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Das Buch für alle: illustrierte Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für die Familie und Jedermann — 42.1907

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Heft 5
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https://doi.org/10.11588/diglit.60738#0140
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Versus llamLsaru

M

in-
er

fSäulenkaktcen.sDtc Gemeinde der Kakteen-
freunde wird von Jahr zu Jahr größer. Das hat
hauptsächlich iu der großen Anspruchslosigkeit, welche
diese auS dem tropischen Amerika stammenden Kin-
der der Flora zeigen, seiner in ihren interessanten
Formen und teilweise auch in ihren prachtvollen
Blüten seinen Grund. Sic haben serner auch vor
anderen Pflanzen den Vorzug, daß sie nur sehr ge-
ringen Raum in Anspruch nehmen, so daß der Blu-
menfreund ans verhältnismäßig kleinem Raum eine
ansehlichc Sammlung dieser inter-
essanten Pflanzensamilie unterhal-
ten kann. Von den zahlreichen
Familien der Kakteen sind die be-
liebtesten die Säulen-, Fackel- oder
Kerzenkakteen iOkisuch, zu denen
auch die Königin der Kakteen, die
„Königin der Nächst', gehört. Un-
sere Abbildung stellt einen Säulen-
kaktus in seiner vollkommensten
Gestalt, denOerkusllamaea.ru, dar.
Seine Kultur ist der aller anderen
Kakteen ähnlich. Der passendste
Platz slir die Kakteen ist ein son-
niger Ort im Freien, wo man die
Töpfe in Sand einsüttert und bei
anhaltendem Regen durch über-
legen eines Fensters oder Brettes
schützen kann. Wenn kein Plätz-
chen im Garten zu Gebote steht,
kann man die Pflanzen auch aus
einem Fensterbrett oder innerhalb
des Zimmers, aber nahe am Fenster
in einen Kasten in Sand oder
Moos einfiittern. Im Sommer
müssen sie etwas feucht gehalten
werden, was man durch überbrau-
sen mittels einer sehr feinen Brause
oder eines Zerstäubers bewerkstel-
ligt,- dadurch werden die Pflan-
zen gleichzeitig von Staub und Ungeziefer gereinigt.
Im Winter, wenn die Pflanzen im Zimmer stehen,
gießt man nur äußerst wenig an sonnigen Tagen
und nur zur Mittagszeit, damit die Pflanzen dis
zum Abend wieder abgetrocknet sind. Durch zu
starkes Gießen im Winter kann man viel verderben -
die Pflanzen lieben es, um diese Zeit sehr trocken
zu stehen. Es genügt vollkommen, jeden Monat
einmal zu gießen. Wenn der Tops von Wurzeln
ganz durchzogen ist, versetzt man die Pflanzen im
Lause des Sommers in etwas größere Töpse in
eine Mischung von sandiger Mistbeeterde, Lanberde
und etwas altem Lehm. —dt.
sH agebuttenkerne, ein köstliche r Kasse e-
zusatz.s Die Kerne der Früchte der wilden Rose
werden mit einem Tuche abgerieben, dunkelbraun
geröstet und gemahlen oder sein gestoßen und dem ge-
mahlene» Kaffee in kleinen Mengen — ungefähr zu
st« Teil — beigcsügt. Der Geschmack ist vanilleartig.
(Allg. Bäcker- u. Konditor-Ztg.j
s.Ko mb ini erter Heiz ofens sür Gas, Kohle
und Koks. Eine Neuerung in Zimmerösen hat die
Dessauer Gasapparatesabrik „Jonitza", G. m. b. H.,
in Dessau-Jonitz geschaffen. Es ist dies, wie unsere
Abbildung zeigt, ein Ofen sür dauernde oder zeit-
weise Heizung von Wohnräumen, Geschästslokali-
täten und so weiter. Der neue Ösen vereinigt in
sich die Vorteile einer
kombinierten Heizung,
das heißt er kann sowohl
mit Kohle und Koks be-
schicktund ebenso auch für
gasförmige Brennstoffe,
speziell sür Leuchtgas,
benützt werden. Die
Vorteile liegen auf der
Hand. Es ist sicher der
rationellste Ofen bei '
tensiver Kälte, da
stets betriebsfertig ist,
und mit ihm die Zim-
mertemperatur aus das
genaueste reguliert werden kann. Der kombinierte
Heizofen besitzt einen Heizeffekt sür Räume von
etwa 120 Kubikmeter, der mittlere Gasverbrauch
pro Stunde beträgt zirka 0,9g Kubikmeter, er besteht
ganz aus Gußeisen in eleganter, moderner Aus-
stattung, mit Wärmeschrank, Kochstelle, Kupfer-
reflektor und Abzugsstutzen sür die verbrannten
Gase. Der Ofen ist mit einem Zirkulationskanal
versehen, wodurch die zutretende Zimmerlust bei
der Verbrennungsstelle des Heizgases herausgepreßt
und dem zu heizenden Raume mitgeteilt wird. Be-
rücksichtigt man die mäßigen Preise (Mark SS.-



von der einen zur ande-

von Likören, Flaschenbieren,
weiter. Etwas wird immer
Fabriken, Konservensabriken,

mit Butter bestrichene Knchensorm getan und recht
schön gelb gebacken. Wenn die Torte aus der Form
kommt, wird sie mit Zucker und Zimt bestreut.
sMclonen einzumachen.s Mittelgroße, noch
sestc Früchte «erden in Hälften zerteilt, geschält,
von Mark und Kernen befreit und in längliche
Streifen geschnitten, die man st? Stnnde in kaltes
Wasser legt. Dann kocht man sie einige Male in
siedendem, zur Hälste mit gutem Essig vermischtem
Wasser aus, kühlt sie in kaltem Wasser ab und läßt
sic ans einem Sieb gut nbtropsen. Auf etwa 1'!? Kilo-
gramm Melonen nimmt man 750 Gramm bis 1 Kilo-
gramm Zucker, 3s, Liter guten Weinessig, 20 Gramm
ganzen Zimt und 8 Gramm ganze Gewürznelken,
von denen man die Bliitenknöspchen ausgestochen
hat, siedet alles unter fleißigem Abschäumen zu einem
dicklichen Sirup, tut die Melonenschnitten in einen
Steintops, schüttet den kochend heißen Sirup darüber,
deckt den Tops zu und stellt ihn an einen kühlen Ort
Am folgenden Tage siedet man den Sirup aus,
schüttet ihn über die Meloneuschnitten, wiederbolt
dies an den beiden folgenden Tagen und bewahrt
alsdann den gut zngebundenen Topf an einem luf-
tigen trockenen Orte ans. «Deutsche Gärtner-Ztg.s
sReb Huhn mi t gefü llten Sch n i tten.s Zwei
sauber gerupfte, flamhierte und ausgenommene Reb-
hühner werden tressiert, mit Speck Überbunden und
schön weich gebraten. Die Leber, das Herz, etwas
Rindsleber und Speck werden fein verwiegt, mit
sein gehackten Zwiebeln in Butter gedämpft, mit
gehackter Petersilie und einem Eigelb vermischt, ge-
würzt, durchpassiert und aus in Butter halb gebackene
Brotcroutons gestrichen. Vor dem Anrichten läßt
man letztere im Ofen heiß werden und garniert die
Rebhühner damit.
sEine Kälte und Wärme haltende Fla-
sch e.j Die „Thermos-Flasche" hat die Eigenschaft,
den Wärmeaustausch zwischen ihrem Inhalte und
der Außenwelt außerordentlich zu verlangsamen,
das heißt heiße Flüssigkeiten bleiben in ihr sehr
lange warm, kalte aber bleiben auch lange kühl.
Kochend heißes Wasser bleibt über LI Stunden aus
50 Grad Celsius, eine Leistung, welche sür Zwecke
der Kinder- und Krankenpflege, wie auch für die
Erhaltung warmer Getränke während der Arbeit
im Freien sehr beachtenswert erscheint. „Thermos"
ist eine sogenannte Weinhold-Tewarsche Flasche, so
benannt nach dem Professor Weinhold in Chemnitz
und dem englischen Physiker Dewar, eine Flasche
mit einer Doppclwand. Ihre Konstruktion bezweckt,
die Ursachen, welche Wärmezufuhr oder -abfuhr be-
dingen, nach Möglichkeit zu beseitigen. Derartige
Ursachen sind zwei: Zunächst die Wärmeleitung durch
die umgebende Lustntmosphäre. Dieser Ursache ist in
den doppeltwandigen Gefäßen dadurch nach Möglich-
keit die Wirkung entzo-
gen.daß in dem lustdicht
abgeschlossenen Zwi-
schenraum, also zwi-
schen den Wänden der
inneren und äußeren
Flasche, eine möglichst
vollständige Lustleere
erzeugt wird- hiermit
wird der Wärmelei-
tung ihr Träger, die
Lust', fortgenommen,
und es kann Wärme
weder entweichen noch
zugesührt werden.
Die zweite Möglichkeit
ist die Wärmeausstrah-
lung, und diese wird
dadurch aus einen ver-
schwindenden Betrag
herabgesetzt, daß die
inneren Gesäßwäude
mit spiegelblankem,
dünnem Silberüberzug
versehen werden und
daher die Wärmestrah-
lung zurückspiegeln.
Der Umstand, daß ein
derartiges Gefäß zum
Säubern und Jnstand-
halten keine weitere
Mühe verursacht, als
irgend eine gewöhn-
liche Glasflasche, hat die Firma R. Burger L Co. in
Berlin N., Chaufseestraße 2L., veranlaßt, solche für
das tägliche Leben zu verwerten. Die Herstellung
ist möglichst verbilligt worden, und „Thermos" wird
daher in nicht allzu langer Zeit einer der unent-
behrlichsten Gebrauchsartikel werden.

schwarz lackiert, Mark 117.— sür einen ganz email-
lierten Oscns, so ist demselben sicherlich eine große
Zukunft beschicken. P. R.
sScnfbiru en.s Geschälte und vom Kernhaus
befreite Birnen werden in Wasser so lange gekocht,
bis man sie mit einem Strohhalm durchstechen kann.
In demselben Safte koche man alle Birnen. Abge-
lühlt schichtet man sie in Einmachtöpfe, gibt ans
ungefähr 100 Birnen st? Kilo gemahlene Senskürner,
schüttet das Fruchtwasser darüber, bedeckt die Ober-
fläche mit einem Beutel mit gemahlenem Sens und
beschwert diesen mit einem glatten Stein.
sEtiketten - Anlcimapparat „Liliput ".j
Fast immer ist die Klcbcrei ein wichtiger Faktor bei
der Herstellung von Artikeln aus Papier oder Pappe,
bei der Fabrikation " "" " ..
Schokoladen und so
geklebt in chemischen

Zigarren-, Kakes-, Kalender- Tinte-, Putzpomade-,
Trockenplatten-, Wichse- oder Zttndholzsabriken, es
ist ein ungeheures Reich, in dem bisher der Klebe-
pinsel herrschte. Diese Herrschaft ist jeüt gebrochen
und durch eine kleine sinnreiche Miniaturausgabe
einer Gummiermaschine ersetzt worden. Die Eti-
ketten, welche jede beliebige Form haben tonnen,
rund, spitzeckig, oval, länglich, geprägt oder gestanzt,
werden durch die Einsllhrungsrvalzen den Klcbstoff-
auftragwalzen zugesührt und durch diese schnell,
sauber und gleichmäßig gummiert. Dieser Klebsioff-
austrag ist wie bet der Briesmarke äußerst sparsam,
ohne die Vorderseite irgendwie zu beschmutzen. Es
ist ein äußerst praktischer und nutzbringender Appa-
rat zum sauberen und exakten Etikettieren von
Packungen aller Art, wie Dosen, Flaschen, Büchsen,
Schachteln, Beuteln, Paketen oder dergleichen. Die
kleine Anleimmaschine „Liliput", welche von der
Firma Ferd. Emil Jagenberg in Düsseldorf hergc-
stellt wird, hat den Vorzug, so leicht zu sein, daß
sie selbst von einem Kinde — "
ren Stelle getragen
werden kann- sie ver-
arbeitet Etiketten bis
zu einer Höchstbreite
von 120 Millimeter und
beliebiger Länge. „Li-
liput" ist namentlich
sür Weinhandlungen,
Likörfabriken, Par-
sümhandlnngen u. s. w.
ausgezeichnet verwend-
bar. Immerhin wird
es noch eine Anzahl
Fabrikanten geben,
welche von der frühe-
ren Pinselmethode
nicht abgehen können,
welche jeder Neuerung
abhold sind und keine
Umänderung der
Wohnstatt lieben, aber
auch diese Anhänger
der guten alten Zeit
werden noch ausrusen:
„Jetzt habe ich diese
Pinselei aber satt!
Noch heute probiere ich
die Anleimmaschine Li-
liput!" P. R.
sTortevonKar-
tosse ln.j Man rühre
stt Kilogramm Zucker
mit dem Gelben von 4
Eiern schaumig, nehme etwas fein zerhackte Zitronen-
schale dazu und rllbre st? Kilogramm sein geriebene
gekochte Kartoffeln darunter. Wenn alles noch eine
Zeitlang gerührt worden ist, wird der stets ge-
schlagene Schnee der 4 Eier dazu gerührt. Hieraus
wird die leicht untereinander gerührte Masse in eine



sNcuester Gas-Selbstzünder „A t l a s".j
Es ist bekannt, daß die sogenannte» Selbstzünder
sür Leuchtgas, welche sich oberhalb der Klamme an-
gesteckt befinden, in kurzer Zeit unbrauchbar werden
und damit eine Quelle des größten Ärgers und
Verdrusses bilden. Unter dem Namen „Atlas"
bringt nun die bekannte Bntzkes Gasglühlicht-Ak-
tiengesellschaft, Berlin 8. 42, Ritterstraße 12, einen
Gas-Selbstzllnder aus den Markt, bei welchem sick
die Pille unterhalb des Brenners befindet und so-
mit von der Flammenhitze vollkommen unbeeinflußt
bleibt. Die Zllndungsptlle besitzt dadurch eine un-
begrenzte Lebensdauer, und es zeichnet sich auch der
dazu gehörige Apparat „Atlas" durch besondere

-ist

Einfachheit in der
Konstruktion, leich-
teste Handhabung
und Justierung, so-
wie billigen Preis
aus. Die Anwen-
dung geschieht wie
folgt: Beim Entzün-
den des Gases wird
der am Beleuch-
tungskörper befind-
liche Gashahn geöff-
net, die Kette des
Atlas-Zünders nach
unten gezogen, wo-
durch das Gas in
die NebenleituugLe-
langt und sich an dem
Pillenhalter zu einer
kleinen Flamme ent-
zündet. Durch diese
Hilssflammc wird
das dem Hauptbren-
ner entströmende
Gas entflammt, hier-
aus wird der Ring
losgelasscn, die Ne-
benleitung schließt
sich selbsttätig und
die Züudflamme er-
lischt.
sGlasätztintes,
womit sich mittels
einer gewöhnlichen^
Stahlfeder aus GlastMu
sebr gut schreiben
läßt, erhält man,
indem mau in einem
Porzellaumörscr
gleiche Teile Flnor-
wasscrstofi. Fluor-
ammonium und ge-
trockneten gefällte» schwefel-
sauren Barnt znsammeureibt.
Das innige Gemisch wird in
einer Platin-,Blei - oderGutta-
perchaschale allmählich unter
tüchtigem Rühren mit rauchen-
der Flußsäure übergossen.
<Die Fundgrube.)
sModellierwachs.s Man
schmilzt 1 Kilogramm gelbes
Wachs vorsichtig über gelin-
dem Kohlenseuer und setzt 130
Gramm venezianisches Ter-
pentin, 05 Gramm Schweine-
schmalz und 725 Gramm ge-
schlämmten Bolus hinzu. Nach-
dem alles gehörig durcheinan-
der gerührt ist, gießt man cs
nach und nach in ein mit Wasser
angesiilltes Gefäß und knetet
es mit den Händen nochmals
tüchtig durch. Das Schmelzen
des Wachses muß bei so nie-
derer Temperatur erfolgen,
daß sich an der Oberfläche keine
Bläschen zeigen.
«Polyt. Notizblatt.s
sHackbraten.s Je 1 Kilogramm gehacktes
Rind- und Schweinefleisch wird mit 4 in Milch ein-
geweichten und ausgedrückten Brötchen vermengt,
gesalzen und gepfeffert- 2 fein gehackte, in Butter
gedämpfte Zwiebeln, etwas gehackte Petersilie, nebst
3 Eiern werden dazn getan. Alles wird in ein
Schweinsnetz gefüllt, und ein länglicher Braten da-
von geformt, das Netz rings herum geschlagen und
in einer mit Butter ausgestrichenen, mit Zwiebeln und
Karottenscheiben belegten Bratpfanne eine Stunde
lang gebraten und mit guter Bratenjus serviert.

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isi cjA8 beete mitte! M ^jficles-; b680l^6>-8
ULimttLtt, wssin 816 mit On. Oetlien's
gekoobt L<8 ^iammei-i Litt ben Hecb kommt.
3 ^äckeben 25
IVlLn V6f-sang6 in cten bäclen Luebs-Uokiieb vr. Oetker'e
- ^uive»-, weil bieee LU8 beetem iVlÄteba!
beeteben.

Milcti
 
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