch nit
dogaw^t. datz ma unner da Grilsckbalm so e Gmntt-
es Gfchenk gelegt hot, awwer was is heitziutach
,4Mnein". was is „jiei?". Sinn nit alle Bevrrff
Uff de Kapp khchdettt fttt ere ÄLwille Zttt? Uns>er
Vorschlcvg daheem is aa nit gl-er'ch mrt Bögcischde-
rung uffsenumme wvrve, Gottbciwalhr, uinstzr
lFrauensleit haww« gffrnne, ffatz des doch e atta
nickdsrnies Effchcmk war. dem wirklich dte Weih-
nvchtspottie abgehe dätzt. Dv bcvbb ich gffacht. hafft
MLol, ttffchdcns ffn Nahrunssmiddel. Lfonders
markefreie. in heitiger Zsit acmz mr aar Stttebt.
— frteher hätt ich gicrcht »hoffLhis" — un donn
kurnrmts ntt immer druff an. wa§ >mer gibt. fondern
vft druff <rn w« mtts skbt. UnN do ^>b ich nrich
krotz oerffuchter Ablehmmg. mit meine zwee Buwe
dvcrn gernacht. Mir hawwe dte Erdappsl schä aus-
asucht, fo all vun glttcher Middelgräh. hawwe se
fei ackaebttschd mrn demn in rrnsttn arotze mnde
Korb domit sfillt.

Am Weihnachtsowend is dann alles schsi mit
DalnneMvttg gschmickt worre. middedttn e ganz
klän- Griischbaml mit eme Lichtl in dess« Schadd«
eener vun unser« Sl^allhate Purtz somiinime hok.
Dem Haas waire cuwwsr die L«ff zffaimme gebunne,
datz er nff hot fortschbringe kenne. Dann hawwe
mer de Httrver unn de Fritzk a7§ Msi-mlchtsmSn-
ner offgebutzt. mit lange weitze Bätt. die braarne
Mändel mtt Dannpzwetg vttziert unn ff> hawwe
jdie Buwe dffe ^Waibstädttt" zur Dcrnde gfaihre.
Was soll ich vun der grotzs Iwcrvcrschung der
Dande sache? Was vun ihrer Fräd. wo dile Awee
Buwr de ersch>e Vrrs vum beöcmnte Lied „O
Dannebcrcnn" mit thre helle Schdimime
hawwe? Amwer wie hot se shorcht. wo dio
uff d>ie gleick Melodie noch en haiusgenrachte
gsckmeddttt hawrv«. wo si> selaut hot:
^Kadoffellchdocvuch. Kadofffelfchdrauch
S8ie brmin fin deine Knollek
Du fflfcht dte Schissel aln de Bnuch —

Mann der Bezugsichein nor was büucht —
KadoffelschLrauch, Kaidoffelschdrauch.

Wt-e braun sin dHne Knolle...!"

Domn hot der Heiner noch e pacrr Wort gschbro-
che. datz der Mtthnachksmann ihr winlsckft fte mccht
noch spviel Iährlin lowe. cvls Grumbttte irn
Kovb fin un inunder un «sund tmmtt MmfckchriE
wie des braun Häsl. wo jetzt dabtt liogtl Dtt
Dmrd« finn die Drähne iwwer d»ie Backe aekoM
unn fie hot nur schdammke kenne: „Eier Kckdöffle
finn s schänschde Grischkindl mttnes Lttvons, ich
werr fte eff«, fo lang ich l«b...I"

Dle Ankunft der Wiener Klnder
Effr erfl hcmtemorgsn ttnsekroffenes Telegrcvmm
Lestütßat. dcck dev Wiener Kindcr-Zng am 30. D o.
rcmber, abonds 6 Uhr, in Wien abgelassen rvirld.
Wcgen vttfväteten Effrkreffens dtt MEiurra nrutzte
dic für gestern angesotzte- Vttsamnrffinig der Pfloge-
eltern ausfallen. Die Emllaldumicren zur Beffprcchuna
w-dcn rechtzttffg veffchickt.

* Franenvereln Heidelberg. Die beffn Frauen-
vereffr Mt. 4c (Mcrrie-Luisenheffn), Bienenstvatze
2, stzit 1876 bestckhenide Stellenoermittlung
mird am 1- Januar 1920 an das Städtische Ar-
beffsmnt. weibltche Abtzfflung. Kcrrllstratz? 4.
übersehnt Der Fraiuenverttn ist dankbar fur das
thm in 40 Icchvm bewieseue VetttciMir. glaubt
-aber durch die Vereintsung scincr Nermkttkungs-

stelle mit de„i Arbeitoamt cei'- der

Dienstgober und -nolnner einen :r>e'.! i'tUcl/en Dieiist
zu erweisen, iveil die Be 5? t n he i t l i chu n s
ocs Arb.:itsnach:veises im einsr Haud nach Uebcr-
logiing und Erla-Hrnng e»; am ra ch^i ir und bich-
tcsten crinöglicht. dle Rackfrage durck das A'nge-
bot zu besriedigen. In der Anveige voni 2?. Dez.
bittet dtt Frauenoerein fortan allc Dicnstairgebote
und -Eesuche ausschlietzlich an das Städt, Ar -
bieitsamt, Karlstrak': 4 richkru zn ivollen und
terlt mit, datz die D i e n st bo t >: n h e r be r ge
nach wie vor fort besteht.

* Ausgestellt im Schaufenfttt des Sanrtäta-
haus-'s Rüblcma nn. Hauptsirrtze 140, ist die
Ehre irtafel der Feldzuzskekl-ne'lnnek ses Män-
nergefangvereins „Toncord'a.'

" Stadttheater. Die am den 20. Dez.

stattfindenlc Voiksvorstettmrs „Di e ichöne Me-
l-uflne" begtnnt mlsrrahm740ttse ber'ttts rrm
llhr. — Dienstag. d.m ^k. D /Er selonst
vcm Dltektor Mettzner rwzcnferk dle brliebte
Operette „Don Lefar' von Rudols Diellingirr
zur Aufführun« und werden die.Hanptrollei« ae-
spl-kt von den Damen Hrck, v. n Scs-

mant und den Herren SlMier-Waekde. Matke. P»L-
ten. Bock. v. Sch^eltlirs. Dix musikLk/ch: LettirNL
hat Misikdirektor Radtg übcrnsm'Men. >-

* Die Ottsgrvppe Dertriebea r SNatz-Lothrin-
gre vera-nstlrlt-el ein aefeklkAes- Nr'ifKm-
menfein >am Sonntag. den 27. De-zember.
mittags im „Ad lier" tn ZöegeGsus.m.

* Des Stoffandrangs wegen mutzke eine An-«
zahl von Berichten unS EinlfendunOrn »arilck-
gestellt werden.

» Diebstähle. Zn einem Bers>am,nl»'k-sslo?ak in
dtt Plöck wurve ttner Frau die HandtÄche mit
Wettgegenftänl>en rmd Baibtvld im
von 240 Ms. sestobten. — Anf dem HrwptiS«hn-
hof entwcndeie eln Handtazchenvteb ttner FVr«
EeldbÄite<r nmd Bttofmapvc i-m Wkrte vsn 2870—
E Dle Täktt entkamen unerkanint. — Im
Zahnärztlichen Insffküt wtirde ttnonr Sludemen
dtt Mantsl nsbft Glaeechanbfck«h>cn iin Werte von
570Mk. aestochlon. In derZvhrinserstratze wutttz aus
eijnem ttnMfttedigten Garten ein« Gcms «nd acht
Hafsn ffn Wort!- von 3Y0 Mk. sestMeN. — Jn
der Weberstvatze verschMind aus einenr Garten
ttn Danrenrcrd tzm Werte von 200 Mk. — Ve r-
haftet wurden tttt Taslöhner wegen
gung <m etnem Diebftahl. neun Perfco^v weWll
Diebf-ahks. vitt Männer und eine Frau. dte l»
SchlierÄach Leim Stehlen auf fröfchtt Dcvt ettappt
wurben.

* Verfcheuchte Ein-recher. Nuf den LcEn drs
Uhrmvchers Ish. Nifson, Vttgiheffnerstvatze hak-
ten es Einbrecher aLsesechnr. Sür vetsuchten oen
Rolladen hochzuziehen. wutten dann ckber durch
dchz ^nit aorbundenr ttektrischr Ala-r-nAingek vor

* Sinbruch. Dmch H-rckufzLehen des RollaLcns
gobana es Embrechern in den LaLen des llhk-
macher Müller m dtt Brunnengoss« eiiWrdriwgen.
Sie erbeuteten etwa 40 goldene und silberne RinM.
llhrketten. Kaffeolösfek und WvaccasabcLn ffn
VchrmtLttMge von 2450 Mk.

Letzte Drahtberichte

Essen, 27. Dez. Der Selgische FaLrikanten-
vttein in Remscheidt beschlotz einstkmmiK.
keine Waren mehr an Frankreich zu liefern, fo-
lange die Kriegsgefangenen festgehalten wer-
den. >

Berffn, 27. Dez. Es ist, wie verschiedene
Vlätttt mitteilen, ein Plan gefaßl wsrden,
eine Beliefervng Ler Hokeks VK<
Speisewirtfchafken zunächst iH Gro^
Berlin, dann aber auch fllr das ganze Reich mit
Auslandslebensmttteln zu organisteren.

Düssttdorf, 27. Dez. Die bolaischv BetzatzunLS,
behörde hat es aLgttehnt. di« Ermennung des Ar-
jstizrates Lvnde- prm Reg.-Prüfidenren vsn Düssel-
dorf anzuerkenrrcn.

Paris, 26. Deg. Nach einer „Temps"-Mel-!
dung aus Vrüssel wird eine Note veroffenüich-,
die mttteilt, dah die britische Fkotleir
bafis, deren AusheLung angekündigt umrde,
auch wetterhiir in Antwerpen verbleibeir
werde. Sie wttde sogar durch gewisse Eknheid
ten, die dtt Flottenbasts in Calais angrhören^
vcrftärkt, do letztere defimtiv besetti^
würde.

A« dein. HLak 26. Dez. Aus Washrngton wttdf
aemeldet, dcrtz der Vcrsuch, vr ttnom VcngleffL ffff»
die Ratkftkation des Friedenovertr»,
aes züenNliche Fortschritte gemackit hat. Dilse
Mhrcr der berden Sencrkspvrttteir habei, «tt
Montas die DerLandlunaen cnrfgrnonrnvrr. um M
einem Koniproniitz b-zllgltch der Voroehcölte M
komnren. Meitere Konfttenzen werden t-n »<r nach-
ft-on Woche stattfinden.

kM-MWM LMOs f )

kes. IVielil. — fllkff lncklvick. LI» Kbkiuv lecke §ckvle
suck INLckeken; rnr LInMkr^prkg., rur nLnckals-
koebnekuia. 6evinn ra 7eit; rellelöse kcrletiunx;
ckllrtt. Krleseriv. krel. ftet- lm kdosp. - 57/8

WittmiilgsbeiilichtUgcil!>er MW» Prst.

_Am 27. Dezember 1910, morgen- 7 Nhr._

Wärme-
Grade
n. Cels.

niederst. ^ höchstu

Wärmegrad seit
gestern

Wind-

ffchtung

Hinnnüt

Luftöe.

mm

1.6

SF

5.0

West

trüb

746.3

Nlederfchlag 3,4 mm

Dtittelwerte von gestern:

Temperatur 2,S

Dunstdruck 4,6 mm

Rekative Feuchttakeik 77.7 ff.

Wasserstand am 27. Dezember 1S19

Heidelberg, 3,V7m, Heilbronn, 1,66 m-
und in Neckarskeirra ch 4,00'm'

-KM »»serii KksiiMütii!
 
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