einer Schar derselben zu reden; er war zu Fuß, ohne Helm, bloß mit
einem kleinen Schild bewaffnet, als er kam und ihnen begreiflich machte,
er habe schon längst ihrer und nicht des Demetrios schonen wollen. —
Demetrios mit wenigen irrt dann noch in Wäldern und Gebirgen und
hofft nach dem Meere durchzubrechen; es handelte sich wenigstens um
persönliche Rettung, und zunächst wallte er noch auf und zog das
Schwert, wenn unter seinen Begleitern von Uebergabe die Rede war.
Als ihnen aber die Lebensmittel völlig ausgingen, sandte er an Seleukos
und meldete endlich seine förmliche Uebergabe an (286 oder Februar
285?).
Seleukos, in edler und freudiger Stimmung, pries nun sein Glück,
das ihm erlaube, gütig und redlich zu handeln. Er ließ das Königszelt
rüsten und sandte Boten, um Demetrios aus den Sorgen zu befreien,
damit er mutig käme als zu einem vertrauten Verwandten. Allein nun
begann in der Nähe des Seleukos selbst so viel Sympathie und so viel
Gerede über die große Stellung, welche Demetrios künftig bei ihm ein*
nehmen würde, daß jene Warner wieder zu Worte kamen und dem Groß*
könig die Sorge beibrachten, es möchte in seinem Lager große „Neuer?
ungen“ geben, sobald Demetrios zu sehen sein würde. Es ist möglich,
daß diese Leute recht hatten. Gewiß nicht ohne Herzeleid sandte nun
Seleukos einen Obersten mit 1000 Mann, welche den schon so hoffnungs?
reichen Demetrios umzingeln und nach dem syrischen Apamea bringen
mußten. Seleukos hat ihn nie mehr gesehen. Aber er würde ihn, glaubt
man, bei längerm Leben der Stratonike und dem Antiochos mitgegeben
haben in die obern Lande, und den Lysimachos hat er mit äußerstem
Abscheu abgewiesen, als dieser für die Tötung des Demetrios hohe
Summen bot.
Apamea lag in herrlicher, damals fruchtbarer Gegend, als Halbinsel
wie Bern, Freiburg, BesanQon, umströmt vom Orontes. Unter den spätern
Seleuciden war dort eine große Hauptgarnison, ferner die Kriegsober?
rechnungskammer, das Gestüt von 30,000 Rossen und das ganze Personal
der Roßzüchter, Fechtmeister und andern Leute, welche für Kriegsunter?
richt besoldet waren, und unter solchem Volk hätte man einen Demetrios
unmöglich dürfen verkehren lassen. Aber zu Seleukos’ Zeit war dort
nur erst das große Elephantendepot, und auf diese 500 klugen Pachy?
dermen, welche dort ihre Ställe hatten, übte Demetrios keine Magie aus.
Er lebte hier in sicherer Hut mit königlichem Glanze ausgestattet
mitten in herrlichen Anlagen und Tierparks zur Jagd; von seinen mitge*
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einem kleinen Schild bewaffnet, als er kam und ihnen begreiflich machte,
er habe schon längst ihrer und nicht des Demetrios schonen wollen. —
Demetrios mit wenigen irrt dann noch in Wäldern und Gebirgen und
hofft nach dem Meere durchzubrechen; es handelte sich wenigstens um
persönliche Rettung, und zunächst wallte er noch auf und zog das
Schwert, wenn unter seinen Begleitern von Uebergabe die Rede war.
Als ihnen aber die Lebensmittel völlig ausgingen, sandte er an Seleukos
und meldete endlich seine förmliche Uebergabe an (286 oder Februar
285?).
Seleukos, in edler und freudiger Stimmung, pries nun sein Glück,
das ihm erlaube, gütig und redlich zu handeln. Er ließ das Königszelt
rüsten und sandte Boten, um Demetrios aus den Sorgen zu befreien,
damit er mutig käme als zu einem vertrauten Verwandten. Allein nun
begann in der Nähe des Seleukos selbst so viel Sympathie und so viel
Gerede über die große Stellung, welche Demetrios künftig bei ihm ein*
nehmen würde, daß jene Warner wieder zu Worte kamen und dem Groß*
könig die Sorge beibrachten, es möchte in seinem Lager große „Neuer?
ungen“ geben, sobald Demetrios zu sehen sein würde. Es ist möglich,
daß diese Leute recht hatten. Gewiß nicht ohne Herzeleid sandte nun
Seleukos einen Obersten mit 1000 Mann, welche den schon so hoffnungs?
reichen Demetrios umzingeln und nach dem syrischen Apamea bringen
mußten. Seleukos hat ihn nie mehr gesehen. Aber er würde ihn, glaubt
man, bei längerm Leben der Stratonike und dem Antiochos mitgegeben
haben in die obern Lande, und den Lysimachos hat er mit äußerstem
Abscheu abgewiesen, als dieser für die Tötung des Demetrios hohe
Summen bot.
Apamea lag in herrlicher, damals fruchtbarer Gegend, als Halbinsel
wie Bern, Freiburg, BesanQon, umströmt vom Orontes. Unter den spätern
Seleuciden war dort eine große Hauptgarnison, ferner die Kriegsober?
rechnungskammer, das Gestüt von 30,000 Rossen und das ganze Personal
der Roßzüchter, Fechtmeister und andern Leute, welche für Kriegsunter?
richt besoldet waren, und unter solchem Volk hätte man einen Demetrios
unmöglich dürfen verkehren lassen. Aber zu Seleukos’ Zeit war dort
nur erst das große Elephantendepot, und auf diese 500 klugen Pachy?
dermen, welche dort ihre Ställe hatten, übte Demetrios keine Magie aus.
Er lebte hier in sicherer Hut mit königlichem Glanze ausgestattet
mitten in herrlichen Anlagen und Tierparks zur Jagd; von seinen mitge*
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