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Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Hrsg.]
Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben — 19.1922/​1923

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Doering, Oskar: Der Münchner Glaspalast 1923
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Zils, Wilhelm: Huber-Feldkirch zum Abschied vom Lehramt
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https://doi.org/10.11588/diglit.55381#0177

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HUBER-FELDKIRCH ZUM ABSCHIED VOM LEHRAMT

147

Künstler an seine religiösen Gegenstände
herantritt. Diesmal ist es das Gebet Christi
am Ölberge, das er in drei ziemlich ähnlichen
Kompositionen dargestellt hat. Eins dieser
Bilder ist das Mittelstück eines Triptychons,
auf dessen Seitenteilen man die Kreuzab-
nahme und die Auferstehung sieht. Trotz ihrer
Eigenart besitzen diese Werke etwas mild
Ansprechendes, das wohl imstande wäre, sie
dem Volke vertraut zu machen. Das ist eine
Aussicht, die sich den Gemälden K. Caspars
niemals eröffnen wird. Wegen interessanter
Farbengebung können verschiedene Werke
erwähnt werden. Ich verweise hier nur auf
ein paar figürliche Bilder von J. Eberz; auf
die in gedämpften Tönen gehaltenen Stücke
von J.Troendle; auf ein zart farbiges Mädchen-
bild von W. Nowak; auf Blumenbilder von
H. Brüne, der auch ein gut charakterisiertes
Kinderbildnis ausgestellt hat; auf den Perl-
mutterton der Landschaften von J. W.
Schülein; auf die gobelinartigen Stücke von
O. Kopp. Mit sehr schweren dunklen Tönen
bemühte sich H. R. Lichtenberger um das
Problem der Wiedergabe von Theaterauf-
führungen. Ein paar kleine virtuose Studien
(Stallinneres) waren von M. Feldbauer. Ein
tüchtiges Selbstbildnis gab Jutz, ein sehr
hübsch und solid gemaltes Blumenstilleben
Th. Th. Heine. Doering

HUBER-FELDKIRCH ZUM AB-
SCHIED VOM LEHRAMT
Von W. ZILS-MÜNCHEN
A 1s wir vor fünf Jahren aus Anlaß des eben
TA vorangegangenen 60. Geburtstags von
Prof. Josef Huber-Feldkirch die „Neu-
Düsseldorfer Kunst“1) zu würdigen bestrebt
waren, ahnte niemand, daß der rüstige, in
voller Lebenskraft stehende Künstler und
Lehrer, der die Anregung zu jener Veröffent-
lichung gegeben, bereits fünf Jahre späterder
vom preußischen Staat für seine Beamten ge-
zogenen Altersgrenze verfallen werde.
Die Düsseldorfer Presse brachte diese
Nachricht mit einem Bedauern für einen
Mann, der dem Kunstleben der dortigen Aka-
demie unendlich wertvoll gewesen und ob
der einzigen Art seines Könnens und seiner
Kennerschaft unersetzlich sei. Wir, seine
Freunde im Süden, die wir „weit vom Schuß“
sind, waren überrascht von der Meldung, zu-
mal der Abschied bereits auf Ostern erfolgt
war. Aber ein gewisses Gefühl der Freude

*) Die Christi. KunstXVI. Jahrg. 1919/20, S.ögff.


HANS ARNDT. VON EINEM DREITEILIGEN
KRIEGSGEDÄCHTNISFENSTERIM BETSAAL
DES SCHWABINGER KRANKENHAUSES ZU
MÜNCHEN

ließ sich bei der Zeitungslektüre nicht unter-
drücken, denn Huber-Feldkirch will wieder
dorthin zurückkehren, von wo er 1908 nach
Düsseldorf berufen ward. Der Künstler beab-
sichtigt, sich wieder in München niederzu-
lassen, wenn er dort geeignete Arbeitsräume
findet, und weilt seit Pfingsten in Dornbirn,
in seiner Vorarlberger Heimat. Die Wurzeln
seiner Kraft, die er in seinen besten Mannes-
und Schöpferjahren der Düsseldorfer Kunst
gewidmet, lagen ja immer im deutschen
Süden. Er war für ihn der Jungborn, aus dem
er alljährlich in den großen Ferien für seine
Düsseldorfer die Frische holte, die für ein
 
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