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Böttiger, Carl August; Sillig, Julius [Hrsg.]
C. A. Böttiger's kleine Schriften archäologischen und antiquarischen Inhalts (Band 3) — Dresden, Leipzig, 1838

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https://doi.org/10.11588/diglit.5486#0465

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Anhang zum dritten Bande.

Antiquarische Analecten,
Dritte Sammlung.
85,

Unter den Alterthumsforschern ist längst die Ueberzeugmig begründet,
dafs bei den Bewohnern Italiens, selbst da, wo die Korper beerdigt wur-
den, an ein Geldstück unter der Zunge oder im Munde der Leiche nie
zu denken gewesen. Bas bekannte Wort JuvenaPs: furor est post omnia
naulum perdere, ist Anwendung eines gr ie cb i s c lien SprüchwOTtes.
Der lleifsigste Sammler Meursius, de funerihus c. 5. vermag keine Stelle
aus einem römischen Schriftsteller zum Beweis aufzustellen. Vergl,
Hemsterhuys zu Lucian T. I, p. 422.

v. d Recke, Tagebuch IV, S. 182.

86.

Die schaukelnde Bewegung, wozu sich in Kinderspielen und Beweg-
ungen mancherlei Art von Jugend auf ein eigener Hang in uns äufsert,
wurde bei den Kömern durch Sänften, Tragestühle und Wagen zu einem
eigenen Luxus der Diät erhoben, der die gestatio hiefs und nach Mal's-
gabe der verschiedenen Motionsstühle mancherlei Modihcationen erlitt,
die J. Lipsius in seinen Klectis am gelehrtesten ausgeführt hat. Die
Sache gehörte so wesentlich zur Tagesordnung des reichen Römers (die
Nacht zum Tage zu machen war selbst in den üppigsten Zeiten unerhört),
dals in ihren Villen die Alleen und Bequemlichkeiten dazu besondere
Aufgaben für die Architectur der Landhäuser wurden. Was nun schon
lange in den Motionsstühlen und Sänften geübt worden war, trug As-'
klepiades auf hängende Betten und Hängematten über, die (wie wir aus
* Celsus sehen, 11. 15. p. 100. ed. Haller) blos eine Art geringerer
Schaukelbewegung für solche Personen mächten, die sich der stärkeren
Gestation nicht bedienen konnten. Eine noch einfachere Art war es,
 
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