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Böttiger, Carl August; Sillig, Julius [Hrsg.]
C. A. Böttiger's kleine Schriften archäologischen und antiquarischen Inhalts (Band 3) — Dresden, Leipzig, 1838

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https://doi.org/10.11588/diglit.5486#0435

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wirft er den silberne» Denar auf den Boden ui>d hört auf den
Klang-, Und das geschieht nicht etwa nur einmal. Er wiederholt

das davon obryzum genannt wurde, wenn es probehaltig gefunden
ward. Plinius erwähnt auch schon am angeführten Orte der
Schmelzproben. Merkwürdig und so viel ich weifs, von unseren
Mineralogen noch nicht beachtet, ist die Stelle bei'jn Herodot VII,
10., wo Artaban in der Versammlung der Perser dem Xerxes er-
zählt, das echte Gold werde dadurch geprüft, dafs man es an
anderes Gold anstreiche. Wesseling p. 312, 30, iindet diefs
so ungereimt, dafs er statt Anreiben, xajarpi^w/xtv, blos Ver-
gleichen, cvyv.fjlvyTKi, setzen will, (Larcher, traduetion d'He-
rodote T, V. p. 272, theilt die Meinung Wesseling's. Er schreibt
zu dieser Stelle: II y a dans Ie grec mgi^nfarjem. Mais ce
n'est point en frottant Tor contre d'autre or, qVon distingue ce-
Iui qui est le meilleur. Aussi ne balancai-je pas ä adopter Ia
lecon du manuscrit de Sancroft, Exsiv 'Ss st^jj cvyy.^iv^Tixi,
qui indique Ia seule maniere de reconnaitre l'or pur qui füt con-
nue avant la decouverte de la pierre de touche". Ich gestehe in-
dessen, dafs xT!>i-$viixi<j mir immer vorzüglicher erschien, weil
Gvyy.qiT/jTai einer Interpolation ähnlich sieht und von Hinein, der
das andere Wort nicht verstand, an dessen Stelle gesetzt wurde.
Meine Meinung iindet sich bestätigt, seitdem Girod-Cliantrau, über
diese Stelle von mir zu Katlie gezogen, erklärt hat, dafs man
sie aus dem Grunde unverändert lassen könnte, weil, da das
reine Gold weicher als das mit Kupfer versetzte ist, das weniger
reine Metall das andere angreifen mufs und somit es zuerken-
nen dient. Der Beweis zu dieser Behauptung wurde in der Zeit
geliefert, wo man sich mit einer neuen Miinzlabrication in Frank-
reich beschäftigte und dem Nationalconvente vorschlug, die Mün-
zen aus ganz reinem Metall zu prägen. Die Yortheile dieser Me-
thode fanden sich durch einige JSachtlieile aufgewogen, von denen
unter andern einer war, „dafs das Reiben auf die reinen Metalle
zerstörender wirkt, als auf diejenigen, deren Härte durch einen
Zusatz vermehrt ist" (Rapport de Loysei d. 15. Septbr. 1793). Der
Nationalconvent beauftragte die Akademie der Wissenschaften, Ver-
suebe anzustellen, die auf eine bestimmte Weise die relative
Wirkung von fortgesetztem Reiben auf reine und löthige Metalle
bestätigen könnten. Daraus, sagen die Commissaire in ihrem
Berichte, ging hervor, „dafs der Verlust, den Münzen von feinem
Silber durch die Circulation im Vergleich mit dem bei lbthigen
erlitten, sich ziemlich wie 3 zu 2 verhalten würde, und dafs der
von' reinem Golde im Vergleich mit löthigem wie 7 zu 3 sein
würde" (Rapport de Loysei p. 19.). Uebrigens sehe man am
Ende dieser Abhandlung eine andere Erkläiungsait der Stelle des
lieiodot, wie sie Gület-Laumont aufgestellt hat. Bast).
 
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