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Böttiger, Carl August; Sillig, Julius [Editor]
C. A. Böttiger's kleine Schriften archäologischen und antiquarischen Inhalts (Band 3) — Dresden, Leipzig, 1838

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https://doi.org/10.11588/diglit.5486#0479

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Frösche und Eidechsen verzehrt, oder wegen seines Instinkts, sich selbst
mit Nilwasser zu klystiren, oder, was Savigny so wortreich darzntlmn
sucht, wegen des Zusammentreffens seiner Ankunft, Brutzeit nnd Rück-
kehr mit der Zu- und Abnahme der Nilüberschwemmnng zu einem Got-
terboten und Diener des ägyptischen Hermes-Theut, der so oft mit dem
Ibiskopf vorkommt (jßiav.i(p«\o;')t erhoben wurde. Schon längst ver-
dankten wir Blumenbach eine der treuesten Abbildungen dieses echt
antiquarischen Vogels im 9ten Hefte seiner Abbildungen naturhi-
storischer Gegenstände (Göttingen 1809) Tafel 86., woraus wir
auch ersehen, dafs dieser in Niedei'ägypten ganz verschwundene, selbst
an den Gränzen Nubiens äufserst seltene Vogel sich jetzt noch im süd-
lichsten Afrika an der Capstadt findet, woher Blumenbach sein dort ab-
gebildetes Exemplar durch die Güte des dortigen Pastors Hesse erhielt.
Ob der Vogel Ibis tantalus nach der gewöhnlichen Bestimmung der Or-
riithologen, oder Numenius nach Cuvier sei, hat Blumenbach auch in
der neuesten £l0ten) Ausgabe seines beliebten Handbuchs £S. 218.) un-
entschieden gelassen. Bekanntlich finden sich in den Mumiengrotten von
Saccara ganze Gewölbe voll mumisirter Ibisse, die in besonders dazu
eingerichteten roth gebrannten, spitzablaufenden, länglichen Töpfen oder
Deckelvasen aufbewahrt werden, wovon auch die Dresdener Antiken-
Sammlung in ihrem Columbarium einige vorweisen kann. Blumenbach
erhielt einmal eine ganze Kiste voll vom letztverstorbenen Herzog von
Gotha aus der Seezen'schen Sammlung, ans welcher sich auch unsere
Ibismninie in einem der früher schön dort vorhandenen Mumientöpfe
herschreibt,

Kind's Muse, Bd. 4, Heft 1. S. 93.

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