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Haupt, Richard; Weysser, Friedrich
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Kreise Herzogtum Lauenburg (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler im Kreise Herzogtum Lauenburg — Ratzeburg, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.25183#0043

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Berkenthin.

31

vom Blitze „medergeschlagen"; dieß betraf jedoch natürlich bloß den Helm. Bei
einem Brande 1816 gieng der Turm, soweit er brennbar war, mit Orgel, Uhr
und Glocken zu Grunde; der Turm hatte darauf seit 1822 ein gekrenztes Dach
mit 4 Giebeln und erhielt erst später den jetzigen Helm.

Die Kirche ist groß und stattlich. Turm innen gleichbreit. Gewölbe meist
zerstört. Am Turme ein angeschrägter Granitsockel (wie zu Sandesneben); dar-
über besteht er noch
bis zu 2^o m Höhe
aus Granit, dann
folgen etliche Lagen
Ziegel, dann ein Ab-
satz zwischen Lisenen.

Schiff unten sockel-
los; die Feldsteine
reichen ebenso hoch
Wie dort; sie sind
nnbehauen, sast ohne
alle durchgehende La-
gerung. Dann solgt
über 5 Lagen Ziegel
der Sockel, und auf ihm beginnen die Fenster. Hier ein Gesims: eine Platte
auf den Köpfen vorstehender Binder. — Am Chore beginnt der Sockel unten
wie gewöhnlich; sein Abschlnß ist glasiert, südlich angekehlt, östlich angerundet.
Lisenen an den Kanten uüd in den Winkeln. Chorgesims ein deutsches Band
in von gernndeten kleinen Kragsteinen getragener Platte. Der Schiffostgiebel
zeigt eine Anzahl steigender Spitzbogenblenden, der Chorostgiebel einen steigenden
Spitzbogenfries und schlanke Dreierfenster. Am Bogen des mittelsten, der in zwei
Kränzen gemauert ist, wechseln schwarze mit den roten Steinen. Gewände der
Fenster hier wie überall, außen nur einfach schräge; die Jnnengestalt der drei
Fenster, mit umlaufendem Rundstabe, zeigt der
Lichtdruck. Jhre Sohle ist siebenfach abgetreppt.

Uebrige Fenster (am Schisfe verdorben) je 2 in
einem Joche, spitzbogig; alle innen nur mit tiesem
Rücksprunge, ohne Rnndstab. Westportal mit
2 Einsprüngen; die Winkel zwischen den 3 Kanten
sind mit Viertelstäben gesüllt, die oben einen
sehr einfachen würfelkapitälähnlichen Uebergang
zeigen. Ebenso die Südtür am Schiffe, groß
und spitz mit Kämpfer von Stabprofil.

Der Chorbogen hat eine Vorlage, welche
auf gegliederter Auskragung ruht. Die Ge-
wölüe im Turme setzten, wie es der starke Turm-

bogen noch thut, auf 3fach gerundeter Aus- Mv. 6. Vom Chorbogen.

AbL. 5. Grundriß der Krrche. V«.
 
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