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Instytut Sztuki (Warschau) [Hrsg.]; Państwowy Instytut Sztuki (bis 1959) [Hrsg.]; Stowarzyszenie Historyków Sztuki [Hrsg.]
Biuletyn Historii Sztuki — 69.2007

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Nr. 1-2
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Knüvener, Peter: Das Passionsretabel aus Senftenberg/Niederlausitz in der Klosterkirche zu Doberlug - ein Werk aus dem Umkreis des Breslauer Barbaraaltares?: =
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https://doi.org/10.11588/diglit.35031#0012

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DAS PASSIONSRETABEL AUS SENFTENBERG/NlEDERLAUStTZ IN DER KLOSTERK1RCHE ZU DOBERLUG

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7. k G // //G /? b 6 rgG /' Pr/.s'.s* /' o /? .s' 7'/'/? (pc A o /?, (/Gt-tDoT/G/A/g, 7^/o^tG7A/rcA6k P/?o/. P 77/? 7 EG/? GA

Er steht leicht breitbeinig, so dass ihn der vor ihm sitzende Scherge, der bereits dabei ist,
die Dornenkrone zu binden, nicht uberschneidet. Dieser ist, wie derjenige rechts unten im
Vordergrund, der eine weitere GeiSel bindet, in seine Arbeit vertieft. Er schaut zu Boden.
Da er frontal zum Betrachter sitzt, wurde es nótig, sein von schrag oben zu sehendes
Gesicht in extremer Verkiirzung darzustellen. Obwohi die Konturen des Gesichtes etwas
rundbch geraten sind, ist dem Maler dies recht gut gelungenu Auf die aushoiende Geste
des iinks stehenden Schergen antwortet der rechts neben Jesus agierende, altere glatzkopfige
Mann, der mit einer mehrendigen Peitsche ebenfalłs zum Schlag ausholt. Sein kurzes unor-
dentlich gegtirtetes Gewand dffnet sich, so dass der Bauchnabel zum Vorschein kommt, was
sicher ais Hinweis auf die sittliche Verworfenheit des rohen Mannes zu verstehen ist. Hinter
diesem vierten Akteur befindet sich ein ftinfter, der auf Christus deutet und ihm ins Gesicht
speit. Dass dem Maler jedoch Kompositionsfehler unterliefen, wird anhand der Gestalt des
hinten rechts agierenden Schergen deutlich, der sich eigentlich hinter der GeiSelsaule befin-
det. Sein FuB aber ist so wiedergegeben, ais ob er vor der Stiule tanzeln wiirde. Trotz dieses
Mangels geht von der Darstellung eine eindrucksvolle Prasenz, ja fast Monumentalitat, aus.
Die Einordnung des Retabels, allein schon seine Datierung unter Berticksichtigung der
regionalen Kunstwerke, erweist sich ais sehr problematisch. Die bisherigen Datierungs-
vorschlage, die aber allesamt ohne eingehende Analyse und nur im Zusammenhang mit
Inventarbanden oder dem Dehio-Handbuch vorgenommen wurden, gingen von einer Ent-
stehung der Tafel um 1490 aus.^ Eine Begrtindung wurde nicht gehefert, doch hat man hier

^ Das ursprungliche Aussehen ist jedoch durch eine im Bereich des Inkarnats befindiiche Fehisteiie ieicht entstelit.
^ Zuietzt im Georg DEHiO, EGnnT/Mc/? <7er DenAc/zG/? Pzz/Mi&nłwG/G/': ^AG/zJG/z^rz/g (bearb. von Gerhard V1NKEN
u. a.), Berlin, Mtinchen 2000, S. 233.
 
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