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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 12.1911

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Nr. 7
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Wenzel, Ernst: Das Rathaus und das Kaufhaus zu Eschwege
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https://doi.org/10.11588/diglit.31849#0154

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148

jedoch diente es nur den Gewandschneidern als Verkaufsraum, weshalb das Kaufhaus nur noch
mit dem Tuchboden bezeichnet wurde.
Das Gebäude hatte eine hervorragend schöne Westsassade, wie wir sie nur noch an dem
Eschweger Schloß und dem Neuen Haus antreffen.
Über eine zweiläufige Freitreppe gelangte man vor ein Nenaissanceportal mit dem hessischen
und dem Eschweger Wappen unter dem Giebel und der Jahreszahl 1588. Der Naum des Kauf-
hauses ging durch zwei Geschosse und hatte jedenfalls Emporen. Der Giebel ist besonders reich

ausgestattet und er-
innert an das Rat-
haus zuMündenund
zuHersfeld,während
man die schreitenden
wappenhaltenden
Löwen in gleicher
Ausführung an dem
landgräfl. hessischen
Marstall zu Kassel
aus den Ziergiebeln
sieht. DieBekrönung
bildet auch hier eine
Rolandsfigur.
Die ühr wurde
im Jahre 1760 an-
gebracht, sie war für
ihre Zeit ein kost-
spieliges Kunstwerk,
siezeigtedieStunden
auf der West-, Nord-
und Südseite an.
Im Jahre 1802
erhieltHof-Kammer-
rat von Fackenhosen
denAustrag, für eine
an Stelle der Frei-


Abb. 91. Das Kaufhaus zu Eschwege, Westseite.

treppe anzulegende
Hauptwache einen
Grundriß anzufer-
tigen. Für Reise-
kosten undAufnahme
eines Teiles des
alten Tuchhauses,
für Zeichnung und
Kostenanschlag wur-
den ihm 40 Taler
16 Albus bezahlt.
Vor dieser Zeit
bestand die Haupt-
wache in dem Rat-
haus, wo sie 1799 an
Stelle der altenApo-
theke eingerichtet
worden war. Die
neue Hauptwache
bestand aus dem
Nachtlokal, einer
Ofsiziersstube und
derArrestantenstube.
Aus einem alten
Steindruck von Röb-
lingvom Jahre 1826
sieht ntan das höchst

unschön wirkende Wachthaus an Stelle der abgebrochenen Freitreppe, vor dem Wachthaus
einen erhöhten Platz mit Gewehrstützen. Über der Hauptwacht waren zwei Eisenplatten an-
gebracht mit einem vom Rektor Rabanus Lucas Ende des 16. Ihds. verfaßten Distichon:

I. Oousulibus biuis 8obsttsro tlorstis arte,
Dasclalus st 8obsibsu Ouria tixa ststit
8smiuibus taustis Hsrolclo luäios Taurus
Dt 8tauZo asckili ruosuia prima looat
II. Distiobou ut uosoas, Isotor, prius oooulit auuum
8iZnatur msusis postsriors tibi.
Dabauus Duoas, ksotor sobolar tsoit.
Osbstur soli Zloria ouuota Deo.
 
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