Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Haupt, Richard; Weysser, Friedrich
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Kreise Herzogtum Lauenburg (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler im Kreise Herzogtum Lauenburg — Ratzeburg, 1890

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.25183#0044

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
32

Berkenthin.

kragunq auf. Die Schildbogen, unter denen die SchildwLnde sehr verstärkt sind.
sind im Turme erhalten. Auch im Schiffe ist (s. den Lichtdr.) ein ungegliederter
Schildbogen noch zu sehen; in den Ecken kragt er aus. Ungegliedert sind auch
die acht Rippen im Chore. Die Querrippen setzen zwischen den Fenstern auf
Consolen anf. Schildbogen fehlen im Chore. Neben dem Chorbogen ist (s. den
Lichtdr.) eine Schrankblende mit gegliederter Ueberdeckung; eine einfache slach-
stichbogig gedeckte ist unter dem südlichen der 3 Ostfenster.

Die Sacristei ist im nördlichen Chorwinkel erhalten. Vor der Südtür
eine Vorhalle (1693?).

Albert Rodemann, Pastor seit 1686, hat (vor 1715 Laffert), großen-
teils auf eigene Kosten, den Altar anfertigen, die Kanzel und das Gestühl so wie
es ist herstellen und die Orgel aus die Westseite setzen lassen.

Altar (s. den Lichtdr.) bald nach 1686, prunkend, groß, interessant. Die
Statuen, besonders in der Gewandung von schlechter Manier, zeigen in den
Köpfen teilweise eine merkwürdig selbständige Auffassung. Die Farben der Be-
malung sind jetzt hart und kalkig', die Vergoldung ist schlecht. — Jn der Mensa,
deren Platte, breit l^o, tief l^, mit Kehle prostliert, aus gotländischem Marmor
besteht, ist eine von hinten zugängliche Oeffnung ins hohle Jnnere.

Kanzel Ren., wol Anfang des
17. Jahrhunderts (oder schou 1587?)
ohne Ornament, hübsch gegliedert mit
Bogen in den Seiten, Zahnschnitteu,
breiten Eierstäben. Rückwand, Deckel und
Türe haben barocke Einzelheiten, wie sie
in der Zeit um 1640 gebräuchlich waren;
doch sind diese Stücke zum Teile um
1640, teilweis schon um 1620 gefertigt.
Die schöue Bemalung von 1696 ist blau
(jctzt z. T. grün), rot und golden.

Das Gestühl z. T. 1587, z. T. An-
fangdes17.Jahrh.,z. T.jünger, ist gutund
einfach, das beste der Kanzel entsprechend.

DieOrgel 1822—24, vonsehrschwe-
rem Aufbau, erinnert imGesimse an lastende
Spätbarockformen. Von 1632 bis um1690
war derPlatz der Orgel auf der Nordseite.

Zwei Emporen, gegen 1690, zeigen
gewundene Säulenmit Blumenwerk in den
Abv. 7. Taufengel. Wmdungen an der Brüstung (s. d. Lichtdr.).

^Taufstein: der Fuß ist in der
Nordostecke des Schiffes unter einem Ständer vergraben. — Taufengel 1734,
 
Annotationen