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Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Hrsg.]
Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben — 19.1922/​1923

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Krämer-Kassel, F.: Neuere Werke von W. Stucke-Bonn
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30. Jahresmappe
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https://doi.org/10.11588/diglit.55381#0064

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44

NEUE WERKE VON W. STUCKE


WILLI STUCKE

MARIÄ VERMÄHLUNG
Text S. 40. — Phot. Stuiber, Bonn

DER PIONIER
IX/Tonatsblätter für christliche
' ‘ Kunst, praktische Kunst-
fragen und kirchliches Kunst-
handwerk. XV. Jahrgang. Re-
daktion :S.Staudhamer,Verlag:
Gesellschaft für christliche
Kunst, G. m. b. H. in München
(Karlstraße 6). Reichillustriert.
Format und Ausstattung wie
»Die christliche Kunst«. Der
vollständige Jahrgang in sechs
Doppelheften M. 150.—.
Die erste Doppelnummer des
neuen (XV.) Jahrganges er-
schien im Oktober/'Sie beginnt
mit einem illustrierten Beitrag
zur Geschichte des Gebetbuches
aus der Feder von G. Domei
(Köln a. Rh.). Daran reiht sich
ein Aufsatz über eine Fron-
leichnamsfahne (mit Abb.), von
Dr. Th. Scherg, sowie mehrere
kleinere Aufsätze und Mittei-
lungen.
Ausdem InhaltdesXIV.Jahr-
gangs erwähnen wir u. a. die
Aufsätze:»W.Deuffenbach,Der
Kruzifixus und die bildende
Kunst«, — »D. O. Döring, Der
christliche Altar« (mehrere Fol-
gen), »P. J. Vollmar, O. S. B.,
Symbole im Kreuzgang der Erz-
abtei Beuron.« Dazu viele klei-
nere Aufsätze und Anregungen.
Lange hat sich »Der Pionier«
an dieser Stelle nicht mehr in
Erinnerunggebracht. Doch hat
er inzwischen nicht aufgehört,
in seinem Kreise und auf
seine Weise die um vier Jahre
ältere Schwester »Die christ-

Auch die Entwürfe zu sechs Fenstern für
S. Familia inKassel, zu denFreuden undSchmerzen
Mariä gehörig, stammen von Stuckes Hand. Der
Künstler mußte beim Entwerfen nicht nur die
Technik der Glasmalerei beherrschen, sondern er
hatte auch insofern mit Schwierigkeiten zu kämpfen,
weil schon 8 Fenster nach Entwürfen von Professor
Knackfuß vorhanden waren. Stucke mußte sich
denselben sowohl in Zeichnung als Farbe an-
passen. Beides ist ihm gut gelungen.
In allen Darstellungen beweist der Künstler,
daß er formell und koloristisch hervorragend be-
gabt ist. Mit tadelloser Zeichnung, Stucke ist ein
Feuersteinschüler, geht großes malerisches Emp-
finden, seltenes Kompositionstalent und bestimmte
Charakterisierung Hand in Hand. Stuckes Bilder
zeigen eine tiefe, religiöse Auffassung und, das ist
nicht der letzte Vorzug, eine innerliche Ergriffen-
heit. Deshalb geht von ihnen eine starke Wirkung
aus, der sich das gläubige Gemüt nicht entziehen
kann. Aus seinen Bildern tönt uns ein vielstimmiges,
religiöses, tief empfundenes Loblied entgegen. Solche
Kunst wirkt immer echt und wahr.
Der Künstler hat das 42. Lebensjahr eben über-
schritten und wird aller Voraussicht nach noch man-
ches Werk, welches der christlichen Kunst zur Ehre
gereicht, schaffen können. Augenblicklich arbeitet
er an einem Kreuzweg und an Deckengemälden für
die neue Barockkirche in Horchheim bei Koblenz.

liehe Kunst«, in der Förderung der christlichen
Kunst und der Ideale der Deutschen Gesellschaft
für christliche Kunst zu unterstützen. Nicht Rivale,
sondern nur Helfer will er sein. Auch ergänzend
will er der »Christlichen Kunst« zur Seite stehen,
namentlich im kirchlichen Kunsthandwerk, in der
Paramentik, Goldschmiedekunst und Kleinkunst.
Wir würden es um der Sache willen, die wir ver-
treten, sehr begrüßen, wenn viele Abonnenten der
»Christlichen Kunst« daneben auch den »Pionier«
halten wollten. S. Staudhamer
30. JAHRESMAPPE
Die Gabe der Deutschen Gesellschaft für christ-
liche Kunst für das heurige Gesellschaftsjahr,
welche an die Mitglieder verteilt wird, ist trotz
der schweren Zeit prächtig ausgefallen. Sie ist
bereits in den Händen vieler Mitglieder.
Zur Vermeidung von Kosten, welche Re-
klamationen beiderseits verursachen, er-
innern wir daran, daß aus triftigen Grün-
den die Mappe erst nach Einsendung des
Jahresbeitrages (für 1922 M. 70.—) zugestellt
werden kann. Jenen Münchener Mitgliedern,
welche die Mappe selbst abholen (Karlstr. 6) oder
abholen lassen, danken wir im voraus.
Die Mappe 1922 enthält sechs Foliotafeln in
Farbenkunstdruck und Mezzotinto nelbst 24 Ab-
bildungen im Text und einem Umschlagbild.
 
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