Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Hrsg.]
Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben — 19.1922/​1923

DOI Artikel:
Doering, Oskar: Die Tiroler Künstlerin Martha Strele
DOI Artikel:
Staudhamer, Sebastian: J. Georg Kölnsperger
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.55381#0198

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
i68

J. GEORG KÖLNSPERGER

MARTHA STRELE (INNSBRUCK) VORFRÜHLING
Ölgemälde. — Text S. 167


Klarheit des Verstandes und Willens anerkennen,
der sie geschaffen hat.
Dem Streben der Künstlerin ist bei verschie-
denen Ausstellungen verdiente Anerkennung zu-
teil geworden. Wenn sie auf dem Wege zur völ-
ligen inneren und äußeren Unabhängigkeit fort-
schreitet, ihren bisherigen künstlerischen Über-
zeugungen treu bleibend ihr Schaffen weiter ent-
wickelt, so ist zweifellos sehr Bedeutendes von
ihr zu hoffen. Doering
J. GEORG KÖLNSPERGER
(Abb. S. 169—172)
A/on einem außergewöhnlich vielseitigen
* Künstler berichten die folgenden Zeilen.
Joh. Georg Kölnsperger, 1874 zu München
geboren, hat sich bewährt in der Wand- und
Tafelmalerei, alsGlasmaler, im Buchschmuck
und als Kunstgewerbler und hat die Tech-
niken von der Picke auf gelernt. Er genoß
Unterricht und Schulung bei den Professoren

Dietl, Seder, Rudolf von Seitz und
bei de Bouche, wo es viel zu ler-
nen gab.
Seine mannigfache Schulung
kam dem Künstler bei seiner Mit-
arbeitander Ausstattungder Bene-
diktiner-Abteikirche St. Ottilien
bestens zustatten. Dort waren ihm
die Arbeiten für drei Kapellen
(St. Benedikt, St. Scholastika,
St. Paulus) übertragen. Er fer-
tigte die Entwürfe und Werkzeich-
nungen für deren Altäre, Schreiner-
arbeiten, Schlosser- und Stein-
metzarbeiten und f ührte die Seiten-
bilder und Glasgemälde, wie auch
die Bilder an den Altären, eigen-
händig aus. Die drei Altäre die-
ser Kapellen, zu denenErzabt Nor-
bert Weber den gedanklichen In-
halt angab, und die übrige Aus-
stattung stammen aus den Jahren
1916—18. Da die Kirche im früh-
gotischen Stile erbaut ist, so sind
auch die Altäre im Sinne der Gotik
gehalten, aber frei persönlich emp-
funden. Sie legen sich nahe an die
Wand hin, bei der Schmalheit der
Kapellen war zu Ausladungen nach
vorne keine Gelegenheit. Am Bene-
diktusaltar (Abb. S. 169) besteht
der von Steinicken (München)
ausgeführte luftige Weintrauben-
überbau aus Schmiedeisen; der
Lilienüberbau des Scholastika-
altares istvon Strobl (St. Johann-
ser, München) in Messing gefer-
tigt. Kölnsperger entschloß sich
zur Wahl dieser Materialien, die in ihrer Be-
handlung leicht und duftig wirken, um die
Gefahren zu vermeiden, welche den Details
bei Ausführung in Holz durch Abstauben
und dgl. gedroht hätten. Die Herstellung der
Bekrönung des Paulsaltares mit der Vollfigur
des Auferstandenen und den Büsten der Apo-
stel (Abb. S. 172) besorgte Bildhauer Alois
Sigg (München).
Außerdem sind in St. Ottilien von Köln-
sperger noch die Fenster in den Kapellen des
hl. Michael, des hl. Joseph, der hl. Ottilia und
des hl. Bonifatius, in der Abtskapelle und in
den Privatgemächern des Erzabtes.
In den letzten Jahren malte der Künstler
die Kirche zu Röthenbach bei Nürnberg aus,
schmückte er den Turm zu Schwandorf, fer-
tigte er Glasmalereien für die alte Residenz
in Arnstadt, die er auch ausmalte, ferner malte
er Glas- und Wandbilder für die Stephani-
 
Annotationen