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Das Buch für alle: illustrierte Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für die Familie und Jedermann — 42.1907

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Heft 2
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https://doi.org/10.11588/diglit.60738#0065
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c- Nützlicher surr tzaur. c>




sWäsch ca usschlc nd er m a sch in cst Die zur
Zeit bestehenden Wäscheausschlcudermaschincn niit
Handbetrieb haben bis jetzt deshalb keine allgemeine
Anwendung gesunden, weil sic einen zu schweren
Gang Haven und darinn ȟt zwei Handkurbeln meistens
von zwei Personen «»getrieben werden mußten
Dann aber sind diese Waschzentrisngcn den Haus-
srauen nicht genü-
gend bekannt, ob-
gleich sie die grüb-
le« Vorteile bieten.
Die neue Wäsche-
schleudcrmaschiue
Snstem W, Bäuerle
ist so konstruiert,
datz sie von einer
Person mit einer
Handkurbel ohne
nennenswerle An-
strengung in Betrieb
gesetzt werden kann,
ja selbst ein Kind
von 8 bis 12 Jahren
kann die Inbetrieb-
setzung ohne Mühe
bewerkstelligen, auch
ist eine Verletzung
der die Maschine be-
dienenden Person
völlig ausgeschlossen.
Der leichte Gang der
Maschine wird durch
die Anwendung
einer Kugellager-
spindel erreicht, die
durch einen Ketten-
antrieb, ähnlich wie
bei den Fahrrädern,
in Gang gesetzt wird.
Mit nur wenigen
Umdrehungen der
Kurbel ist ein Wasch-
korb vollWäsche ans-
gernngen, und die
Wäsche wird in einer
Weise geschont, wie
dies bei den bisher
üblichen Methoden
durch die Hand oder
von Wringmaschi-
nen niemals ge-
schehen kann, denn
jede HanSfran weist, dast ältere Wäsche durch die bis-
herige Ausdreh- oder Ansprestmcthode nur zu bald
ruiniert wird. Dies ist namentlich der Fall bei Vor-
hängen, Tllllgeweben, seinen Spitzen und so weiter,
welche bis jetzt nur mit der Hand ausgedrnckt werden
dursten und dann ans sogenannten Spannrahmen
weiter getrocknet werden mußten, damit ihr leichtes
Gewebe unverletzt bleiben konnte. Diese seinen
Wäschestücke können jetzt in der Schlcudermaschine
ebenso wie die übrige Wäsche in kürzester Zeit aiiß-
gcrnngen werden, ohne daß sie auch nur im gering-
sten einer Beschädignng ausgesetzt sind, wodurch
Zeit und Geld erspart wird. Weitere Auskllnste
werden gerne erteilt durch die herstellende Firma
PH. Löhe in Hennes an der Sieg. P. R.
jPreise lb e eren einznmachenst Ans 8 Liter
Beeren nimmt man st? Liter gnten süßen Wein
tAnsbruch), l Kilogramm seingesloßcnen Zucker, ein
Stückchen Zimt und 6 Stück Gewürznelken. Zu-
nächst wird der Wein mit dem Zucker und dem Ge-
würz in einem bedeckten Gefäß 1V Minuten lang
gekocht- alsdann schüttet man die Beeren hinzu und
läßt sie ebenfalls gut anskochen. Ist dies geschehen,
so hebt man das Gesäß vom Feuer, rührt die
Beeren nochmals »m, damit sie abkllhlen und füllt
sie in Gläser. Solche Preiselbeeren schimmeln nie-
mals.
sSavonreierst Einige Scheiben beliebiger
Fleischreste werden sein gehackt und mit Salz, "ge-
stoßenem weißen Psesfer und sein gehackter Petersilie
kräftig abgeschmeckt und mit einigen Löffeln Bouillon
vermischt. Nach Belieben kann man auch etwas
Zitronensaft darunter träufeln, dann bestreicht man
einen Teller, der Ofenhitze vertragen kann, dick mit
Butter, verteilt das Fleisch gleichmäßig darauf,
schlägt recht behutsam einige Eier wie Setzeier dar-
auf und bestreut dieselben mit etwas Salz. Der
Teller wird ans einer Kasserolle mit kochendem
Wasser in einen mäßig warmen Ösen gestellt lind
zngedeckt. Wenn das Eiweiß fest geworden ist,
schiebt man den Teller ans eine heiße" Schüssel und
garniert dieselbe mit gerösteten Semmelschciben.
fBirncn inEssigund Znckcr.j Aus 6 Psnnd
Früchte rechnet man Ist? Liter Essig, Ist? Psnnd
Zucker, 5 Gramm Zimt. Die Birnen werden ge-
schält, in der Mitte durchgeschnitten, das Kernhaus
entfernt und in Wasser gelegt. Zucker und Zimt
werden geschäumt, die Birnen gekocht, bis sie sich

leicht durchstechen lassen, in ein Glas gelegt und der
Säst darüber gegossen.
IVcrwelktc Blum en und Stecklinge frisch
'""ntz'äJ gclingt leicht, wenn man sie in ein
Gesäß nut Wasser stellt, in das man einige Tropfen
Kampferspiritus gemischt hat. Man must jedoch
zuvor nuten die Stellgel frisch beschneiden. Die
Wirkung ist über-
raschend und na-
mentlich bei Steck-
lingen ist das Ver-
fahren zweckmäßig
anzuwenden.
jFranend. Blätterst
IPcrga m en t-
p a p i e r s e l b sr h e r-
zustellen.j Das
Pergamentpapier,
das zumVerschliesten
der Einmachgläser
und -büchsen dient,
kann man selbst Her-
stellen, indem man
Papier in eine kalt
gewordene Mischung
von 8 Teilen engli-
scher Schwefelsäure
und I Teil Wasser
legt, einige Sekun-
den darin liegen
läßt und dann das
Papier mit Wasser
abwäscht, welchem
etwas Salmiakgeist
zngesctzt wurde, nm
die Säure zu neu-
tralisieren. Damit
das Papier nicht
kraus wird, muß
man es ansspannen.
iFür's Hausst
sTo maten aus-
znbewahre n.j
Man wische schöne,
vollkommen reife
und ganz gesunde
Früchte sorgfältig ab
und lege sie nnzer-
schnitten sowie un-
verletzt ill ein mög-
lichst weithalsiges
Gesäß, überschütte
sie mit einer Mischung von lbb Teilen Wasser,
1 Teil Essig liild I Teil Kochsalz und gieße oben-
ans eine zentimeterhohe Schicht feinsten" Olivenöls.
sAnili ns lecke ans Holz zn entfernen,!
ist deshalb schwer, weil dieser Farbstoff nicht bloß
in die Holzporen dringt, sondern auch das Zellge-
webe särbt. Zur Entsernung empfiehlt sich, die
Flecke erst einige Zeit mit Salmiakgeist einzu-
weichen und sie daraus wiederholt mit einer konzen-
trierten Lösung von nntcrschwesligsanrem Natron
zn behandeln. »Die Werkstatt».
sChaise lo n gne st n h Ist Die Notwendigkeit,
unsere Wohnräume möglichst praktisch und vielseitig
nusznnntzcn, hat die Industrie veranlaßt, Möbel,
wie Betten, Tische, Stühle und so weiter herznstellen,
die durch einfache Vorrich-
tungen in verschiedenartige
Möbel verwandelt werden
können, wie zum Beispiel
ein Sofa in ein Bett, ein
Stuhl in ein Ruhebett,
ein Stuhl in eine Leiter ec.
Der Firma Theodor Wil-
helm, Berlin 8.83 Schleier-
macherstrnste II, ist cS jetzt
gelungen, ein neuartiges
Möbel herznstellen, einen
Chaiselonguestuhl. Der
neue Stuhl ist, wie aus
Als Sessel. unseren Abbildungen er-
sichtlich, außerordentlich
praktisch und bequem, er ermöglicht ein bequemes
Liegen in jeder beliebigen Lage, ohne daß dabei der
Körper irgend
welchen Druck
durch Querhöl-
zer erleidet, wie
dies bei anderen
Konstruktionen,
zum Beispiel
Trinmphstühlen,
der Fall ist. Er
läßt sich als Ses-
sel undalsNnhe- Als Licgebelt ohne jede
stnhl benützen Oiuerleiste.
und kann zu-
sammengeklappt leicht transportiert werden, so daß
er sowohl im Zimmer wie auch im Freien benützt

Znsammengeklappt.

und daher in jeder Be-


"MästvM M088


mehr oder minder geräuschlosen

TW


werden kann. Dadurch,
daß der Chaiselongncstnhl
auch eiuc seitliche Lage
znläßt, also dem Kör-
per iu jeder Lage einen
Ruhepunkt bietet, erhält
diese Neukonstruktion
einen besonderen Wert.
Zusammengcklappt kann
der neue Stuhl mit Leich-
tigkeit von einem Kinde
fortgeschasst oder beqneni
in eine Ecke gestellt wer-
den. Tie Stühle sind ele-
gant und sehr solide gebaut
Ziehung zu empfehlen.
sDrehbare Gummiabsätze j Die bekannte
Tatsache, daß die Absätze unserer Stiesel nnd
Schuhe nach längerem Gebrauch schics gelauscu, das
heißt abgenützt werden, hat der Firma der Ameri-
can Trading Co, Filiale in Hamburg jElbhof»,
Veranlassung gegeben, drehbare Gummiabsätze
zn konstruieren"nnd unter dem Namen „Brandon"-
Marke in den Handel zu bringen. Diese Gummi-
hacken drehen sich von selbst nnd nützen sich dem-
zufolge gleichmäßig ab. Die Befestigung geschieht
vermittels einer einzigen Schraube direkt unter dem
Absatz, nnd der Träger solcher drehbaren Absätze
spart in einem Jahre "eine kleine Summe, welche
sonst für die häufige Reparatur der schnell schics ge-
laufenen Lederabsätze ansgegeben '
hacken viermal so lange halten

wird, da Gnmmi-
wie gewöhnliche.
Von vielen an-
deren Vorteilen
sei noch erwähnt,
daß das Fnßzeng
stets gut iu Ord-
nung ist, denn
gerade Absätze
konservieren den
ganzen Stiesel,
schiefe hingegen
ruinieren ihn,
man geht stets
wie aus einem
dicken Teppich,
der Gang ist ela-
stischer, die Hal-
tung stattlicher
und durch den
. „—.. Gang werden die
Nerven und diejenigen unserer Mitmenschen bedeu-
tend entlastet. Ann weiterer Vorteil ergibt sich da-
durch, daß man selbst bei langem Gehen keine Er-
müdung in den Beinen verspürt, und bei Frost,
Glatteis und Schnee ist ein Ausgleiten mit Gummi-
hacken unmöglich. Wir können dieselben älteren Leu-
ten als durchaus praktisch empfehlen.
IHeqdcs A k t i n o p h o t o m et erst Die Be-
stimmung der Belichtnngszcit ist eine der wichtigsten
Ausgaben beim Photographieren, „,id der Amateur
wenn
oder
Zu-
Be-

hat damit die größten Schwierigkeiten, zumal i
es sich nm starke Licht- nnd Schattengegensätze,
nm stärkste nnd schwächste Lichtstärken handelt,
verlässige Instrumente zur Bestimmung der
lichtungs-
danergab eS
bisher
kaum- die-
jenigen, die
die Ausgabe
haben, die
Helligkeit
des Lichts
ans opti-
schem Wege
sestznslellen,
waren we-
nig brauch-
bar, weil
das dem
Ange am
hellsten er-
scheinende
gelbe Licht
chemisch
weit schwacher ans die photographische Platte wirkt,
al« das optisch viel dunkler erscheinende Blau.
Die chemischen Belichtungsmesscr nehmen zwar
hierauf Rücksicht, werden aber viel zn sehr von
der gerade herrschenden allgemeinen Helligkeit be-
einflußt, als von den Lichtstrahlen, die "der aus-
znnebmende Gegenstand in die Kamera sendet.
Beide Fehler beseitigt das von dem Optiker Gustav
Heyde in Dresden konstruierte Aktinophotometer.
Bei Verwendung dieses neuen Belichtungsmessers
wird der anszunehmendc Gegenstand durch "verschieb-
bare Prismen von eigenartigem blauem Glase be-
trachtet, welches die gelben Strahlen verschluckt, so
daß in der Hauptsache nur die viel stärker aktinischen




grünen, blauen und violetten Lichtstrahlen sichtbar
bleiben und in ihrer Lichtstärke gemessen werden.
Das Aktinophotometer besteht aus zwei drehbar
miteinander verbundenen und mit einer Durchsicht
versehenen Dosen, durch deren Drehung bewirkt
wird, daß das erwähnte Keilprisma von seiner
hellsten bis zur dunkelsten Stelle vor der Durchsichts-
öffnung vorübergesührt wird. Bor der Ausnahme
eines Motivs sucht man sich den Teil ans, welcher
das Hauptinteresse des Bildes aus sich lenken
soll und darum auch die richtigste Belichtnngszcit
erfordert, beobachtet ihn nnd liest an der Skala
eine Zahl ab, welche durch die aus deni Instru-
mente ersichtliche Tabelle ohne weiteres die Bc-
lichtnngSzeit in Sekunden zeigt. Dieses kleine In-
strument ist — soviel wir wissen — der einzige ans
rein wisscnschastlicher Grundlage beruhende Belich-
tnngsmesser und gibt die Belichtnngsdauer niit
überraschender Einfachheit und dabei doch unfehlbar
sicher an. Die Liebhaberphotographen werden es
gewiß mit Freuden begrüßen, daß endlich ein un-
entbehrliches Hilfsmittel existiert, welches schon seit
Jahren schmerzlich vermißt wurde. P. R.
sZimmergnrken.j Eine reizende Neuheit
bilden die Zimmergurken, deren Kultur besonders
bei Leuten, die über keinen Garten, wohl aber über
sonnige Fensterbretter, Ballone oder Veranden zu
verfügen haben, Anklang gefunden hat Wer einen
sonnigen Fensterplatz hat und sich einen größeren,
Blumentopf mit guter Erde verschaffen kann, ist jetzt
in der Lage, schon im Juni selbstgezogenc Gurken
ans den Tisch zn bringen. Am besten legt man an-
sangs April in Blumentöpfe von etwa 7"Zentimeter
lichter Weite je I Korn Samen nnd verpflanzt nach
st Wochen die Pflanze unter Schonung des Ballens
in einen Blumentopf von 12—18 Zentimeter oberer
Weite- jedoch kann man auch von vornherein in einen


großen Topf aussäen- das erstere Verfahren ist
aber vorzuziehen. Für Zimmergurken nimmt man
krästige, etwas sandige Gartenerde, am besten Mist-
beeterde. Die Töpfe stellt man in einen Raum, in
welchem die Temperatur Nachts nicht unter 8" Rean-
mur sinkt, man gießt nach Bedarf und vermeidet
vor allen Dingen zu große Feuchtigkeit. Immer
sorge man dafür, daß die Oberfläche des Topfes
gelockert werde, achte auch darauf, daß nicht Blatt-
läuse den Ranken und Blättern einen Besuch ab-
statten. Frischer Zugwind vertreibt sie in den meisten
Fällen. Sehr wohltuend ist für das Gedeihen der
Pflanze ein öfteres Bebrausen der Blätter Znr
Zeit der Blüte vermeide man es jedoch. Wenn die
Pflanze zn ranken beginnt, bringt man ans einigen
Holzstäbchen ein leichtes Gitter dahinter an und
heftet die Ranken lose daran. Hat die Pflanze
8-9 Blätter getrieben, so schneidet man die Spitze
ab, nm den Fruchtansatz zu befördern. Auch kann
man in wöchentlichen Abständen ganz kleine Gaben
ietwa st? Gramm» Universalbkumen- und Gemüse-
dünger geben. Um besseren Ertrag zu erzielen,
empfiehlt es sich, die ersten Früchte bei einer Länge
von 2b Zentimeter abznnehmen. Die Sorte „Nqtoiv"
ist die beste. —dt.
sBrau n g efch m o lz en er Zucker zum Fär-
ben der Li körest Bekanntlich löst sich der braun-
geschmolzene Zucker nicht immer vollständig im
Weingeist ans, was für das Färben geistiger Flüssig-
keiten ein Übelstand ist. Um dies zu vermeiden,
vermengt man den Zucker vor dem Brennen mit
ein wenig kalzinierter Soda (entwässertem kohlen-
saurem Natronq und zwar 18 Gramm ans 1 Pfund
Zucker. Man ist alsdann sicher, einen selbst in stärk-
stem Weingeist vollkommen auslöslichen braunge-
schmolzeuen Zucker zu erhalten. >
(Die Fundgrube.)


l<6!N l_UXU8gs6AcK, 8Ori6srr> 638 VOI--Üg1iolJ8ie I^alirur>g8 mitte! erster, 8)6 mit

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