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https://doi.org/10.11588/diglit.5486#0077
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wallenden Lochen bildete, wie wir sie lumfig an Bgjpllscueö Isjs-
köpfen erbliclieii, kunstreich tler Aulike nachgebildet, wenn sich
ein solcher Frauenkopf,
leicht umüatlei't, bcbusclit mit tausendglockigem Lotos,
«ms der ersten Ranglöge nach hundert auf ihn gerichteten Opern-
guckern herabhüge, auf Alle machen, die ein Herz und keine
Kiesel in der Brust tragen.
Ich bitte Sie, theueister Herr Herausgeher, wenden Sie ein-
mal auch einige Kupferlafeln auf solche echt antike Musterfigureu,
damit das Reich der ägyptischen Urschünheil endlich auch zu uns
komme! So etwas wird auch eine wahrhafte Bereicherung des
dienstfertigen Büchleins sein, worin die kunsterfahreue Emilie
Berrin, mystischer Benennung, in zehn Altenden einen so voll-
ständigen Unterricht über Alles, was nur mit nnd aus Haaren ge-
schmückt und gellochten wird, in so lliefsend reinem Vortrage er-
theilt, dafs auch die ungelehrigste Kammerzofe die Sache auf der
Stelle begreifen mufs *).
Doch, Scherz hei Seite! es bleibt ausgemacht, dafs die zwei
classischen Völker des Allcilhuins, die uns allein als unvergäng-
liche Tonangeber in allen Sachen des wahren Geschmacks dastehen,
dergleichen Unfug auf den Köpfen, wie sie jetzt auf allen Slral'scn,
in allen Thcecirkcln, in allen Modenjonrnalen zu sehen sind, nie-
mals duldeten und dafs, hätten überhaupt die Griechinnen die
Erlauhnifs gehabt, die Theater zu besuchen, ein damaliger Julius
von Vofs gewifs noch kein Lustspiel, die D a m e n Ii ü t e genannt,
zur Abwehiung aller Unbill von den armen Zuschauern, die hin-
ten sitzen , zu dichten verftnlaTst gewesen wäre. Denn selbst
in dem Falle, der bei den eleganten Römerinnen wirklich eintrat,
dafs sie sich in die Mysterien der grofsen Ailiuulter Isis in ihrem
Tempel auf dem Marsfehie an der Tiber einweihen Helsen und
dabei auch das Costume der grofsen Isis in hoher Devotion nach-
bildeten , blieb es doch, was den Kopfputz anlauft, nur hei einer
besonderen Brechung des über den Kopf heraufgezogenen Überge-
wandes oder Mantels, unter welchem die wulstigen Zöpfe noch
sichtbar sind, wie diefs an einer weiblichen Slalne aus dem Farue-
sischen Museum in nnserer herrlichen Sammlung der Mengsischeii
Gipsabgüsse , in deren Deutung die lächerlichsten Mißgriffe Tor-
fielen , gar anschaulich hervortritt. Denn hier sehen wir wirklich
eine so eben Eingeweihte in ihrem Weihcoslume vor uns stehen.
*}' Gründliche Anweisung für Frauen, traf alle mögliche Fälle Maar-
geilechte nach der jetzigen Mode zu fertigen, als: elastische Luib-
gürtel, Arm-, Hals-, Uhrbänder, Ringe, Kniebüiulcr etc Heiaus-
gegeben von Emilie Berrin. Leipzig, im Industrie-Coinpli.ir, in
Queroctav mit -drei BildertaMn, in 10 Abendunterhaltungen im
Schlosse zu G...B.
Eüm£cr-s kleine Schlifuu Ul.
wallenden Lochen bildete, wie wir sie lumfig an Bgjpllscueö Isjs-
köpfen erbliclieii, kunstreich tler Aulike nachgebildet, wenn sich
ein solcher Frauenkopf,
leicht umüatlei't, bcbusclit mit tausendglockigem Lotos,
«ms der ersten Ranglöge nach hundert auf ihn gerichteten Opern-
guckern herabhüge, auf Alle machen, die ein Herz und keine
Kiesel in der Brust tragen.
Ich bitte Sie, theueister Herr Herausgeher, wenden Sie ein-
mal auch einige Kupferlafeln auf solche echt antike Musterfigureu,
damit das Reich der ägyptischen Urschünheil endlich auch zu uns
komme! So etwas wird auch eine wahrhafte Bereicherung des
dienstfertigen Büchleins sein, worin die kunsterfahreue Emilie
Berrin, mystischer Benennung, in zehn Altenden einen so voll-
ständigen Unterricht über Alles, was nur mit nnd aus Haaren ge-
schmückt und gellochten wird, in so lliefsend reinem Vortrage er-
theilt, dafs auch die ungelehrigste Kammerzofe die Sache auf der
Stelle begreifen mufs *).
Doch, Scherz hei Seite! es bleibt ausgemacht, dafs die zwei
classischen Völker des Allcilhuins, die uns allein als unvergäng-
liche Tonangeber in allen Sachen des wahren Geschmacks dastehen,
dergleichen Unfug auf den Köpfen, wie sie jetzt auf allen Slral'scn,
in allen Thcecirkcln, in allen Modenjonrnalen zu sehen sind, nie-
mals duldeten und dafs, hätten überhaupt die Griechinnen die
Erlauhnifs gehabt, die Theater zu besuchen, ein damaliger Julius
von Vofs gewifs noch kein Lustspiel, die D a m e n Ii ü t e genannt,
zur Abwehiung aller Unbill von den armen Zuschauern, die hin-
ten sitzen , zu dichten verftnlaTst gewesen wäre. Denn selbst
in dem Falle, der bei den eleganten Römerinnen wirklich eintrat,
dafs sie sich in die Mysterien der grofsen Ailiuulter Isis in ihrem
Tempel auf dem Marsfehie an der Tiber einweihen Helsen und
dabei auch das Costume der grofsen Isis in hoher Devotion nach-
bildeten , blieb es doch, was den Kopfputz anlauft, nur hei einer
besonderen Brechung des über den Kopf heraufgezogenen Überge-
wandes oder Mantels, unter welchem die wulstigen Zöpfe noch
sichtbar sind, wie diefs an einer weiblichen Slalne aus dem Farue-
sischen Museum in nnserer herrlichen Sammlung der Mengsischeii
Gipsabgüsse , in deren Deutung die lächerlichsten Mißgriffe Tor-
fielen , gar anschaulich hervortritt. Denn hier sehen wir wirklich
eine so eben Eingeweihte in ihrem Weihcoslume vor uns stehen.
*}' Gründliche Anweisung für Frauen, traf alle mögliche Fälle Maar-
geilechte nach der jetzigen Mode zu fertigen, als: elastische Luib-
gürtel, Arm-, Hals-, Uhrbänder, Ringe, Kniebüiulcr etc Heiaus-
gegeben von Emilie Berrin. Leipzig, im Industrie-Coinpli.ir, in
Queroctav mit -drei BildertaMn, in 10 Abendunterhaltungen im
Schlosse zu G...B.
Eüm£cr-s kleine Schlifuu Ul.