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Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Editor]
Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben — 19.1922/​1923

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Doering, Oskar: Rudolf Schiestl
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https://doi.org/10.11588/diglit.55381#0031

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RUDOLF SCHIESTL

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RUDOLF SCHIESTL

Gemälde., 1914. — Text S. 21

DES KÜNSTLERS VATER

Typen der Personen sind kräftig individuell
und doch ins allgemeine gesteigert. Es ist
die Seele alles christgläubigen, deutschenVol-
kes, die, in diesen wenigen Menschen ver-
körpert, um des Daseins tägliche Notdurft
betet. Auch seine Heiligen zeigt Schiestl als
gottgeweihte Erdenbewohner, dabei als ganz
schlichte Menschen, denen jegliches Pathos
so fern liegt, wie dem deutschen Bauern. So
den in fromme Lesung vertieften hl. Einsied-
ler Antonius auf einem Steindrucke von 1899

(Abb. S. 5), so eine Anzahl der 14 Nothelfer
in den Holzschnitten eines 1920 erschienenen
Buches von K. Bröger; der religiöse Geist
der Bilder überragt dabei den der Gedichte
erheblich. Nicht anders denn als Vorgang auf
Erden ließen sich natürlich auch die Ver-
kündigung des Engels bei der hl. Jungfrau
und die Geburt Christi auffassen. Erstere
Szene hat Schiestl 1919 in einer Hinterglas-
malerei dargestellt, einer Technik, der er sich
neuerdings mit starkem Erfolge zugewandt
 
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