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-^vnian aus der

188?. > ?>>
gut sich darauf Nelly wieder zukehrte, erschrak er vor dem
umheimlichen Ausdruck, mit welchem sie ihn noch immer
betrachtete. Wie eine Bildsäule stand sie, die eine Hand
auf den Tisch gestützt, die andere auf's Herz gelegt.
Als habe er nichts Auffälliges in ihrem Wesen ent-
deckt, überreichte er ihr den Brief. Zugleich bemerkte
< So, Nelly, das hätten wir ge-
in, daß er ihn nicht verliert
Wie eine Somnambule nahm Nelly den Brief in
Empfang.
„Mr. Slvwfield," hob sie an, und ihr bleiches
Antlitz erhielt einen förmlich leichenhasten (iharakter,
„wo sind meine Kinder? Wo ist Fanny? Wo ist
Harry?"
Bestürzt trat Slvwfield einen
Schritt zurück! er faßte sich
- indessen schnell wieder und ant-
wartete mit unsicherer Stimme:
„Wie oft frägst Du mich dar-
nach —"
„Ich werde so oft darnach
fragen, wie ich vor Sie hin-
trete," fiel die Onaterone frostig
ein.
„Aber ich kann keine andere
Erklärung geben, als ich sic
Dir schon tausendmal ertheilte."
„Das genügt mir nicht.
Sehen null ich meine Kinder,
in meine Arme schließen null
ich sie, an mein Herz drücken."
„So gedulde Dich wenig-
stens," Versetzte Slowfietd be-
schwichtigend. „Tie Kinder
sind,in. guten Händen. Du be-
greifst, hier im Hanfe konnte
ich sie nicht dulden; ich brachte
sie daher zu guten Renten —"
„Heimlich, hinter meinem
Rücken," unterbrach Nelly ihn
nunmehr heftig, „ich hätte sie
sonst nicht von mir gelassen
oder ich wäre mit ihnen ge-
gangen —"
„Was hindert Dich, heute
noch zu gehen, wenn es Dir
nicht länger hier gefällt?"
fuhr Slvwfield ungeduldig ans,
„Du bist eine freie Farbige,
i und ich bin der letzte, der
s Dich halten mochte; ein gut
! Stück Geld gebe ich Dir mit
- aus den Weg."
Wie im Wahnsinn lachte
5 Nelly ans. Sie sah, daß Slvw-
field's Verwirrung wuchs, und
mit schneidendem Hohn rief
V sie ihm zu: „Ich sollte gehen?
Damit wären Sie freilich ein-
verstanden; denn jetzt bin ich

j sprach er in versöhnlichem Tone, „ich meinte cs
mit Dir, oder ich hätte Dir anders gerathen."
> Er ließ sich vor dem Schreibtisch nieder und unter
adnincrikaiiischcn Bürgerkriegs. seiner -feder entstand:
„Berehrte Freundin! Eine Entdeckung machte ich,
wie ich sie kaum erwartet hätte. Gregor, dieser er-
bitterte, von seiner eingebildeten Größe und Unfehl- cr erzwungen heiter: „So,
barkeit durchdrungene Feind, und seine theatralische schafft. Präge dem Louis ein
Begleiterin sind nicht mehr und nicht weniger, als oder vergißt."
zwei abenteuernde Gaukler und Kunstreiter, also eine Somnambule
Schmach des Melville und damit ausgeschlossen
von jeder Beziehung zu Ihnen. In Verehrung Ihr
treu ergebener Slowfield."
„An Miß Sarah Melville, Melvillehonse," lautete
! die Adresse, mit welcher er den Brief versah. Als cr

Vorbehalten.
Die Familie Melville.
Zeit des mn..
Bon
Baldnin MollHansen.
tForYctznng.)
HM ! u bist ein bedachtsames Frauenzimmer," ! <jivrr .
versetzte Slowfield auf Nelly's Meldung j Schmach des Hauses
von den: Besuche des Doktor Hawkins, j Reriehun
nnd^während sie ihm leuchtete, öffnete cr
sN die Thür, die zu seiner Wohnung führte. !
^ls er eintrat, folgte Nelly ihm nach.
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Äas'i'r ^N'ug ihn mitnehmcn.
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sich glücklich,
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der W.: ,r hsu - PI, geh; wenn
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klärt?Z "arte lieber," cr-
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>It s f?;, i!""8e lni Dunkeln,
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der,,,,. ' Eine harte Erwie-
^f'Pen ihm ans den
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derhhlofienheit, die auf
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