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Böttiger, Carl August; Sillig, Julius [Hrsg.]
C. A. Böttiger's kleine Schriften archäologischen und antiquarischen Inhalts (Band 3) — Dresden, Leipzig, 1838

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https://doi.org/10.11588/diglit.5486#0017

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Ausdruck K i n d b e tl c r i n n c n s t ii Ii 1 e aus dieser Stelle Aitcuii-
dor's angeführt wird *), die Erklärung' dabei steht: Stühle, deren
sich die Weiher bei der Entbindung- spät bedienen**). Der ge-
lehrte Pisanische Professor C Ii i m c n t e 11 i, der uns mit einer
eigenen Abhandlung über die Stühle der Alten auf Veranlassung
einer allen Inschrift über die Ehre des Doppelsilzcs (de bonore
biseliii) beschenkt hat, zerbricht sich den Kopf über dieses „spät".
Ich dächte, das Räthsel wäre bald gelöset, wenn man nur über-
setzen wollte: in der höchsten Nolh, zuletzt, weuu die Ge-
burt sehr schwer ging. Die Folgerungen daraus ergeben sicli
von seihst. Allein die Alten haben auch Geburlsbelten gekannt,
wie man aus dem Moschion, einem Zeitgenossen Galen's, ersieht.

Bei dem Gemälde ans dem Palaste des Titus, das Sie, mein
würdiger Freund, aus Sicklcr's römischem Almanache mitiheileii,
und worin sie mit jenem Herausgeber eine Zwilliiigsgeburt der

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wohl lesen: MS o/j-olw/xa k.t.X. Nun folgt im folgenden 48sten
Abschnitt aucli Auskunft über die zwei Betten. Das eine, heilst
es, sei hart gepolstert, auf welches wir die Gebärende in den
Weben legen lassen müssen. Denn oft gebären sie auch
liegend! Aufs andere weichgepolstert, wird sie nach der Ent-
bindung gebettet. Im folgenden Abschnitt p, 21. wild nun die
Vorschrift angegeben, wenn man den Stuhl und wenn man das
Bette brauche. Wenn die Nachgeburt oder hier vielmehr die
Haut, die das Kind einschliefst, in der Gröfso eines Kies; in die
Bärniutfer eingetreten ist, dann lieben wir sie vom Gebärbette
auf den Geburlsstuhl. Wird sie aber da gar zu sehr abgemattet,
so legt man sie wieder aufs Gobiirlsbetle. Nun kömmt noch
folgender Zusatz: ist aber die Frau zu unvermögend, um einen
Geburlsstuhl zu haben, so mufs sie sich während der Weben auf
die Hüfte einer Hilfsfrau stemmen. Von diesen drei Hilfsweibern
aufser der eigentlichen Hebamme und von dem Sitz der Hebamme
zwischen den Füfscn der Gebärenden ist nun. ausführlich im Uten
Abschnitt die Bede.
*) OvEioox. V. c. 73. p. 205. ed. Eigalt. p. 404. ed. Beifii,
wobei des für die Wissenschaften zu früh verstorbenen Keif An-
merkung T. II. p. 507. f. zu vergleichen ist.
**) Die Stelle des Suidas Vol. II. p.461. ed. Kust. Keifst: Aox«""
&/Cpföl, o'; irno; ro tekeTv ovps y_qv>vrixi ai yvvalxtp. Küster hat
blos die Stelle aus Artemidor verglichen. Aber Chimentelli bat
über dieses o'^s allerlei Mutlnnafsungen vorgetragen, auch schon
die Stelle aus Hesychius T. II. c. 500. s. v- *<>Xa~l0'J verglichen,
die aber gar nicht Lieber gehört.
 
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