Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten (14.1904)

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Über Verwendung von Blumen- Vasen.

Astern eine mattblaue Vase, dem Gemisch
vieler warmer Töne eine solche in gebroche-
nem Weiss. Fassen wir auch die Formen
der Blumen in den richtigen Rahmen! Wie
soll jene Vase zeichnerisch durchgebildet
sein, die schlanke Schilfhalme und -Kolben
trägt, wie die, welche runde und breite
Blüten umfängt, wie eine, die Palmenblätter
aufzunehmen hat? Gegensätzlich in der Form
wie in der Farbe zu den Pflanzen, die sie
umschliessen, seien die Vasen gehalten. Die
Architekten wissen es wohl, dass ein Ge-
bäude auf das behutsamste in einen be-
stehenden landschaftlichen Komplex hinein-

zukomponieren ist — im Kunstgewerbe passt
man bis heute keineswegs überall den
Rahmen dem vorhandenem Bilde an. . . .
Ach, wenn doch mal eine Konkurrenz künst-
lerisch durchgeführter Blumenvasen und
architektonisch - dekorativer ausgeschrieben
würde! Wieviel »Neuland« könnte da entdeckt
werden. Ferner würden unsere Künstler
auch hier, an einem Beispiel sehen, dass es
darauf ankommt, dem Kleinen nachzugehen...
Das Kleine und Kleinste zu verstehen, die
zartesten Schwingungen zu verfolgen, darin
liegt die künstlerische Aufgabe unserer Zeit,
unserer Tage. — moriz otto baron lasser.